Auf DVD: Der Gen-Food-Wahnsinn

Antilebensmittel

Der Name des Regisseurs Jeffrey M. Smith wird den meisten Leser/innen wohl durch sein Buch „Trojanische Saaten“ noch in Erinnerung sein. Hier beschäftigt er sich mit den Schäden, die gentechnisch manipulierte Lebensmittel beim Menschen hervorrufen können. Der Film vertritt die These, dass es in den letzten 50 Jahren in den USA einen rasanten Anstieg an chronischen Erkrankungen gibt, der Grund hierfür wird in geänderten Ernährungsgewohnheiten beziehungsweise in einer Änderung der Lebensmittel gesehen. Und wie immer, wenn es um solche Themen geht, kann eigentlich ein Name nicht fehlen: Monsanto. Der Konzern, der zu Zeiten von DDT und Agent Orange auch verbreitete, dass diese gesund sind, und die amerikanische Regierung beharren auf der Position, dass es keinerlei Probleme mit genmanipulierten Pflanzen und im Zusammenhang mit dem Unkrautvernichtungsmittel Roundup gibt. Der Einstieg in die Dokumentation erfolgt recht rasant und bombardiert die Zuschauer/innen direkt mit einem Trommelfeuer an Wissen.

So erfährt man, dass auch die Obama- Regierung sehr eng mit Monsanto-Lobbyisten zusammenarbeitet, teils sogar hochrangige ehemalige Monsanto-Mitarbeiter nun bei der Lebensmittelsicherheit in leitenden Funktionen tätig sind oder Einfluss auf das Landwirtschaftsministerium haben. Sichere und nahrhafte Lebensmittel scheinen so nicht mehr garantiert. Produkte, die vollkommen neu für den menschlichen Verzehr und sind, gelangen auf den Markt, obwohl deren Unbedenklichkeit nicht bestätigt ist. In den 20 Jahren, in denen solche Lebensmittel in den USA zum Verzehr zugelassen sind, hat sich die Zahl der Darmerkrankungen immer mehr erhöht. Die Theorie ist, dass der Körper die genmanipulierte Nahrung und deren manipulierte Gensequenzen erkennt und versucht diese mit Entzündungen zu bekämpfen, was dann zu weiteren Krankheiten wie Herz-, Nieren-, Schilddrüsen-, Milz-, Verdauungsproblemen, Unfruchtbarkeit, Krebs, Fehlgeburten, vorzeitiger Alterung, Alzheimer, Diabetes und Autoimmunerkrankungen führt.

Fazit: Das Bewusstsein, dass Nahrung gefährlich sein kann, ist hierzulande relativ groß. Aber in dem Bewusstsein, dass Monsanto immer und immer wieder mit aller Macht auf den Markt strebt, sollte man hier die Wachsamkeit nicht sinken lassen. Ein interessanter (wenn auch sehr hektisch geschnittener) Film, der mit vielen Informationen aufwartet, aber stellenweise auch heftiges Stirnrunzeln verursacht, da persönliches Empfinden direkt neben wissenschaftlichen Daten oft als gleichwertige Fakten hingestellt werden. Schade, dass der Film sich hierdurch – trotz sehr spannender Infos – selbst ein wenig die Glaubwürdigkeit abgräbt.

 

Jeffrey M. Smith
Der Gen-Food-Wahnsinn
Tiberius Film, 2014
DVD, 86 Minuten, 12,99 Euro

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