engin akyurt auf UnsplashMenoPause und radikale Selbstermächtigung 16. Mai 2025 Vom Glück der reifen Frauen – Ein Plädoyer für einen radikalen Perspektivwechsel von Carmen Kubitz Etwa 9 Millionen Frauen in Deutschland befinden sich gerade in den Wechseljahren. Eine Zahl, die Gewicht hat – und doch bleibt ihre Erfahrung oft ungehört. Zwischen Hitzewallungen, Erschöpfung, Stimmungsschwankungen und Schlaflosigkeit wird diese Lebensphase häufig als Krise, Defizit oder hormonelles Problem beschrieben. Die gesellschaftliche Erzählung ist geprägt von Verlust: der Fruchtbarkeit, der Attraktivität, der Weiblichkeit. Doch was wäre, wenn genau das Gegenteil wahr wäre? – Was, wenn die Wechseljahre kein Verfall sind – sondern der Auftakt zu einer neuen Ära weiblicher Kraft? – Was, wenn hier etwas beginnt, das uns bislang niemand erzählt hat? Der blinde Fleck in unserer Kultur In unserer leistungsorientierten, jugendfixierten Gesellschaft fehlt uns ein kollektives Bild weiblicher Reife. Frauen in den Wechseljahren sind kaum sichtbar – weder in den Medien noch im öffentlichen Diskurs. Der Rückzug aus der Zykluslogik wird nicht als Befreiung erzählt, sondern als Problem. Statt Raum für das Wesentliche zu öffnen, sollen Symptome behandelt, Funktionen aufrechterhalten, Prozesse optimiert werden. Das Tabu ist subtil, aber wirksam: Viele Frauen fühlen sich in dieser Zeit des Wandels allein, unverstanden und entwurzelt. Dabei wäre gerade jetzt ein neues Narrativ notwendig. Eines, das Würde zurückgibt – und Orientierung bietet. Denn die Menopause ist nicht nur ein hormoneller Vorgang. Sie ist ein tiefgreifender Transformationsprozess. Ein inneres Umordnen. Ein Übergang, der weit über das Körperliche hinausreicht. Mehr als ein Umbruch: Die neue Klarheit Mit dem Ende der Fruchtbarkeit beginnt für viele Frauen eine Phase der Neuausrichtung. Die Energie, die zuvor in den monatlichen Zyklus floss, steht nun in vollem Umfang zur Verfügung – für die Frau selbst, für ihr Leben, für ihren ureigenen Weg: körperlich, geistig, schöpferisch. Diese Kraft öffnet einen neuen Raum: für Klarheit. Für Fragen, die lange unbeachtet blieben, rücken ins Zentrum: Was ist noch stimmig? Welche Rollen, Bilder und Beziehungen passen noch zur Frau, die ich geworden bin? Herausfordernd, manchmal schmerzhaft – und zugleich ein Akt tiefer Selbstvergewisserung. Auch emotional gerät vieles in Bewegung. Gefühle brechen ungefiltert durch, das Nervensystem reagiert empfindlich. Was früher dem Zyklus zugeordnet werden konnte, wirkt plötzlich chaotisch. Orientierung fehlt. Das innere Navigationssystem kalibriert sich neu – doch die gewohnte Landkarte ist verschwunden. Und genau darin liegt das Geschenk: Der Wechsel birgt die Möglichkeit, ungefiltert wahrzunehmen, was wirklich in uns lebt. In einer Kultur, die Frauen dazu anhält, ihre Intuition zu unterdrücken und Gefühle zu kontrollieren, wird diese Zeit zum Portal für mehr Wahrhaftigkeit. Für ein Spüren, das nicht angepasst, sondern echt ist. Für ein Leben, das nicht länger von außen bestimmt wird – sondern von innen geführt. Vom biologischen Wechsel zur spirituellen Initiation In vielen indigenen Kulturen gelten Frauen nach der Menopause als weise, als Hüterinnen des Wissens, als Führerinnen. Das, was wir hierzulande als „Postmenopause“ bezeichnen, wird dort als Höhepunkt weiblicher Autorität verstanden. Die Fähigkeit, Leben zu gebären, transformiert: Wir werden ermächtigt, Bewusstsein zu verkörpern. Kein menschliches Leben entsteht denn durch uns. Unser Schoßraum ist Schöpferkraft pur. Und diese Kraft versiegt nicht – sie wandelt sich. Diese Sichtweise ist heilsam – und revolutionär. Denn sie eröffnet einen neuen Zugang zur weiblichen Lebensreise: nicht linear, sondern zyklisch. Nicht defizitär, sondern schöpferisch. Und sie braucht Räume. Räume, in denen Frauen sich selbst neu begegnen können. In denen sie alte Muster ablegen und neue Rollen verkörpern. In denen sie sich erinnern: Wer bin ich – jenseits von Funktion, Familie und Erwartungen? Der Weg der Kaiserin Ich selbst bin diesen Weg gegangen. Habe meine eigenen Wechseljahre nicht nur körperlich, sondern existenziell erfahren. Was ich dabei entdeckte, war kein Abstieg, sondern ein Erwachen. Genau aus diesem Grund begleite ich Frauen auf diesem Weg: jenseits von Therapie und „Fixen“ wirke ich als Schwester, Mentorin, Prozessbegleiterin und Zeugin weiblicher Schöpferkraft. Daraus ist mein Retreat-Format „Vom Wechsel zur Kaiserin im Wandel“ entstanden: Eine Einladung an Frauen, diese Schwellenzeit bewusst zu begehen. Nicht als Krise, sondern als Übergang in eine neue innere Souveränität. Nur eine gute Stunde nördlich von Berlin, umgeben von Seen und Wäldern. Drei Tage tiefes Eintauchen in Natur, Körper, Stille und Klang. Es gibt Raum für Rückzug, Begegnung, Bewegung, kreatives Erforschen und heilsame Präsenz. Kein Leistungsdruck. Kein fixes Programm. Sondern ein sicherer Rahmen, in dem du dich erinnern darfst: Du bist mehr als das, was du leistest. Du bist Ursprung. Du bist Schöpferin. Eine Einladung Die Wechseljahre sind weder Unterbrechung noch das vorgezogene Ende deiner Lebenslinie – sie sind eine Vertiefung. Sie führen dich an den Kern. Dorthin, wo deine wahre Kraft ruht. Wenn du spürst, dass diese Worte in dir etwas zum Klingen bringen, dann lade ich dich ein: Komm. Tritt über die Schwelle. Lass uns gemeinsam erinnern, wie sich ein selbstbestimmtes, selbstermächtigendes FrauSein anfühlt. Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. 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