Dieser mehrteilige Achtsamkeitskurs wendet sich an alle Menschen, die sich ihren Lebenserfahrungen sanft-mutig und lebendig hingeben möchten.

Inspirierende Geschichten

„Ihr solltet Meditation üben beim Gehen, Stehen, Liegen, Sitzen und Arbeiten, beim Händewaschen, Abspülen, Kehren und Teetrinken, im Gespräch mit Freunden und bei allem, was ihr tut. Wenn ihr abwascht, denkt ihr vielleicht an den Tee danach und versucht, es so schnell wie möglich hinter euch zu bringen, damit ihr euch setzen und Tee trinken könnt. Das bedeutet aber, daß ihr in der Zeit, wo ihr abwascht, nicht lebt. Wenn ihr abwascht, dann soll der Abwasch das Wichtigste in eurem Leben sein. Und wenn ihr Tee trinkt, dann soll das Teetrinken das Wichtigste auf der Welt sein.“

Thich Nhat Hanh

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Inspirierendes

Ich hoffe, ihr habt immer wieder die Möglichkeit, diese kleinen Impulse in euren Alltag einzubauen. Erinnert euch daran, dass es nichts zu erreichen gibt – auch nichts „abzuarbeiten“. Sondern alles ein Angebot an euch ist, mit unscheinbaren Aufmerksamkeitsübungen euren Alltag in mehr bewusste Lebendigkeit zu verwandeln und euch selbst mehr Zuwendung zu ermöglichen. 

Lasst die Morgen- und Abendrituale zu einer täglichen Zeremonie werden – in euren Zeitfenstern, die für euch möglich sind. Am Tage braucht es immer mal wieder euren Fokus auf eure Atmung, ein Dehnen, ein Strecken, ein aufmerksames Umhergehen, um euch aus verkrampfenden Situationen zu lösen. Die Mahlzeiten können mit etwas mehr Langsamkeit und Aufmerksamkeit genossen werden. Alles, was ihr ohnehin bereits tut, mit mehr Achtsamkeit und Behutsamkeit zu praktizieren. Und somit allem etwas mehr Bedeutung und Leben zu schenken.

Inspirierende Übungen 

Letzte Woche haben wir uns nach einigen anderen Sinnesübungen dem Sehsinn zugewandt. Der Sehsinn kann einer der Herausforderndste für uns sein, da wir relativ viel aus unserem Bild herausfiltern, da uns die vielen Reize sonst durchaus überfordern könnten. Doch in uns vertrauten Räumen oder Umgekehrt bunten kann es durchaus spannend sein, diesen Filter einmal zu deaktivieren.

Wenn du deinen Tag beginnst, möchte ich dich dazu einladen, alles was du tust, mit einer gesteigerten Aufmerksamkeit deiner Sehkraft zu tun. Wenn du aufstehst um deine Übungen zu praktizieren, dann schaue dich zuvor in dem Raum um, in dem du dies tust. Nimm ganz bewusst deine Umgebung wahr. Und wie du diese gestaltet hast. Vielleicht schaust du einmal die Beschaffenheit der Wand an, blickst auf den Tisch, die Stuhlbeine, die Kissenbezüge. Wenn du ins Bad gehst, um dich zu waschen und die Zähne zu putzen, dann sieh dir das Bad wirklich an – den Spiegel, die Zahnbürste, das Licht, das Handtuch, die Duschkabine, das Fenster. Tue dies wie ein staunendes Kind, das seine Umgebung stets neu entdeckt.

Wenn du magst, kannst du dies mehrmals am Tage praktizieren. Zum Beispiel immer dann, wenn du die Lokation wechselt. Beispielsweise kannst du auch mit offenen Augen deinen Arbeitsplatz betreten, deine/n Kollegen heute ganz wach und aufmerksam ansehen, wo als würdest du diese zum ersten Mal wirklich sehen. Schau dir deinen Schreibtisch an, und sieh einmal in Ecken, die du in den letzten Monaten möglicherweise nicht einmal wahrgenommen hast. Tue so, als wärest du ein Detektiv, der dein Leben inspiziert und herausfinden möchte, wo und wie du wirklich lebst.

Lasse dich in alledem immer von deinem Atem tragen, spüre deine Atembewegung, nimm deinen Körper wahr, spüre deine Füße im Kontakt mit dem Erdboden. In besonders herausfordernden Situationen kannst du dich dehnen, strecken, einen kleinen Gang praktizieren, durchatmen, heraustreten aus der Situation, bei dir ankommen. Mit jedem Atemzug.

Ich wünsche euch allen weiterhin einen achtsamen Tag voller Wunder und Staunen.

Mit herzlichen Grüßen,

eure Lena

„Wenn wir wirklich lebendig sind, ist alles, was wir tun oder spüren, ein Wunder. Achtsamkeit zu üben bedeutet, zum Leben im gegenwärtigen Augenblick zurückzukehren.“

Thich Nhat Hanh

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