Sauer macht nicht lustig: Sauer ist schlecht, basisch gut – so die weit verbreitete Meinung in Kreisen alternativer Medizin. Doch so einfach ist es nicht. Der Gesundheitspraktiker Dierk Hüllenhagen räumt mit einem „Feindbild“ auf und zeigt, wie wir uns mit einfachen Mitteln von Giftstoffen befreien können und wieder eine natürliche Balance in unserem Körper herstellen.

 

Wie oft haben Sie in der Gesundheitsliteratur darüber gelesen? Wie viele Ratschläge haben Sie erhalten, sich ja basisch genug zu ernähren, um nicht zu übersäuern? Wie viele in sich – und natürlich auch untereinander – widersprüchliche Lebensmitteltabellen haben Sie studiert?
Ich für meinen Teil überblättere diese Tabellen, da ich sie als irreführend bezeichne, weil sie den gutgläubigen Leser nicht nur durcheinanderbringen, sondern wirklich falsch informieren.
Was liegt denn den Klassifizierungen dieser Tabellen zugrunde? Warum unterscheiden sie sich in ihren Aussagen? Viele Autoren haben sich die Mühe gemacht, die verschiedenen Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel mengen- oder gewichtsmäßig zu erfassen, um dann – je nach dem prozentualen Anteil saurer oder basischer Elemente (Periodensystem der Elemente) – zu postulieren, ob dieses Lebensmittel basisch ist oder sauer. Andere Autoren haben sich Gedanken gemacht, welche Nährstoffe wie verdaut werden: zum Beispiel werden Kohlenhydrate im basischen Milieu über Umwege  gespalten in Kohlensäure (H2CO3), CO2 + Wasser. Kohlensäure und Kohlendioxid sind sauer, Wasser ist neutral. Also übersäuern alle Kohlenhydrate! Glauben Sie das? Kaum jemand hat sich Gedanken gemacht, was passiert, wenn die Kohlenhydrate gar kein basisches Milieu vorfinden, denn dann funktioniert der ganze Plan nicht. Der ganze Chemismus steht dann auf dem Kopf. Mein Fazit: Lassen Sie das Durchforsten der Tabellen, denn was und wie in Ihrem Körper reagiert, bestimmen nur Sie selbst bzw. Ihr eigener einzigartiger Körper. Und das je nach Anforderung, Lebensumständen und Bewusstseinslage, immer neu angepasst, je nach der Gesamtsituation Ihrer aktuellen Befindlichkeit.

 

Spiel der Elektronen

Warum es keine allgemein verbindlichen Regeln gibt? Das liegt an der Erkenntnis vieler Chemiker, dass es gar keine Chemie in dem Sinne gibt, wie wir sie erlernen mussten, sondern dass die ganzen Verwandlungskünste der Materie rein physikalische Phänomene sind, verursacht durch den Austausch oder die Interaktionen von elektrischen Ladungen auf der äußersten Schale der Atome oder Moleküle. Betrachten wir vor diesem Hintergrund Säuren und Basen, so finden wir, dass der Unterschied darin besteht, dass die Basen positiv geladene Protonen aufnehmen können und Säuren diese abgeben können. Anders dargestellt: Basen haben einen Überschuss an negativen Elektronen (die die positiven Protonen neutralisieren können), und Säuren haben einen Mangel an negativen Elektronen. Daraus folgt: Aus Basen werden Säuren und umgekehrt, je nach Konzentration der Elektronen im freien Austausch.

In diesem Sinne versucht also die Physik unseres Körpers – gesteuert durch die große Intelligenz in uns – an jedem Ort zur rechten Zeit die positiven und negativen Elektronen so hin- und herfluten zu lassen und im richtigen Verhältnis zueinander auszubalancieren, dass alle Funktionen, Sekrete, Drüsen sowie unser Gemüt den richtigen pH-Wert erhalten für ihre jeweiligen Aufgaben – und das alles total unabhängig von dem, was wir gerade gegessen haben. Natürlich hat unsere Speise einen Einfluss auf die Versorgung mit diesen elektrischen Potentialen. Ich betone: einen! Füllen wir ausschließlich positiv geladene, also „saure“ Speise in uns hinein, können bei erheblicher und anhaltender Überforderung eventuell nicht alle Protonen aufgenommen werden. Die Folge sind Ablagerungen von organischen Säuren im Gewebe.

 

Die Physik der Nahrung

Das ist aber nicht die Regel, sondern hier beginnt der pathologische Bereich, der normalerweise nicht durch falsche Nahrung allein hervorgerufen wird. Also schauen wir in Zukunft auf die Physik in unserer Nahrung. In diesem Sinne stehen negative Ionen auf Ihrem Einkaufszettel, frisch aus dem biophysikalischen Labor mit dem Etikett: „Reich an Biophotonen“ (noch lebendig). Sollten Sie in Ihrer erreichbaren Nähe solche Lebensmittel beziehen können, dann sorgen Sie bitte dafür, dass diese auch „lebendig“ bleiben! Das heißt: Essen Sie viel frisch. Nur dann können die Lebensmittel  – auf Anforderung – basisch reagieren. Kochen macht Biophotonen den Garaus, im wahrsten Sinne des Wortes.
Glücklicherweise lebt der Mensch nicht vom Brot allein. Es gibt also andere Faktoren, die unseren inneren pH-Wert beeinflussen: Stress und Angstsituationen aktivieren sofort alle Verteidigungsmechanismen im Organismus und erfordern große Mengen an Stoffen, um die überproportionalen Kraftreserven zu mobilisieren, die wir eventuell für Kampf oder Flucht benötigen. Das ist eine äußerst gesunde Reaktion des Körpers und kann lebensrettend sein. Nur der anhaltende und unterschwellige Stress überfordert das System und sorgt irgendwann für pathologische Zustände, wenn saure Stoffwechselprodukte nicht verbraucht oder abtransportiert werden.
Sind Sie in dieser Hinsicht gefährdet? Dann empfiehlt es sich, die mobilisierten Kräfte und Säuren täglich zu verbrauchen, zum Beispiel durch sportliche Aktivitäten, Joggen, Holzhacken oder ähnliches. Und zwar so lange, kräftig und konsequent, bis alles abgebaut ist, was zur Stressbewältigung vom Körper bereitgestellt worden ist. Tun Sie das nicht, finden sich die nicht benötigten Säuren im Gewebe wieder oder auskristallisiert in den Gelenken.

 

Sauer sein

Der dritte und absolut wichtigste, jedoch wirklich selten besprochene Faktor, der in die Physik unseres Säure-Basen-Haushalts eingreift, ist unser Bewusstsein. Jeder assoziiert den Begriff „Sauersein“ mit negativen Gedanken und/oder Gefühlen. Da haben wir sie wieder: unsere „Krankmacher“ Druck (Stress), Sorge, Angst und Unzufriedenheit.

Sobald wir uns negativen Gedanken, Gefühlen und auch Informationen von außen (Tagesschau) hingeben, produzieren wir in uns (oder setzen frei) unendlich viele positive Protonen. Diese positiven Ladungen können nicht ausgeglichen werden, sondern materialisieren Säure. Die Neutralisation unterbleibt nicht etwa mangels ausreichender negativer Elektronen, sondern weil der Körper das selber so steuert! Ungute Gedanken und Gefühle bedeuten auch auf der Körperebene „Stress“, und Stress verlangt Höchstleistungen. Deshalb sind die Säuren an sich ja auch gar nicht schlecht; sie sichern unser Leben, indem sie uns und alle unsere Systeme in Schwung bringen. Fazit: Geht es Ihnen geistig oder emotional nicht so gut, verausgaben Sie sich körperlich, dann landet die Säure (das Sauersein) nicht im Gewebe, sondern wird verbraucht.
Auf der anderen Seite produzieren Sie unendlich viele „negative“ Elektronen, die alle auffindbaren Protonen neutralisieren, wenn Sie guter Dinge sind, mit Freude erfüllt, dankbar und demütig. Ein Überschuss an negativen Ionen erhöht die Abstoßung aller Flüssigkeitsmoleküle voneinander und verdünnt so in Sekundenschnelle das Blut und alle anderen Körperflüssigkeiten. Die Folge ist ein sofortiges körperliches Wohlgefühl.
Die beiden elektrischen Ladungen „Plus“ und „Minus“ in unserem Körper sind also von sich aus nicht „gut“ oder „böse“, sondern sie bedingen einander. Nur der nicht ausgeglichene einseitige Zustand verursacht nachhaltige Folgen in uns. An der See und in der Nähe eines Wasserfalls enthält die Luft viele negative Ionen, deshalb fühlen wir uns dort wohl. Alle Stoffe, die wir als „ungesund“ abklassifiziert haben, wie chemische Lösemittel aus Kunststoffen und Farben, Ausdünstungen aus Elektrogeräten usw., geben positive Ladungen ab.

 

Ausscheidungstechniken

Was gibt es nun für Möglichkeiten, uns von Stoffwechselschlacken zu befreien? Jede Anhebung des Energieniveaus löst Ablagerungen. Sobald Sie Ihrem Körper Energie zuführen – durch Überwärmung, bioenergetische Arbeit, Yoga, Magnetfeldtherapien, Fasten usw., aber auch durch Verliebtsein, Sonne, Urlaub und die Nähe von starken elektromagnetischen Feldern –, beginnen Sie alle Ablagerungen in Ihrem Gewebe um die Zellen herum zu lösen. Diese gelösten Stoffe, gleichgültig ob Nährstoffe, Stoffwechselendprodukte, Gift oder Medikamente werden dem Blut und der Lymphe zugeführt, zwecks Abtransport zu den Ausscheidungsorganen. Für den Fall, dass unsere Organe nicht in der Lage sind, diese überproportional großen Mengen an Abfall zu bewältigen, macht sich die „Blutvergiftung“ dergestalt bemerkbar, dass Sie sich extrem unwohl fühlen – es kommt beispielsweise zu Leistungsschwäche, Müdigkeit, Übelkeit bis hin zu Herzrasen oder Depressionen oder extrem niedrigem Blutdruck. Beachten wir diese Alarmsignale unserer Befindlichkeit nicht und nehmen eventuell noch zusätzlich Aufputschmittel oder Medikamente, folgen die ersten Symptome wie Pickel, Entzündungen, Grippe, Infekte aller Art, Zystenbildung usw. – je nach Konstitution des Einzelnen.

 

Einfach entgiften

Was liegt also näher, als dem Organismus einfach mit Hausmitteln zu helfen, sich von allem Ballast zu befreien? Beginnen wir mit den Nieren, da diese für die Ausscheidung – besonders der sauren Stoffwechselendprodukte – zuständig sind. Die gesunden Nieren erhalten zirka zwanzig Prozent des Blutstromes direkt vom Herzen her zugeleitet und filtern alle Stoffe – außer den Blutzellen – aus dem Plasma heraus. Nach diesem Filtervorgang fügen sie all das, wovon die Nieren überzeugt sind, dass wir es benötigen, wieder dem Blutkreislauf zu.

Sie fungieren also als eine Art Wächter, damit sich die Blutwerte immer auf dem aktuell benötigten Stand befinden. Was nicht benötigt wird, wird über den Harn zur Blase zwecks Entleerung geleitet. Soweit, so gut – wenn keine Besonderheiten in unserem Leben vorkommen würden. Denn die Konditionierung der optimalen Funktion unserer Organe beziehen wir aus einer Zeit, in der wir Menschen noch etwas ursprünglicher als heute lebten. Hatten beispielsweise die Menschen der Vorzeit Angst, bedeutete das auf jeden Fall den Einsatz aller Körperkräfte, um zu fliehen oder zu kämpfen. In diesem Alarmzustand des gesamten Systems geschehen unglaublich viele Dinge gleichzeitig: Das Blut wird vom Stoffwechsel und der Verdauung abgezogen und der Muskulatur für eine größere Leistungsfähigkeit zugeführt, es werden sofort große Mengen an weißen Blutkörperchen ins Blut ausgeschüttet für den Fall von Verletzungen und vieles mehr. Unter anderem „denken“ sich auch die Nieren, dass in diesem besonderen Fall eventuell alle im Blut befindlichen Stoffe gebraucht werden könnten, und leiten sie alle wieder ins Blut zurück. Das Resultat: Heller, klarer, nicht riechender Urin. Ihre Nieren scheiden nicht aus.

 

Angst als Ausscheidungsblockade

Das wäre nicht weiter schlimm, da sich – in der Vorzeit – die Angst ja nach gelungenem Kampf oder geglückter Flucht legte und die Ausscheidung durch die Nieren wieder aufgenommen wurde. Heute ist die Situation etwas anders. Unsere heutigen Ängste sind sehr viel umfassender als damals und vor allem nicht nur eine Sache von Minuten oder Stunden. Heute lebt ein Großteil der Menschen in permanenter Angst vor Arbeitslosigkeit, Verlust des Partners, Konkurs, Hunger, Alter, Tod, Krieg, Überschwemmung (Sie können Ihre eigenen Ängste hier hinzufügen). Viele Menschen haben daher ständig eine mangelnde Ausscheidung über die Nieren.

Das zweite Thema der Nieren ist die Art, wie unsere Lebens-Partnerschaften ausgelebt werden. Leben Sie gleichberechtigt neben oder mit Ihren Eltern, (Ehe-)Partnern, erwachsenen Kindern oder Ihren Geschwistern? Fühlen Sie sich verantwortlich oder sind Sie Weisungsempfänger? Im zweiten Fall scheiden Ihre Nieren nicht aus. Daher ein wichtiger Schritt, um die Ausscheidung von Giften zu verbessern: Ängste erkennen, bearbeiten und die Partnerschaft in Ordnung bringen.

Und lassen Sie sich bitte nicht erzählen, farbloser Urin ohne Geruch sei ein Zeichen dafür, dass der Körper „gereinigt“ sei. Das Gegenteil ist der Fall! Je vitaler Sie sind, desto schneller erneuern sich Ihre Körperzellen. Das Abbauprodukt der alten Zellen ist Harnsäure, die über die Nieren entsorgt wird. Sie sind sportlich? Die Milchsäure aus Ihren Muskeln ist auch „harnpflichtig.“ Beides, Harn- und Milchsäure, sowie viele Sekrete unserer im vitalen, gesunden Körper verbesserten Drüsenfunktionen hinterlassen Gewichtsanteile im Urin und auch Geruch und Farbe. Das stärkste und vitalste Tier der Wildbahn hat den stärksten Geruch, nicht nur im Urin, sondern auch durch die Haut als einem zweiten Ausscheidungsorgan. Flechten, Neurodermitis und Psoriasis sind (neben anderen Faktoren) auch ein Problem der Ausscheidung, da hier die Haut als Notausgang benutzt, aber überlastet wird.

 

Die Schutzfunktion der Haut nutzen

Wie können wir die normale Tätigkeit der Haut unterstützen? Unsere Haut muss einen bestimmten Säuregrad bzw. Schutz aufrechterhalten, weil in diesem Milieu keine Bakterien und Pilze überleben können. Waschen wir uns nun mit Kernseife oder nehmen ein Salzbad (Salz, Natron oder „Meine Base“), wird die Säure auf der Haut sofort neutralisiert, der nötige Bakterienschutz ist zerstört. Dadurch wird der Körper angeregt, alle seine sauren Ablagerungen unter der Haut zu mobilisieren und sie nach außen zu stoßen. Wärme (wie in der Sauna) oder auch Fieber scheiden nicht automatisch auch aus, sondern lösen nur die Schlacken und Ablagerungen im Gewebe und verursachen die gleiche selbstgemachte „Blutvergiftung“ wie eine Energiezufuhr.

Um die kompakten ausscheidungswilligen, gelösten Stoffe aus dem Körper zu befördern, empfiehlt es sich, den Darm in seiner Tätigkeit zu unterstützen. In diesem Zusammenhang sprechen wir vom Dickdarm. Der im Dünndarm mit Körperflüssigkeiten hochverdünnte Darminhalt wird im Dickdarm wieder „eingedickt“. Der Körper hat somit einen in sich geschlossenen Wasserkreislauf. Ungefähr auf den letzten Dezimetern des Darms werden dem normalen Darminhalt, also den übrig gebliebenen Speiseresten, auch die Gifte zur Ausscheidung zugeführt. Entlasten wir den Darm durch Einläufe mit körperwarmem, chlorfreiem Wasser auf diesem letzten Stück, verhindern wir zum einen die mögliche Rückvergiftung – das Blut wird also nicht wieder belastet – und zum anderen bemerkt der Organismus, dass er dort all seinen „Müll“ problemlos entsorgen kann.
In der Praxis hat es sich bewährt, vier- bis fünfmal hintereinander soviel Wasser einzuführen wie möglich und jeweils sofort zu entleeren. Dann ist der für unsere Zwecke interessante Darmabschnitt normalerweise gesäubert – und das ohne viel Zeitaufwand. Im Krankheitsfalle kann man mehrmals am Tag Einläufe machen. Im Handel sind sogar Reiseirrigatoren (Plastikbehälter mit Schlauch und Ventil) zu erhalten, damit man auch außer Haus – im Fall der Fälle – nicht auf die helfende Darmreinigung verzichten muss.

 

Sauerstoffmangel

Wir besitzen noch eine weitere Ausscheidungsmöglichkeit, besonders für unsere sauren Gase aus dem Blut: die Lunge. Das Kohlendioxid und die Kohlensäure aus unserem Blut werden über die Lungen ausgeschieden. Oft sind Vitalitäts- oder Leistungsminderungen nur auf eine falsche Atmung zurückzuführen. Wird das CO2 nicht vollständig genug ausgeatmet, kann über das Blut nicht genügend Sauerstoff transportiert werden, und wir fühlen das subjektiv als Leistungsschwäche. Asthmatiker beispielsweise oder Personen mit Stirnhöhlenverschleimungen oder -entzündungen atmen oft stark gegen einen Widerstand ein und entspannen beim Ausatmen. Hier wird dann oft mehr ein- als ausgeatmet. Die Säure verbleibt im Blut, und der ganze Organismus leidet unter Sauerstoffmangel. Auch Mütter kennen das Problem der Atmung. Als Geburtsvorbereitung lernen sie spezielle Atemtechniken, damit es während der Geburt nicht zu Krämpfen kommt. Durch die Übersäuerung des Blutes wird alles Kalzium und Magnesium sowie Silizium als Puffer verbraucht und die Gefäße verkrampfen. Der pH-Wert des Blutes darf allerdings nur in sehr engen Grenzen schwanken (zwischen pH 7,35 und 7,45), sonst wird die Homöostase verletzt und der Mensch stirbt.

 

Erst mal tief ausatmen

Der Körper besitzt unzählige Ausgleichsmechanismen, um diese Werte zu erhalten. Folgende Abläufe im Körper sind normal: Atmen Sie nicht genügend CO2 ab, werden dem Gewebe die drei oben genannten Puffer Kalzium, Magnesium und Silizium entzogen, um das Blut im erlaubten pH-Bereich zu halten. Auf längere Sicht gesehen entsteht so ein Mangel an Basen im Gewebe (beispielsweise ist Bindegewebsschwäche auch nur ein Mangel an Ca, Mg, Si), und wir müssen aufgrund des Überverbrauchs an diesen Basen bald von einer Gewebeübersäuerung (Azidose) reden. Leiden Sie unter einer Gewebeazidose aus anderen Gründen, zum Beispiel durch mangelnde Nierenausscheidung, zu große Produktion von Adrenalin und/oder Kortikoiden wegen Stress, Angst oder auch nur Unzufriedenheit, und der Körper kann den pH-Wert im Gewebe nicht mehr halten, kommt es zum Beispiel zu Entzündungen, Geschwüren oder Tumorbildungen, um die überschüssigen Säuren aus dem Körper zu schaffen bzw. sie zu isolieren. Das Blut möchte auch mithelfen, das Gewebe wieder mit Basen zu beliefern und mobilisiert Basen zum Beispiel auch aus den Zähnen und Knochen. Es entsteht eine fast paradoxe Situation: Je stärker die Gewebeazidose, desto basischer ist das Blut, um das Gewebe zu retten. In diesem Augenblick kommt uns eine Atemtechnik zu Hilfe: Atmen wir mehr CO2 ab als normal, atmen wir also drei-, fünf-, zehnmal länger und kräftiger aus als ein, wird das Blut mit jedem Ausatmen alkalischer, da die Säure ja abventiliert wird. Da das Blut aber schon an seiner erlaubten alkalischen Obergrenze liegt, drehen sich die Ausgleichsmechanismen um und entziehen nun dem Gewebe Säuren, um die Alkalität des Blutes zu neutralisieren. Entzündungen schwellen unter dieser Atemtechnik sichtbar ab, und auch die anderen säurebedingten Symptome gehen in wenigen Tagen bis Wochen zurück. Diese Atemtechnik kann mehr saure Valenzen aus dem Körper treiben als Niere, Darm und Haut zusammen.
Diese Ausscheidungstechniken helfen uns für den Zeitraum, den wir benötigen, unser Bewusstsein zu verändern, denn letztlich ist alles ein Spiegel unseres Bewusstseins: Ein glücklicher, liebender Mensch lebt angstfrei und ist bestimmt nicht übersäuert! Über Bewusstseinsarbeit und -techniken haben wir unsere Gesundheit selbst in der Hand.

 

 

Nachgefragt

Jörg Engelsing: In alternativ-medizinischen Kreisen ist bekannt, dass wir durch allerlei zivilisatorisch bedingte Einflüsse dazu neigen, zuviel Säuren im Organismus zu produzieren und im Gewebe abzulagern. Sind mineralische Nahrungsergänzungsmittel und andere Basenprodukte zur Regulierung des Säure-Basen-Haushaltes sinnvoll?
Dierk Hüllenhagen: Auf den ersten Blick sagt die Logik: Basen neutralisieren Säuren. Also scheint es naheliegend, durch basische Ergänzungsmittel die Ausgleichsmechanismen des Körpers zu unterstützen. Die Frage jedoch, was im Körper wo und wie reagiert oder funktioniert, wird dabei zu wenig berücksichtigt. Jede stoffliche Zuführung in unseren Körper erzwingt im Organismus eine Auseinandersetzung mit dieser Stofflichkeit. Der Stoff, also auch ein Nahrungsergänzungsmittel, muss gegebenenfalls im Magen oder Dünndarm auseinandergebaut werden, die Spaltprodulte werden klassifiziert in „brauchbar“ und „unbrauchbar“, in diffusionsfähig oder nicht, je nach Löslichkeit. Danach geschieht der Transport über die Blutbahn in Richtung der „Baustelle“ oder in Richtung Ausscheidungsorgane – was in hohem Maße für konzentrierte Ergänzungsmittel gilt, die immer überdosiert sind. Was übrig bleibt, wird anschließend durch die Zwischenzellflüssigkeit/Lymphe auch wieder abtransportiert und über die lymphatischen Kreisläufe entsorgt – und das alles zu unserem großen Glück. Denn: Jede Stofflichkeit, die in die Zellzwischenflüssigkeit gelangt und nicht sofort verwertet werden kann, gilt als störend, blockierend, belastend und somit toxisch. Alles was – zum Beispiel wegen Energiemangels – an Stoffwechsel- oder Transportaufgaben nicht sofort ausgeführt werden kann, bedeutet Ablagerungen im Gewebe und fördert unsere „Verkalkung“. Oder die nicht benötigten Stoffe werden mittels Wasseransammlungen in Lösung gehalten – Ödembildung – und bleiben in der Warteschleife, bis sich eine Ausscheidungsmöglichkeit ergibt – beispielsweise Fieber, Verschleimung, Entzündung oder Durchfall.

Wenn Nahrungsergänzungsmittel vom Körper im Grunde als Abfall behandelt werden, warum verschwinden nach der Einnahme eines Basenpulvers anfänglich Entzündungen oder Wadenkrämpfe (mit Magnesium) oder Heuschnupfen (mit Kalzium)? Spricht das nicht für diese Produkte und dafür, dass sie doch gut verstoffwechselt werden und an die richtigen Stellen im Körper gelangen?
Muskelkrämpfe oder Gefäßkrämpfe entstehen durch einen kurzzeitigen Mangel an basischen Puffermineralien. Entweder der Mensch produziert zu schnell zu viel Milchsäure/ Laktate – beispielsweise durch Leistungssport -, dann werden die alkalischen Puffer verbraucht, die Werte fallen unter die Toleranzgrenze. Oder es werden durch Wärme (Fieber), Fasten oder andere Umstände zu viele saure Stoffe im Gewebe gelöst und wollen vom Blut abtransportiert werden. Auch hier reichen die „Blut-Normalwerte“ der Puffer Kalzium, Magnesium, Silizium usw. nicht aus. Wie schon gesagt, werden die Ergänzungsmittel ja über das Blut transportiert. Also können sie auch hier ihre Wirkung entfalten: Die Entzündungsgifte werden neutralisiert, die Entzündung geht zurück. Die krampfverursachenden Säuren werden neutralisiert, der Krampf lässt nach. Für Heuschnupfen gilt das Gleiche wie für Entzündungen. Die Basenprodukte gelangen also nicht an die richtigen Stellen im Körper, sondern entfalten ihre Wirkung nur in der Blutbahn.

Aber wie können Sie sagen, dass Basenprodukte vom Körper gar nicht verstoffwechselt werden? Wenn man einen pH-Teststreifen in den Urin hält, zeigt er doch an, dass der Urin nach der Einnahme von Mineralprodukten basischer wird.
Was bedeutet denn überhaupt „verstoffwechseln“? Der Stoffwechsel (Metabolismus) ist eingeteilt in Anabolismus und Katabolismus. „Anabol“ stellt nützliche Verbindungen (stofflich oder auch nur als elektrische Ladung) zur Verfügung und „katabol“ ist der Verbrauch durch Leistung. Begriffe wie auf- und abbauender Stoffwechsel treffen das nicht genau. Eine isolierte, synthetische oder durch Verarbeitung „getötete“ Substanz kann niemals anabol sein, kann im menschlichen oder tierischen Organismus niemals zu lebensfördernden Zuständen führen. Nur die Pflanzen können aus anorganischem Material organische Substanz bilden. Sonst hätten wir kein Ernährungsproblem, weil wir Menschen und Tiere uns sehr gut von Erde, Sand und rostigen Nägeln ernähren könnten.
Und der beste Witz ist der Urintest: Unser System der Selbstregulation (Homöostase) ist darauf ausgelegt, das Milieu im Körper – abgesehen von geringen Schwankungstoleranzen – konstant bzw. stabil zu erhalten. Größere Abweichungen von den vorgegebenen Werten bedeuten ernste Erkrankungen oder Tod. Zu viele Basen im Blut durch die Einnahme von konzentrierten Mineralprodukten stören die Homöostase. Als notwendige Folge ist der Körper bemüht, diese Basen so schnell wie möglich wieder auszuscheiden = basischer Urin!
Trinken oder essen Sie beispielsweise Zitrusfrüchte, deren Zitrussäure wir nicht wie heimische Obstsäuren wie „Apfel- oder Birnensäure“ spalten können, weil wir als Mitteleuropäer dafür gar nicht geographisch angepasst sind und weil Zitrusfrüchte prinzipiell für den Export unreif gepflückt werden, gelangt die Zitrussäure als Säure ins Blut. Das stört den homöostatischen pH-Wert und die Säuren werden durch die Basenpuffer des Blutes neutralisiert. Die so entstandenen Makromoleküle können die Blutbahn nicht mehr in Richtung Gewebeflüssigkeit (Lymphe) verlassen und suchen sich den schnellsten Weg zur Niere. Die Folge: Sie bekommen einen extrem basischen Urin! Ein gesunder Mensch hat einen sauren Urin, weil der menschliche Körper seine sauren Stoffwechselprodukte über die Nieren entsorgen muss: zum Beispiel Harnsäure aus dem eigenen Zellabbau und Harnstoff aus dem Nahrungseiweiß.

Aber wie kann ich mich dann remineralisieren? Wo bekomme ich denn dann ich die Mineralien her?
Wenn tatsächlich ein Mangel an irgendeinem Mineral vorliegt, frage ich mich, wie Sie das feststellen wollen. Durch eine Haaranalyse kann nur festgestellt werden, wovon zuviel da gewesen ist, sonst wäre es nicht abgelagert worden. Eine Blutanalyse ist mit so vielen Fehlern behaftet, dass es schon lachhaft ist, diese zu Rate zu ziehen. Sollte das Ergebnis der Analayse trotzdem stimmen, dann gilt das Ergebnis nur für die dreißig Sekunden der Blutabnahme und kann nicht verallgemeinert werden. Haben Sie also ein Zuwenig von irgendetwas festgestellt, würde ich die Quelle des aktuellen „Überverbrauchs“ ausfindig machen und diese Ursache abstellen. Beispielsweise entnimmt die Schilddrüse dem Blut Jod. Wenn sie zuviel braucht, entsteht ein Jodmangel. Den können wir aber nie ausgleichen, indem wir Jod „zufüttern“, sondern nur dadurch, dass wir die Ursache im Bewusstsein erkennen. Nach Beseitigung der Ursache reguliert sich der Körper wieder selbst. Denn: Die Alten wussten es und die Quantentheorie und -mechanik zeigt es: Die Materie folgt dem Geist. Der Bauplan (gesunder Mensch) liegt vor und die Materie bildet sich nach Bedarf. Das kann in allen Fällen innerhalb weniger Stunden oder sogar Minuten bewiesen werden. Diverse Heilmethoden zeigen das. Steht das einschlägige Wissen nicht zur Verfügung, kann der Körper mittels Homöopathie oder Schüsslersalzen „erinnert“ werden.
Um auf den „Säure-Basen-Haushalt“ zurückzukommen: Grob geschätzt werden 80 bis 85 Prozent der pH-Wert-bestimmenden Elektronen (negative und positive) mental verursacht, weitere zehn Prozent sind umweltabhängig und nicht über Nahrung und/oder Nahrungsergänzungsmittel auszugleichen.

Wie bekomme ich abgelagerte Säuren, also auch auskristallisiert in den Gelenken, aus dem Körper heraus?
Über verschiedene energetisierende Techniken können alte Ablagerungen gelöst und den Ausscheidungsorganen zugeführt werden. Parallel dazu empfehle ich dringend, auch die Ursache der Ablagerungen zu beseitigen: Fehlkonditionierungen, Psychosomatik usw.


Abb.: © Orlando Florin Rosu – Fotolia.com
Abb.: © amridesign – Fotolia.com – Angst und Sorgen machen sauer. Aufräumen in der eigenen Psyche und eine positive Lebenseinstellung zeigen sich auf der Körper- ebene als gesundes Gleichgewicht von Säuren und Basen.
Abb.: © Eric Isselée – Fotolia.com – Raus mit der verbrauchten Luft: Durch die Verlängerung der Ausatmung verlassen vermehrt saure Stoffwechselprodukte die Lunge.

3 Responses

  1. christian michel

    ja hallo ich habe auch den artikel von herrn hüllenhagen gelesen, es ist interessant ohne frage da ich unter schuppenflechte leide ergreife ich gern jeden strohhalm. das problem ist nur das was herr hüllenhagen so sagt und schreibt mag richtig sein da ich aber weder mediziner noch physiker auch kein biochemiker bin kann ich herrn hüllenhagen eigentl nur vertrauen, ich kann seine meinung widersprechen aber ich habe nur den normalen verstand der auch trügen kann,und somit bleibt mir nichts anderes übrig und werde seiner meinung nachgehn und seine darmreinigung und ausscheidungstechnik ausprobieren.

    Antworten
  2. Marcel

    Ich möchte mich dem Komentar von Ulrich Mohr anschliesen.

    Ich selbst habe in den letzten Wochen sehr viel über Säure-Basen im Körper gelesen und bin zu der Meinung gekommen, dass der Körper (Blut-Urin-Organe) nicht sauer sein darf.
    Die Organe im basischen Bereich werden nicht sosehr gefordert wie in einem sauren Bereich und der Mensch fühlt sich viel fitter und gesünder.

    Ein Beispiel um meine Meinung verständlich zu machen: Wenn man eine Schnittwunde oder Entzündung hat reinigt man die defekte Stelle nicht mit einer sauren Flüssigkeit (ph<7), weil es sehr brennt und der Wundzustand sich verschlechtert.
    Reinigt man im gegensatz die defekte Stelle mit einer sauberen basischen Flüssigkeit (ph>7), hat man keine schmerzen und der Wundzustand verbessert sich.

    Antworten
  3. Ulrich Mohr

    Der Text ist eine Mischung aus Dichtung und Wahrheit. Gut finde ich, dass er auf das Gleichgewicht hinweist, und damit berechtigt das einseitige Hochloben der Basen kontrastiert. Doch damit endet es schon beinahe. Wertvoll finde ich noch den Hinweis auf die Angst, die das Entgiften und die Regulierung blockieren kann. Allerdings ist hier die entscheidende Frage, wie der Autor meint, die Angst lösen zu können. Viele versuchen es, schaffen jedoch keine Nachhaltigkeit. Der Grund hierfür ist letztlich einfach zu formulieren. Man kann die Angst nicht lösen, wir haben immer irgendwelche Ängste, die uns hindern und behindern. Es geht allein um eine neue „sowohl-als auch“ Position. Glücklich sein und Ängste haben,
    das ist die wahre Kunst, aus der auch Heilung spielerisch entsteht.

    Weitere Kommentare:

    Die Energie in der Nahrung ist nicht so wichtig, wie er meint. Wir nehmen nur einen Bruchteil der Energie über die Nahrung auf, siehe Studien an der Uni Saarbrücken. Daher ist auch der Biophotonengehalt der Nahrung nicht so entscheidend. Man kann sich problemlos mit Kochkost gesund essen, dafür gibt es genug traditionelle Erfahrungen, siehe Tibet, Ayurveda etc.

    Durch Angst und Anspannung angesammelte Säuren durch körperliche Bewegung abbauen zu wollen, ist Unsinn. JEDE Bewegung, jede Spannung, jede Aktivität, körperlich und psychisch erzeugt Säure und verbraucht sie nicht. Das Gefühl relativer Entspannung bei körperlicher Betätigung ist eine Ablenkung vom Problem. Dieses ist daher auch bald wieder in alter Kraft zu spüren.

    Die Behauptung, dass die Anhebung des Energieniveaus Ablagerungen löse,
    ist nicht korrekt. Säure lagert sich in emotional angespannten Geweben ab.
    Diese sind permanent sympathikoton. Das können Muskeln, Sehnen, Bindegewebe allgemein und Organe sein. Läuft einem die sprichwörtliche Laus über die Leber, dann sammeln sich gegebenenfalls Säuren im Lebergewebe an. Diese werden nicht durch eine Energieerhöhung (was soll das überhaupt sein?) ausgeschieden, sondern allein durch eine Entspannung des Konfliktes (die umfangreichen Belege von Dr. Hamer und im Simplonik-Handbuch zeigen den tatsächlichen Verlauf von Erkrankungen). Dann und nur dann setzt sofort die Ausleitung ein.

    Urin und Schweiss eines gesunden Organismus riechen kaum, weil sie basisch sind. Das kannst Du leicht an Kleinkindern prüfen. In diesen Zustand kehrt auch der gereinigte und remineralisierte Organismus des Erwachsenen zurück. Die Behauptung, dass ein gesunder Körper stark riechen müsse, regt eher heitere Phantasien an. Die Irrigkeit der Behauptung ist leicht zu überprüfen. Wenn Du mal wie ein Puma riechen solltest, dann sprühe Dir zum Beispiel das Echt Sein (den Schlackenlöser aus dem von mir entwickelten Programm) auf die Haut und in wenigen Minuten bist Du wieder salonfähig.

    Der Säureschutzmantel der Haut ist ein Marketingmärchen, das durch die
    Überprüfung einer kleinen Gruppe „normal gesunder“ Bundeswehrsoldaten
    entstand. Natürlich waren sie überaktiv, schlecht ernährt und damit
    übersäuert, wie die meisten Menschen heute.

    Die Industrie lässt grüßen. Wer dieser Geschichte aufsitzt, hat den
    Säure-Basenhaushalt des Körpers, gesteuert durch Sympathikus und
    Parasympathikus nicht wirklich verstanden.

    Und der Endobiontenkreislauf scheint ebenfalls unbekannt zu sein, denn dann wäre dem Verfasser bekannt, dass die Haut keine feindlichen Bakterien abhalten kann und muss. Übrigens genügt auch hier wieder die Überprüfung der Säureschutzaussage am Kleinkind, das weder geimpft, noch antibiotisch behandelt wurde.

    Hier ist der Haut ph-Wert im gesunden basischen Bereich.

    Ich hoffe, meine Kommentare sind nachvollziehbar. Sie sind keine Meinungen, sondern in jeder Hinsicht prüfbar, und dass sollte jeder kritische Leser tun.

    Herzlich!

    Uli

    Antworten

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