Bild: © Lisa WieseAuszeit mit Pferden 17. Februar 2023 Ich bin Berit, 39 Jahre alt, Mama von drei Kindern, Frauchen meiner feinfühligen Kurzhaarcolliehündin Wolke und seit kurzem, aufgrund meiner Tochter, der Pferdeleidenschaft erlegen. Gemeinsam mit Tieren in der Natur unterwegs sein, bei Wind und Wetter, bereichert meinen Alltag und ist Ausgleich zu meinem schnellen Berliner Leben. Pferde faszinieren mich seit jeher, auch wenn ich erst seit kurzem reiten lerne. Durch Instagram bin ich auf Anja und Lisa aufmerksam geworden: „Frau sein – Frei sein – Du selbst sein“ plus einen Tag Pferdezeit – es hat mich komplett gepackt! Am 5. Januar 2023 habe ich also an meiner ersten „Auszeit mit Pferden“ teilgenommen. Ich schreibe bewusst meiner ersten Auszeit, weil es ganz sicher nicht die letzte war! Dieser Tag in der Brandenburger Natur inmitten der Pferdeherde hat mich zutiefst begeistert und ich möchte euch gern ein wenig durch diesen für mich besonderen Samstag mitnehmen! Ich starte morgens, etwas nervös, aber auch sehr neugierig mit dem Auto nach Oderberg, wo Anja und Lisa mich und die anderen sechs Teilnehmerinnen am beschriebenen Treffpunkt erwarten. Wir sind insgesamt, mit Johanna, die uns fotografisch begleitet, neun Frauen. Ich weiß nicht, was mich heute erwartet, aber bin voller Vorfreude auf die Pferde, auf den Tag an der frischen Luft und sehr gespannt, was sich alles entwickeln wird. Anja und Lisa führen uns als erstes zur Weide: Ankommen in der Herde, der erste vorsichtige Kontakt, zartes Beschnuppern auf beiden Seiten, in völliger Ruhe, nur wir und die Präsens und die Energie der Pferde! Ich vergesse die Zeit. Ich könnte ewig so stehen, inmitten der Pferde und Nüstern streicheln, Ohren kraulen, mich mal sanft, mal forsch beknabbern lassen. Habe ich schon ein Pferd, zu dem es mich besonders zieht? Ich finde sie alle wundervoll, aber Karuna (Anja stellt sie uns alle vor) – die Mitfühlende – zieht mich in ihren Bann! Magische Momente auf der Weide Dann unser erster Frauenkreis, im Morgenlicht auf der Weide. Nun lernen auch wir Menschen uns etwas kennen, sind noch Fremde, etwas gehemmter noch als mit den Pferden. Warum sind wir heute hier? Erst ein Moment der Meditation, des Abtauchens in völlige Stille. Lilli, Anjas Hütehündin und unsere Begleiterin den Tag über, bewacht unsere Runde. Wir sind im Inneren – sie übernimmt das Außen! Wir lauschen mit geschlossenen Augen. Nein, alles andere als völlige Stille, ich nehme die vielen Geräusche überdeutlich war. Ich höre Atmen, Schnaufen, Prusten, das Rascheln von Gras, Huftritte. Als wir die Augen öffnen sitzen wir inmitten und umringt von der Herde! Ein magischer Moment, schon jetzt für mich unbeschreiblich energetisch, und kraftvoll. Wir stellen uns vor. Warum sind wir heute hier? Neun Frauen mit unterschiedlichen Beweggründen. Uns eint die Verbundenheit zur Natur, der Wunsch sich auf das einmalige Geschöpf Pferd einzulassen. Wir schließen die Runde mit Gesang – neun Frauenstimmen auf einer Weide, einfach nur schön! Danach sammeln wir die Herde und führen unsere Pferde von der Weide zur nächsten Etappe. Jede für sich. Wir sprechen kaum, und doch fühle ich mich als Teil eines Ganzen. Ich führe Karuna. Ich fühle mich wohl, gelassen und stark! Sonne im Gesicht. Wanderbewegung von Frauen und Pferden. Die Fohlen toben und tollen frei und übermütig zwischen uns herum. Wir finden unseren Weg, gehen auf das Temperament unserer Pferde ein oder finden ein zu uns passenderes. Dann Pause auf der zweiten Weide, Zeit für die Reflexion unserer Gedanken und gemeinsames Mittagessen im Bauwagen. Jetzt wächst langsam das Vertrauen in unserer Gruppe. Sind wir noch einzeln gewandert, jede mit ihrem Pferd beschäftigt, kommen wir uns jetzt nahe, bei Suppe und Brot, Kakao und Schokolade. Wir öffnen uns und unsere Gedanken. Welche Impulse haben wir auf dem Weg gespürt, was wollen wir gehen lassen im neuen Jahr. Es ist intim und urgemütlich und nicht nur der Ofen und die Suppe spenden die Wärme, die mich in diesem Augenblick erfüllt. Wir singen zur Gitarre und wir tönen, versunken in uns und trotzdem eine Einheit. Im Anschluss geht es raus zur Herde. Alles darf, nichts muss – wer reiten will kann, wer nicht, auch in Ordnung. Ich will, unbedingt! Kann es kaum erwarten, auch wenn ich absolute Anfängerin bin. Anja, Lisa und Johanna vermitteln Sicherheit, bieten an, auch Pferde zu führen, so dass am Ende alle einmal auf dem Pferderücken sitzen, auch diejenigen, die anfangs nicht damit gerechnet hatten. Für unsere Gruppe passt das an diesem Nachmittag perfekt! Wir reiten in den Wald – Karuna und ich inmitten der anderen, inmitten der Herde. Mit jedem Schritt fühle ich wie meine anfängliche Anspannung weicht. Ich bin erfüllt von so unbändiger Lust am Leben! Ich spüre Karunas Bewegungen. Wir meistern gemeinsam einen steilen Anstieg, mein Vertrauen in sie und auch mich wächst. Ich bin konzentriert und werde gleichzeitig mutiger, gelassener, lockerer. Noch einmal Innehalten auf dem Pimpinellenberg bei strahlendem Sonnenschein – Zeit für eine letzte Reflexion, ein letztes Gedankenspiel. Wenn es einfach wäre, dann würde ich 2023….Jaaa, dann würde ich in diesem Moment gerade die Zeit anhalten und ewig so weiter reiten. Lebendig, mit dem Gefühl von Weite und Bedeutsamkeit in meiner Brust, nicht denkend, sondern einzig und allein mit all meinen Sinnen fühlend im Hier und Jetzt. So liebe ich den Pferdekontakt – verbunden, wertschätzend, ursprünglich, frei. Die Zeit vergeht zu schnell! Ich bin schon jetzt süchtig! Ich fülle mein Innerstes mit Glück Abschlusskreis auf der ersten Weide, dieser weiten Wiese, im beginnenden Abendrot, unter dem farbenüberzogenen Himmel und dem aufgehenden Mond. Ein letztes Mal Gitarrenklänge, letzte Worte, ein leicht wehmütiger Abschied. So viel Zauber und Schönheit um mich herum. Der tiefe Respekt vor dem Leben, das tiefe Verständnis von Glück in diesem Augenblick hauen mich um. Ich begreife mich so unmittelbar als Teil dieser Welt, dass ich mich zugleich unheimlich klein und riesengroß fühle. „Es ist schwierig, Glück in sich selbst zu finden, aber es ist unmöglich, es irgendwo anders zu finden“ – so Arthur Schopenhauer. Ich stimme dem zu, denn es ist oft ein harter Weg, unserer Innerstes mit Zufriedenheit, Gelassenheit und letztendlich Glück zu füllen und dies vor den Widrigkeiten der Außenwelt zu schützen. Aber nach einem Tag wie heute möchte ich dem gleichzeitig widersprechen. Denn wenn wir suchen und bewusst wahrnehmen, kann uns das Glück im Woanders begegnen. Für mich lag das Glück der Erde für den heutigen Tag inmitten dieser wild-zahmen Pferdeherde und dieser Gruppe von Frauen. Anja und Lisa haben einen einmaligen Raum geschaffen, in dem wir uns zeigen durften und gleichzeitig gehalten fühlten, als soziale Wesen und Geschöpfe der Natur. Ich nehme ein Stück dieses Raumes mit nach Hause und fülle mein Innerstes mit Zufriedenheit, Gelassenheit und Glück und ich darf darin weiterwachsen! Berit, Teilnehmerin, geb. 5.Oktober 1983 in Bautzen, aufgewachsen im Herzen der Uckermark. Beruflich im Bereich Communication/ Social Media tätig & Mama von drei Kids Bild unten: © Sandra Cammann auf Pixabay Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.