An Other Cup

Where true love goes…

Nachdem er fast ertrunken wäre, konvertierte Cat Stevens 1978 zum Islam und benannte sich in Yusuf Islam um. 28 Jahre – fast so lange, wie es mich auf dieser Welt gibt – machte dieser Mann keine säkulare Musik mehr. Dabei habe ich als Kind und Teenager fasziniert seine Platten hoch und runter gehört, bin mit seiner Stimme aufgewachsen, mit „Wild World“, dem berauschend-bunten „Peace Train“, den melancholischen Klängen von „Lady D’Arbanville“ und sang zusammen mit Freunden „Father & Son“. Seine Lieder haben lange nach dem Ende seiner weltlichen musikalischen Karriere meinen Weg ins Leben begleitet. Die CD knüpft klangtechnisch fast dort an, wo die letzte LP aufhörte. Yusuf selbst klingt kaum älter als vor fast drei Jahrzehnten, die musikalische Begleitung erinnert sehr stark an die Untermalung seiner alten Erfolge. Es ist fast nicht verständlich, dass sich alte Cat-Stevens-Fans bei „An Other Cup“ darüber beschweren dass es nicht mehr „ihr Cat“ ist. Sicher nicht. Yusuf Islam hat, denke ich, auch nicht diesen Anspruch. Die Songs des gereiften, in sich und seinem Glauben ruhenden Yusuf sind insgesamt nicht mehr so wild wie damals. Aber nichtsdestotrotz brennt da immer noch dieses  berührende, mitreißende Feuer, das einen mittanzen und mitsingen lässt. Und bei  „Where True Love Goes“ – da ist sie wieder, die Gänsehaut und der Swing, der einen dazu bringt gut gelaunt und mit einem breiten Lächeln in den Tag zu starten.