Aus Liebe zum Leben: Dee Kyne, eine in Jamaika lebende Irin, wandert für zwei Jahre als „earth-rights-walker“  durch die Länder dieser Erde. Sie möchte Menschen dazu inspirieren, sich für ihre kleine oder große Welt zu engagieren und auch ihr Anliegen „end ecocide“ zu unterstützen. Dies ist eine Bürgerinitiative, die den Ökozid – das heißt, die Vernichtung riesiger Lebensräume, wie zum Beispiel 2010 nach der Explosion der Ölbohrplattform Deepwater Horizon am Golf von Mexiko – beenden will, indem ein internationales Gesetz erwirkt wird, das die Verantwortlichen für solche Ereignisse vor Gericht zur ­Rechenschaft zieht. Katharina Knitsch begegnete Dee Kyne in Berlin und sprach mit ihr über ihr Engagement.

 

„Wow“, dachte ich, als ich Dee Kyne beim Salon-Treffen einer Freundin einige Stunden lang erlebt hatte, „diese Frau entspricht total meinen Idealen!“ Sie hat sich von Herzen einer Aufgabe verschrieben: zwei Jahre für die Rechte der Erde und ihrer Bewohner „ohne Stimme“ – wie Tiere, Pflanzen und ungeborene Kinder – zu pilgern, und hat dabei schon Erstaunliches bewirkt.

Sie geht die Dinge zutiefst weiblich an, genau wie es diese Übergangszeit meines Erachtens braucht: von der Liebe in ihrem Herzen motiviert und mit der Quelle ihrer Seele verbunden. Absichtsvoll, aber nicht durchgeplant. Mit viel Wissen und Kompetenz, aber immer offen und auf Begegnung ausgerichtet. Auf Augenhöhe mit den Menschen, egal aus welcher Schicht oder Situation. Sie schenkt allen, denen sie begegnet, ihre Herzlichkeit, öffnet sich interessiert für sie und erzählt auch von ihrem Anliegen. Egal wo – an der Bushaltestelle oder im Einkaufsladen, bei einer internationalen Konferenz oder auf dem Jakobsweg.

Dabei entsteht eine erstaunliche Vernetzungswirkung. So hat sie in Skandinavien bewirkt, dass sich Öko-Aktivisten aus Norwegen und Schweden, die wegen Völkerressentiments nichts miteinander zu tun hatten, nun verbunden haben und im Frühjahr 2014 eine pan-nordische Konferenz abhalten. Auch für den Schutz des Vettern-Sees in Schweden hat sie zusammen mit den 13 indigenen Großmüttern gewirkt. Es ist der tiefste See Europas, den die Regierung mit Munitionshüllen verschmutzt, obwohl er ein Trinkwasserreservoir ist. 

 

Gesetz gegen Ökozid

Sie erreicht die Menschen, weil sie ihr Herz berührt, und kann sie manchmal auch ganz konkret zu eigenem Engagement motivieren. In Berlin hat sie initiiert, dass ein sogenannter Scheinprozess (mock trial) angesteuert wird: Eine Gerichtsverhandlung mit echten Richtern und Anwälten, in der die Verantwortlichen von Fukushima zur Rechenschaft gezogen werden – ganz so, als gäbe es schon das Gesetz gegen Ökozid, für das sie sich einsetzt. Denn wenn die Menschen und Firmen, die große Lebensräume „aus Versehen“ vernichten, in die Verantwortung genommen werden, werden sie nicht mehr so leichtfertig mit Atomkraft, den Regenwäldern, der Ressourcen-Ausbeutung usw. umgehen.

Dee Kyne hat bei unserem Treffen wie bei vielen anderen auch in mein Herz einen Samen gelegt. Ich bin sicher: Nach und nach wird aus unserem gemeinsamen Bemühen eine große Wiese des Engagements werden – jede Blüte und jedes Kraut kann auf seine ganz eigene Art zu einer Welt mit neuen Grundlagen beitragen!

Während ich diesen Artikel schrieb, erfuhr ich noch von einer anderen konkreten Hilfsaktion für Fukushima. Wer sich vorstellen kann, mit der stärksten Kraft des Universums – Liebe – oder mit Gebeten Radioaktivität zu vermindern, der kann Bergkristalle informieren und sie nach Japan  schicken. Ein Video von „Little Grandmother“ dazu und die Adresse in Japan gibt es auf www.littlegrandmother.net. Unsere gemeinsame Ausrichtung auf bedingungslose Liebe hat große Heilkraft!

Mehr Infos über Dee Kyne auf www.earthrightswalker.org


Wer Dee Kynes Initiative unterstützen will: Auf www.endecocide.eu kannst du eine Petition unterzeichnen. Wenn bis zum 21. Januar 2014 eine Million Unterschriften zusammenkommen, muss sich das Europaparlament mit dem Gesetzentwurf befassen. Das holt dann hoffentlich viele Länder ins Boot, denn Ziel ist es, das Gesetz auf internationaler Ebene zu etablieren. Es soll beim Römischen Statut des internationalen Strafgerichtshofs als 5. Völkerrechtsgesetz aufgenommen werden. Die vier bereits bestehenden Gesetze sind: Völkermord (Genozid), Verbrechen gegen die Menschlichkeit, Verbrechen der Aggression und Kriegsverbrechen.

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