Regionalgeld im Trend: Die Havelblüte 5. März 2010 Wie bereits in vielen anderen Regionen erfolgreich praktiziert, haben auch Potsdam und Umgebung inzwischen ihr eigenes Regionalgeld: die Havelblüte. Sie ist ein komplementäres Zahlungsmittel, das eine Stärkung der regionalen Wirtschaftsstrukturen und eine Verbesserung der Lebensgrundlagen der hier lebenden Menschen erhalten und zu verbessern soll. Betreiber der Havelblüte ist der Potsdamer Regional e.V. Unter dem Dach des Vereins bilden Unternehmen, Selbstständige, öffentliche Einrichtungen, Vereine, Verbände und Privatpersonen ein regionales Netzwerk, das untereinander die Havelblüte als Zahlungsmittel verwendet. 1. Wirtschaftskrise willkommen: Die Havenblüte in Potsdam Fangen wir einfach an. Eine Region, eine Welt für alle. Selbstbestimmt aus eigener Kraft und den anderen gegenüber fair und freundlich. Die Havelblüte ist ein umlaufgesichertes Zahlungsmittel, das in der Lage ist, den wirtschaftlichen Austausch fair zu gestalten. Eine „Umlaufsicherung“ sorgt für einen neutralen Waren- und Leistungstausch, der den Wachstumszwang Geschichte sein lasst. Schulden und Vermögensberge wachsen nicht mehr in den Himmel und jeder sieht sein eigenes Engagement auch entsprechend gewürdigt, so es für andere von Nutzen ist. Arbeit wird wieder bezahlbar, jeder kann seinen Platz finden. Der Stuhltanz ist vorbei, die Wasserstelle füllt sich wieder! Einer für alle, alle für einen! Eine Utopie? Ihre Entscheidung! Die Finanzkrise macht deutlich, was viele schon lange spüren. Die Welt, wie wir sie kennen, abhängig von Wirtschaftswachstum und Rendite, offenbart ihre Unfähigkeit zu Stabilität und Nachhaltigkeit. Unsere westliche Wirtschaft ist erwachsen geworden, sozusagen ausgewachsen. Ein weiteres Wirtschaftswachstum in den Industriestaaten ist weder notwendig noch sinnvoll. Ökonomisch gesehen liegt die Sache leider völlig anders. Eine Wirtschaft, die nicht jedes Jahr mindestens um 3% wächst, gerät zwangsläufig in eine Krise mit unangenehmen Folgen – ob nun erwachsen oder nicht, spielt keine Rolle. Fehlendes Wachstum schlägt sich heute direkt auf soziale, ökologische und ökonomische Bereiche nieder. Der Ruf nach dem Staat wird laut, er muss helfen, die Dinge wieder ins Lot zu bringen. War der Staatshaushalt heute noch untragbar überschuldet, sind wir morgen schon einen Schritt weiter und gehen direkt in die Insolvenz. Bei der Bemühung, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu gewährleisten, werden wir sicher noch einige Milliarden Euro zusätzlicher Schulden verursachen, die uns als Staat um das letzte bisschen Kreditwürdigkeit bringen, was wir noch besitzen. Muss das so sein? Wo ist das ganze Geld geblieben? Wo es Verlierer gibt, gibt es auch Gewinner. Geld entsteht aus Schuld, zu jedem Euro Schulden den es gibt, gehört ein Euro Guthaben. Seien Sie also beruhigt, das Geld ist nicht weg, es hat immer nur jemand anderes! Vor ca. drei Jahren war es für mich soweit. Ich meinte verstanden zu haben, dass es so nicht weiter gehen kann und wird. Ich bin Ingenieur und denke in systemischen Zusammenhängen. Wenn ein System eine positive Rückkopplung besitzt, kann es niemals stabil arbeiten. Eine Bewegung in eine Richtung muss immer eine Bewegung in die andere Richtung zur Folge haben, um ein stabiles System zu gewährleisten. Ein Beispiel für eine positive Rückkopplung dagegen ist eine Lawine. Je mehr Schnee den Hang hinunter rutscht, desto schneller wachst die rutschende Schneemasse. – So ähnlich funktioniert auch das etablierte Geldsystem. Je mehr Schulden jemand hat, desto schneller wächst seine Schuld, und je mehr Vermögen jemand hat, um so schneller wächst sein Vermögen. Sie kennen sicher Monopoly. Am Ende hat einer alles, und die anderen haben verloren. Im wahren Leben kommt es nicht so weit. Die Verlierer melden sich spätestens, wenn sie ihre Existenz bedroht sehen. Sie akzeptieren es nicht, zu verhungern. Eine natürliche Reaktion der Menschen auf solche Verhältnisse ist die Suche nach Lösungen bei starken Persönlichkeiten links und rechts der politischen Mitte. Demokratie wird unmodern. Staaten reagieren mit aggressiver Exportorientierung, wirtschaftlicher Abschottung oder auch mit militärischer Aggression gegenüber anderen Staaten. Wirtschaftliche Interessen treten in den Vordergrund, um innere Stabilität zu gewährleisten. Brauchen wir das? Brauchen Sie das? Eigentlich haben wir doch alles, was wir brauchen. Menschen die bereit sind ihren Beitrag zu leisten, und damit Werte für andere zu schaffen. Was brauchen wir mehr? Ich leiste für andere und erwarte eine Gegenleistung in gleicher Höhe von den anderen. Ob als Arbeitnehmer, Selbständige oder Unternehmer spielt dabei keine Rolle. Das ist Arbeitsteilung im besten Sinn. Gerne auch global. 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