Im Kino: ReligulousMan wird doch wohl fragen dürfen

Religulous FilmplakatSeit dem 2. April ist der neue Film des Borat-Regisseurs Bill Maher im Kino: „Religulous – Man wird doch wohl fragen dürfen“. Eine eine bissig-gnadenlose, satirische Dokumentation rund ums Thema Glauben.

Kernbestandteil des Films sind Interviews mit fanatischen Anhängern verschiedener Glaubensrichtungen einerseits und religionskritischen Wissenschaftlern und Politikern andererseits. Maher spielt im Gespräch den Zweifler, womit er bei Gläubigen entweder auf Granit beißt oder aber ihren Missionierungsdrang erst recht anfacht.

Dem Regisseur geht es dabei natürlich mehr um das Vorführen von Absurditäten zwecks komischem Effekt, als um eine wirkliche Auseinandersetzung mit dem Thema – gleichwertige Redepartner sucht er sich jedenfalls kaum, sondern führt statt dessen die absonderlichsten Gestalten vor.

So stellt sich Religion in diesem Film als eine Art Geisteskrankheit dar, eine „universelle Zwangsneurose“ (Freud) – den Gesprächspartner ernstzunehmen verbietet sich da von selbst, würde bei den ausgesuchten Personen aber auch schwerfallen.

Schade ist, dass der Film „auf einem argumentativ bemerkenswert niedrigem Niveau stattfindet“ (Süddeutsche Zeitung), das dem Glauben jede Berechtigung abspricht.

Der Film ist dennoch ein heilsames und höchst amüsantes Gegenmittel für unhinterfragten Glauben und blindes Schriftgehorsam und zeigt eindringlich, dass es dringend Zeit wird für eine aufgeklärte Spiritualität, die auf persönlicher Erfahrung und nicht blindem Glauben beruht.

Hier geht es zur Homepage des Films.

 

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