In der momentanen Situation begegnet die Autorin vielen Menschen (in Behandlungen oder am Telefon) die zutiefst verunsichert sind. Die Regale von Klopapier, Mehl, Nudeln und Hefe sind leergeräumt. Viele Menschen versuchen sich einzudecken vor dem großen „Nichts“. Es ist im Augenblick eine Situation mit großer Ungewissheit, wie es weitergeht. Damit muss erst mal gelernt werden umzugehen.
In jeder Krise steckt auch ein Keim für einen Neuanfang – lasst ihn uns gießen mit Maßnahmen für die Abwehrkraft und den Umgang mit dem „Begleitvirus Angst“! Die Autorin Miriam Großhennig entwickelt aktuell mit dem Potsdamer Netzwerk für ganzheitliche Gesundheit einen Leitfaden für Abwehrkraft und den Mut-Keim.

Der Coronavirus ist da. Es ist ein Virus, der angefangen hat sich zu verändern, uns fremd zu sein. Das macht ihn schwer bis nicht einschätzbar. Und er bewegt sich um die Welt. Das ist eine Tatsache.  Die Begleitzustände sind ra(s)tlose Politiker, die versuchen den größtmöglichen Schaden von der Bevölkerung abzuwenden, Medien, die von morgens bis abends von nichts anderem mehr berichten. Täglich gibt es neue Wachstumsraten der Erkrankten und Gestorbenen, Virologen, die fieberhaft danach suchen, diesen Virus zu „enttarnen“ und eine wachsende Angst in der Bevölkerung, die zu irrationalem Handeln wie Hamsterkäufen, Desinfektionsmitteldiebstählen usw. führen. Was dabei fehlt, ist etwas Handfestes, das den Menschen mit an die Hand gegeben wird, wie sie für sich etwas tun können, z.B. um ihr Immunsystem zu stärken.

Übermäßige Angst führt hingegen eher in die gegensinnige Richtung, das Immunsystem wird geschwächt. (vgl.: Arndt-Schulz-Regel: kleine Reize fachen die Lebensfähigkeit an, mittlere Reize hemmen und größte Reize führen zum Zelltod. – Biologisches Grundgesetz) Ähnlich verhält es sich auch bei der Angst: ein bisschen Angst führt zu erhöhter Aufmerksamkeit, Wachsamkeit und Wachheit. Mittlere Angst erzeugt irrationale Handlungen, wie z.B. Hamsterkäufe, Rennen um mein Leben und größte Angst erzeugt Schockstarre (Handlungsunfähigkeit). – Houston, wir haben ein Problem! Ja, tatsächlich!

Ich habe vor ein paar Jahren einen Spruch gelesen, den ich sehr ansprechend fand: „Don‘t tell your God, you have a big problem!
Tell your Problem, you have a big God!“

Wie wäre es, wenn wir uns in der momentanen Situation darauf zurückbesinnen? Wenn wir uns wieder darauf besinnen, dass der Frühling gerade ausbricht. Es wachsen wieder die vielfältigsten Pflanzen (die Natur ist voll davon). Pflanzen entwickeln zu ihrem Eigenschutz die unterschiedlichsten Strategien, um sich vor Feinden (Fressfeinden, Krankheitserregern) zu schützen und auf der anderen Seite diejenigen anzulocken, die ihnen nutzen, um sie weiterzuverbreiten.

Verständnis für das Immunsystem

Das Immunsystem ist unsere „Kampfmaschine“ (Abwehr) die alles für uns tut, damit wir gesund und sicher leben. Das „Trainingscamp“ für die Abwehr bedeutet: ich muss erst mal lernen, mit den Keimen, die mich umgeben, umzugehen. In der momentanen Situation müssen wir das alle! Deswegen ist es sinnvoll, die Zahl der Ansteckungen so gering wie möglich zu halten, um jedem, der Hilfe braucht, auch die Hilfe gewährleisten zu können. Das heißt, den Kontakt weitestgehend zurückzuschrauben.

Das Immunsystem braucht die Herausforderung, um daran zu wachsen „Dreck stabilisiert.“ Dies ist ein Trainingscamp für das Immunsystem (auch hier beachte die Arndt-Schulz-Regel – oder wie Paracelsus sagte: „Die Dosis macht das Gift“).

Es gibt verschiedene Keime, die uns sogar auch sehr wichtig sein können. Symbionten sind Keime, die etwas für uns tun (körpereigene Bakterien). Endobionten sind Keime, die nichts für uns tun, uns aber auch nicht schaden (körpereigene Bakterien). Dysbionten sind Keime, die unserem Körper / System Schaden zufügen können (für den Körper fremde Bakterien). Herrscht ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Symbionten, Endobionten (d.h. die Bakterienzahl ist hoch) und Dysbionten (die  Zahl der Fremdkörper ist niedrig) geht es dem Körper gut.

Wenn jedoch die Keimzahl der Dysbionten wächst, kommt es zu einem Ungleichgewicht und der Körper / das System kann erkranken. Wenn wir nun Dysbionten in Erreger (Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten usw.) übersetzen, können wir daraus herleiten: dies sind diejenigen, die die Aufmerksamkeit unseres Immunsystems erregen. 

Bei einem Virus handelt es sich um den kleinsten Krankheitserreger. Viren werden nicht als selbständige Lebewesen betrachtet, sondern als Übergang zwischen der unbelebten zur belebten Natur. Viren besitzen genetische Informationen, entweder DNS oder RNS. Sie haben keinen eigenen Stoffwechsel und benötigen deswegen für ihr Wachstum und ihre Vermehrung eine sogenannte Wirtszelle. Als Wirtszelle können sie menschliche, tierische, pflanzliche Zellen oder sogar Bakterien benutzen. In diese schleusen sie ihre genetischen Informationen ein. Für die Zelle wird es dadurch schwierig, die zelleigenen Informationen von den Informationen der Viren zu unterscheiden.

Wir könnten nun einen kleinen Spaziergang in die Welt der Biologie und ihre Phänomene machen. Wenn wir z.B. ein Chamäleon nehmen: Ein Chamäleon kann seine Farben wechseln, um sich damit perfekt mit seiner Färbung an seine nächste Umgebung anzupassen. Es schützt sich damit vor Fressfeinden. Es passt sich in seine nächste Umgebung so ein, dass es nicht von herannahenden Fressfeinden ohne Weiteres entdeckt wird. Diesen Effekt nennt man Mimikri. Dies ist ein ähnlicher Effekt, den sich der Virus zunutze macht. Dem Körper stehen allerdings verschiedene Abwehrmaßnahmen gegen Viren zur Verfügung.

Dies ist die Aufgabe des Immunsystems, hier mit seiner „Wächterfunktion“ einzugreifen. Krankmachende Keime zu attackieren und aus dem System herauszubefördern sowie Antikörper gegen den Eindringling (in unserem Falle den Virus) zu produzieren. Dies geschieht in unserem Fall so, dass das Immunsystem die vom Virus besetzte Zelle angreift, abtötet und rausschmeißt.

Das Immunsystem ist äußerst vielschichtig. Es agiert in unterschiedlichen Interaktionen sehr differenziert, was die daraus folgende Diagnose und Behandlung ebenfalls sehr individuell und vielschichtig macht.

Das Immunsystem besteht aus einer unspezifischen und einer spezifischen Abwehr. Die unspezifische Abwehr sind u.a. unsere Haut mit ihrem Säureschutzmantel, der Säure-Gehalt im Magensaft und Fresszellen im Körper. Sie ist in der Lage, Erreger und Fremdstoffe bereits beim ersten Kontakt auszuschalten. Sie ist gegen alles potenziell Schädigende mit gleicher Intensität wirksam, das heißt, sie ist nicht zielgerichtet und wird häufig unter dem Begriff „unspezifischer Widerstand“ zusammengefasst. Das unspezifische Immunsystem ist sozusagen die Vorhut, die dem spezifischen Immunsystem den Rücken freihält.

Die Fresszellen sind dann wiederum Botschafter für das spezifische Immunsystem, das dann wiederum die genau richtige „Waffe“ und die genau richtige „Angriffsstrategie“ für den ganz bestimmten Feind herausarbeitet. Hinzu kommt dann noch unsere Schleimhaut, die ist für den Abtransport zuständig. Ohne diese können sich die Keime einfach festsetzen. Die in den Schleimhäuten enthaltenen Pfortenfloren, wie z.B. Tränenflüssigkeit, Speichel, Ohr, Genitalbereich und Analbereich sind Bakterien, die das Eindringen von Fremdorganismen verhindern.

Die Haut mit ihrer Hornschicht ist für Mikroorganismen nahezu undurchdringlich.  Schweiß- und Talgdrüsen produzieren Sekrete, die zusätzlich eine Abschwemmfunktion haben und sie bilden einen Säureschutzmantel, der Bakterien in ihrem Wachstum hemmt und abtötet. Zu häufiges Duschen (häufiger als einmal am Tag) schädigt diesen Säureschutzmantel und damit den Schutzwall unserer Haut. Unser Körper ist also in der Lage, vieles, was auf uns von außen einströmt, zu regulieren.

Die spezifische Abwehr sind bestimmte Zellen, die sich auf die „Feinde“ stürzen und sie abtöten bzw. fressen. Es kommt zu einem Kampf zwischen Leben und Tod. Diese spezifische Abwehr muss aber erst mal vom Organismus aufgebaut werden. Dazu bedarf es einer gewissen Latenzzeit (einer sogenannten immunologischen Lücke, die zwischen Eindringen eines Keimes (Erregers) und der Ausbildung der entsprechenden Immunantwort liegt). Wenn nun unser Immunsystem gestört ist, d.h. geschwächt ist, wird das als Infektanfälligkeit bezeichnet.

Interdisziplinärer Katalog

Ich lade herzlich dazu ein, gemeinsam mit mir und dem Netzwerk für ganzheitliche Gesundheit einen interdisziplinären Katalog zu entwickeln, der Menschen Mittel an die Hand zu gibt. Mit dem sie etwas für sich unternehmen können, um ihr Immunsystem, ihre Psyche und damit ihre Gesundheit insgesamt stärken zu können.

Folgende Themen werden unter anderem in diesem Katalog vorgestellt:
– Bewegungs- und Wahrnehmungsübungen für Zuhause
– Maßnahmen zur Gesundheitshygiene
– verschiedene Heilpflanzen, Aromaöle und ihre Wirkungen
– ein paar pflanzliche Medikamente, die zur Förderung des Immunsystems beitragen
– Ernährung, 
– Therapie und Bewusstseinsarbeit
– Meditationen zur Immunstärkung 

Einige Bewegungsübungen
1) Beginne morgens im Bett mit kleinen Bewegungen.
2) „Sonnengruß“ (Version nach Prof. Martin Gruber)
3) Drehdehnlage
4) Rollübung (am Besten auf einer Matte, einem Teppich, oder einer Decke)
5)  Strecken
6) „Zur Streckung des Hüftbeugers“
7) „Für eine gute Aufrichtung mit einer Atmung bis in die Lungenspitzen“

Der entstehende Katalog wird laufend erweitert und kann schon bald bestellt werden.

Übrigens eine sehr gute Maßnahme, um sein Immunsystem zu stärken, ist Bewegung an der frischen Luft – nicht in Menschenmassen, sondern in der Natur. Natürlich tut uns auch das soziale Miteinander gut! Aber das ist im Augenblick komplett kontraproduktiv und gefährlich und muss von daher leider momentan ausfallen oder in unserem engsten Vertrauenskreis stattfinden. Solange es uns noch erlaubt ist.

(Als Heilpraktikerin ist es mir nicht erlaubt, Infektionskrankheiten zu behandeln und das liegt auch fernab meiner Kenntnisse. Was ich als Heilpraktikerin aber kann und mir auch erlaubt ist, ist es an der Stärkung eines gut funktionierenden Immunsystems zu arbeiten. Das ist es auch worauf ich in diesem Text und in diesem Leitfaden hinaus möchte).

Eine Antwort

  1. Richard Bitsch

    Das ist ganz toll, konkret und verständlich auf den Punkt gebracht. Ich bin beeindruckt!

    Antworten

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