Vorahnung, Bauchgefühl, innere Gewissheit, plötzliche Erkenntnisse – wir alle kennen diese leise Stimme in unserem Inneren, dieses innere Wissen, das sich auf wundersame Weise dem Zugriff des Verstandes entzieht. Das Phänomen Intuition fasziniert die Menschen seit Jahrhunderten und doch gibt es bisher weder eine eindeutige Definition noch ist sie wirklich erforscht.

Die Autoren und Regisseure Ulrich Bohnefeld und Thomas Gonschior haben sich im Auftrag des Bayerischen Runfunks auf den Weg gemacht, um mehr über diesen besonderen Sinn herauszufinden. Herausgekommen ist die bisher vielleicht umfassendste filmische Behandlung des Themas Intuition und eine 13-teilige TV-Serie, die nun auch auf DVD erhältlich ist.

Die hervorragend produzierte und fesselnde Serie geht in zahlreichen Interviews ganz verschiedenen Aspekten von Intuition nach: Was ist die Quelle der Intuition? Was steht ihr im Weg? Welche Rolle spielt sie bei Kreativität und in der Arbeitswelt? Wie finden wir Zugang zu ihr? Und welche Rolle könnte sie bei der Gestaltung unserer Zukunft als Menschheit spielen? Um das herauszufinden, haben die Filmemacher Nobelpreisträger, Künstler, Olympiasieger, spirituelle Lehrer, Konzernchefs, Putzfrauen, Investmentbanker, Schamanen und Bergbauern über ihre Erfahrungen mit Intuition befragt, und so ein ganzheitliches Bild von Intuition in all ihren Facetten gezeichnet. Sein.de hat mit den den Regisseuren gesprochen.

 

 

Intuition ist einer von diesen Begriffen, von denen alle meinen, sie wüssten, worum es geht, ob wohl es eigentlich vielleicht niemand weiß. Und doch kennt sie jeder. War das ihr Anliegen mit der Serie? Mal zu fragen: Intuition: Was ist das eigentlich?

Ulrich Bohnefeld: Intuition ist ja gerade eine Art von Wissen, die jeder kennt, aber nicht sagen kann, woher er weiß, was er da weiß. Das, was wir da in diesem Moment intuitiv, also innerlich wissen, kann sehr verschieden sein. Von dem Impuls, ich sollte den Regenschirm heute mitnehmen, obwohl die Sonne scheint, bis zu: ‚ja, ich erkenne die Buddha-Natur in mir‘, ist alles möglich – nur der Wissende weiß in sich, ob das für ihn relevantes Wissen ist. Entscheidend ist unsere innere Verbundenheit, unser „Lauschen, nach Innen“ und unser Vertrauen darauf – egal was der Verstand dazu sagt. Das von vielen Menschen zu erfahren war unser Ansatz. Wie wird denn Intuition heute erlebt? Welche Erfahrungen haben Menschen in so vielen verschieden Bereichen des Lebens mit der Intuition gemacht?

IntuitionVorahnung, Bauchgefühl – wir alle hatten das schon mal. Hatten sie eine besondere Beziehung zum Thema? Und was hat sich im Laufe der Dreharbeiten und danach für sie verändert?

UB: Ja, zeit meines Lebens hat mich die Frage fasziniert, woher wissen wir? Die Schule, die Wissenschaft hat auch mich angehalten vorgelegten Stoff auswendig zu lernen und dann fehlerfrei wiederzugeben. Auf der anderen Seite, ich denke das hat jeder, machen wir im Leben Erfahrungen, haben Erlebnisse, plötzliche tiefe Erkenntnisse, Einsichten, wo wir staunend davor stehen und nur sagen: AHHH – das ist ES. Durch die Recherche und die vielen Begegnungen bei den Dreharbeiten wurde das Thema für mich immer spannender. Auch die Frage: WER BIN ICH? Wie erkenne ich mich selbst? Ich erlebe es so; Dass wir Menschen uns selbst verstehen, uns Selbst erkennen können, verbunden mit einem wahrhaftigen Fühlen, Spüren und Wissen, in direkter Ein-Sicht, gibt uns ein Gefühl der Lebendigkeit und Freiheit, die, je tiefer ich mich einlasse, immer weitere Räume öffnet.

Thomas Gonschior: Ich hatte anfangs sogar etwas Scheu mich auf das Thema einzulassen, denn Intuition ist nicht greifbar. Man kann nicht sagen: Hier, jetzt habe ich es. Das ist Intuition. Im Laufe unserer Arbeit habe ich persönlich gelernt, mich bewusster auf meine Intuition einzulassen. Es war auch der einzige Weg an das Thema heranzugehen: Die Konzeption der einzelnen Folgen, die Auswahl der Interviewpartner, die Gesprächsführung bei den Interviews, das alles war in der knapp bemessenen Zeit, die uns für die einzelnen Arbeitsphasen zur Verfügung stand nur mit großem Vertrauen in die eigene Intuition möglich. Ich bin manchmal selbst erstaunt, wie wir das letztendlich gemacht haben.

In unserer westlichen Gesellschaft scheint das Wissen um die Intuition verlorengegangen zu sein. Würden sie sagen, dass uns hier vielleicht eine ganz essentielle Form der Wahrnehmung – wie etwa Sehen oder Hören – abhanden gekommen ist? 

UB: Absolut! Es ist nicht nur einfach abhanden gekommen, sondern es wurde, wie Prof. Dr. Gigerenzer auch sagte, als weibisch, als zweitklassig abgetan. In den Schulen, im Studium, bei der Arbeit wurde der Verstand, als einziges „wissenschaftlich relevantes“ Instrument der Wissensbegründung zugelassen. Sagen sie doch mal als Banker, Manager, oder Ingenieur, bei einer Sitzung, „ich habe da so ein komisches Bauch-Gefühl“ – und wollen das dann als Grundlage für ihre Entscheidung heranziehen. Der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther spricht von dem eintrainierten „Maschinendenken“, in dem wir erzogen wurden, wo das Denken vom Fühlen, wo der Kopf vom Herz abgetrennt wird. Und wo wir dann alles tun können, weil wir eben von unserem innersten Wesenskern abgetrennt sind, und dadurch gewissenslos funktionieren. Dagegen ist die Intuition eine komplexe, all-umfassende Erfahrung, die Denken und Fühlen vereint. Überhaupt ist die Intuition keine trennende, analytische Fähigkeit des Menschen, sondern sie wird als integrative, ganzheitliche Sichtweise erfahren. Es ist uns abhanden gekommen, doch konnte nie verloren gehen. Es gibt eine große Sehnsucht in uns, uns Selbst als ein „ganzes Wesen“ wahrzunehmen.

TG: Ich glaube nicht, dass uns die Intuition verloren gegangen ist. Ohne Intuition, ohne intuitive Entscheidungen könnten wir keinen Tag überstehen. Was wir essen, ob wir in diese oder jene Richtung gehen, wen wir plötzlich anrufen, was wir in einem Gespräch alles erzählen und, und, und …, die meisten Entscheidungen in unserem Alltag treffen wir ohne analytisches Nachdenken, intuitiv.  Was wir in unserer Zeit etwas verloren haben, ist das Bewusstsein für die große Bedeutung von Intuition in unserem Leben.

Es kommt ja auch in ihrer Dokumentation zum Ausdruck, dass diese Art der Wahrnehmung in indigenen Kulturen noch sehr viel gewöhnlicher ist. Leben wir in einer Zeit, in der das alte Wissen zu uns zurückkehrt? 

UB: Ich denke nicht, dass es zurückkehrt wie etwas Altes, sondern das es erinnert wird, das es geachtet wird, das es als natürlich erkannt wird und uns damit heute wieder ganz spontan zur Verfügung steht. Die Vor-Ahnungen der indigenen Menschen, die sich noch in der Natur bewegen, ihr Zugang zu den Geistern der Natur, der Sterne, der Elemente, ist ein natürlicher, somit anderer Blick auf die Wirklichkeit. Eben nicht ein intellektueller Zugang zur Wirklichkeit, sondern ein mit allen Sinnen „erlebter“, auch dem 6. oder 7. Sinn. Doch generell haben alle Menschen die Fähigkeit in die geistige Welt einzutauchen, wenn wir nur offen sind, für das, was da in uns ist, offen sind für unsere „geistige Natur.“

 

Intuition

Ist Intuition trainierbar?

UB: Ja und Nein. Thich Nhat Hanh, vietnamesischer Mönch, Zen Meister, Poet und Friedensaktivist sagt zur Intuition “Es ist direkte Wahrnehmung, ohne Denken, ohne Namenslabel, direkte Wahrnehmung im Sein. Es ist wie Erleuchtung. Du suchst danach, dabei hast Du es in deiner Tasche, Du hast es nur vergessen.“ Trainierbar ist nicht die Intuition, ich sehe sie als „eine Ein-Gabe“, trainierbar ist aber all das, was mir erlaubt, auf sie zu hören, wenn sie anklopft.

TG: Ich glaube die Intuition ist da. Was man trainieren kann, ist mehr auf sie zu vertrauen. Dabei muss man lernen zu unterscheiden: Was ist Intuition und was ist Einbildung?

So wie ich es begreife, gibt es vor allem zwei Deutungen des Phänomens Intuition: Die eine wäre, dass sie unserem Unterbewusstsein entspringt, unseren Instinkten und Erfahrungen –

 

also sozusagen „von unten“ kommt. Die andere sieht in der Intuition fast etwas göttliches, die Führung durch ein höheres Selbst, die Seele – also sozusagen Rat „von oben“. Was denken sie? Ist das identisch, oder gibt es vielleicht mehrere Formen von Intuition?

TG: glaube, es gibt verschiedene Erfahrungsebenen im Umgang mit Intuition. Noch nicht jeder hat wie Pater Anselm Grün erfahren, dass das Himmelreich wirklich in uns ist. Wenn man diese Erfahrung gemacht hat, kann man auch auf Intuition aus dieser Quelle vertrauen. Erfahrung mit Intuition als instinktives, schnelles Handeln hingegen haben wahrscheinlich die meisten schon gemacht.
UB: Ich würde sagen die Intuition kommt aus der Weisheit des Lebens, aus dem innersten Wesenskern, und sie verbindet Unterbewusstsein und höheres Selbst. Letztlich gibt es nur EINE Intuition, wenn wir Selbst, Seele, Gott auch als eine Einheit verstehen. Als Erfahrung hingegen gibt so viele Formen der Intuition, wie es Menschen gibt. Denn jeder hat seine eigene Intuition, es ist sein ganz individueller Zugang zum eigenen „Wesenskern“, ein So-Mit-Sich-wahrhaftig-Sein, die eigene Wahrheit. Das ist ja diese große Freiheit, dass wir alle mit der Quelle des Seins verbunden sind, und gleichzeitig als Individuum, am alltäglichen Leben teilnehmen. Der Zenlehrer und PR-Manager Paul J. Kohtes meinte dazu: „Intuition ist frei von Konzepten. Es geht um die Einfachheit, das mühelose mitfließen im Lebensstrom, dabei ganz wach zu sein, – es geht um Freiheit.“

 Immer wieder betonen ihre Interviewpartner, dass Intuition auch Folge einer tiefen Verbundenheit mit Allem ist. Dass das, was wir als spirituelle Einheitserfahrung bezeichnen eine große Rolle dabei spielt. Was bedeutet das für die Zeit in der wir leben? Kann uns Intuition helfen, zu einer ganzheitlicheren Sicht zu gelangen und so jene Antworten zu finden, die die Menschheit gerade so dringen braucht?

UB: Die Intuition ist ein direktes Wissen, ohne Vermittlung, man könnte auch sagen, es ist eine gleichzeitig erlebte und gefühlte Erfahrung. Ich denke die Intuition, das tiefe Empfinden, dass die Verbundenheit aller Wesen, allen Lebens, eine Wahrheit ist, kann nur zu mehr Respekt und Achtung unter uns Menschen führen und zu einem heilvollen Miteinander in der Natur. Die Intuition kann in uns ein völlig neues Bewusstsein-Feld  erwecken, in dem wir wahrhaftig die ins uns liegenden Antworten finden werden, und miteinander teilen – zum Wohle aller Wesen. Und die intuitiven Eingebungen können zu neuen Erfindungen, zu neuen Lösungen führen. Es braucht jetzt vor allem unser Vertrauen in solche guten Lösungen. Lauschen sie in sich hinein, aber dann noch wichtiger, folgen Sie auch dem, was ihr Herz, was ihre innere Führung ihnen rät! Das kennen wir doch alle, dieses –„Da war doch was?“ Da gab es diese leise Stimme in mir, die ganz ruhig zu mir sprach. Habe ich darauf gehört!  Warum leugnen wir unsere Intuition?  Anders gesagt, warum verleugnen wir unsere innere Liebe, Weisheit und Schöpferkraft? Für unsere Zeit – JETZT – sind wir alle gefragt Verantwortung zu übernehmen, und uns GANZ einzubringen.

TG: Schon allein durch rationales Nachdenken kann man erkennen, wie verbunden und abhängig wir voneinander sind. Das gilt für Gesellschaften auf allen Ebenen, was wäre ich ohne all die anderen? Man kann das in den ökologischen Kreisläufen der Natur genauso erkennen, wie im internationalen Finanzwesen. Wir können die Verbundenheit mit anderen auch fühlen und spüren. Ich denke, wir haben letztendlich alle ein intuitives Gespür, dass wir alle miteinander verbunden sind und ich denke, letztendlich spiegelt sich darin unsere Sehnsucht nach Liebe. Wer aber wirklich eine spirituelle Einheitserfahrung gemacht hat, wie etwa der Benediktinerpater und Zen-Meister Willigis Jäger oder auch der buddhistische Mönch und Zen-Meister Thich Nhat Hanh, spricht davon, dass man alles wollen, alle Absicht, alle Methoden lassen muss, um dahin zu kommen. Wahrscheinlich kommen die Einsichten und Antworten, die die Menschheit so dringend braucht auf intuitiven Wegen zu uns.  Aber ich glaube, auch einfaches Nachdenken kann uns helfen, Antworten zu finden, die wir Menschen gerade dringend brauchen.

Ihr Film beschäftigt sich auch mit „Grenzbereichen der Wahrnehmung“ – Energieheilungen, Aurasehen, Senden und Empfangen von Information über Zeit und Raum hinweg, das Wahrnehmen des Inneren von anderen Menschen. Lange Zeit galt dies der „aufgeklärten Gesellschaft“ als esoterischer Unfug – zeichnet sich nun ab, dass wir diese Dinge sehr wohl auch wissenschaftlich belegen und erklären können?

UB: Alle paar Jahrhunderte war die Menschheit aufgefordert ihr Weltbild zu berichtigen, so hat die Wissenschaft der Quantenphysik die Welt vor hundert Jahren auf den Kopf gestellt, damals von vielen nicht bemerkt und verstanden. Heute jedoch kann „die Wissenschaft“ der Materie den Geist, der hinter allem steht, der die Grundlage ist, nicht mehr leugnen. Das sagte schon der Nobelpreisträger Max Planck. Das hat mit Esoterik gar nichts zu tun.  Je mehr Wissenschaftler ernsthaft die Gesetze der Wirklichkeit untersuchen und erforschen, desto mehr werden wir verstehen, was in diesem Universum vor sich geht. Und damit auch was in uns vor sich geht. Der Mensch ist nicht am Ende seiner Reise, er steht an einem Anfang. Eine spannende Zeit des Wandels vollzieht sich, in allen Gebieten des menschlichen Lebens werden neue Einsichten gefunden werden.  Erfindungen kamen in der Geschichte immer mit den Herausforderungen der Zeit. Die Intuition ist die Grundlage der Kreativität, wir Menschen sind kreative Wesen, wir sind erfinderisch, wir können  die Antworten intuitiv in uns finden. Einstein, einer der größten Wissenschaftler  sagte es ganz kurz: „Was wirklich zählt, ist Intuition.“

Wie ist es überhaupt zu erklären, dass ein in Dichtung und Philosophie so ausgiebig besprochenes Phänomen wie die Intuition erst seit wenigen Jahren ernsthaft erforscht wird? In wie fern kann sie erforscht werden und ist sie denn nun erforscht?

TG: Das Stichwort hierfür ist vermutlich Aufklärung. In der Zeit der Aufklärung vor rund 500 Jahren hat man versucht, aufzuräumen mit mittelalterlichem Aberglauben. Das Denken, unsere Ratio sollte zum Maßstab werden für verantwortungsvolles Handeln. Intuition entzieht sich weitgehend dem analytischen Denken. Darum wurde sie aus der Forschung lange ausgeklammert. Mit wissenschaftlich anerkannten Methoden kann man vielleicht einige Phänomene der Intuition untersuchen. Aber erklärbar wird sie durch diese Methoden nicht. Uns konnte auch kein Wissenschaftler eine allgemeingültige Definition von Intuition geben.

UB: Obwohl auf vielen Gebieten die Intuition erforscht wird, ist mein Eindruck nach unserer langen Reise zu über 50 Menschen: Wir stehen am Anfang eines neuen Verständnisses von Mensch und Welt. Die Intuition greift dabei in alle Gebiete des Miteinanders ein, verändert und erneuert, wo wir ihr Raum geben.
In der Welt der Erziehung, der Arbeit, der Wissenschaften, der gesellschaftlichen Strukturen, also überall da, wo es um die „wirklich wichtigen Entscheidungen“ geht im Zusammenleben der Menschen, herrscht der Kopf, der Verstand. Wohin das führt, können wir ja alle täglich in den Zeitungen, im TV, Radio, eben in der Welt sehen… Doch nun sehen wir in einer immer komplexer erscheinenden Welt, wir kommen mit den alten Ansichten des Verstandes nicht mehr zu Recht. Zu viele Fragen werden nicht beantwortet, und wir erinnern uns an längst vergessene Fähigkeiten, wie die Intuition, um, wie der Nobelpreisträger Dr. Binnig sagt, angemessen reagieren zu können: „Nur mit der Intuition kommen wir weiter in dieser komplexen Welt, weil die Intuition selbst so komplex ist.“

Fast alle Künstler, Wissenschaftler oder Erfinder berichten, dass ihre größten Einfälle von „woanders“ zu kommen schienen – also Einfälle im direkten Wortsinn waren: Etwas fiel in sie hinein. Ist diese Inspiration ein Aspekt der Intuition? Und was glauben sie, wie können wir dieses „woanders“ begreifen?

UB: Konstantin Wecker hat uns erzählt: „Die Intuition kommt aus einem Raum, zu dem wir alle Zugang haben. Ich hab beim Melodienschreiben immer das Gefühl, das bin überhaupt nicht ich. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich etwas komponiert habe sondern ich hatte immer das Gefühl, da kommt was, was schon lang da ist auf mich zu, und ich brauch nur hineingreifen.“  Ich denke je nach Weltbild „fällt ES“ in uns ein. Die kosmische Intelligenz, oder Gott, oder das höhere Selbst „erkennt und versteht“ uns, ob uns das bewusst ist oder nicht.  Das woanders, nennen sie es Quelle, Gott, Licht, Bewusstsein, können wir nicht woanders erfahren, es ist in uns. Der Musiker und Gründer der TaKeTiNa-Rhythmusschule Reinhard Flatischler „forschte“ 40 Jahre nach der Wirkungsweise von Rhythmus, er sagt es so: „Das könnte keiner erfinden, das ist zu komplex, das ist alles ein Geschenk, aber entscheidend ist ob wir offen sind das Geschenk auch anzunehmen, es ist schon alles da, es wartet nur auf uns. Sind wir bereit ES anzunehmen?“  

Was meinen sie könnte sich für unsere Gesellschaft verändern, wenn die Intuition wieder Einzug erhält? Und wie müssen wir unsere Gesellschaft ändern um der Intuition überhaupt wieder einen Platz einzuräumen? Wie können wir unsere Kinder vielleicht so erziehen, dass ihnen die Intuition erhalten bleibt?

UB: Alle Bereiche des Lebens könnten sich ändern, die Intuition ist ja kein „extra Wissen“, das zu allem dazu kommt, sondern sie eröffnet einen anderen Zugang, eine andere Haltung,  zu sich selbst, den Mitmenschen, dem Leben und der Welt.  Stellen wir uns einfach mal vor: Wie wäre eine  Welt, in der die innere Weisheit, das innerste Potenzial eines jeden Menschen schon von früh an gefördert wird, sich in den Schulen dann weiter entwickelt, und in der Gesellschaft erblühen kann! Da ist es doch einladend, seinen ganz eigenen Beitrag, seine Gabe, sein Geschenk mit einzubringen. Während sie das hier im Moment lesen, machen sie doch eine kurze Pause, spüren sie in sich hinein, und fragen sich, was würden sie gerne ins Leben bringen? Lassen sie mal Sorgen, Gedanken und blockierte Gefühle los  – und öffnen sich  für den „ flow“ des gegenwärtigen Augenblicks, und aus dieser Freiheit werden sie schöpferisch tätig.  Wenn wir aus dem Innersten uns erlauben zu geben, und uns an unserem Beitrag zum Ganzen erfreuen, kommt ganz natürlich Freude auf.  Eine echte Intuition erkennt man daran, dass sie uns aufrichtet, uns Kraft gibt voran zu gehen, aber niemals zwingt. Ein Gefühl der Stimmigkeit und der friedvollen Gelassenheit verbindet sich mit innerer Klarheit und Entschiedenheit, das ist meine Erfahrung.  Der Hirnforscher Prof. Dr. Gerald Hüther meint: “Wir haben kein Erkenntnisproblem, wir haben ein Umsetzungsproblem!“ Unsere Herausforderung ist nicht, es nicht zu erkennen, sondern dem Erkannten in uns zu vertrauen und danach zu handeln.

TG: Ich glaube, wie oben schon gesagt, Intuition war und ist immer da. Sie bestimmt unser Leben. Sie wird uns nur allmählich wieder bewusster.

 

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DVD

Intuition DVDAuf den Spuren der Intuition

 

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ISBN: 978-3-00032-100-9


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DVD1:

Folge 1 – Intuition wird neu entdeckt
Folge 2 – Was steht der Intuition im Weg?
Folge 3 – Die Quellen der Intuition
Folge 4 – Wie finden wir zur Intuition?
Folge 5 – Empathie als Grundlage der Intuition
Folge 6 – Intuition im Miteinander
Folge 7 – Der inneren Stimme lauschen

DVD2:

Folge 8 – Intuition in der Pädagogik
Folge 9 – Intuition in der Arbeitswelt
Folge 10 – Intuition als Grundlage der Kreativität
Folge 11 – Intuition in den Grenzbereichen der Wahrnehmung
Folge 12 – Mit Intuition zur ganzheitlichen Sicht
Folge 13 – Mit Intuition die Zukunft gestalten

 

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