Sündiger Genuss – mit reinem Gewissen

Kleine Schokoladen-Dinosaurier tummeln sich zusammen mit Knusperstückchen in der Eiscreme, dann auf meinem Löffel, tanzen auf der Zunge und lösen kleine Geschmacksorgasmen aus. Man merkt es längst – ich bin diesem Eis rettungslos verfallen.

Klimaschutz und soziales Engagement

Der Firmenname “Ben & Jerry’s” erinnert unweigerlich an berühmte Comic-Figuren, geht aber schlicht und einfach auf die Gründer Ben Cohen und Jerry Greenfield zurück, die 1978 die glorreiche Idee hatten, eigenes – hochqualitatives (und im Übrigen koscheres) – Eis zu kreieren. Ihr Eis ist zum Beispiel nicht mit Luft aufgeschäumt, also viel schwerer als normalerweise erhältliches, und besteht nur aus besten, reinen Zutaten. Noch heute sind die beiden in beratender Funktion in der Firma tätig, die ihre grundlegende Geschäftsphilosophie – bei allem Erfolg Respekt vor Umwelt und Erde sowie gesellschaftliche Verantwortung zu praktizieren – weiter verfolgt.

 

Ökologische Absolution für die eisgewordene Sünde

So widmet sich “Ben & Jerry’s” aktiv dem Klimaschutz und hat sich freiwillig einem “Climate Change Management Plan” verschrieben, schließlich muss Eis aufwändig gekühlt werden. Bereits jetzt wird in allen Produktionsstätten ausschließlich “grüne Energie” verwendet, die aus Wind-, Solar-, Wasserkraft oder Biomasse gewonnen wird. Die Verpackung der Eisbecher besteht aus ungebleichter, biologisch abbaubarer Pappe.

ben4.jpg Die “Ben & Jerry’s” Partnershops – unabhängig und ohne Franchise-Gebühr von Non-Profit-Organisationen betrieben – sollen gerade Jugendlichen mit schwierigen Berufsaussichten ein Sprungbrett ins Berufsleben bieten. Die “Ben & Jerry’s Stiftung” unterstützt verschiedene soziale Projekte, unter anderem das “Gay-Straight Alliance Network”, eine Gruppe, die jungen Aktivisten im Kampf gegen die Diskriminierung von Homosexuellen an kalifornischen Schulen beisteht.

Mit “Vanilla Toffee Crunch” ist Anfang 2007 auch das erste aus fair gehandelten Zutaten bestehende und mit dem “Fair-trade-Siegel” versehene Eis dieser Marke auf den Markt gekommen. Neben starkem sozialen Engagement setzt “Ben & Jerry’s” auch auf nachhaltige ökologische Wirtschaft. So werden die Zutaten für die verschiedenen Eissorten möglichst von kleinen Kooperativen oder Familienbetrieben in der Nähe des Herstellungsortes bezogen. Im Gegensatz zu anderen Konzernen wird hier eine nachhaltige Milchwirtschaft gefördert, in der auch das Wohl der Tiere bedacht wird.

 Für alle, die – wie ich – jetzt von spontanem Eis-Hunger erfüllt sind: unter www.benjerry.de findet sich eine aktuelle Liste aller Shops (nicht nur in  Berlin), die dieses lukullische Sommerver-gnügen verkaufen. In Prenzlauer Berg gibt es mit dem “Ben & Jerry’s Scoop Shop” (Kastanienallee 102, 10435 Berlin) sogar einen richtigen Eisladen der amerikanischen Edel-Marke.

www.benjerry.de

Über den Autor

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ist studierte Germanistin, Sozial- & Geschichts­wissenschaftlerin. Sie lebt und arbeitet in Berlin als freie Journalistin, Redakteurin, Autorin, Texterin, Foodbloggerin, magische Kesselguckerin, kulinarische Diva und Kunsthandwerkerin.

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