Der weltweite „March against Monsanto“ war ein großer Erfolg: Am 25. Mai protestierten in mehr als 50 Ländern Millionen von Menschen gegen den Gentechnik-Konzern Monsanto.

 

March against Monsanto: Globaler Protest gegen Gentechnik

Die Protestaktion war die erste, welche nicht durch eine große Naturschutzorganisation wie etwa Greenpeace organisiert wurde, sondern sich aus der Bevölkerung selbst, durch die Facebook-Seite einer einzelnen Person gebildet hatte. Ohne geplante Unterstützung von Organisationen und Medien, hauptsächlich über Twitter und Facebook mobilisierten sich Millionen von Menschen in über 400 Städten von Buenos Aires bis Berlin, von Sydney bis Tokyo, um gegen die Praktiken Monsantos zu protestieren und die Politik aufzufordern, dem Konzern Einhalt zu gebieten und gentechnisch verändertes Saatgut, und Patente auf Lebensmittel zu verbieten.

Monsantos Macht

Der Protest ist ein wichtiges Zeichen in einer Zeit, in welcher die Macht Monsantos immer mehr zunimmt. Gerade erst unterschrieb der Monsanto-freundliche Barack Obama in den USA ein Gesetz, welches ironisch „Gesetz zum Schutz Monsantos“ getauft wurde. Das Gesetz stellt Monsato quasi einen Freibrief aus, seine Produkte in den USA zu testen und zu verkaufen und stellt die Interessen des Konzerns sogar über staatliches Recht.

Das ist prekär, denn gerade erst wurde bekannt, dass ungenehmigter, gentechnisch veränderter Weizen aus Tests, die Monsanto im Jahre 2005 durchgeführt hatte, sich in den USA ausgebreitet hat, und nun Felder in Oregon kontaminiert. Für den Bauern ist das eine doppelt schlechte Nachricht, den nach amerikanischem Recht kann ihn Monsanto paradoxerweise nun womöglich verklagen, ihr patentiertes Produkt gestohlen zu haben.

Gleichzeitig beweist der Vorfall erneut, dass genetische Kontamination längst Realität ist und selbst Versuchsanbau alles andere als „sicher“ oder „kontrolliert“ ist. Die Folgen dieser sich selbst vermehrenden und ausbreitenden Verunreinigung sind nicht abzusehen. Nach Mais ist nun auch Weizen für Amerikaner ein nicht einzuschätzendes Risiko geworden.

Der Protest gegen Monsanto wird also weitergehen.

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