Kunst spricht – entsprechend der Intention des Künstlers und der Bewusstseinsebene, von der er seine Werke kreiert – sehr unterschied­liche Bereiche in uns an. Je nachdem werden der Verstand, die Emotionen oder – wenn Kunst wirklich Magie ist – die tiefsten Ebenen unserer Seele berührt. Über Magie in der Kunst.

 

 

Wir benutzen das Wort „magisch“ oft im Zusammenhang mit einer Erfahrung mit oder durch Kunst: „eine magische Erfahrung“, „das war Magie“ usw. Wir benutzen das Wort „magisch“, um eine Erfahrung zu beschreiben, die jenseits aller Worte ist, jenseits des rational und materialistisch eingestellten Verstandes. Es ist uns oftmals nicht klar, was genau vor sich geht und warum und auf welche Weise uns das durch dieses Kunsterlebnis widerfährt. Es berührt tiefe Seiten in uns, geht uns „unter die Haut“. So benutzen wir das Wort „magisch“, wenn wir etwas mit unserem Kopf, mit unserem Wissen um die Naturgesetze, nicht erklären können.

Künstler zapfen bewusst bestimmte universelle Gesetze der Schöpfung und der Kommunikation an, die von den Wissenschaftlern noch nicht ausreichend erklärt und geprüft worden sind, um unseren rationalen Verstand zu befriedigen. Deshalb sind wir daran gewöhnt, Worte wie „Magie“ und „magisch“ in Bezug auf Kunst zu verwenden.

Hier eine Definition von Magie: Magie ist ein Freisetzen von der durch uns hindurch wirkenden Naturkraft in einer bestimmten Form. Es ist ein Prozess, bei dem man eine große Menge in eine kleine Form presst, bei dem man eine große Sache (oder ein Konzept) in eine Essenz zusammenschnürt.

Viele Künstler beherrschen die Technik, Energie für eine spezifische Form freizusetzen, indem sie eine Essenz daraus bilden. Sie kennen sich besser als die meisten von uns aus mit den universalen Gesetzen der Kommunikation und Resonanz durch Licht, Farbe, Klang, Wort, Form und Gestalt.

Viele Künstler wissen, wie „Magie“ funktioniert, aber ich möchte hier drei sehr verschiedene Formen und Qualitäten von Magie in der Kunst unterscheiden, die unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität auf unterschiedliche Weise beeinflussen. Meine Beobachtungen und Erfahrungen haben mir gezeigt, dass die Worte „Kunst“ und „Magie“ zu pauschal benutzt werden. Darum unterscheide ich in:

Schwarze Magie in der Kunst
Weiße Magie in der Kunst
Transparente Magie in der Kunst
Ich will sie im Folgenden erklären.

 

Schwarze Magie in der Kunst

Schwarze Magie heißt: mentale Energie einsetzen, um eine sehr gezielte Machtausübung über andere Menschen zu bewirken. Diese Form der Magie ist in unserer westlichen Gesellschaft weit verbreitet, speziell während der letzten 100 Jahre hat sie einen gewaltigen Aufschwung genommen. Ich glaube nicht, dass ich übertreibe, wenn ich sage, dass 70 bis 80 Prozent von dem, was uns durch die großen Medien (TV, Film, das kommerzielle Musikgeschäft usw.) ­präsentiert wird, in die Kategorie der „schwarzen Magie“ gehört.

Viele der künstlerischen Darstellungen, die durch die Medien kommen und von großen Institutionen, Theatern, Universitäten usw. präsentiert werden, werden zielbewusst und erfolgreich eingesetzt, um die Entwicklung des höheren Bewusstseins der Menschen zu verhindern, das innere Wachstum und die freie spirituelle Wahrnehmung zu bremsen. Durch destruktive, chaotische, disharmonische und konkurrierende Manipulationen von Musik, Filmen, Büchern, TV-Programmen, Werbespots usw. wird der Virus von Instabilität, Verwirrung, Disharmonie, Aggression und Angst verbreitet.

 

Weiße Magie in der Kunst

Weiße Magie ist: mentale Energie einsetzen, um ein sehr gezieltes Ereignis zu bewirken, das als „positiv“ betrachtet wird. Weiße Magie in der Kunst beabsichtigt, bestimmte moralische Werte anzusprechen, auf eine Art und Weise, die uns als Betrachter dazu führen soll, bestimmte Entscheidungen zu treffen, die durch den betreffenden Künstler als positiv, gut und vorteilhaft gesehen werden. Unsere Kirchen sind voll mit weißer Magie (der Kunst).

Es gibt viele Künstler, die mit gut gemeinten und liebevollen Absichten versuchen, durch ihre Kunst und ihr Handwerk etwas Bestimmtes zu lehren (didaktische Kunst). Sie sind damit beschäftigt, eine bestimmte (ethische) Botschaft zu vermitteln, etwa wie: „Wir sollten uns auf das Licht und auf die guten Seiten des Lebens konzentrieren“ oder „Wir sollten bestimmte Glaubenssätze übernehmen.“

Dies hält uns allerdings oftmals fest in der Dualität des Lebens, in der dreidimensionalen Welt mit all den damit zusammenhängenden emotionalen Verhaftungen und Gegensätzen – Gut oder Böse, Licht oder Dunkel.

Die Intention kommt sicher von einem guten Platz im Innern des Künstlers. Wenn sie aber durch den rationalen Verstand geleitet wird, wird ein mentaler Zaun um und in dem Kunstwerk errichtet. Die Absichten können dann zwar positiv sein, aber es bringt uns nicht in Berührung mit dem Raum im tiefsten Inneren unseres Wesens.

Ich beobachte, dass es häufig sehr viel „Verstand“ (mentale Projektionen) gibt für das, was „Kunst“ genannt wird.
Diese mentale Kunst wird Resonanz finden im mentalen Teil der Betrachter. Sie hält uns eingesperrt in eine ganz spezielle Geschichte des Künstlers, die wir annehmen oder ablehnen können. Aber wir können damit nicht auf eine magische Reise in die Tiefe unserer eigenen Seele gehen.

Dafür braucht es Künstler, die zulassen können, dass der Flug höherer Inspiration durchs Herz die Führung übernimmt, die mit ihrer Kunst auf den „Grund des Seins“ hinabtauchen – wodurch sich das Heilige in der Materie durch sie hindurch manifestieren kann. Künstler (und mit ihnen ihr Publikum), die selbst zum Gemälde, zum Design, zur Komposition, zum Tanz werden. Das ist am Ende der einzige Raum, in dem sich heilige und heilsame Kunst ereignen kann. Künstler, die uns mit Lyrik, Poesie, Musik, Malerei usw. weit über den rationalen Verstand der physischen Ebene hinaus transportieren können, öffnen damit einen Raum für die reine Liebe des Herzens in der Kunst. Und dann ist es „transparente Magie in der Kunst“.

 

Transparente Magie in der Kunst

Transparente Magie in der Kunst schöpft den Raum und die Atmosphäre, die uns als Betrachter inspiriert, unsere eigene (ethische) Entscheidung zu treffen anhand von innerer Reflexion, beruhend auf dem Wissen unserer Seele. Diese Art von Kunst in all ihren unterschiedlichen Ausdrucksformen hat kein anderes Ziel als eine Widerspiegelung der Essenz des Seins im Einklang mit der Lebenskraft, mit der universalen Wahrheit, welche weit über das Mentale, Emotionale und Physische hinausgeht, obwohl sie diese Dimensionen auch mit einschließt! Es ist das weibliche Prinzip, das sich in der Kunst manifestiert.

Es ist die mystische Erfahrung des stimmigen, auf die eigene Seelendimension ausgerichteten „Seins“.
Das ist der mystische Pfad Verbunden mit dem TAO
Nur zu „sein“ und die Dinge sich entfalten und geschehen zu lassen
Die Tür zur Seele sich weit öffnen zu lassen
Zu SEIN in dem ICH BIN – Bewusst-Sein

Es ist die technische Geschicklichkeit des Künstlers, die, wenn sie in den Dienst seiner höchsten seelischen Eingestimmtheit gestellt wird, den magischen Augenblick zur Manifestation eines wahren Kunstwerkes im Physischen kreiert. Das Kunstwerk wird dann zu einem durchsichtigen Gefährt für die Zuhörer, das sie in Ehrfurcht und Staunen still werden lässt, indem es sie augenblicklich in die subtileren Dimensionen des Seins versetzt. In den Raum, in dem die Seele sozusagen daheim ist.

Da gibt es nichts zu lernen und keine Geschichte zu erzählen. Die Tiefe und die Qualität der Farben, das Licht, der Raum oder die Klänge der Kunst formen es selbst, sie heben uns direkt hinauf in unsere eigenen Seelendimensionen, in unser eigenes Licht – wenn wir es erlauben. Diese Art von Kunst hält in Liebe den Raum weit geöffnet für uns, damit wir unsere eigene (mystische) Erfahrung vom Jenseitigen machen können.

 

Sprachlos in der Transzendenz

So bildet sich in der physischen Dimension ein Tor (ein offener Raum) zu den höheren Dimensionen des Nicht-Physischen. Das ist Transzendenz. Das ist, was uns sprachlos und still macht, unser Gefühl erhebt oder uns zum Weinen bringt – wegen seiner Wirkung als Kanal für machtvolle Schwingungen von Liebe und Licht, aus denen wir, wie uns in der Tiefe klar ist, geschaffen wurden.

Transparente Magie in der Kunst öffnet einen Freiraum – einen stillen Raum der Unendlichkeit. Und es gibt nichts anderes dabei zu lernen, als ihr zu erlauben, für unser inneres Sein in unserer ureigensten Weise zu wirken.

Das ist es, wodurch Kunst „sakral“ – heilig und heilsam – wird, da sie uns durch direkte Erfahrung (nicht durch mentale Lehren) an unser wahres Sein erinnert, an unsere natürliche Verbindung zu den universalen Gesetzen und an unsere Verantwortung aus der Sicht der Seele als menschliches Wesen auf dieser Erde zu dieser Zeit.

Es liegt in der Macht des Künstlers, uns, seinen Zuhörern und Zuschauern, große Kraft für Selbstheilung und Bewusstseinswandel zu geben. Das geht aber nur mit einem künstlerischen Ausdruck, der mit Lauterkeit ausgeführt wird, und wir werden in unseren Herzen die Resonanz dieser Lauterkeit spüren.

 


Der bekannte Autor Karl Gamper schreibt über Lex van Someren:
„Wie im Himmel … so auch auf Erden. Denn darum geht es, den Himmel auf ­Erden zu gestalten. Und die Sprache dazu ist die Musik. Die Musik des Herzens. Des wilden, des stillen, des starken, des couragierten und liebevollen Herzens. Es ist die Musik der Vielfalt, die Kulturen vereint im Pulsschlag des Lebens.

Lex van Someren ist einer, der diese große Umarmung in seinem Wesen vollzogen hat und daher diese Musik auf Erden zum Klingen bringt. Durch ihn und seine Gefährten hören wir auf ­Erden die Musik des Himmels. Himmlisch. Voller Freude. Erdig. Jetzt.“

Eine Antwort

  1. Andrea
    Weiße Magie in der Kirche?

    Ich stimme Lex van Someren in allem zu, bis auf ein Detail: Die Kirchen arbeiten keinesfalls mit weißer Magie – ganz im Gegenteil. Ihre Inhalte, Rituale und somit auch ihre Kunstwerke basieren vollumfänglich auf einem schwarzmagischen, bewusstseinsdämpfenden Machtgebrauch. Informationen hierzu stehen im Internet zur Verfügung.

    Antworten

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