Von Katrin Löffler

Wenn wir etwas sehr mögen und es hilfreich für uns ist, möchten wir es gern mit unseren Mitmenschen teilen und ihnen das Besondere, Schöne, Heilsame daran nahebringen. So geht es mir seit einigen Jahren mit dem Ayurveda. Gleichzeitig möchte ich nicht mit langen Erklärungen langweilen, die überall nachzulesen sind. Ich möchte es eher beschreiben, wie einen treuen Gefährten, der uns hilft, wenn wir ihn brauchen. Wir wissen um seine Qualitäten, seine Liebe, doch in schwierigen Zeiten sind wir besonders dankbar, ihn um uns zu haben.

Wie ich zum Ayurveda kam

Ganz sicher gibt es so viele Wege wie Menschen zu einem erfüllten, gesunden und selbstbestimmten Leben. Meiner wurde zunächst vor vielen Jahren von einem ayurvedischen Kochbuch berührt. Meine Kinder waren allerdings damals weniger berührt. Meine Freunde schon, weil die Küche so einladend und exotisch duftete, wenn ich für sie kochte.

Meine Experimentierfreude, was das Kochen betraf, begann sehr früh und war schon damals nicht ganz unbegründet. Ich litt seit früher Kindheit häufig unter Bauchschmerzen, besonders nach dem Mittagessen. Die sogenannte „deutsche Küche“ war Gift für mein Verdauungssystem. Herrschten dann auch noch Spannungen am Familientisch, brachte ich kaum noch etwas herunter. So begann mein Weg durch die verschiedenen Ernährungslehren als ein Versuch-Irrtum-Lernen. Was ich irgendwann verstand war, dass es zwar überall Schätze gab, ich letztlich aber selbst herausfinden musste, was mir in welcher Lebenslage guttat, weil alle noch so guten Ratschläge eben nicht immer gelten und nicht auf jeden Menschen übertragbar sind. Je mehr äußere Autoritäten und „Lehren“ unser Leben bestimmen, desto weiter driften wir von unseren spezifischen, sich verändernden, ureigenen Bedürfnissen weg.

Es sollte dann noch viele Jahre dauern, bis ich beschloss, tiefer in die Welt des Ayurveda einzusteigen. Inzwischen hatte ich mich mit verschiedenen Massagen, der Welt des Tantra und vielen spirituellen Themen beschäftigt, Gemeinschaftserfahrungen gesammelt, einen Hof gekauft, um einen Kräuter- und Gemüsegarten anzulegen und war vor allem (alleinerziehende) Mama für meine 3 Kinder.

Die Wechseljahre – Abschied und Neubeginn

Mit dem Eintritt in die Wechseljahre und dem Erwachsenwerden meiner Kinder spürte ich, dass es höchste Zeit war, mich liebevoller und bewusster wieder um mich selbst zu kümmern. Mein Körper veränderte sich, einige typische Wechseljahresbeschwerden belasteten mich, ich nahm zu und fühlte mich nicht mehr zu Hause in meinem Körper. Ich nahm Abschied vom Lebensabschnitt der „jungen Frau“. Ich wollte mehr Wissen und Zugang haben zu dem Feld, durch das all die anderen reiferen Frauen vor mir bereits gegangen waren, ohne auf ärztlichen Rat, künstliche Hormone oder ähnliches zurück zu greifen.

So kam ich wieder in Berührung mit der Welt des Ayurveda. Diese kennenzulernen und immer tiefer zu verstehen, ist für mich auch ein Weg der Selbsterkenntnis und zahlreicher Aha-Erlebnisse, vergleichbar mit Puzzleteilen, die sich zu einem Gesamtbild zusammensetzen. Dieses uralte Wissen, das auf genauer Naturbeobachtung und unendlich vielen Erfahrungen beruht, beschreibt einerseits sehr schlüssig, warum wir alle einzigartig sind mit unserem Weg, unserer Konstitution, unseren Bedürfnissen und Vorlieben, andererseits unterliegen wir auch alle denselben kosmischen Gesetzen, bestehen aus denselben Elementen, bestehen aus Körper, Geist und Seele und sind – genau genommen – sowieso nicht voneinander getrennt.

Ich entdeckte Ayurveda als eine sinnliche Welt voller köstlicher Gerüche, voller Wärme, nährend und stärkend, befreiend und beglückend. Es ist ein Weg in unser Innerstes, wenn wir ihn gehen. Immer feiner spüren wir, was uns wohltut oder nicht, denn was heute richtig ist, kann zu einem anderen Zeitpunkt unser Gleichgewicht stören. Leben ist Veränderung wie ein stetiger Fluss. Der Morgen hat andere Bedürfnisse, als der Abend, was uns im Winter wärmt, trocknet uns im Sommer aus.

Es ist nicht schwer, die Zusammenhänge zu verstehen. Viel wichtiger ist, wieder auf die innere Stimme zu lauschen, sich selbst vertrauen zu lernen, die eigenen Bedürfnisse wichtig zu nehmen, langsamer zu werden.

„Eure Nahrungsmittel sollen eure Heilmittel, eure Heilmittel sollen eure Nahrungsmittel sein“ (Hippocrates)

Schon vor 2500 Jahren aßen sich die Menschen eher zu Tode, als dass sie Hungers starben. Und schon damals wies Hippocrates die Menschen darauf hin, dass echte Heilung eine genaue Überprüfung und eben auch Korrektur der eigenen Lebensweise voraussetzt. Wir können nicht die Ärzte für etwas verantwortlich machen, was wir nur selbst erkennen und verändern können. Unser Körper-Geist Seele-System verfügt über so wunderbare, perfekte Möglichkeiten der Selbstregulation und Selbstheilung.

Ich breche hier keine Lanze für teure Ayurveda-Kuren (die ich mir auch nicht leisten kann), auch glaube ich nicht, dass Essen nach ayurvedischen Prinzipien kostspielig sein muss. Mir ist es wichtig, ihnen die Welt der Möglichkeiten ans Herz zu legen, die direkt vor ihrer Haustür, in Ihrem Garten oder Ihrer Speisekammer oder auch beim Biobauern und Naturkostladen zu entdecken ist.

Wie alt möchten Sie werden? Und wie möchten Sie alt werden?

Haben Sie sich diese Fragen schon einmal ernsthaft gestellt? Ayurveda – die Wissenschaft vom langen Leben – ist unter anderem für alle die Menschen interessant, die gesund älter und alt werden möchten in dem Bewusstsein, dass wir diesen Weg zu einem großen Teil aktiv selbst gestalten können.

Was sind die Geheimnisse eines langen, erfüllten und weitgehend gesunden Lebens? Eine Frage, die immer weiter erforscht wird.

Einige Gedanken dazu aus meiner Sicht: Ich glaube daran, dass es von großer Bedeutung ist, uns am richtigen Platz zu fühlen mit unseren Gaben und Bedürfnissen. Dass wir liebevoll mit uns selbst umgehen, weil wir nur so „überfließen“ und teilen können, was wir haben. Indem wir uns und unseren Nächsten unsere Liebe und Fürsorge schenken, erfahren wir uns als wichtig und nützlich. Insofern ist eine soziale Einbettung von großer Bedeutung. Uns zu erlauben, unseren eigenen, spirituellen Weg zu finden, der uns Heimat gibt und uns mit der Endlichkeit dieses Erdenlebens in Frieden bringt, scheint mir ein weiterer wichtiger Teil zu sein.

Wir sollten uns auch wichtig genug sein, um uns nicht „vollzustopfen“ mit Essen und Informationen, die uns nicht guttun, uns beschweren und vergiften.

Ein weiterer Gedanke, den ich Ihnen sehr ans Herz legen möchte: Lachen Sie wieder öfter, umgeben Sie sich mit fröhlichen Menschen, mit neugierigen Kindern. Tanzen Sie und bleiben Sie in Bewegung, geistig und körperlich.

Es ist keine Schande, sich Hilfe zu holen

Wenn wir uns in einer schwierigen Situation befinden, möchten wir es zunächst aus eigener Kraft schaffen, uns aus dem Sumpf zu ziehen. Wenn unsere Strategien nicht greifen, unsere Energie zu schwach ist, die Konflikte sich auf die herkömmliche Weise nicht lösen lassen, fragen wir uns, wer uns helfen kann. Wir gehen zum Arzt, dann vielleicht zum Heilpraktiker, erhalten Ratschläge und Medizin und manchmal hilft das auch. Wir sehnen uns jedoch noch mehr danach, dass uns Jemand wirklich zuhört, unser Problem versteht und entsprechende Unterstützung geben kann. Mitunter liegt es auf der Hand, welche Hilfe vonnöten ist. Dann sind alle zufrieden. Viel häufiger jedoch sind unsere Beschwerden weniger eindeutig, bestehen oft schon längere Zeit und sind eben auch nicht nur körperlich. Wie können wir für uns einen Weg finden, der uns auf Dauer stabilisiert und uns besser auf Krisen vorbereitet?

Zuallererst ist es wichtig, uns die Frage zu stellen:

Bin ich bereit, Schritt für Schritt mehr Verantwortung für meine Gesundheit zu übernehmen?

Nur ein konsequentes „Ja“ führt bekanntlich auch zu konsequentem Handeln. Und oft scheuen wir uns vor dem 1. Schritt oder nehmen uns gleich zu viel vor.

Wenn ich sie neugierig gemacht habe, mit Hilfe des Ayurveda IHREN Weg zu finden, Ihre Heimat, dann freue ich mich darüber. Denn es ist eine wunderbare Reise, die Sie für sich selbst sensibilisiert und Ihnen hilft, Ihre innere Stimme immer deutlicher zu hören und ihr zu vertrauen.

Und hier bin ich wieder am Anfang meiner Ausführungen: Kommen Sie mit auf einen Weg, sich selbst mehr zu lieben.

Ayurveda hält das entsprechende Wissen und einen ganzen Kosmos mit wunderbaren Erfahrungen, leckeren Rezepten, Übungen und wohltuenden Massagen bereit. Dabei wird berücksichtigt, dass kein Mensch wie der andere ist und so jeder Mensch herausfinden „darf“ was zu ihm passt und dem eigenen Wohl dient. Und wenn es Ihnen gut geht, strahlen Sie das aus und stecken Ihre Mitmenschen an.

Wenn Sie weitere Informationen wünschen, schauen Sie auf meine Webseite.

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