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Neon Cathedral

Neon Cathedral

Titel: 

Interpret: Ben Ivory

Label: 

Preis: 12,99

ASIN: 

Griff nach dem Göttlichen

Man merkt, wer die musikalischen Ahnen der Kunstfigur Ben Ivory sind. Schön, schlank, unnahbar – das Gesicht mal jungenhaft mit Seitenscheitel, im nächsten Lidschlag mit feminin-androgynem Charme, der trotz seiner kühlen und schlichten Eleganz an David Bowie erinnert. Ben Ivory war – auch wenn er ausschied, für viele die Entdeckung beim Vorentscheid zum Eurovision Song Contest 2013. Der gebürtige Berliner überzeugte mit seiner kraftvollen Hymne für alle Andersartigen und am Rande der gesellschaftlichen Mitte Befindlichen, „The Rightous Ones“, absolut.

Das Album Neon Cathedral bietet 13 Stücke mit Tiefgang. Balladenartige Tracks, nachdenkliche Momente, starker Pop, Synthesizerklänge, treibende Beats und Songs, die vor Energie fast zu bersten scheinen, wechseln sich ab. Es ist eine bemerkenswerte Verschmelzung von musikalischen Traditionen der Neuzeit, mit denen er einen dunklen, weiten Klangraum mit lichten Reflexen erbaut. Opulent arrangierte Musikstücke, wirkliche Bausteine zu einer musikalischen Kathedrale, auch wenn der selbstgewählte Vergleich mit einem Turmbau zu Babel zunächst etwas befremdet. Aber vielleicht ist es das Bestreben eines Künstlers an das Göttliche heranzureichen.

Fazit: Lebendiger, genialer Pop, angereichert mit Synthesizerklängen, der seine Heimat unverkennbar im Wave und New Romantic der 80er hat. Und dies alles ohne angestaubt und rückwärtsgewandt zu wirken. Tanzbar. Vielfältig. Absolut empfehlenswert.

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