Die USA geben mehr Steuergelder für ihre Kriegsführung aus, als alle Bundesstaaten zusammengenommen für Gesundheit, Bildung und Soziales. Das Kriegsbudget für 2010 wird laut Wikipedia mit Zusatzausgaben schätzungsweise bei etwa 1 (deut.) Billion Dollar liegen – die gesamten Steuereinnahmen der Bundesstaaten liegen nur knapp darüber, bei etwa 1,3 Billionen.

Somit gibt das Pentagon fast genauso viel für den Krieg aus, wie alle Bundesstaaten insgesamt an Steuern einnehmen. Das Rüstungsbudget frisst allein unfassbare 40% der gesamten staatlichen Steuereinnahmen auf.

Der Nobelpreis-Träger Joseph Stiglitz und die Finanzexpertin Linda Bilmes schreiben ihrem Buch „The Three Trillion Dollar War“: „Mit ihren 1000 Basen in den USA und 800 globalen Basen rund um den Globus, ist Amerika eine ‚Kriegs-Nation‘ geworden“.

Tatsächlich: Die USA sind das einzige Land, dass derzeit auf uneingeschränkt auf fünf von sechs bewohnten Kontinenten operiert und Truppen auf allen sechs stationiert hat. Das Pentagon kann ständig auf mehr als 3,5 Millionen Menschen zurückgreifen, wobei das Personal der Kontraktfirmen, die militärische Hilfsdienste leisten, noch nicht einmal mitgezählt ist.

USA: Der größte Waffenhändler der Welt

Mit ihrem Kriegs-Etat stehen die USA international einsam an der Spitze: Ihr „Verteidigungsbudget“ ist fast so hoch, wie das der gesamten restlichen Welt zusammengenommen. Daher ist die Rüstungsindustrie auch ein so wichtiger Wirtschaftszweig im Land der Freiheit. Ein Viertel des gesamten BIPs der USA soll laut Sherwood Ross mittlerweile auf das Konto von Militär-nahen Produkten gehen – darunter auch etwa 10.000 atomare Waffen. In den Jahren seit dem zweiten Weltkrieg haben die USA insgesamt 5.5 Billionen Dollar allein für ihre Atomwaffen ausgegeben.

Und sie sind mit dieser tödlichen Industrie auch der größte Waffenhändler der Welt. Die allgemeine US-Taktik bei internationalen Konflikten ist seit jeher: erstmal beide Seiten mit Waffen versorgen. Ein ebenso letales wie lukratives Geschäft, für das die USA ordentlich Personal bereitstellen: Fast 7000 Angestellte der US-Regierung arbeiten international als Waffenhändler – dazu kommen noch zahlreiche Botschafter, die ihre gesamte „diplomatische“ Karriere in Wirklichkeit ebenfalls als Waffenhändler verbringen.

Dass dies verheerende Auswirkungen auf die Politik hat, liegt auf der Hand. Und dass es den USA deshalb weder um Frieden, noch um Diplomatie gehen kann, ist damit ebenso klar. Amerika hat sich so fest mit der Waffenindustrie verbunden, dass Frieden schon allein wirtschaftlich keine Option mehr ist. Denn seit dem kalten Krieg muss die Maschinerie am Laufen gehalten werden. Und dazu braucht es Kriege.

Die Warnung

US-Präsident Dwight D. Eisenhower warnte 1961 in seiner Abschiedsrede nach acht Jahren als US-Präsident vor genau dieser Verschränkung von Militär und Industrie. Er betrachtete den wachsenden Einfluss dieses „industriell-militärischen Komplexes“ als eine der Hauptgefahren sowohl für die amerikanische Demokratie als auch für den Weltfrieden.

„Diese Kombination eines gewaltigen militärischen Establishments und einer mächtigen Rüstungsindustrie ist neu in der amerikanischen Geschichte […]. In den Gremien der Regierung müssen wir der Ausweitung, ob aktiv oder passiv, des unbefugten Einflusses des militärisch-industriellen Komplexes vorbeugen. Das Potenzial für einen verheerenden Anstieg der Macht an falschen Stellen besteht und wird bestehen bleiben. Wir dürfen niemals zulassen, dass diese einflussreiche Allianz unsere Freiheiten und demokratischen Prozesse gefährdet. Wir dürfen nichts als selbstverständlich betrachten.“

Eine Warnung, die leider unerhört blieb und aus heutiger Sicht fast prophetisch anmutet.

Weitere Kriege?

Auch wenn Kriege die USA letztlich finanziell ruinieren – sie brauchen sie. Das dabei nicht dem ganzen Land oder dem amerikanischen Volk gedient ist, sondern nur einer Wirtschaftselite, die am Rüstungs-Wahnsinn mitverdient, ist selbstverständlich. Gerade das ist es ja, wovor Eisenhower warnte – dass eben nicht mehr die Interessen der Nation oder des Volkes vertreten werden, sondern Krieg für das wirtschaftliche Establishment zum Selbstzweck wird.

Sieht man sich nun an, was die USA derzeit veranstalten, kann einem Angst und Bange werden: Es werden Kriegsvorbereitungen gegen den Iran getroffen, während in fast allen angrenzenden Ländern schon Krieg herrscht und Venezuela wird mit Militärbasen umzingelt – eine geografische Aufteilung, die einmal mehr vermuten lässt, dass es den USA bei ihren Kriegen vor allem um Öl geht. Darüber hinaus werden neue Raketenbasen im Baltikum stationiert und in fünf an Russland angrenzenden Staaten (Aserbaidschan, Georgien, Estland, Lettland und Litauen) Militärübungen durchgeführt. Außerdem wollen die USA sich zukünftig mehr in die Rebellen-Kämpfe in Afrika einmischen. Und sie befinden sich derzeit noch immer in Kriegseinsätzen in Afghanistan, im Irak, im Jemen und in Pakistan.

Interessant zu bemerken ist auch: Kriege gegen Guerilla-Kämpfer können kaum gewonnen werden – die USA wissen das aus eigener schmerzlicher Erfahrung in Vietnam. Sowohl im Irak, als auch in Afghanistan und im Jemen haben es die USA aber mal wieder mit genau solchen Kriegen zu tun. Aber vielleicht geht es ihnen ja auch gar nicht um einen schnellen Sieg, als vielmehr um einen möglichst langen Krieg, neue Rüstungsaufträge und einen instabilen nahen Osten.

Eine Antwort

  1. Lewi-Ernst-Richter

    Was ist eigentlich los mit dieser Welt? Wer ist der „Gute“ wer der „Böse“?
    Tatsachen sind … Geld regiert die Welt.
    Wir als Menschen sind nur billige Opfer, die alles ausbaden müssen. Ob Krieg, Umweltkatastrophen usw.
    Solange wir uns von den Amerikanern wie Sklaven behandeln lassen gibt es in der Welt keinen Frieden. Die USA tritt nur dann in Konfilke ein, wo Sie Geld verdienen können. Sie haben von Hitler gelernt, falsche Tatsachen und dann einen wie sie meinen den Krieg für die Verteitigung ihres Landes zu erwirken.
    Es ist langsam Zeit, dem Treiben dieses Landes ein Ende zu bereiten.

    Frieden in aller Welt ist das Wichtigste ohne „Wenn“ und „Aber“.

    Lewi-Ernst-Richter

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