Warum das Impfen mit Milliarden alles nur noch schlimmer macht

Es ist schon sehr viel über das marode Finanzsystem unserer Tage geschrieben worden. Auch in dieser Zeitschrift. Vielen bereitet es schon Überdruss, immer wieder von den nahenden Auflösungserscheinungen wie Hyperinflation und Zusammenbruch des Dollar als Leitwährung und folgend dem Zusammenbruch des Euro lesen zu müssen und nichts passiert, zumal draußen bereits Entwarnung gegeben wird. Die Wirtschaft hätte sich erholt. Die Krise sei gemeistert. Diese Sichtweise wird jedoch lediglich von den Meinungsmachern der Tagespresse und den Massenblättern vertreten. Wohl in erster Linie, um das Volk zu beruhigen und es weiter zum Einkaufen zu schicken. Hinter den Kulissen regiert jedoch das blanke Entsetzen und vor allem Ratlosigkeit über die sich zuspitzende Situation an den Finanzmärkten.

Hier nur drei Meldungen der letzten Wochen, die zu denken geben sollten.
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat am 20. November auf dem European Banking Congress in Frankfurt davor gewarnt, dass sogenannte Carry-Trade-Geschäfte mit dem US-Dollar eine neue Finanzkrise auslösen können. Schäuble und auch der Präsident der Europäischen Zentralbank, Jean-Claude Trichet, und Bundesbankchef Axel Weber warnten davor, die aktuelle Lage schönzureden.
Am 3.11.2009 veröffentlichte die FTD einen Artikel von Nouriel Roubini, Wirtschaftswissenschaftler an der Stern University in New York. Roubini beschrieb den Niedergang des Finanzsystems durch eine gigantische neue Monsterblase, die gerade durch die Nullzinspolitik der amerikanischen Notenbank Fed entsteht. Der Dollar sei damit zur Hauptwährung bei Carry-Trades geworden. Vorstellen kann man sich das so: Spekulanten decken sich mit hinterhergeworfenen Dollars zum Nullzins ein, oder besser noch, sogenannte Leerverkäufer “mieten” sich Dollars, um damit in Hochzinsländern in renditestärkere Vermögenswerte zu investieren. Steigt nun der Dollar, z.B. durch die Anhebung der Leitzinsen in den USA, beginnt der Run zurück auf den Dollar, da die meisten Leerverkaufspositionen dann sofort geschlossen werden wollen. Roubini meint dazu: “Jeder Anleger, der dieses riskante Spiel mitmacht, wirkt wie ein Genie, auch wenn er nur auf einer gewaltigen Blase reitet. … Eines Tages wird diese Blase platzen und zum größten koordinierten Vermögenskollaps der Geschichte führen… Die Fed und andere politische Entscheider scheinen sich nicht bewusst zu sein, welch eine Monsterblase sie erschaffen.”

Immerhin scheint die französische Bank Société Générale diese Warnung ernst zu nehmen, da  sie sich bemüßigt fühlt, ihre Kunden mit einer eigenen Studie zu schockieren. Titel der Studie: “Worst case debt scenario – Protecting yourself against economic collapse: Hope for the best, be prepared for the worst.”Die Studie der Bank sagt voraus, dass die öffentlichen Schulden unhaltbar werden und wir bereits an einem Point of no Return angekommen seien. Der einzige Ausweg, der den Regierungen noch bleiben würde, sei, die Schulden weg zu inflationieren.
Einen interessanten Einblick in ihre armselige Wertewelt gaben unlängst junge Investmentbanker in einem Artikel der FTD. Auslöser war die massive Sonderbesteuerung der Boni in England. „Man bekommt nie ein Dankeschön in dem Job. Man bekommt auch keinen Respekt. Aber man bekommt seinen Bonus. … Es gab bisher einen Deal: Geld gegen Zeit. … Der Bonus für die besten Jahre deines Lebens“, so die Jungbanker.  Nun ist es natürlich traurig zu sehen, wenn sich junge intelligente Menschen vor einen unmenschlichen und unwürdigen Karren spannen lassen, der sie ihrer schönsten Lebensjahre beraubt. Nur wird kaum die Ausrede greifen, sie hätten keine andere Wahl gehabt.

Was passiert nun mit Ihnen, die Sie diese und vorangegangene Äußerungen zum kommenden Niedergang unseres missratenen Finanz- und Wirtschaftssystems gelesen haben? Ziehen Sie die notwendigen Konsequenzen? Bereiten Sie sich vor auf die große Unbekannte der Übergangsprozesse? Ich bin mir sicher, Sie sind gewappnet, pflegen ihre Freundschaften und orientieren sich an einem Miteinander statt an einem Gegeneinander. Hier noch einen Tipp:  Beteiligen Sie sich am Aufbau von Familien-Farmen. Eine schöne Initiative, die gerade expandiert, ist das Projekt “Löwengarten”. Ein sehr schöner Artikel hierzu – “Vor und nach Feierabend… Ein Resümee unserer sozialen Wirksamkeit” ist bereits veröffentlicht und wird auch in der Februarausgabe erscheinen. 
Ich darf Ihnen ein gesundes neues Jahr wünschen.

 


 

Abb.: aboutpixel.de / Schrottplatz Frankfurt © ordix

2 Responses

  1. Tomas Klünner

    Die Frage, ob das kapitalistische System überlebt, ist längst beantwortet – durch die Mathematik! Der Begriff „Monsterblase“ ist bereits Ergebnis der exponentiellen Funktion, die im zinsbedingten Renditezwang begründet liegt. Dieser hat in der menschheitsgeschichtlichen Vergangenheit noch jede Hochkultur in den Untergang gerissen – durch den Zusammenbruch der Arbeitsteilung… die noch nie so weit fortgeschritten war wie heute!

    Und auch die aktuelle Monsterblase kann nur weiter wachsen – bis zum platzen. Genießen wir also – so gut es uns beim Anblick des weltweiten Elends gelingt – die Zeit bis zum „Big Bang“… und bereiten uns vor! Nicht nur die Bäuche (mit Vorratshaltung und Survial-Paketen), sondern mehr noch die Köpfe – mit kristallinem Wissen über die Notwendigkeiten der zukünftigen Wirtschaftsordnung. Infos hierzu finden sich unter anderem auf meiner privaten Homepage

    www.freiheitswerk.de

    Ein gesundes 2010 wünscht euch allen,
    Tomas Klünner

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  2. Dr. Hollnagel

    Die Relativitätsökonomie (Wiley Verlag) lehrt: Die Verhältnismäßigkeit der Dinge entscheidet über ihren Fortgang. Ist Geld billig (niedrige Zinsen), so hat es keinen Wert. Tatsächlich ist der US-Dollar seit langem eine Weichwährung, weil die Geldmenge in keinem angemessenen Verhältnis mehr zur Wirtschaftskraft steht. Zu billiges Geld lenkt Kapital
    1. in uneffektive Investitionen (es „rechnet“ sich auch dann noch) und
    2. müssen Geldbesitzer (Pensionskassen, Fonds, …) hohe Risiken eingehen, um angemessene Erträge zu erhalten. Zu hohe Risiken zeichnen sich unter anderem durch ein Missverhältnis von Eigenmitteln zu Fremdmitteln aus.
    Fehllenkungen führen zu Blasen und zu hohe Risiken blähen sie weiter auf und führen schließlich dazu, dass sie platzen.
    Der Mangel liegt also am Ordnungsrahmen, den die Politik vorzugeben hat. Diese Aufgabe aber kann sie – wie wir erleben müssen – nicht erfüllen. (Den Dieb sollte man nicht zum Richter machen).

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