Das eigene Potenzial – wo findest du es? Es liegt genau dort, wo deine Leidenschaft sitzt, bei den Tätigkeiten, die dich aufblühen lassen, für die du brennst. Dort bist du mit deinem Potenzial in Kontakt. Du kannst es auch spüren in deiner Sehnsucht. Wolltest du schon einmal etwas ganz Bestimmtes machen oder erreichen? Das sind Finger­zeige, in diese Richtung will dich dein Potenzial führen.

Mit der brennenden Sehnsucht nach etwas meine ich nicht die Lust auf einen tollen Urlaub, sondern ganz handfeste Dinge, die für dich hier in unserer Welt ganz konkret wichtig sind. Häufig nehmen wir unser wirkliches Potenzial überhaupt nicht wahr, wir nehmen es nicht ernst. Vielleicht, weil wir anders konditioniert worden sind, weil wir glauben, so oder so sein zu müssen. Deswegen kommen wir häufig auch erst durch eine tiefe Lebenskrise in Kontakt  mit unserem Potenzial. Eine Krise, die uns so durchrüttelt, dass wir die alten Schablonen, mit denen wir die Welt gesehen haben, nicht mehr nutzen können. Eine Krise, die uns dazu bringt, unsere Welt mit neuen Augen sehen.

Interessanterweise kennen viele Menschen, die zu mir kommen, ihre Ziele und Herzenswünsche bereits sehr genau, hatten jedoch bisher nicht den Mut, sie zu realisieren. Sie brauchen nur ein paar Anschübe und etwas mehr Know-how auf ihrem Weg zu Glück und Erfolg.

Unser Potenzial ist größer als wir!

Unser Potenzial ist uns gegeben. Unsere Freiheit liegt nicht darin, unser Potenzial zu erschaffen, sondern einzig und allein darin, in welchem Ausmaß und in welcher Intensität wir es leben wollen. Die Frage ist, wie viel davon und wie wir es leben wollen. Ich habe durch meine Spezialisierung auf die ­Behandlung psychosomatischer Krankheiten im letzten Jahrzehnt viele ­Menschen kennen gelernt, die sich ­unterbewusst dafür entschieden hatten, ihr Potenzial nicht zu leben. Das führte zu  den verrücktesten Krankheitsbildern. Mit der Zeit habe ich heraus­gefunden, dass diese sich erst dann ­besserten, wenn meine Klienten bereit waren, dem Ruf ihres Potenzials durch konkrete Taten Ausdruck zu verleihen. Heute biete ich von vornherein ein ­Lösungs- und Erfolgscoaching für meine Klienten an. Jetzt kommen vor allem Menschen zu mir, die Verantwortung für sich selbst übernehmen wollen, die etwas vorhaben und ihrer inneren Stimme folgen wollen.

Unser Potenzial ist unser Möglichkeitsraum. Die Frage, die ich dir hier stellen möchte, ist:
Wer würdest du sein, wenn du dem Ruf deines Potenzials folgen würdest? Was würde sich in deinem Leben verändern, wenn du jeden Tag ein kleines Stückchen mehr von dem lebst, weswegen du hier bist?

Halt – lies bitte erst weiter, wenn du ­eine Antwort auf diese Frage gefunden hast.

Dem Potenzial folgen

Wenn wir unserem inneren Potenzial Raum geben und anfangen, unserem Leben durch größere Ziele eine neue Richtung zu geben, dehnen wir damit unseren Möglichkeits- und Handlungsspielraum aus. Wir wachsen und ­werden größer. Damit einher gehen zwei Dinge, die sehr gegensätzlich auf uns wirken. Das eine ist meist Angst oder Beklemmung. Diese Angst lässt die meisten Menschen, die diesen Weg ­ohne eine gute Begleitung gehen, im ­Altbekannten verharren. Sie bleiben ­ihren alten Verhaltensmustern treu, ihre Entwicklung stagniert.

Dieses Gefühl von Angst und Unwohlsein hat nichts damit zu tun, dass eine reale Gefahr droht. Sie kommt daher, dass wir den uns begrenzenden Raum verlassen. Wir dehnen uns in Bereiche aus, die wir bis jetzt vermieden haben, weil wir die Gefühle, die mit alten, negativen Erfahrungen in diesen weiteren Räumen von Offenheit, Berührbarkeit, Größe usw. verbunden sind, nicht mehr spüren wollten. Wenn wir uns in diese Bereiche ausdehnen und in sie hineinwachsen wollen, können wir es nicht vermeiden, mit diesen alten unangenehmen Gefühlen aus der Vergangenheit in Kontakt zu kommen. Wir ­dringen sozusagen in das Reich unserer Schatten vor. Wenn wir lernen, mit ­diesen Gefühlen von Angst und Unbehagen richtig umzugehen, dann stehen sie unserem Entwicklungsprozess nicht mehr im Weg. 

Das eigene Potenzial: Flow und Führung

Das zweite, was auf diesem Weg in unser Potenzial passiert, ist noch viel erstaunlicher. Wenn du beginnst in Übereinstimmung mit deinem inneren Potenzial zu leben, wirst du das meist als eine Art von Flow oder Führung erleben. Dinge gelingen einfach. Du kommst zur richtigen Zeit an den richtigen Ort. Du triffst genau die richtige Person für das, was du dir trotz deiner Angst vorgenommen hast. Kurzum, wenn du in Übereinstimmung mit ­deiner inneren Führung handelst, macht sich das an äußeren Ergebnissen ­bemerkbar. Häufig geschieht beides gleichzeitig oder im Wechsel aufeinander, so dass diese Entwicklungsphase durch ein paradoxes Lebensgefühl ­gekennzeichnet sein kann. Einerseits ­gelingen Dinge wie von selbst, andererseits kann es immer wieder Gefühle von Angst und Unbehagen geben.

Wie kann ich mein inneres Potenzial leben und welche Unterstützung brauche ich dafür?

Diese Frage stellt das Zentrum meiner Arbeit dar. Meinen Klienten in Therapie und Coaching stelle ich häufig die Frage:

„Was wäre für dich möglich, wenn du ..?“

Ein Beispiel:
Eine Frau kommt zu mir, deren Firma immer wieder kurz vor einem Durchbruch steht, aber am entscheidenden Punkt einen Rückschlag erlebt. Durch anderweitige Beratungen hat sie schon viel über ihre Problemstruktur gelernt. Das gleiche Muster wiederholt sich ­jedoch immer noch in ihren Leben. Also stelle ich ihr die obige Frage. „Was wäre für dich möglich, wenn du dieses Problem nicht mehr hättest? Was wäre dann anders?“

Ich frage nicht nach dem Problem. Ich frage nach der Lösung.
Um es mit Einstein zu sagen: „Alles, was denkbar ist, ist auch möglich.“

Aber das ist nicht alles!

Es geht darum, die Lösung zu erleben. Wenn wir die Frage nur mit dem Kopf beantworten, bleibt sie vollkommen wirkungslos. Die Frage ist nur dann richtig gestellt, wenn sie auch einen veränderten Zustand herbeiführt. In diesem Lösungszustand können wir erleben, wie es ist, wenn unser Potenzial aktiv ist. Und von dort aus erkennen wir ganz genau, was alles anders ist.
Im Fall der Frau hieße das: Sie würde nicht nur den beruflichen Durchbruch ihrer Firma erleben.

Ihre Lösung hätte auch Auswirkungen auf ihre Beziehungsstruktur, die sie alles andere als positiv für sich selbst erlebt. Ihr Partner würde sich durch ihren ­Erfolg zurückgesetzt fühlen, es käme zu deutlichen Spannungen in der Ehe. Auch würde sie gegen ein inneres Gebot verstoßen und den angestammten Platz als Frau in der Familie verlassen, was sie in Form von Schuldgefühlen ­erlebt. Sie hat also einen sehr guten Grund, auf ihr volles Potenzial zu ­verzichten. Das haben übrigens alle meine Klienten, sonst hätten sie ihr ­volles Potenzial längst verwirklicht.

Entscheidung für die Kraft

In der ersten Sitzung erlebt sie sowohl ihre volle Kraft, die sie für ihre berufliche Entwicklung braucht, als auch, was es für ihre Beziehung bedeuten würde, wenn sie ganz in ihre Kraft einsteigt. Sie bekommt damit die Möglichkeit der Wahl, ob sie weiter auf ihren beruflichen Durchbruch verzichten will oder sich mit einer Neugestaltung ihrer Beziehung und den damit verbundenen Schuldgefühlen auseinandersetzen will. Sie entscheidet sich für ihren inneren Ruf und damit für ihre Kraft. Dieser Schritt führt zu einer deutlichen Zunahme an Kraft und Klarheit.

In der nächsten Sitzung beschäftigen wir uns dann damit, wie sie Ressourcen für die Klärung ihrer Beziehung nutzen kann. Damit tritt sie in einen Kreislauf ein, in dem die eine Ermächtigung die nächste bedingt. Wenn es mir gelingt, meine Klienten in diese Selbstermächtigungsspirale eintreten zu lassen, führt diese sie weiter in die Verwirklichung ihres Potenzials. Ich führe meine Klienten also aus der Welt der Probleme heraus in die Welt der Lösungen. Denn Probleme erzeugen Probleme und Lösungen erzeugen weitere Lösungen.

Mit Ludwig Wittgenstein, dem wichtigsten Philosophen der lösungsfokusierten Arbeit, gesprochen: „Die Welt der Glücklichen ist eine vollkommen ­andere als die der Unglücklichen.“

Wenn du willst, überprüfe diesen Satz einmal anhand deines eigenen Lebens. Wenn du glücklich bist, siehst du eine ganz andere Welt, als wenn du gerade unglücklich bist. Du siehst in beiden Fällen dieselbe Welt, aber der Unterschied in deinem Erleben könnte größer nicht sein.

Der Kern meiner Arbeit ist es, von der einen Welt in die andere zu führen. Denn in der Welt der Glücklichen sind Dinge möglich, die in der andern Welt unmöglich scheinen.


Abb: © Sergey Kishan – Fotolia.com

Weiterbildung ­Systemische Strukturaufstellung:
12 Wochenend-­Module / 240 Unterrichtsstunden
Beginn am 4.10.2014
Unterrichtskostprobe am: Di, 8.7., 19.30 & Mi, 13.8., 19.30 Uhr

Seminar: „Wie ­konstruieren wir ­unsere Wirklichkeit?“
Eine Synthese aus systemischen ­Strukturaufstellungen, Konstruktivismus und moderner Hirnforschung. Ein Seminar, um Themen gezielt zu verändern, damit wir mehr von dem ­erleben können, was wir uns wünschen.

Termin: 20.-21.9.2014

Info und Anm. unter Tel.: 0331-585 99 67 oder
mail@systemische-strukturaufstellung.de
www.systemische-strukturaufstellung.de

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