Sogar wer mitten in der Stadt wohnt, kann auf seinem eigenen Acker Gemüse anbauen. Denn das junge Bauerngarten-Team der beiden Agraringenieure Benjamin Bauer und Max von Grafenstein stellen auf landwirtschaftlichen Flächen rund um Berlin vorbereitete Gemüsegärten unter dem Namen „Bauerngarten“ zur Verfügung, die jeder Interessierte pachten kann. Aufgrund der großen Nachfrage werden jedes Jahr weitere Flächen gesucht.

„Wir pflanzen, Sie ernten“, heißt es prägnant auf dem Flyer der in den Berliner Bio-Märkten ausliegt. Der Gedanke des Projektes liegt darin, selbst Menschen ohne gärtnerisches Vorwissen zu ermöglichen, gärtnerischen Erfolg zu schmecken. Dann das Bauerngarten-Team sucht Flächen, sorgt für eine Ökologische Zertifizierung, macht die aufwändige Bodenbearbeitung bevor es dann ca. 25 verschiedene Gemüsesorten ansät und anpflanzt.
Als beteiligter Gärtner übernimmt man anschließend im Mai sein eigenes Stück Gemüseacker, pflegt und erntet die bunte Vielfalt, darunter etwa Mangold, Wilde Rauke, Muskat-Kürbisse, Zuckererbsen. Die Kartoffel ist natürlich auch dabei. Das Werkzeug wird dabei gestellt und ist bereits auf dem Acker.
Was an dem bunten Gemüseprojekt wohl am meisten auffällt ist die ungewöhnliche Form der Gärten. Denn der Bauerngarten ist rund. Alle Gemüsereihen werden im Kreis gesät und gepflanzt, die einzelnen Parzellen dann in Tortenstücke unterteilt. Weil die Reihen zum Rand hin länger werden, kriegt jeder ein Stück Land, das genau den richtigen Ertrag bringt. Die meisten Menschen wünschen sich eben mehr Möhren als Radieschen. In der Mitte des Kreises befindet sich ein gemeinsam genutztes Kräuterbeet, welches etwa Thymian und Zitronenmelisse, aber auch Exoten wie Speisechrysanthemen oder Jiaogulan beheimatet.
Wer im Rekordsommer 2010 in Berlin war, wird verstehen, warum zu dem „All-Inclusive-Garten“ die automatische Bewässerung nicht fehlen darf. Aus der Mitte heraus wird nach Bedarf das Gemüse bequem gewässert. So kann man getrost 2 Wochen in den Urlaub fahren und muss sich keine Sorgen um die Pflänzchen machen.
Und weil zu einem erfolgreichen Garten neben dem Werkzeug auch das passende Know-How notwendig ist, bietet das Bauerngarten-Team regelmäßige Termine und Workshops vor Ort an, zu denen z.B. erklärt wird, wie man eine Hacke hält und warum hacken gut für den Nährstoff- und Wasserhaushalt der Pflanzen sind.
Bisher hat der Bauerngarten 2 Standorte in Berlin. Einen im Landschaftsschutzgebiet Havelmathen im Westen der Stadt, gleich am der Havel und einen Standort im Süden der Stadt, neben dem derzeit praktischerweise ein Erdbeerselbsternte-Feld eines Landwirtskollegen entsteht.
Der Saisonbeitrag beträgt 390€ für ein Stück Garten, welches nach Angaben der Betreiber zur Selbstversorgung mit Gemüse für 2-4 Personen geeignet ist. Auf ersten Blick ein stolzer Preis, der jedoch durch den Service den die beiden Jungunternehmer bieten, vermutlich gerechtfertigt ist. Vor allem wenn man in dem Garten das Gemüse beim wachsen in freier Natur beobachten kann und den ganzen Sommer dann entspannt Unmengen an Ernte heimbringt.
Eine Gärtnerin vom Vorjahr erzählte bei einem Treffen, dass der Mangold derart gut gedieh, dass sie die Luftbrücke wieder aufleben ließ und von Ost- nach West-Berlin über den Postweg ihren Bio-Mangold an Freunde verschenkte!
Ein paar freie Plätze soll es für dieses Jahr sogar noch geben.

Kontakt:
bauerngarten-Team
Benjamin Bauer
Hof Wendelin
Tel 030 2318 6870
www.bauerngarten.net

Bild: © Benjamin Bauer

 

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