© Xuan Duong auf PixabayDie Zeichen sind deutlich – Herbst des Lebens 23. Oktober 2024 von Anke Mrosla „Im Herbst steht in den Gärten die Stille, für die wir keine Zeit mehr haben.“ (frei nach Viktor Aubertin) Mit meinem 60sten Geburtstag in diesem Oktober bin ich im Durchschreiten meines persönlichen Lebens wohl im Herbst angekommen. Wie fühlt Mensch sich mit 60, wie alt ist eine Frau mit 60? Als ich ein Kind war, waren meine Großmütter, mit denen ich in meinen ersten Lebensjahren zusammen lebte, für mich alte Frauen. Jetzt werde ich selbst 60 und bin Großmutter und fühle mich, ja wie eigentlich? Vor ein paar Monaten habe ich einen Artikel geschrieben über die spirituell-seelischen Phasen der Wechseljahre. Die letze Phase, die der Matriarchin, ist die Zeit nach der Menopause bis zum Lebensende, in der eine Frau ihren Weg gefunden hat. Wenn sie den Übergang bewußt gestalten konnte, Ihren Geist und Ihre Emotionen von alten Schmerzen lösen konnte, findet sie sich dann in der sexuellen Reife wieder. Sie manifestiert ihre Träume und ist mehrheitlich mit sich selbst im Reinen. Und dennoch ist da immer wieder die Notwendigkeit der Anpassung an den langsamer werdenden Lebensstrom. Das Energieniveau des Herbstes Ich bemerke, dass ich nach besonderen Anstrengungen länger brauche, um mich zu erholen und zu regenerieren. Meine körperliche Kraft erneuert sich langsamer und manche Anstrengung zu unternehmen, braucht heute deutlich mehr gute Gründe als vor zwanzig Jahren. Ich muss mich an das Energieniveau des Herbstes anpassen. In dieser Jahreszeit sind die Früchte gereift, das Gras auf der Wiese wächst langsamer, die Blüten der Rosen haben einen besonders intensiven Duft und an den Bäumen färbt sich das Laub in einem großartigen Farbenspiel. Der menschliche Herbst ist heute eine Sache von Jahrzehnten und kann große Freude und tiefe Verbundenheit mit dem Leben bringen. Was ist für dieses Alter die angemessene Geschwindigkeit? Wie sieht ein energieeffizienter Umgang mit der eigenen Kraft jenseits der 60 aus, wenn mich gleichzeitig so viele Dinge rufen, für die ich genau jetzt die nötigen Werkzeuge, das Wissen und die Kompetenz angesammelt habe? Kultivierung von Mitgefühl, Güte und Hoffnung Mit der vergehenden Zeit und dem Erkennen der eigenen Endlichkeit umgehen lernen, ist ab dem Lebensherbst eine Übung, die wir nicht mehr aufschieben können. Die Zeichen sind deutlich und müssen interpretiert werden. Wenn wir uns dieser Aufgabe stellen, schieben wir jetzt nichts mehr auf die lange Bank, denn jeder Moment will genossen werden und Prokrastination kostet uns kostbare Energie. Besser erfreuen wir uns mit Bewusstheit an der Schönheit der Welt und leisten einen uns entsprechenden Beitrag für das größere Umfeld, in dem wir wirken. Im Angesicht des Weltgeschehens erlebe ich es als Aufgabe, Mitgefühl, Güte und Hoffnung im eigenen Herzen zu kultivieren. Der Herbst des Lebens unterstützt diese Eigenschaften durch größere Gelassenheit. Wir haben Erfahrungen, die uns erkennen lassen, dass wir das Leben in seiner Komplexität immer nur im eigenen Wirkungskreis (dort aber sehr wohl jeden einzelnen Tag) zum Guten beeinflussen können. Ich wünsche uns allen, egal in welcher Lebensphase wir uns gerade befinden, einen gesegneten, hoffnungsfrohen November. Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.