Gentiana amarella – Herbstenzian – ist eine zweijährige Pflanze, die man auf kalkhaltigen, trockenen Böden und Dünen europaweit findet. Im zweiten Jahr blüht sie von August bis Oktober – also sehr spät im Jahr – im schönsten blau bis purpurrot. Sie ist so klein, dass man sie leicht übersehen kann. Da sie keine Chemikalien verträgt, ist sie vom Ausstreben bedroht und steht, wie alle Enziansorten, in Deutschland unter Naturschutz.

Menschen, die Gentian im erlösten Zustand leben, sind „Steh-auf-Männchen“. Sie lassen sich nicht unterkriegen, trotz Fehlschläge stehen sie immer wieder auf und tief in Ihrer Seele wissen sie, dass alles, was uns ihnen im Leben widerfährt, Lernmöglichkeiten sind, die sie tiefer und inniger mit sich selber und ihren Unzulänglichkeiten in Kontakt sein lassen. Wenn diese Erkenntnis zeitweise untergegangen ist, sie sich von Niederschlägen und Rückschlägen übermannt fühlen, Optimismus für sie ein Fremdwort, und Zuversicht völlig aus ihrem Repertoire gestrichen ist, kann Gentian ihnen helfen, wieder in Kontakt mit ihrer Kraft, ihrer Zuversicht und ihrem Optimismus zu kommen. Sie bekommen wieder den Mut für neue Versuche, lassen sich noch einmal auf etwas ein und geben der Seite in sich, die gerne vertrauen möchte, noch einmal eine Chance. Gentian gibt ihnen den Glauben wieder, dass die Dinge „richtig“ sind in ihrem Leben und dass sie in jedem Moment getragen und geführt werden. Es hilft die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass sie darauf vertrauen können, dass alles einen positiven Sinn hat, auch wenn sie ihn nicht immer gleich erkennen. Gentian unterstützt auch bei großen Lebensdramen wie Verlust eines Partners, des Arbeitsplatzes oder ähnliches, wenn der Glaube an ein gutes Morgen außerhalb der Vorstellungen liegt.

Blüten mit ähnlichen Aspekten

Mustard: ist entmutigt und depressiv ohne erkennbaren Grund, Gentian hat für diese Gefühlszustände eine Ursache
Gorse: glaubt nicht an eine Verbesserung der Situation, Gentian ist grundsätzlich eher pessimistisch, damit er nicht enttäuscht wird
Sweet Chestnut: hat akute Verzweiflung in einer Situation, Gentian ist grundsätzlich skeptisch und pessimistisch
Centaury: ist willensschwach aufgrund fehlender Abgrenzung und schwachem Durchhaltevermögen, Gentian ist willensschwach, weil er sich schnell entmutigen lässt und immer vom Schlimmsten ausgeht
Scleranthus: kann sich zwischen Alternativen nicht entscheiden, Cerato traut seiner Intuition nicht und kann sich deshalb nicht entscheiden, Gentian ist unsicher bei seinen Entscheidungen, weil er an sich zweifelt und das Schlimmste befürchtet

 

Häufig genutzte Kombinationen mit Gentian:

Willow: wenn man sich als machtloses Opfer fühlt und davon ausgeht, dass sich die Situation niemals ändern wird
Impatiens: zum Beispiel bei Rückschlägen von Genesungsprozessen, wo zu dem Gentian-Pessimismus noch Ungeduld kommt
Walnut: bei Lebensveränderungen, die man eher skeptisch und pessimistisch sieht

 

Affirmation:

Ich vertraue auf den höheren Sinn in allem, was geschieht.

 

Thema Traurigkeit:

Trauer kommt mit vielen Gesichtern zu uns. Es kann die Trauer um einen verstorbenen Menschen sein, die Trauer auf Grund einer Trennung, Trauer um einen Verlust (beispielsweise des Arbeitsplatzes), Trauer, weil man seine Ziele nicht erreicht hat, einen Rückschlag erlitten, die Kinder ausgezogen sind oder die grundlose Trauer, die uns lähmt, die Kraft und die Freude nimmt. Jeder kennt die Momente, wo die Traurigkeit all unsere Aktivitäten überschattet, uns lähmt und wir keinen rechten Lebenswillen aufbringen können. Oft sind diese Situationen der Auftakt zu etwas Größerem, als wir je waren. Wir wachsen daran und werden stärker. Leider erkennen wir in dieser Situation ihr Potential in der Regel nicht. Wir wollen die unguten Gefühle einfach nur „weg“ haben. Die Bach-Blüten überdecken diese Gefühle nicht, sie helfen, unsere Seele wieder mehr zu spüren, all das, was unsere Seele ist, wenn wir ihr gestatten, sich uns zu offenbaren und wir ihrem leisen Singen zuhören.

Gentian – wenn wir auf Grund einer Situation traurig und kraftlos sind und den Glauben an eine Besserung verloren haben.
Mustard – wenn wir grundlos traurig sind.
Sweet Chestnut – wenn wir in der „dunklen Nacht der Seele“ versunken, und absolut verzweifelt sind.
Gorse – wenn wir in Hoffnungslosigkeit versinken
Cherry Plum – wenn wir Angst vor der der Wucht (und Kraft) unsere eigenen Gefühle haben.
Oak – wenn wir tapfer weiter machen und nicht erkennen, dass es Zeit zum Innehalten ist.
Star of Bethlehem – wenn ein unverarbeitetes Trauma der Grund unsere Trauer ist.
Walnut – wenn wir uns vor einer nötigen Veränderung scheuen.
Willow – wenn wir uns als Opfer fühlen.

 

Wieder gilt:

Grundsätzlich können die Blüten untereinander beliebig – aber mit maximal sieben Blüten pro Fläschchen – gemischt werden. Es gilt jedoch, je weniger, desto besser.

Sie können in einigen Apotheken die Bach-Blüten direkt mischen lassen. Für 30ml-Fläschchen nehmen Sie jeweils 3 Tropfen von jeder Blüte. Als Richtlinie gilt 4 x 4 Tropfen am Tag, sollten Sie oder ihr Kind öfter das Bedürfnis nach den Blüten haben, können Sie auch unbedenklich öfter verwendet werden.

In Akutfällen können Sie auch einfach 3 Tropfen der jeweiligen Essenz in ein Wasserglas geben und schluckweise trinken.

Bach-Blüten unterstützen uns auf der feinstofflichen Ebene und sind sehr gut therapiebegleitend einzusetzen. Keinesfalls ersetzen sie einen Arzt, Heilpraktiker oder Psychotherapeuten.

 

Dieser Artikel ist Teil der Serie „Bach-Blüten“

 

Bild: „Bach-Blüten Kraftkarten“ von Peter Bernhard

 

Über den Autor

Avatar of Aruna M. Siewert

ist Heilpraktikerin und lebt und arbeitet in Berlin und im Wendland. Ihr Schwerpunkt liegt in der Behandlung der Energiefelder von Menschen und Räumen. Sie gibt Seminare, ist Dozentin und Autorin.

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