Ausgeträumt: Forscher fordern das Ende der Weltklimagipfel

Es wird viel geredet, nichts passiert: Die Weltklimagipfel enden jedes Jahr mit Zielen, die dann doch niemand einhält, und die ohnehin viel zu niedrig angesetzt sind. Einige Forscher fordern darum nun, diesen Weg als gescheitert zu betrachten und sich der Realität zu stellen, dass die Klimaerwärmung nicht mehr aufzuhalten ist.

„Die Hoffnung auf einen ‚Global Deal‘ ist ausgeträumt“, meint etwa der Umwelthistoriker Frank Uekötter. Die UNO-Gipfel könne man auch nach Meinung anderer Experten getrost abschaffen. Eine Einhaltung des Zwei-Grad-Ziels sei Mittlerweile utopisch, man müsse beginnen, sich auf die Auswirkungen des Klimawandels vorzubereiten.

 

Anpassung oder Geo-Engineering?

Und an der Frage des „wie“ scheiden sich die Geister, den die Menschheit steht vor einer Wahl: Anpassung oder Geo-Engineering? Mit der Anpassung wird weltweit schon begonnen, in Deutschland in Form milliardenschwerer Küstenschutzprogramme.
Aber auch Geo-Engineering, also die künstliche Veränderung des Weltklimas, ist für viele Politiker mittlerweile eine Option. In Deutschland halten die meisten diese Idee für Größenwahn – selbst die Bundesregierung kam in einem Gutachten zu dem Schluss, dass die Risiken zu hoch seien und legte alle Förderung auf Eis.

In anderen Ländern wird jedoch massiv zum Thema geforscht und es ist nur eine Frage der Zeit, bis die Klimaklemptner der Natur ins Handwerk pfuschen werden. Die derzeitige Entwicklung laufe „zwangsläufig auf die Option des Geo-Engineering hinaus“, meint Klimapolitik-Experte Oliver Geden. Und wenn eine Nation es tut, wird das Folgen für die ganze Welt haben. Konflikte der Zukunft könnten sich deshalb auch um das Wetter drehen.

Einig ist man sich weitgehend in der Forderung, dass schleunigst lokal und konkret an Schutzmaßnahmen zum Umgang mit dem Klimawandel gearbeitet werden sollte – nicht mit abstrakten Klimamodellen und aussichtslosen Debatten.

 

C02-Debatte unrealistisch?

Die aktuelle Diskussion wäre um so wichtiger, wenn man davon ausgeht, dass der Klimawandel vielleicht gar nicht menschengemacht ist, sondern eine natürliche Schwankung darstellt. Dies wird unter anderem durch historische Vergleiche argumentiert, die anschaulich in dieser Grafik dargestellt werden (Animation):

 

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