„Der Tanz der Zukunft wird sich nicht länger mit belanglosen Geschicklichkeiten des Körpers abgeben. In der Erinnerung, dass der Mensch tatsächlich ein Mikrokosmos ist, ein Universum in Miniaturform, wird der spirituelle Tanz der Zukunft (…) etwas von der Bedeutung des Universums vermitteln. Wenn wir durch Selbsterkenntnis über uns hinauswachsen, werden wir im universellen Rhythmus der Wahrheit und Liebe auch nationale und kulturelle Missstimmigkeiten vergessen. Wir werden unsere Einheit mit allen Völkern spüren, die sich zu diesem erhabeneren Rhythmhus bewegen.“
(Ruth St.Denis)

Diese Woche startet in unserer Region eine Interkulturelle Woche der Toleranz und Vielfalt, Willkommensintiativen bilden sich vermehrt, anhaltende wachsende Solidarität und Mitgefühl mit den Flüchtlingen machen Hoffnung. Brennende Flüchtlingsunterkünfte oder die aktuellen Brandanschläge auf Autos von Vertretern der Flüchtlingsinitiative im Oderbruch rufen Entsetzen und Ratlosigkeit hervor.

Das Netzwerk der „Tänze des Universellen Friedens“ steht weltweit für die Vision, dass wir e i n e Weltfamilie sind auf diesem e i n e n Mutterplaneten Erde und zeigt Wege wie wir uns über kulturelle und religiöse Verschiedenheit als Menschen über die Kunst, die Musik und den Tanz verbinden und verbünden können – von Hand zu Hand und Herz zu Herz.

Rahmana Dziubany 5Die „Tänze des Universellen Friedens“ sind ein Geschenk dieser Erde an uns – mit all ihren spirituellen und kulturellen Schätzen. Sie stehen in der Tradition des Urtanzes, meist in Kreisform tanzen wir zu den Klängen unserer eigenen Stimme. Wir verzichten bewusst auf den Einsatz künstlicher Tonquellen. Wir singen in allen Sprachen dieser Erde, meist Urklänge in alten Sprachen, die in uns schwingen, vibireren und uns Zelle um Zelle verbinden mit altem archaischen Wissen und der innewohnenden heilenden Kraft. Kräfte, die spürbar werden, bei jedem Menschen, gleich welcher Herkunft, welchen Alters. Du musst nicht singen oder tanzen können, nur einfach da sein, so wie du bist und dich der Gemeinschaft und ihrem gemeinsamen Singen und Tanzen anvertrauen. So lernen unsere Kinder sich selbst spüren, ihren Platz in der Gemeinschaft einzunehmen, zu vertrauen auf das Neue und Fremde, das Freund und Freundin wird. Tanzend und singend wird Frieden lebbar und praktizierbar – leibhaftig erfahren wir die Interpendenz des Universums, erkennen uns als Teil einer großen Weltenfamilie, achten jeden Mensch, jede Kultur als einmaligen Ausdruck und Manifestation der Schöpfung und lernen Verantwortung übernehmen als MitschöpferIn. Wenn unsere Kinder in den Sprachen dieser Erde singen und hören von den Kindern dieser Erde werden Abgrenzungen und Feindbilder sich auflösen und Altruismus, Liebe, Mitgefühl, Verständnis und Kreativität gegenüber der Welt und ihrer Menschen zunehmen. Es ist wunderbar, dieses Geschenk an unsere Kinder weiterzugeben – zum Wohle aller atmenden Wesen auf diesem Stern. Lasst uns singen und tanzen!

Die Wurzeln dieser Tradition: Frieden bringen durch die Künste

Hazrat Inayat Khan (1882-1927) war einer der visionären friedensstiftenden Stimmen, die schon Anfang des 20. Jahrhunderts die Botschaft der e i n e n Weltfamilie gebracht hat mit einer Lehre der gegenseiten religiösen, kulturellen Toleranz und Nächstenliebe. Als indischer Musiker und Mystiker macht er sich auf den Weg von Indien nach Amerika und in die europäische Welt, um die Lehre eines universellen Sufismus von Ost nach West zu bringen. Seine Lehrreden und Mythen über die Welt als Klang, die Heilkraft der Musik und die Einheit aller Schöpfung hinter ihren vielfältigen Erscheinungsformen inspiriert bis heute MusikerInnen, TänzerInnen, KünstlerInnen, spirituell Suchende, Menschen jeden Alters, jeder Nation und jeden Glaubens weltweit.

Eine junge begabte Tänzerin namens Ruth St Denis (1879-1968) gilt neben Isodora Duncan als die Hauptvertreterin des modernen Ausdruckstanzes und durch ihre spektakulären Verkörperungen von Göttinnen als die Begründerin des spirituellen Tanzes. Nicht nur in Amerika sondern auch in Deutschland machte sie sich einen Namen. Sie war Tanzlehrerin, Choreographin und Pädagogin und wie Hazrat Inayat Khan Quelle der Inpiration für Samuel Lewis, der als Initiator der „Tänze des Universellen Friedens“ gilt.

Samuel Lewis (1896-1971) der Begründer der Tänze des Universellen Friedens steht in dieser Tradition und hat der Welt Frieden durch die Kunst gebracht – eine Kunstform, die alle Menschen überall einläd sich in Kreisen zusammenzutun, um Lieder und Tänze in allen Sprachen zu teilen. Er war amerikanischer Jude, Gärtner, Tänzer, Poet, UNO-Beauftragter und Weltreisender in Sachen sanfte Technologien und ökologischer Landbau, geistiger Lehrer und Eingeweihter in die Traditionen des Sufismus, Zen Buddhismus, Hinduismus und die jüdische Kabbala. Die Arbeit mit den Tänzen begann er mit den „Blumenkindern“, den Hippies und ihren Kindern. Er glaubte an seine Vision, dass Hunderte und Tausende Menschen auf diesem Planeten zusammen singen und tanzen für den Frieden. Diese Vision sollte sich bewahrheiten und lebt bis heute weltweit fort, zieht immer weitere Kreise.

Was in einer sozialen Randgruppe bei den Hippies begann, ist heute „gesellschaftsfähig“ geworden und hat sich Dank der Initiative von Rahmana Dziubany seit Beginn der achtziger Jahre in Deutschland und Europa weit verbreitet

Rahmana hat vor 30 Jahren die Tänze nach Deutschland gebracht und durch die erfolgreiche Zusammenarbeit mit Joachim-Ernst Berendt (1922-2000), (bekannt als der „Jazzpapst“, Autor von „NADA BRAHMA – Die Welt ist Klang“, Begründer der Weltmusik-Festivals) konnten sie in kürzester Zeit in vielen Ländern Fuss fassen. Als erste autorisierte Ausbildungsleiterin im deutschsprachigen Raum hat sie seither alleine und in Zusammenarbeit mit Saadi Neil Douglas-Klotz und Gita Sophia Onnen hunderte von Menschen ausgebildet, die in allen gesellschaftlichen Bereichen mit den Tänzen arbeiten – in Kultur- und Begegnungszentren, Kirchengemeinden, Theatern, Schulen, Kitas, Behinderteneinrichtungen, Hospizen, Flüchtlingscamps, aber auch auf Straßen- und Familienfesten und öffentlichen Plätzen. Sie hat eine Ausbildung konzipiert für den Bereich Erwachsenenbildung, für das Tanzen mit Kindern und Jugendlichen und arbeitet bundesweit mit Jugendämtern, Kitas und pädagogischen Fachakademien zusammen. Dank ihrer heilpädagogischen Grundausbildung entwickelte sie auch eine berufliche Weiterbildung in Zusammenarbeit mit Lebenshilfe Landesverbänden die „Heilpädagogische Tanz-, Märchen- und Spielschule“.

Ihr Tagungs- und Gästehaus Ananda in Golzow bei Eberswalde mit dem angegliederten Internationalen Institut für Tanz und Friedenskünste und der Bildungswerkstatt Berlin-Brandenburg ist Ausbildungsstätte für die Tänze und Dreh- und Angelpunkt für bunte Menschen aus der Region und aller Welt.

„Wenn wir wahren Frieden in dieser Welt erreichen wollen, sollten wir bei unseren Kindern beginnen; wenn sie in ihrer natürliche Unschuld aufwachsen können, erübrigen sich alle Kämpfe. Verzichtet auf fruchtlose Ideale, gebt ihnen einfach Liebe und Frieden, bis schließlich überall Liebe und Frieden diese Welt bedeckt, ein Frieden und eine Liebe, nach der die ganze Welt bewusst oder unbewusst hungert.“
(Mahatma Ghandi)
„Eine gute Erziehung besteht darin, dass man weiß wie man singt und tanzt.“
(Plato in „Gesetze“)
„Wer sprechen kann, kann auch singen, wer gehen kann, kann auch tanzen.“
(Afrikan. Sprichwort)

 

Beginn der neuenTanzausbildung 
29. Oktober – 1. November 2015, es gibt noch freie Plätze 

Filmlinks: 
Pink Lotus Tour Pilger tanzen mit einem Dorfschamanen in Tamil Nadu/Südindien Friedenstänze  HIER 
Rahmanas Tanzausbildungsgruppe in Tschechien HIER

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