von Emanuell Charis

Täglich, stündlich und mittlerweile beinahe minütlich werden wir in unserem massiv von Schnelllebigkeit geprägten Alltag von äußeren Einflüssen und den an uns gerichteten Erwartungen überwältigt und überfordert. Wen wundert es da, dass sich viele Menschen nach einem tieferen Sinn im Leben sehnen? Nach etwas, das uns antreibt, uns motiviert und uns ein Gefühl von Erfüllung gibt. In der japanischen Kultur gibt es einen Begriff, der diese Suche nach Lebenszweck verkörpert: Ikigai.

Ikigai, ein Konzept aus Japan

Ikigai ist ein sowohl spirituelles als auch psychologisches Konzept aus Japan, das sich mit dem Sinn des Lebens und der Freude am Dasein beschäftigt. Der Begriff setzt sich aus den Wörtern ›iki‹ (Leben) und ›gai‹ (Wert) zusammen und lässt sich mit den Begriffen ›Lebenswert‹ oder ›Lebenssinn‹ übersetzen. Es geht dabei darum, eine Balance zwischen dem zu finden, was wir lieben, dem, was wir gut können, dem, was die Welt braucht und dem wofür wir bezahlt werden. Wenn wir diese vier Aspekte in Einklang miteinander bringen, befinden wir uns in unserem Ikigai, unserem Lebenszweck.

Die Grundlagen von Ikigai – eine Reise zu uns selbst

Die Grundlagen von Ikigai liegen in der Selbstreflexion und dem Verständnis für die eigenen Stärken, Leidenschaften und Werte. Es ist eine Reise zu uns selbst, die dazu beiträgt, dass wir unsere wahre Bestimmung erkennen und unser volles Potenzial entfalten können.

Daraus folgt, dass Ikigai darauf basiert, dass wir uns mit vier grundlegenden Fragen auseinandersetzen:

1. Was liebe ich? Entdecke deine Leidenschaften und Interessen, die dich glücklich machen und dich in einen Flow-Zustand versetzen.

1. Was kann ich gut? Identifiziere deine individuellen Fähigkeiten, Talente und Stärken, die dich auszeichnen und dir ein Gefühl von Kompetenz verleihen.

1. Was braucht die Welt? Überlege, wie du deine Fähigkeiten und Leidenschaften nutzen kannst, um einen Beitrag für die Gesellschaft zu leisten und anderen Menschen zu helfen.

1. Wofür kann ich bezahlt werden? Finde heraus, wie du deine Leidenschaften und Fähigkeiten in einen Beruf oder eine Tätigkeit umwandeln kannst, die dich finanziell unterstützt.

Wenn diese vier Fragen in Einklang gebracht werden, entsteht das Ikigai-Diagramm, das am besten durch vier sich überschneidende Kreise dargestellt wird: der Schnittpunkt zwischen diesen Kreisen ist das persönliche Ikigai.

Ikigai erlernen mit Selbstreflexion, Achtsamkeit und Offenheit

Ikigai zu lernen erfordert Selbstreflexion, Achtsamkeit und Offenheit für Veränderung. Nimm dir Zeit, um über deine Leidenschaften, Talente und Werte nachzudenken. Frage dich, was dich wirklich glücklich macht und erfüllt.

1. Selbstreflexion: Nimm dir Zeit, um über deine Leidenschaften, Talente und Werte nachzudenken. Frage dich, was dich wirklich glücklich macht und erfüllt.

1. Achtsamkeit: Sei achtsam im Alltag und achte auf die Aktivitäten und Situationen, die dir Freude bereiten und Energien in dir freisetzen.

1. Experimentiere: Probiere verschiedene Aktivitäten und Hobbys aus, um herauszufinden, was dir wirklich liegt und Spaß macht.

1. Lerne aus Rückschlägen: Sei offen für Misserfolge und Rückschläge, denn sie können dir wichtige Lektionen über dich selbst und deine Ziele geben.

Es gibt auch Bücher, die das Konzept von Ikigai beleuchten und erklären. Empfehlenswert sind beispielsweise:

• ›Ikigai: Was uns wirklich glücklich macht‹ von Yukari Mitsuhashi: Die Autorin, selbst Japanerin, bietet in diesem Buch Einblicke in die japanische Lebensphilosophie und zeigt, wie man Ikigai im eigenen Leben finden kann.

• ›Ikigai – Das Glück, das zu dir gehört‹ von Anne Birken: Die Autorin kombiniert in diesem Buch das japanische Konzept von Ikigai mit eigenen Erkenntnissen und Erfahrungen, um Lesern zu helfen, ihren Lebenssinn zu finden.

• ›Ikigai: Die Kunst, ein langes und erfülltes Leben zu führen‹ von Ken Mogi: In diesem Buch erforscht Ken Mogi, ein japanischer Neurowissenschaftler, die Prinzipien von Ikigai und wie sie zu einem erfüllten Leben beitragen können.

• ›Entdecke dein Ikigai: Mit japanischer Weisheit den Sinn des Lebens finden‹ von Bettina Lemke: Die Autorin Bettina Lemke betrachtet in diesem Buch die Bedeutung von Ikigai im Kontext der persönlichen Lebensgestaltung und gibt praktische Tipps, wie man es im Alltag anwenden kann.

Ikigai anwenden in Beruf und Beziehungen

Sobald du dein Ikigai entdeckt hast, kannst du es in verschiedene Aspekte deines Lebens integrieren und anwenden. Beispielsweise beruflich: Finde oder gestalte einen Beruf, der deinem Ikigai entspricht. Wenn du das tust, was du liebst und gleichzeitig einen Beitrag zur Welt leistest, wirst du Erfüllung und Zufriedenheit finden.

Auch in Beziehungen kann Ikigai eine bedeutende Rolle spielen. Beziehungen zu Menschen, die deine Werte teilen und dich in deinem Streben nach Lebenssinn unterstützen, sind wertvoll. Nutze dein Ikigai als Antrieb für persönliches Wachstum. Setze dir Ziele, die im Einklang mit deinem Lebenszweck stehen, und arbeite kontinuierlich daran, dein volles Potenzial zu entfalten.

Erfüllung und Selbstwertgefühl mit Ikigai

Das Leben im Einklang mit dem persönlichen Ikigai kann weitreichende transformative Auswirkungen haben. Menschen, die ihr Ikigai gefunden haben, berichten von einem tieferen Gefühl der Erfüllung, größerer Lebenszufriedenheit und einem gesteigerten Selbstwertgefühl. Sie fühlen sich motivierter, sind produktiver und erleben ein gesteigertes Wohlbefinden. Darüber hinaus kann das Streben nach Ikigai auch dazu beitragen, Stress abzubauen und das allgemeine Lebensglück zu steigern.

Fazit Insgesamt ist Ikigai nicht nur ein spirituelles und psychologisches Konzept, sondern eine lebensverändernde Philosophie, die uns hilft, unseren Lebenszweck zu erkennen und ein erfülltes Leben zu führen. Indem wir uns mit unseren innersten Wünschen und Bedürfnissen auseinandersetzen, können wir den Weg zu einem sinnvollen und glücklichen Leben finden. Begib dich also auf die Reise, entdecke dein Ikigai und lebe ein wunderbares Leben voller Sinn und Zweck.