Introvertierte Menschen sind eher Außenseiter in einer extrovertierten Gesellschaft, manchmal wird es fast wie eine Krankheit angesehen. Aber vieles, was wir über Introvertierte glauben, stellt sich bei näherem Hinsehen als ziemlich oberflächliche Sichtweise heraus.

Introvertiert – ein Urteil voller Missverständnisse

Im Jahr 2008 hatte ich das Glück, ein Buch mit dem Titel, „Die Macht der Introvertierten: Der andere Weg zu Glück und Erfolg“ von Marti Olsen Laney zu entdecken. Es fühlte sich an, als hätte jemand einen Enzyklopädie-Eintrag über jene seltene Rasse von Menschen geschrieben, der ich offenbar angehöre. Nicht nur erklärte das Buch viele meiner exzentrischen Verhaltensweisen, es half mir, mein ganzes Leben in einem neuen und produktiven Kontext zu redefinieren.

Jeder, der mich kennt, würde wahrscheinlich sagen: „Blitzmerker! Warum hat es so lange gedauert, um zu merken, dass du ein Introvertierter bist?“ So einfach ist es nicht. Das Problem ist, dass die gängige Bezeichnung als Introvertierter, ein sehr oberflächliches Urteil voller Missverständnisse ist. Es ist tatsächlich etwas komplexer.

 

Introvertierte und Extrovertierte

Ein Teil von Laneys Buch kartiert das menschliche Gehirn und erklärt, wie die Neuro-Transmitter im Nervensystem von Introvertierten und Extrovertierten ganz unterschiedlichen dominanten Pfaden folgen. Wenn die Wissenschaft hinter dem Buch richtig ist, stellt sich heraus, dass introvertierte Menschen überempfindlich auf Dopamin reagieren, so dass zu viel externe Stimulation sie erschöpft. Umgekehrt bekommen Extrovertierte nicht genug Dopamin, und ihr Gehirn braucht Adrenalin um es zu produzieren. Extrovertierte haben einen kürzere Wege und weniger Blutfluss zum Gehirn. Bei Extrovertierten umgehen die Impulse des Nervensystems meist umgehen das Broca-Areal im Frontallappen, wo ein großer Teil der kontemplativen Betrachtung stattfindet.

Laut diesem Buch sind nur etwa 25% der Menschen introvertiert. Und ein noch geringerer Prozentsatz davon so extrem, wie ich es bin. Dies führt zu einer Menge von Missverständnissen, da die Gesellschaft nicht über sehr viel Erfahrung mit meinen Leuten verfügt.

Hier also ein paar Missverständnisse über Introvertierte auf der Grundlage meiner eigenen Lebenserfahrung:

 

1. „Introvertierte reden nicht gerne.“

Das ist nicht wahr. Allerdings reden Introvertierte nur, wenn sie auch was zu sagen haben. Sie hassen Small-Talk. Wenn du allerdings einen Introvertierte dazu bringst, über ein Thema zu reden, das ihn interessiert, wird er tagelang nicht mehr aufhören zu reden. 🙂

2. „Introvertierte sind schüchtern.“

Schüchternheit und Introvertiertheit sind zwei Paar Schuhe. Introvertierte haben nicht zwangsweise „Angst“ vor Menschen. Sie brauchen lediglich einen Grund, um jemanden anzusprechen. Sie kommunizieren nicht, nur um zu kommunizieren. Wenn du einen Introvertierten ansprechen willst: Tu es einfach. Höflichkeitsfloskeln sind nicht nötig.

3. „Introvertierte sind unhöflich.“

Introvertierte sehen meist keinen Grund darin, um den heißen Brei herumzureden und verzichten auf Geplänkel und Floskeln. Sie wünschen sich, dass jeder einfach authentisch und ehrlich ist. Leider ist das in zahlreichen Situationen unerwünscht, weshalb Introvertierte einen großen Druck verspüren, sich anzupassen – was sie wiederum als anstrengend und ermüdend empfinden.

4. „Introvertierte mögen keine Menschen.“

Ganz im Gegenteil: Introvertierte schätzen die wenigen Freunde, die sie haben, sehr. Sie können ihre echten Freunde meist an einer Hand abzählen. Wenn ein Introvertierter dich als Freund betrachtet, hast du wahrscheinlich einen treuen Verbündeten fürs Leben gewonnen. Wenn du einmal ihren Respekt als tiefgründiger Menschen gewonnen hast, hast du sehr gute Karten, einen Introvertierten als Freund zu gewinnen.

5. „Introvertierte gehen nicht gerne aus.“

Auch Introvertierte gehen gerne aus, allerdings nicht allzu lange. Da sie Situationen sehr schnell erfassen, müssen sie sich nicht lange irgendwo aufhalten, um die Eindrücke in sich aufzunehmen. Sie würden dann gerne wieder nach Hause gehen, um ihre Batterien wieder aufzuladen und die Erlebnisse zu verarbeiten. Ausreichende Regeneration ist für Introvertierte von entscheidender Bedeutung.

6. „Introvertierte wollen immer alleine sein.“

Introvertierte fühlen sich mit ihren eigenen Gedanken sehr wohl. Sie denken viel und gerne. Sie arbeiten gerne an Problemen und ihren Lösungen. Aber sie können auch unglaublich einsam sein, wenn sie niemanden haben, mit dem sie ihre Entdeckungen teilen können. Sie sehnen sich nach echten, innigen und offenherzigen Beziehungen – mit je einer Person zu einer Zeit.

7. „Introvertierte sind sonderbar.“

Introvertierte sind meist Individualisten. Sie folgen nicht der Masse. Sie würden gerne für ihre originellen Lebenswege und -stile geschätzt werden. Sie denken eigenständig und hinterfragen deshalb oft die gesellschaftlichen Normen. Ihre Entscheidungen treffen sie nicht danach, was gerade beliebt oder modern ist.

8. „Introvertierte sind unnahbar.“

Introvertierte richten ihre Aufmerksamkeit lieber nach innen und achten sehr auf ihre Gedanken und Gefühle. Das heißt aber nicht, dass sie nicht mitkriegen würden, was um sie herum geschieht, sondern nur, dass ihre innere Welt für sie weit anregender und reicher ist.

9. „Introvertierte können sich nicht entspannen oder Spaß haben.“

Introvertierte entspannen sich normalerweise zuhause oder in der Natur, nicht an hektischen öffentlichen Orten. Introvertierte brauchen wenig Action oder Nervenkitzel. Wenn zu viel Lärm oder Geplapper um sie herum ist, machen sie „dicht“. Ihre Gehirne reagieren sehr sensibel auf den Neurotransmitter Dopamin. Bei Introvertierten und Extrovertierten „dominieren“ unterschiedliche Nervenbahnen. Das kann man nachschlagen.

10. „Introvertierte können sich ändern und Extrovertierte werden.“

Eine Welt ohne Introvertierte wäre eine Welt beinahe ohne Wissenschaftler, Musiker, Künstler, Dichter, Filmemacher, Ärzte, Mathematiker, Autoren oder Philosophen. Dennoch gibt es zahlreiche Wege für Extrovertierte, zu lernen, mit Introvertierten umzugehen. (Ich habe die beiden Begriffe bewusst vertauscht, um zu zeigen, wie voreingenommen unsere Gesellschaft ist.)

Introvertierte können sich nicht in Extravertierte verwandeln und verdienen Achtung für ihren natürlichen Charakter und ihren Beitrag zur Menschheit. Eine Studie von Silverman aus dem Jahr 1986 zeigt sogar, dass der Prozentsatz an Introvertierten mit ansteigendem IQ zunimmt.

Es kann schrecklich destruktiv für einen Introvertierte sein, sich selbst zu verleugnen, um sich einer von Extravertierten beherrschten Welt anzupassen. Wie bei anderen Minderheiten besteht auch bei Introvertierten die Gefahr, dass sie sich selbst und andere aufgrund ihrer Abweichungen von der Mehrheit ablehnen oder gar zu hassen beginnen.

Wenn du glaubst, introvertiert zu sein, ist es oft sehr hilfreich und belebend, sich mit anderen Introvertierten auszutauschen oder erstmal einfach nur mehr über das Thema zu lesen. Es kommt nicht darauf an, dass Introvertierte „normal“ werden. Extravertierte sollten die Verschiedenheiten anerkennen und respektieren – und die Introvertierten selbst auch.

 

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-Derek Sivers, Founder of CDBaby

 

 

 

29 Responses

  1. Aleen

    Hallo zusammen,

    sehr spannend diese Auflistung. Ich als Extravertierte kann meine introvertierten Freunde endlich verstehen (die meine engsten sind, so am Rande ;)).
    Ein wenig stört mich – wo ich gerade einige Minuten Recherche hinter mir habe – der Beiklang, unsere Welt bevorzuge, bevorteile und begünstige Extravertierte. Sie ist genauso ermüdend für die, die Stimulation brauchen. Small-Talk und Floskeln werden (zum Glück) out. Die sind auch für Extras anstrengend. Wirklich. Zudem leiden Extras oft unter den weniger stark ausgeprägten Sensoren nach innen, was in dieser überstimulierenden Welt gefährlich ist. Spannend wäre eine Studie (ich habe noch nicht recherchiert…), ob Drogenmissbrauch unter Intros oder Extras verbreiteter ist.
    Das allerwichtigste für die Menschen wäre, darüber zu wissen, welcher Typ sie sind. In der Schule, ach schon im Kindergarten, sollte diese Unterscheidung bewusst gelebt und bedacht werden. So würden alle glücklicher werden 🙂

    Antworten
  2. Nader El Nomeiri
    Unterschätzte Person

    Hallöle,

    ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass ich auch zu dieser Spezies von Menschen gehöre, die als sonderbar gelten. Viele in meiner arabischen Community nehmen mich nicht ernst, weil ich ein Typ bin, der geradeaus denkt und jedem seine Meinung sagt, natürlich sehr nett, aber ohne Umschweife. Dies stellt mich vor Problemen, da ich mit Europäern aufgewachsen bin und mich dort besser aufgehoben fühle, des Weiteren wird mein Talent dort besser gefördert und gefordert.

    Ich habe das Familienunternehmen (Fahrzeug) auf Vordermann gebracht, jedoch nie für meine direkte und offene Art akzeptiert, was mich nun zum Entschluss brachte, mir eine neue Stelle zu suchen, um mein täglich Brot zu verdienen.

    Was gibt Ihr mir mit auf den Weg, um an meinen Stärken zu arbeiten. Für jedwede Antwort bedanke ich mich im Voraus und verbleibe

    Mit freundlichen Grüßen

    N El N

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  3. Wenzel Boers
    Soziale Arbeit

    Hallo zusammen. Mein Name ist Wenzel Boers, wobei Wenzel wirklich mein Vorname ist 😉 Ich studiere in den Niederlanden Soziale Arbeit.
    Vor einem halben Jahr habe ich ein Feedback über meine mündliche Leistung erhalten. Das Feedback ist leider auf niederländisch und sehr lang. Daher fasse ich das Feedback kurz auf Deutsch zusammen. Die Dozentin ist der Meinung, ich würde die Gruppe mit einer „ruhigen Art“ beeinflussen, ich würde ein Gegengewicht sein. Zudem hätte ich einen kritischen Blick auf gesellschaftliche Themen. DOCH müsste ich mich noch mehr Einbringen, ich wäre zu Schüchtern und zu Zurückhaltend.

    Den positive positiven Teil kann ich natürlich nachvollziehen, was auch zu einer introvertierten Art passt 😉 Aber ich bin nicht Schüchtern! Mit „echten“ Freunden gehe ich sehr offen und sehr herzlich um. Ich fühle mich Missverstanden, aber kann gleichzeitig meine Dozentin verstehen. Leistung muss laut und deutlich sein, was aber nicht zu meiner Persönlichkeit passt! Ich erfahre das als eine soziale Diskriminierung, aber Normen und Werte der deutschen und niederländischen Kultur geben die Erlaubnis dazu.

    Ich habe mich nun dafür entschieden, meine nächste Facharbeit über introvertierte Menschen zu schreiben.
    Ich rate jedem, der sich seiner introvertierten Art bewusst ist, soziale Arbeit zu studieren. Hier bildet man eine soziale Arbeitshaltung, die kognitiv gebildet wird. Du kannst also deine introvertierte Besonderheit mit all ihren Vorzügen und Nachteilen im beruflichen Kontakt mit Klienten ausüben. Macht sehr Spaß 🙂

    Antworten
    • David

      Das ist etwas womit ich mich die ganze Schulzeit mit rumschlagen musste. Meine schriftliche Leistungen waren immer schon sehr gut, jedoch war ich immer jemand der lieber seinem Nachbarn die richtige Antwort gesagt hat als selber aufzuzeigen. Dies werteten meine Lehrer scheinbar meist mit Unwissen und somit war meine Endnote min. 1 Note schlechter als ich schriftlich war. Der Höhepunkt war eine 5 in Deutsch, da ich meine Lehrerin meinte ich wäre geistig nicht anwesend gewesen.

      Antworten
  4. Franz Burghardt
    Die etwas andere Art

    Hallo,
    wunderbarer Artikel, bin sehr oft auf der Suche nach Artikeln, die mir aus der Seele sprechen. Die Introvertierheit beschäftigt mich seit einer geraumen Zeit, hab selbst viele Bücher dazu gesucht, allerdings findet man immer Bücher über die Schuchternheit/Sociale Phobie etc. Nur leider keine qualitativen Bücher die introvertierte Menschen ansprechen. Deshalb surfe ich gerne im Netz, um mich mit diesen Thema zu beschäftigen. Bei mir fing es am Arbeitsplatz an, wo mich meine Arbeitskollegen als sehr zurückhaltend beschrieben. Manche meinen sogar, dass ich sehr leise rede und oftmals an Gesprächen nicht teilnehme, eine Person die anderen eher zuhören kann und Sachen analysiere. Doch bin ich mit einer Person alleine kann ich oftmals wie ein Wasserfall reden und komme nicht zum Ende. Meine Freundin ist das Gegnteil von mir, sie ist sehr offen, redet die Leute oftmals direkt an und versteht sich mit Wildfremden Menschen auf Anhieb. Nichtsdestotrotz bin ich froh, dass immer mehr Artikel den introvertierten Leser ansprechen und uns Kraft geben, dass wir doch zur Gesellschaft gehören. Auch ein sehr guter Beitrag neben dem, der mir Kraft gegeben hat: http://www.derneuemann.net/introvertierte-maenner-eigenschaften/768 Ansonsten würde ich mir liebend gerne mehr zu diesem Thema wünschen.

    Ich bin froh, dass ich introvertiert bin, auch wenn es einige Nachteile mit sich bringt, trotzdem sollte jeder zu seinem ICH stehen.

    Viele Grüße – die Welt braucht auch Leute unserer Art!

    Antworten
  5. Andre

    Ich habe es sehr genossen, diesen Artikel zu lesen. Vielen Dank dafür!
    Ich sehe mich nicht generell als introvertierten Menschen, besitze aber schon eine Menge der Eigenschaften, welche hier aufgeführt sind. Ich genieße es auch sehr, mich meinem Innersten zu befassen und mich in der Natur zurückziehen zu können, um einfach wieder zum mir zu finden und dem immer größer werdenden und aus meiner Sicht unnötigen Stress zu entfliehen. Sicherlich kommt dadurch auch bei mir hin und wieder Einsamkeit auf, aber auch dieses Gefühl kann man auf seine eigene Art genießen und Kraft daraus schöpfen. Das Leben ist so schön, ohne ständiges Streben nach höheren Leistungen, oder unentwegtes Messen und vergleichen mit anderen Menschen. Jeder ist gut so, wie er ist.
    Wünsche allen ein gutes Hinübergleiten ins neue Jahr 2015!
    🙂

    Antworten
    • Thea Redlitz
      IE Dazwischen

      Hallo
      Dein Kommentar ist zwar schon eine Weile her, aber genauso sehe ich mich auch, wie Du es beschrieben hast. Ich würde mich nicht als introvertiert bezeichnen, aber auch nicht als Extro, eher so dazwischen. Ich habe auch etwas soziale Phobie, deshalb weiß ich es manchmal gar nicht so genau was ich bin. Auf jeden Fall bin auch sehr oft allein, ohne mich einsam zu fühlen. Aber manchmal würde ich mehr unter Leuten sein, was mich aber auch schnell stresst.

      Antworten
  6. Alex

    Auch ich danke für diesen wundervollen Artikel. Ich werde oft als Schüchtern oder auch Arrogant abgestempelt. Es hieß auch schon ich hätte eine Menschenphobie.
    Doch jeder Einzelne der oben genannten Punkte trifft auf mich zu. In einer kleinen Runde rede ich zwar nicht viel aber gerne, da man auch hinhört. In einer größeren Runde mache ich meist dicht und höre nur noch hin. Selbst zu erzählen ist dort oft verschwendung, oft hören die Gegenüber eh nicht richtig hin.

    Antworten
  7. Joseph

    Sehr gut gemachter Text. Fühl mich bestätigt 🙂
    Jedoch bin ich der Meinung, dass man auch als introvertierte Person sich zu Menschen hin in gewisser Weise öffnen kann. Ich bin in der Pflege tätig und hab schon gemerkt, dass ich mich von Jahr zu Jahr sehr geändert habe, auch außerhalb der Arbeit. Aber ich bin immer noch ich und hab auch kein Problem mehr damit, dass ich nicht viele Menschen um mich habe und als Introvertierter anerkannt zu sein. Ehrlich bin ich sogar froh darüber.

    Antworten
  8. Daniel

    Ein sehr guter Artikel für jeden! Ich war lange auf der Suche nach diesem inneren Konflikt . Dank des Artikels weiß ich endlich das Problem ! Vielen Dank!

    Antworten
  9. Marianne

    Ich erkenne mich wieder und lese die gleichen „Symptome“ wie bei den Hochsensiblen. Ich empfand mich nie als introvertiert. Ich bin unglaublich kommunikativ, lege aber keinen Wert auf belanglosen Smalltalk, weil der mich nicht weiter bringt. Gesellschaftliche Veranstaltungen muss ich auch nicht ausdehnen. Ich bin schon sehr bald satt und zudem regelmäßig ab 21:30h bettmüde. Ich brauche viel Zeit für mich, um nachklingen zu lassen und in mich zu spüren. In letzter Zeit meine ich, mir könnte ein Partner gut tun, der mich nimmt, wie ich bin, so wie ich ihn nehme, wie er gerade ist. Das Leben ist eines der spannendsten und mir wird nie langweilig. Danke für den schönen Artikel, den ich finden durfte.

    Antworten
  10. Oliver

    Mir hat in diesem Zusammenhang ein Buch mit dem Namen „Still“ sehr gut getan. Außerdem half mir die Beschäftigung mit dem Enneagramm. Viele Menschen, die sich als eher introvertiert erleben, dürften sich in Typ 5 oder 9 des Enneagramms wiederfinden. So skeptisch man solche Etikette sehe mag, sie helfen Verschiedenheit – und die eigenen Eigenarten schätzen zu lernen.

    Antworten
  11. Gordon

    Die Beschreibungen passen allerdings auch sehr gut (wie bereits von jemand anderem angemerkt) zum Asperger Syndrom. Ich sehe da aber auch Überschneidungen zur Hypoaktivität bei ADS. Für Betroffene ist es aber sicher besser das Etikett „Introvertiert“ aufgedrückt zu bekommen, als irgendeine Krankheit, die dann als Makel der eigenen Person wahrgenommen wird und evtl. zu weiteren Problemen führt.

    Antworten
  12. Snack

    Der Artikel, ist hervorragend. Ich habe mich hier wirklich wiedergefunden..
    Brauche gar nicht mehr zu schreiben. Es trifft alles auf mich zu.
    Übrigens , ich bin weiblich !!!

    Antworten
  13. Heinz

    Sehr viele dieser Beschreibungen treffen eher auf Menschen zu, die das Asperger Syndrom haben. Ich halte das für einen wichtigen Aspekt.

    Antworten
  14. michael linsner

    ich habe euch einen kommentar bei facebook geposted.mag sein,dass ihr damit etwas anfangen könnt. michal soczyewicki,kreuzber am 27.08.2013 .loka amasta sukino bavantu!

    Antworten
  15. Marion

    Danke für diesen Artikel, ich habe mich zu 100% in ihm wiedererkannt. Jetzt weiß ich auch, warum ich mit meiner Mutter nie ausgekommen bin. Ihrer Meinung nach bin ich stur und maulfaul, verbockt und was nicht noch alles.

    Antworten
  16. Katrin

    Ich denke, dass Extro- und Introvertiertheit zwei Endpunkte einer Skala sind, und insofern kann man sich auch auf dieser Skala bewegen und vielleicht dem entgegengesetzten Pol etwas näher kommen. Es ist möglich, man muss es aber nicht.

    Zum Beispiel, habe ich mir im Laufe meines Lebens ganz bewusst Small-Talk beigebracht, weil ich die Vorteile von Small-Talk erkannt habe.

    Antworten
  17. harry

    gib mal einem introvertierten Drogen und sieh was passiert, sieh wie er anfängt zu reden wie ein wasserfall!
    Gib einem extrovertierten Drogen und sieh wie still er wird!

    Meiner Meinung anch lebt der introvertierte total in seiner Welt.
    Der extrovertierte verpasst hingegen vieles aus der inneren Welt lebt aber eher im Hier und Jetzt als der introvertierte

    Antworten
  18. Micky

    Interessanter Artikel, sehr schön geschrieben. „Introvertiert“ ist in diesem Fall ein Synonym für „Hochsensibel“, für diejenigen, die sich weiter mit diesem Thema beschäftigen wollen.
    Es gibt einige Bücher und Infoseiten, sogar Foren zu diesem Thema wo man sich austauschen kann.
    Grüße, eine Hochsensible.

    Antworten
  19. paola

    Punkt 10 hat mich zum nachdenken gebracht. Ich selbst war besonders als Kind extrem introvertiert. Und dann 4 Jahre nach meiner Geburt kam mein Bruder, um die Welt laut und offensiv zu erobern. ADHS möglicherweise.(eine „Indigokind“-diagnose haben wir auch mal bekommen) Wir beide haben unsere Eltern zerrissen, weil der eine vorne zog und die andere noch 3 stunden länger brauchte. Und zurückblickend war mein Bruder das beste was mir passieren konnte. Wir haben zusammen gelernt unsere Mitte zu finden, in dem wir miteinander auskommen mussten. Wir sind jetzt beide 17 und 21. Achten, lieben und bewundern uns. Ich kann nicht sagen, einer von uns wäre intelligenter oder sozialer oder tiefgründiger. Wir hätten es ohne einander aber sicherlich schwerer gehabt. Ich habe lieber extrovertierte Freunde. Denn auch diese brauchen einen Ruhepol und hin und wieder einen guten Lebensrat. Und mir geben sie eine Leichtigkeit nicht alles immer so verbissen zu sehen. Wir brauchen uns.

    Antworten
  20. Reimund

    Vielen Dank für diesen wirklich sehr guten Artikel. Ich selbst habe mich in vielen Bereichen wieder entdeckt. Mir wirft man auch von Kind an vor, viel zu wenig zu reden. Dabei rede ich praktisch ununterbrochen – wenn auch meistens nur in Gedanken und dann mit mir selbst. Und wahrscheinlich bin ich deswegen auch Texter und Autor geworden, weil das meine Art zu kommunizieren ist. Ich habe zwar inzwischen gelernt, ein bisschen Smalltalk zu machen; gerne tue ich das indessen nicht. Und ich kann auch sehr gut für mich alleine sein, um meine Ruhe zu haben und »mein Ding« durchzuziehen.

    Antworten

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