Wir alle leben in einem Körper, ohne ihn geht nichts. Er ist Medium und Bindeglied zu ­einem echten, gefühlten Leben und zu anderen Wesen. Ein intelligentes, entspanntes Körperbewusstsein ist darum nicht nur die Basis für erfüllende ­Beziehungen, für ­tiefen Kontakt zu sich selbst und zum Du, sondern Kern und Grundlage für ein kreatives Leben in Verbundenheit und Freiheit.

Die Basis – fühlend mit dem Körper denken und handeln

Bevor ich dich, lieber Leser und liebe Leserin, einlade auf eine Reise, lass uns gemeinsam noch ein wenig im Basislager verweilen. Bevor wir uns emporschwingen zum hohen Gipfel der Beziehungskünste, braucht es neben einem guten Instinkt auch einen intelligenten Plan, gute Begleiter und jede Menge Bewusstsein.

Das Gefühl der Freiheit oben am Berg können wir nur mit dem engsten Verbündeten erleben, unserem Körper! Er ist das tragende und fühlende Medium für alle Erfahrungen, die wir auf diesem wundervollen Planeten machen.

Er steht für Verbundenheit und Erdung und liefert uns als sensibles Organ eine unermessliche Fülle an Wahrnehmungen und Informationen „aus aller Welt“. Er ist der wandelnde Tempel, in dem wir wohnen. Die Frage ist, wie gesund und wach wir ihn bewohnen und ob wir erkennen, was für ein unendlich kreatives und intelligentes Entwicklungspotenzial er uns bietet.

Das körperliche Fühlen als sensitiver Fluss von Lebensenergie ist die Grundlage, auf der die schöpferische Intelligenz als universelle und ordnende Kraft das Leben sinnvoll gestaltet.

Intelligenz (von intellegere – lesen, verstehen, wählen zwischen) beinhaltet dabei das Bewusstsein über die duale und vergängliche Natur unserer menschlichen Existenz. Wenn wir von zwei Möglichkeiten eine wählen, lassen wir gleichzeitig bewusst die andere los.

Dazu braucht es die Fähigkeit, ganz klar ja und nein zu sagen und sich als intelligentes Individuum zu positionieren. Ein eindeutiges Ja und Nein bezüglich der eigenen Bedürfnisse und Wahrheiten ist die Voraussetzung für alle gesunden Formen von Beziehung. Wie uns dabei  ein gesundes Körperbewusstsein unterstützen kann, darum soll es hier im Besonderen gehen.

Der Atem – den Beziehungsraum öffnen

Ein weiterer wesentlicher Begleiter auf unserer Reise ist der Atem – unser intimster Verbündeter! Er unterstützt uns, im Fühlen und damit auch ganz im Körper anzukommen.

Kannst du ihn spüren? Deinen Atem. Diesen beständigen und rhythmischen Fluss, wie er dich füllt und wieder leert? Sanft-fließend oder wild-chaotisch. Erfrischend kraftvoll und entspannend zugleich, trägt er den Duft der großen weiten Welt mitten in dein Sein.

Er haucht dir Leben ein und erinnert dich gleichsam an die Quelle und den stillen Raum, aus dem du entstehst und in den du wieder eintauchst, voll Sinnlichkeit und Lust am Leben.

Der bewusst erfahrbare Atem vermag uns zutiefst zu zentrieren und zugleich kraftvoll in der Welt sein zu lassen und ermöglicht uns, eine Balance zu finden zwischen innerer und äußerer Wirklichkeit. In seiner komplementären Polarität von Ein- und Ausatmung steht er für unser inneres Wesen und dessen äußere Erscheinung.

Er ist die einzige „Therapie“, die wir von Geburt an in die Wiege gelegt bekommen, und ist damit Dreh- und Angelpunkt jeder Form von Körpertherapie. Atme, und spüre den Raum, der sich dadurch auftut.
Doch wer ist dieses atmende Wesen, das sich da auf seine ganz einzigartige Weise, in intelligenter, körperlicher Kraft in den Weltenraum hinein entfaltet und verwirklicht?

Das ICH – im Urvertrauen die Welt erobern

Das Leben beginnt also mit mir. Unbekümmert, aufgeweckt, verbunden mit der Quelle und voller Vertrauen. ICH BIN der Körper, ICH BIN der Geist und ICH BIN die Intelligenz. Der Atem ist in mir und ich bin der Atem. Verbundenheit und Freiheit sind kein Widerspruch.

Leben und Sterben gehören zusammen. Trunken von der Fülle des Lebens gehe ich ganz natürlich davon aus, dass mir die ganze Welt gehört und offen steht.

Es ist der natürliche Impuls meines Ichs, das Leben entschlossen und geduldig zu erforschen und zu fühlen, mich selbst zu verwirklichen, mich damit vollkommen zu identifizieren und dennoch bereit zu sein, in jedem Moment alles wieder loszulassen. Klingt das zu schön, zu leicht oder gar naiv?

Angesichts der Widersprüchlichkeiten und Identitätskrisen, die entstehen können, wenn das Ich mit der Welt und dem Du in Kontakt tritt, ist es aber vielleicht gerade diese ursprüngliche Qualität, die uns unterstützen kann.

Lebens- und Beziehungskrisen und herausfordernde Erfahrungen bringen uns – tief ein- und ausgeatmet, wirklich gefühlt und mit wachem Körperbewusstsein durchlebt – in Kontakt mit uns selbst und mit unserer Berührbarkeit und Verletzlichkeit.

Die Gefühle und Gedanken, die zunächst aufwühlend und beängstigend waren, transformieren sich in ein intensives und ruhiges Fühlen, in die Wahrnehmung von tiefer Verbundenheit und Freiheit, begleitet von tiefer Dankbarkeit und Demut.

Das, was vorher noch verworren und überfordernd schien, wirkt auf einmal geklärt. Es offenbart sich, welche Handlungen anstehen, und das fühlt sich an, als würden wir mit dem ganzen Körper denken und handeln.

Das, was vorher noch als ein persönliches Problem erschien, wandelt sich zum Geburtsschmerz, der uns hineinführt in einen bewussten Beziehungsraum, in dem wir an den Widerständen und Berührungen wachsen. Wer ist also dieses Du, das dem Ich begegnet?

Das DU – Berührbarkeit und Widerstand zulassen

Bevor wir uns vertraut machen mit dem Du, stell dir für einen Moment eine Welt vor, in der es kein Du gibt, niemand, mit dem Begegnung stattfinden könnte. Das wäre wie die Geschichte eines Liebenden, dem man niemals die Chance einräumen würde, einem Geliebten zu begegnen.

Das Du repräsentiert auf seine ganz individuelle Weise andere Möglichkeiten, die Welt zu erfahren, sich auszudrücken und zu positionieren. Treffen diese intelligenten und fühlenden Möglichkeiten und Lebensformen aufeinander, kreiert das Freude, Dynamik, Widerstand, Reibung, Energie, Vielfalt und jede Menge Gefühle.

Wenn ich als Ich in diesem Bewusstsein in mir ruhend dem Du begegne, könnte sich das in etwa so anfühlen:

„Kraftvoll in mir ruhend lausche ich dir in stiller Präsenz und Anerkennung, dass auch du in dieser Welt am Wirken bist. Ich bin offen und bereit zu fühlen, mit welcher inneren Haltung du mir begegnest. Du bist mir vertraut und zugleich Mysterium für mich. Dieses Nicht-Wissen macht mich wach und neugierig. Ich begegne dir in völliger Berührbarkeit, verwundbar und mit der Bereitschaft, dich mit jedem Bereich meines Selbst zu fühlen und mich an dir zu „reiben“.

Ich bin bereit, dass du meine stille Mitte durchdringst und aufmischst mit deinem bewegten Sein. Ich will miteinander spielen, nicht gegeneinander. Nimmst du die Einladung an? Bist du bereit zum „Wir“?

Das WIR – fühlend, fließend und spielend heilen

In dem Moment, in dem wir uns in diesem Bewusstsein authentisch begegnen, wird eines klar: Was uns verbindet und befreit, sind der Atem und der intelligente Fluss des Lebens, aber auch die Grenze zwischen dir und mir.

Die Luft, die du ausgeatmet hast, atme ich ein, und umgekehrt. Wir sind frei zu geben und zu nehmen, was wir wollen. Wir erfreuen uns an dem weiten, stillen, kreativen Raum und spielen darin voller Spaß, Freude, Ehrlichkeit, Ernsthaftigkeit und Humor.

Wir spielen mit dem Chaos, schaffen Struktur und Rhythmus. Wir tanzen mit dem Leben und erschaffen gemeinsam etwas, das größer ist als wir zwei. In diesem Bewusstsein schauen wir uns an, unsere wachen Körper nehmen sich mit jeder Faser wahr.

Jenseits von Wertung und wie durch Magie scheinen unsere Körper im Fühlen verbunden und doch frei. Dort, wo einst das Drama der Gefühle herrschte, fühlen wir sie nun einfach.

Jede wahre Meisterschaft beginnt und endet mit Fühlen und dem Bewusstsein, dass die Heilung der Weg ist und nicht das Ziel. Instinktiv und im Vertrauen, bewusst und unbewusst, spüren wir beide, dass das, was uns immer wieder heilt, Fühlen ist.

Klingt das wieder zu schön, zu leicht und naiv?

Oder anders gefragt: Wenn es so leicht wäre und du die Wahl hättest, was würdest du tun? Und was könnte dich darin unterstützen, dass es leicht wird?

Gelebte Körperintelligenz – wir haben die Wahl

Wenn es darum geht, wie wir mit einem intelligenten Körperbewusstsein andere Gestaltungsmöglichkeiten in unseren Beziehungen erlangen, dann braucht es folgende Bereitschaft: sich in jedem Moment des Lebens auf das Abenteuer einzulassen, durch bewusstes Fühlen die Wirklichkeit viel unmittelbarer zu erfassen.

So können wir intelligent agieren anstatt nur zu reagieren. Wir finden intuitive und sinnvolle Antworten, indem wir fühlen, wann und wie in unserem System Weite und Enge, Anspannung und Entspannung entstehen, und wir lernen mutig ja und nein zu sagen.

Sich diesem Ja und Nein ganz anzuvertrauen und damit eine klare, kraftvolle Entscheidung zu treffen, kann sehr herausfordernd sein, wenn wir es gewohnt waren, innere Bewegungen in einem langen Prozess strategisch gegeneinander abzuwägen.

Möchten wir unsere Beziehungen ausschließlich harmonisch haben, werden wir uns niemals wirklich begegnen und ein Gleichgewicht von Verbundenheit und Freiheit erleben.

Wir sind dann abhängig davon, dass wir zufällig auf der gleichen (Gefühls)Welle schwimmen, oder opfern unsere Authentizität für ein scheinbares gegenseitiges Verstehen und Interagieren ohne Basis, Tiefgang und echte Erfüllung.

In geschützten, unterstützenden Räumen kann die Fähigkeit, in transparente, freie und doch verbindliche Beziehungsräume einzutreten, ­geschult werden.

Dazu bedarf es der Sensibilisierung unseres Körperbewusstseins und eines ­liebevollen Ja zu uns selbst und unserem ­Gegenüber – mit allem, was wir mitbringen in den Kontakt.

Die Einladung

Stell dir nun so einen Schutz- und Lernraum vor, in den hinein du dich entspannen kannst und in dem du spielerisch, wach und liebevoll innere und äußere Weltenräume erforschst. Ein Raum, der dich ermuntert zu atmen, zu fühlen und dich so anzunehmen, wie du bist, und auf sinnliche Weise in deine Körperlichkeit hineinzusinken.

Du kannst erfahren, was es bedeutet, kraftvoll in deiner Mitte zu ruhen und dich entlang deiner inneren energetischen Achse auszurichten. Du findest heraus, wie du dein Körperwesen als Ressource, fühlenden Navigator und Wegweiser durchs Leben verstehen lernst.

Du lernst Kraftorte und Ruhepole kennen und stärkst dein Urvertrauen. Du darfst nachnähren und heilen, wo du auf deiner Reise Verletzungen und Störungen erfahren hast. Dabei erlaubst du dir, wieder berührbarer zu werden und selbst mutig zu berühren und dir selbst und anderen ehrlich zu begegnen.

Dies kann in einem der naturnahen Räume und Kraftorte geschehen, an denen Berührt. Sein-Seminare und Workshops stattfinden oder bei anderen Gelegenheiten, die sich in deinem Leben auftun und die du mitgestaltest. Ich wünsche dir, liebe Leserin und lieber Leser, von Herzen alles Gute auf deinem Weg der heilenden Beziehungen.

 


Angebote

Berührt.Sein: Raum für bewusste Berührung und Begegnung.
Einzel-Sessions & Behandlungen in der Lychener Straße 82, Berlin-Prenzlauer Berg, und Sessions in der Natur in Bad Saarow

Regelmäßige Abende:
jeden 1. Dienstag und 2. und 3. Mittwoch im Monat
2. /10. /17. /30. Juni

Workshops
4. Juli: Unser Körper als Begleiter fürs Leben – ­inspirierende Reise ins berührte Sein
24.-26. Juli: Im Fluss des Atems – Stille, Urvertrauen und Vitalität in unseren Beziehungen
19. Aug.: Die Welten.Fühler – Fühlen als Grundlage ­universeller Friedensarbeit
11.-13. Sept.: Beziehungskunst
2.-4. Okt.: Liquid BodyTouch
25.-31. Okt.: Berührt.Sein – Retreat in Portugal
März 2016: Beginn Jahrestraining
Weitere Termine von Juli bis Dezember siehe Website

Info und Kontakt unter Tel.: 0177-497 87 68 oder ­info@felixfalkenhahn.com
www.felixfalkenhahn.com

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