Samskaras – Prägungen alter traumatischer Erfahrungen – verursachen in unserer Psyche emotionale Blockaden und Verhaltensmuster. Mit Hilfe der ISIS (Inner Space Interactive Sourcing)-Rückführungstechnik der Clairvision-School wird erfahrbar, wie sie in der Psyche funktionieren, welche Dynamik sie entwickeln und wie unser Erleben und unser Verhalten  von ihnen dominiert werden. Die ISIS-Technik unterstützt uns, zu dem Prägungsereignis zurückzugehen und dessen emotionale Tiefen zu erforschen. So können wir die Quelle der Blockaden sehen, das ursprüngliche Trauma durchleben und uns so davon lösen – die Voraussetzung für wahre Freiheit im Hier und Jetzt: Aus dem Griff der Samskaras befreien.

 

Gerne möchten wir glauben, dass wir in unserem Sein frei sind und unsere Entscheidungen tatsächlich frei treffen. Äußerlich gesehen erscheint das auch so, doch innerlich sieht es oft  anders aus. Bewusste und unbewusste emotionale Blockaden und mentale Konditionierungen stehen unserem freien Lebens­ausdruck im Weg. Wie frei sind wir beispielsweise bei der Wahl unserer Partner? Diese Frage stellt sich uns insbesondere dann, wenn wir nach einer Weile feststellen, dass sich in unseren Beziehungen immer wieder dasselbe unerwünschte Muster abspielt. Haben wir das wirklich gewollt? Diese Muster wiederholen sich trotz größter bewusster Anstrengung, sie zu durchbrechen, immer wieder, so dass wir uns oft nach Jahren, wenn nicht gar Jahrzehnten, eingestehen müssen: Wir stehen immer noch und unverändert am selben Punkt. Welche Kraft uns hier bremst, ist uns völlig unbewusst und unserem Alltagsbewusstsein nicht zugänglich. Die Kraft dahinter ist ein Samskara.

 

Was ist ein Samskara?

Samskara ist ein Sanskrit-Begriff der hinduistischen Philosophie. Samskaras sind die Spuren/Prägungen, die im Verstand (Psyche/Astralkörper) von früheren traumatischen Erfahrungen zurückbleiben. Man kann sie „Narben des Verstandes“ nennen. Hier ein Beispiel: Nehmen wir an, ein Mädchen wird im Alter von 16 Jahren von ihrem Vater vergewaltigt. Dieser Vorfall hinterlässt eine Spur in der psychischen Organisation des Mädchens, ein Samskara. Als Folge davon wird die Art, wie das Mädchen mit Männern umgeht, nie wieder dieselbe sein. In verschiedenen Lebenssituationen wird diese Spur ihre Emotionen und ihr Verhalten zutiefst beeinflussen, denn ein Samskara ist nie neutral und stumm. Im Gegenteil, es hat eine kraftvolle Dynamik, es hat eine heftige emotionale Ladung; diese erzeugt Emotionen, Kräfte von Anziehung und Abstoßung, die das innere Leben dieser Person bedeutsam verändern. Das Samskara muss sich auf bewusste oder unbewusste Weise zum Ausdruck bringen. Ob wir uns dessen gewahr werden oder nicht: In der Tiefe unseres Selbst rufen viele Samskaras fortwährend danach, geheilt zu werden.

 

Wie funktionieren Samskaras in ­unserer Psyche?

Nehmen wir an, Sie haben an einem ganz bestimmten Ort einen Autounfall. Danach fühlen Sie sich lange Zeit jedes Mal unwohl, wenn Sie an diesem Ort vorbeifahren, eine Welle von Angst steigt in Ihnen auf. Sie fühlen sich vielleicht sogar unwohl, wenn Sie nur an das Ereignis denken. Die traumatische Prägung, die in Ihrer Psyche nach dem Unfall zurückbleibt, nennt man ein Samskara. Das schlechte Gefühl, das ­jedes Mal auftritt, wenn Sie an dem Ort vorbeifahren, nennt man eine emotionale Reaktion oder einfach eine Emotion. Die Tendenz des Samskaras, jedes Mal eine Welle von Angst auszulösen, wenn Sie sich an den Unfall erinnern, nennt man die Dynamik des Samskaras.

Wir können ein klares Schema der ­Dynamik erkennen: Reiz (Fahren am Unfallort) – aktiviert das Samskara, die gespeicherte traumatische Prägung – die Angst steigt auf (Emotion).

Reiz-Samskara-Emotion ist der grund­legende Mechanismus der Samskaras. Im Falle des Autounfalls kann man einfach nachvollziehen, um was für ein Samskara es sich dabei handelt.

 

Unbewusste Prägungen

Schwierig wird es, wenn sich die traumatische Prägung beispielsweise in einer Zeit ereignet hat, in der keine bewussten Erinnerungen daran zurückbleiben, wie zum Beispiel in der frühen Kindheit. Die Dynamik des Samskaras ist dennoch aktiv, möglicherweise wesentlich intensiver, weil die Prägung an sich sehr intensiv gewesen war. Doch der Person ist nicht zugänglich, woher manche ihrer irrationalen Emotionen und Reaktionen kommen.

In diesem Falle erleben wir ein anderes Muster: Reiz-Reaktion. Wir haben einen Reiz und eine Reaktion, doch vom Samskara, vom traumatischen Erlebnis haben wir keine Kenntnis.

Ein Beispiel dafür wäre, wenn das Mädchen von ihrem Vater nicht im Alter von 16 Jahren, sondern im Alter von drei missbraucht wurde. Nora wird mit Sicherheit irgendwelche irrationalen Verhaltensmuster in ihren Beziehungen zu Männern entwickeln und doch selbst nicht wissen, warum sie diese hat, und sie lange Zeit wahrscheinlich auch gar nicht als irrational empfinden. Möglicherweise wünscht sie sich eine normale Beziehung, läuft aber immer von den Männern weg – oder sie läuft ihnen nach, ist nicht in der Lage, ihre Sexualität zu fühlen und zu leben etc.

Können wir wirklich behaupten, dass sie frei ist in ihren Beziehungen zu Männern? Von außen betrachtet ist sie vollkommen „frei“. Niemand zwingt sie, sich einen bestimmten Mann auszusuchen – und wenn sie sich vier Mal scheiden lässt, dann liegt das ganz allein in ihrer Verantwortung. Oberflächlich gesehen stimmt das auch so. Doch wenn wir den schrecklichen Druck der latenten Emotion, das Samskara und seine Dynamik kennen, können wir diese Behauptung dann noch genauso aufrechterhalten? Diese Frau weiß nicht einmal, dass ihre Entscheidungen hinsichtlich der Partnerwahl vom Samskara beeinflusst werden. Tatsächlich weiß sie noch nicht einmal, dass sich ihr das Samskara eingeprägt hat; sie hält sich vielleicht für frei, während ihr emotionales Leben von einer Kraft beeinflusst wird, die sie niemals sieht.

 

Nicht wir treffen Entscheidungen

Einmal erkannt, wie sehr uns Samskaras im Griff halten können, dauert es nicht lange, bis wir verstanden haben, dass wir buchstäblich in unserem Leben von Samskaras tyrannisiert werden. Nicht wir treffen die Entscheidungen, sondern unsere Samskaras drängen uns zu entsprechenden Verhaltensweisen. Die emotionale Ladung, die mit dem Samskara verbunden ist, ist so intensiv, dass sie, solange man nicht daran arbeitet, unbewusst dazu neigt, Umstände zu schaffen, in denen sie zum Ausdruck kommen kann. In vielen Fällen wird das dazu führen, dass man immer wieder ähnliche Umstände wiederholt und durchspielt – in diesem Leben und weiteren.

Die Ansammlung von Samskaras in den Astralkörpern der Menschen hat heutzutage ein Niveau erreicht, das man leicht als „kollektive Neurose“ bezeichnen könnte. Unsere Gesellschaft ist krank von Samskaras.

Hier setzt die ISIS-Rückführungstechnik ein. ISIS steht für Inner Space Interactive Sourcing: das Erkunden des eigenen inneren Bewusstseinsraumes. Die ISIS-Technik wurde in den 80er Jahren von Samuel Sagan entwickelt, dem Gründer der Clairvision-Meditationsschule. Er erkannte, dass Samskaras den Meditationsprozess, aber auch den persönlichen Entwicklungsprozess seiner Studenten immer wieder behinderten. Die ISIS-Technik wird seitdem weltweit genutzt, um Samskaras zu erkunden und ihre emotionale Ladung zu verringern.

 

Die Quelle der Blockaden

Ein wesentliches Ergebnis des ISIS-Prozesses ist es, sich das Vorhandensein und die Wirkungsweise von Samskaras bewusst zu machen. Wenn man den Mechanismus der Samskaras versteht und das eigene emotionale Verhalten analysiert, kann man allmählich bestimmte Muster identifizieren. Dann wird durch den ISIS-Prozess eine Reihe von Samskaras aufgedeckt, deren Existenz man nicht vermutet ­hätte. Einige traumatische Eindrücke aus der ­Vergangenheit werden in das Bewusstsein zurückgebracht; dadurch sind wir unmittelbar imstande, Bezüge zu gegenwärtigen Emotionen und konditioniertem Verhalten zu erkennen. Wir sehen die Quelle der Blockaden, durchleben das ursprüngliche Trauma und lösen uns davon. Die Voraussetzung für wahre Freiheit!
Die einfache Tatsache, dass man sieht, wie ein fehlerhafter Mechanismus in unserem Verstand abläuft, trägt schon zu einem großen Teil dazu bei, ihn zu neutralisieren. Das Samskara ist dann zwar immer noch da und überlagert mit seinen Emotionen unser Bewusstsein – doch wir können es passieren sehen, und dadurch wirkt es sich bereits viel weniger problematisch aus.

Wie läuft eine ISIS-Sitzung ab? In ISIS werden keine Hypnose- oder Hyperventilationstechniken eingesetzt. Der Therapeut öffnet mit einer bestimmten Methode den Raum des dritten Auges für den Klienten. Der Klient ist dabei immer bei vollem Bewusstsein. Er befindet sich in einem erweiterten Bewusstseinszustand, mit feiner Wahrnehmung seiner Sinne zum Zeitpunkt des eintretenden traumatischen Ereignisses. Der Therapeut navigiert seinen Klienten mit einer Fragetechnik durch verschiedene Ebenen des Astralkörpers. Dabei werden die Samskaras erkannt und ihre emotionalen ­Aspekte im Umfeld des Prägungsereignisses ergründet und die im Astralkörper gespeicherten Informationen im Zusammenhang mit dem Trauma abgerufen. Hierdurch entschärft sich die emotionale Ladung des Samskaras so weit, dass sich die gewünschte ­Befreiung von den zurückliegenden ­Ereignissen erreichen lässt.

 

Aus dem Griff der Samskaras befreien: Die spirituelle Wirkung von ISIS

Langfristig kann es nicht darum gehen, alle Samskaras zu betrachten. Unser Astralkörper ist wie ein Ozean voller Samskaras, wir wären unendlich ­beschäftigt. Ziel ist, den stärksten ­Samskaras in die Tiefe zu folgen, sie zu entschärfen, unser Bewusstsein und unsere Wahrnehmung zu verfeinern. Im ISIS-Prozess entwickeln wir das ­»Sehen« mit dem dritten Auge, dem Auge des Wissens, dem Tor der inneren Räume. Dieses höhere Sehen macht es uns möglich, den Prozess der psycho­logischen Selbsterfahrung in ­einer vertikalen Weise, mit der wir ­immer tiefere Schichten der Psyche erreichen, weiterzuführen. Damit bewegen wir uns weg von der horizontalen Arbeit an uns, bei der wir endlos mit der gleichen Art von Fragen konfrontiert sind und uns im Kreis drehen.
Der ISIS-Prozess erlaubt uns auch ­einen Blick in Zwischenwelten zu werfen, in denen wir uns zwischen Tod und Geburt aufgehalten haben. Er ­versetzt uns zudem in die Lage, mit ­Engeln in Kontakt zu kommen, und all dies trägt zum Erwachen unserer ­spirituellen Sicht bei.

ISIS zielt also darauf ab, unbewusste Hintergründe aufzudecken, zu den Wurzeln einer Problematik zu gelangen, um dann entsprechend die Probleme von ihrem eigentlichen Grund her aufzulösen. Das Besondere im Vergleich zu anderen Therapieformen ist hier die Entwicklung der Fähigkeit, verborgene unbewusste Erinnerungen nicht nur aufzudecken, sondern diese bewusst in ihrem ursprünglichem Umfeld wahrzunehmen und aufzuarbeiten; so wird eine bislang ungekannte Tiefe in der psychotherapeutischen Arbeit erreicht. Daher eignet sich ISIS für die Arbeit an vielen psychischen Störungen und ­Problemen wie Depressionen, Ängsten, Panikattacken, Phobien, Essstörungen, emotionalen Blockaden, unerwünschten Verhaltensmustern, Problemen in der Sexualität, mentalen und emotionalen Konditionierungen, auch unerklärbaren körperlichen Beschwerden. Ziel ist eine immer größere Freiheit im Hier und Jetzt.


Abb: © shootingankauf – Fotolia.com

Über den Autor

Avatar of Vedrana Budimir

ist Heilpraktikerin für Psychotherapie und ISIS-Rückführungstherapeutin.

Vortrag zum Thema Samskaras und ISIS-Rückführungstechnik am
Do, 18. April 2013 um 19 Uhr im Adhara Büchertempel, Pestalozzistraße 35, 10627 Berlin

Meditationsworkshop „Öffnen des dritten Auges“
20.-21. April 2013
Wuli Schule, ­Leibnizstr. 102, 10625 Berlin

Mehr Infos

Literatur
Dr. Samuel Sagan, Rückführung in ­frühere Leben für die Freiheit im Hier und Jetzt – auf www.clairvision.org kostenlos auf deutsch zum Lesen.

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Eine Antwort

  1. Anonymous

    Siehe hierzu auch das GEO- Titelthema: „Das Gedächtnis des Körpers – Warum wir uns an mehr erinneren als wir denken“ (als eBook erhältlich)
    Aus dem Inhalt „An die Erlebnisse unserer frühen Kindheit haben wir keine bewusste Erinnerung. Und doch stecken sie uns „in Fleisch und Blut“. Sie beeinflussen, wie wohl wir uns in unserer Haut fühlen, wie wir uns in Beziehungen verhalten und wie anfällig wir für psychische Probleme sind. Für unsere seelische Entwicklung sind die ersten Lebensjahre die wichtigste Zeit“
    Darüberhinaus werden weitere Auflösungsmöglichkeiten aufgezeigt.

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