Pflege für die Haut

Sie schützt uns tagtäglich, fängt physisch wie psychisch viel ab und kriegt doch immer zu wenig Aufmerksamkeit: die Haut. In der ayurvedischen Gesundheits­lehre finden sich zahlreiche Anleitungen und Mittel, um diesem wichtigen Organ der Gesundheit und Schönheit besondere Zuwendung und Pflege zu schenken. Schön sein mit Ayurveda.

 

Die Haut ist mit ihren Kontakt-, Schutz- und Sinnesfunktionen das größte Organ des Körpers. Sie ist die äußere Hülle, mit deren Hilfe der Mensch durch zahllose Nervenendigungen seine Umwelt ertastet und erfährt. Und auf unserer Haut sind auch unsere Gefühlsregungen für andere ersichtlich: Wir erröten vor Scham oder werden blass vor Schreck. Im Laufe des Lebens bildet sich unsere Mimik in Form von Lach-, Denk- und Sorgenfalten im Gesicht ab. Die Haut ist Spiegel der Seele und der Persönlichkeit. 

Eine ungesunde Lebensweise und Stress zeichnen sich zuerst auf der Haut ab und hinterlassen Spuren. Eine gesunde, straffe Haut wird als schön empfunden. Spuren gelebten Lebens sollten jedoch mit Gelassenheit ertragen werden. Doch um die Haut vor frühzeitiger Alterung zu bewahren, ist es ratsam sie zu schützen, zu reinigen und zu pflegen. Bei Pflegeprodukten sollte man zu Naturkosmetik ohne Zusatzstoffe greifen.

 

Sich schön schlafen

Hautzellen erneuern sich im Schlaf fast doppelt so schnell wie tagsüber. Besonders die Tiefschlafphase zwischen zwei und drei Uhr nachts ist für die Bildung neuer Hautzellen wichtig. Der Schlaf sollte vor Mitternacht beginnen und mindestens sieben Stunden dauern. Durch zu wenig Schlaf wird die Zellerneuerung gestört: Die Haut verliert Feuchtigkeit, wird rau und altert schneller. Für einen gesunden Schlaf sollte spätestens drei Stunden vor dem Schlafengehen die letzte Mahlzeit eingenommen werden. Diese sollte leicht verdaulich sein. Eine Fußmassage mit warmem Ghee (geklärtem Butterfett) am Abend hilft gegen Einschlafprobleme, ebenso ein warmes Bad mit süßen Düften.

 

Sich schön essen

Eine ausgewogene Ernährung versorgt die Haut mit wichtigen Nährstoffen, ohne sie mit Stoffwechselrückständen zu belasten. Alles, was gegessen wird, muss auch verdaut werden, damit sich keine Schlacken ansammeln. Ein gutes Verdauungsfeuer (Agni) ist nach ayurvedischer Lehre die Grundlage für einen gesunden Körper und einen klaren Geist – und auch für eine schöne Haut. Daher sollte die Hauptmahlzeit mittags eingenommen werden, wenn das Verdauungsfeuer am höchsten ist. Milde Gewürze wie Kurkuma, Koriander, Ingwer, Kardamon und Minze sollten zur Verdauungsförderung eingesetzt werden. Frische gedünstete Gemüse, frisches, reifes Obst, gekochte Hülsenfrüchte und Fisch sind hochwertige Lebensmittel. Schwer verdauliche Lebensmittel wie Fleisch und Rohkostsalate sollten nur in Maßen genossen werden. Vermieden werden sollte Saures, scharfe Gewürze, viel Salz, Frittiertes, Gebratenes sowie häufige Zwischenmahlzeiten.

 

Sich schön pflegen

Die Pflege der Haut beginnt mit einer gesunden Lebensführung – mit guter Durchblutung durch Bewegung, genügend Schlaf, Schutz vor Sonne, möglichst wenig Alkohol und kein Nikotin.

Ayurveda bietet darüber hinaus mit „Snehana“, der ayurvedischen Liebestherapie, eine besonders wirkungsvolle Schönheitspflege. In liebevoller Zuneigung und mit großem Einfühlungsvermögen massiert der Ayurveda-Therapeut Öle mit Kräutern tief ins Gewebe. Bei der ayurvedischen Ganzkörpermassage „Abhyanga“ wird der ganze Körper mit warmem Öl bearbeitet. Die Handfläche wird ganz aufgelegt und passt sich der Körperform an. Streichbewegungen in Wuchsrichtung der Körperhaare wirken beruhigend und besänftigend. Das Zurückstreichen entgegen den Körperhaaren belebt den Zellstoffwechsel, regt die Durchblutung und die gesamten Hautfunktionen an. Stoffwechselablagerungen werden abgebaut. Der Wechsel der Streichrichtung hilft dem Körper zu entschlacken und wirkt gleichzeitig stressmindernd und verjüngend auf Körper und Geist. 

In verkürzter Form kann die ayurvedische Massage auch täglich 10 Minuten selbst durchgeführt werden: Dabei wird der Körper von den Füßen aufwärts bis zur Kopfhaut in kreisenden Handbewegungen massiert. Nach der Massage wird etwas ausgeruht und das Öl mit einer pH-neutralen Lotion abgewaschen. 

Schönheitsmittel kann man auch gut selber machen: Eine Reinigungsmaske lässt sich schnell aus Kichererbsen- und Weizenvollkornmehl, etwas Kurkuma und Sahne anrühren. Und frische Avocado, zerdrückt mit etwas Joghurt und Honig, ergibt eine reichhaltige Vitamin-E-haltige Maske gegen Fältchen. Beide Masken auf das Gesicht auftragen, Mund und Augen aussparen, 15 Minuten einwirken lassen und dann sanft mit warmem Wasser abwaschen. 


Abb: © Gennadiy Poznyakov – Fotolia.com

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