Bild: © Anne ArtruSharing Home and Animals 23. Mai 2017 1 Kommentar Die Liebe zu Tieren ist wahrscheinlich die aller-unglücklichste Liebe. Wir leben in einer heuchlerischen Gesellschaft, die oberflächlich nett, demokratisch, frei, aber in der Realität krank und lebensfeindlich ist. Die Tiere sind meist zu Märtyrern geworden, ich brauche nur die Käfighaltung und Versuchslabore zu erwähnen. Nicht nur die Tiere leiden, sondern auch die Menschen, die Tiere lieben und sie als Verwandte betrachten. Wie fühlt man sich, wenn man permanent hört, dass Geschwister, Väter, Mütter oder andere Verwandte täglich und millionenweise gefoltert werden? – So fühlen sich viele Menschen, die das Bewusstsein der Verwandtschaft zwischen Menschen und Tieren nicht verloren haben. Ich will beweisen, dass ein tiergerechter Bauernhof möglich ist. Und nicht nur möglich, sondern rentabler, wenn man alles in die Rentabilitätskalküle einbezieht, auch Lebensqualität und psychologischen Ausgleich. Das Tierleid hat einen Preis! Als ich das vor einem Jahr geschrieben habe, war es nur eine Vermutung, auf Logik basierend. Mittlerweile ist das eine von mir persönlich erprobte Tatsache geworden. Tiere sollten die gleichen Rechte wie Kinder bekommen Ich möchte Bauernhoftiere so natürlich wie möglich halten und sie legal den Haustieren zuordnen. Es handelt sich wahrscheinlich um eine juristische Lücke, denn es ist bestimmt nicht verboten, eine Kuh als Haustier zu halten, weil Keiner bisher auf die Idee gekommen ist. Denn sonst gibt es bei Bauernhoftieren sehr viele Vorschriften, die teuer, sinnlos und ungesund für das Tier sind. Diese Vorschriften dienen keineswegs dem Wohlbefinden der Tiere oder unserer Sicherheit, sondern schlicht dem Profit: Wenn Juristen sich für das Projekt einsetzen würden, gäbe es viel zu tun. Mein Vorschlag wäre, dass Tiere die gleichen Rechte wie Kinder bekommen. Was bedeutet es, Tiere so natürlich wie möglich zu halten? Man kann aus einem kleinen Terrain kein Reservat machen und ein voll natürliches Leben ist utopisch. Grundsätzlich brauchen Bauernhoftiere eine natürliche Umgebung, Raum, Gesellschaft (Kühe, Pferde, Ziegen, Schafen, Kaninchen und Schweine sind Sozialtiere), eine gesunde Nahrung, einen einfachen Wetterschutz und Sexualität. Das sind die Grundbedürfnisse (am Problematischsten ist allerdings das Letztgenannte). Ich bin keine Bäuerin. Und ich möchte mich nicht für meine Tiere aufopfern und auf mein Leben als Künstlerin, Performerin und Nomadin verzichten. Das ist wichtig, damit mehr Menschen es als möglich und attraktiv betrachten und nicht als eine nur für Tieraktivisten erträgliche Bürde. Ich habe es immer unmöglich und sogar unverschämt gefunden, wenn Häuser monatelang leer stehen. Jetzt habe ich für meinen unpraktischen Nomadismus und mein oft leeres Haus in der Auvergne eine elegante Kombi-Lösung gefunden: das „Sharing Home and Animals Projekt“. Tiersitter gesucht für Spreewald und Cevennen Im Spreewald stehen zwei Bauwagen auf einem 2700 Quadratmeter großen Grundstück mit zwei Hainen, vielen Bäumen und, in der Nähe, mehreren Waldseen. Es ist eine wunderschöne Gegend mit weißen Sandseen, Kiefern- und Birkenwäldern, Wölfen, Elchen und Kranichen – ein kleines europäisches Lappland! Es geht hier auch darum, mit Autarkie zu experimentieren, also ohne Strom und Wasser, dafür mit Ruhe und Schönheit in einer elektrosmogfreien Umgebung zu leben. Am Wochenende steht der Gästewagen zur Verfügung, wenn man oder frau auf meine zwei Schweine aufpasst. In der Auvergne steht ein großes Haus aus Steinen direkt am Jakobsweg, in einer traumhaften Landschaft mit magischen Wäldern, Schluchten, Flüssen, verträumten Dörfern… Das Grundstück ist zwei Hektar groß, mit Wald und Wiese, darauf stehen eine Miniherde Kühe (Mutter und ein oder zwei Kinder), zwei Pferde und zwei Schweine. Das Haus hat allen Komfort. Es ist optimal für Tierfreunde, Schriftsteller oder Künstler, die ohne viel Ablenkung an einem sehr inspirierenden Ort schöpfen wollen. Oder für Menschen, die sich Ruhe und Ausgeglichenheit wünschen, ob einzelne Personen, Freunde, Pärchen oder Familien. Der Aufenthalt ist umsonst, man sollte nur auf die Tiere aufpassen, die dann in die Verantwortung der Besucher kommen, mindestens für zwei Wochen, optimal für mehrere Monate. Finanzierung des Projektes Ich löse das Problem der Finanzierung ein bisschen anders als die meisten Menschen. Bevor ich herausfinde, wie ich Geld für das Projekt verdienen könnte, schaue ich, wie ich am wenigstens ausgeben kann. Glückliche Tiere sind nicht teuer. Nahrung und Medizinkosten sind reduziert. Denn wenn das Tier nicht als Milch und Fleisch produzierende Maschine betrachtet wird, wenn man keine andere Leistung von ihm erwartet, als einfach glücklich zu leben, braucht man es nicht zu überfüttern, in der krankhaften Erwartung, dass es schnellstmöglich schwer wird oder massenhaft Milch produziert, also viel Geld einbringt. In der Natur bekommen die Tiere auch keine zusätzliche Nahrung. Es geht nicht darum, dass die Tiere verhungern, aber eine natürliche Abwechslung von fetten und dürren Zeiten ist normal. Und Schlankheit ist bei Tieren wie bei Menschen ein Zeichen der Gesundheit. Nur wenn der Schnee eine natürliche Nahrungssuche unmöglich macht, bekommen sie Heu. Glücklich und frei zu leben, ersetzt die meisten Medikamente und erprobte Naturheilmittel ersetzen erfolgreich Antibiotika und künstliche Stoffe. Wie werden also die restlichen Kosten finanziert? Es ist mir wichtig, dass das Projekt wirtschaftlich rentabel ist, damit es von den Bauern nicht als Luxus-Zeitvertreib für reiche Erben betrachtet wird, sondern als ernstzunehmendes Unternehmen. Die beruhigende Wirkung von glücklichen Tieren ist längst wissenschaftlich bewiesen Die „Lucky Farm“ (ehemaliger Name des Projekts) ist der Bauernhof der glücklichen Tiere. Das Verhältnis zu den Tieren basiert auf einer Win-Win-Beziehung: das Tier bekommt Sicherheit, Liebe, Schutz, Kontakt zu Artgenossen und eine natürliche Umgebung. Der Mensch bekommt sowohl materielle als auch menschliche Vorteile: eine lautlose Bio-Mähmaschine (Kühe), einen lautlosen Bio-Pflug (Schweine), Reit-Spaziergänge (Pferde), Wolle (Schafe), Eier (Hühner), Bio-Dünger (von alle Tieren), eine natürliche Alarmanlage (Gänse) und vor allem Ausgleich, Entspannung und Freude. Diese letztgenannte Eigenschaft wurde bis vor kurzem nie wertgeschätzt und in wirtschaftlichen Rentabilitätskalkülen mitgerechnet. Nun wissen wir mittlerweile alle, wie wertvoll der wissenschaftlich bewiesene Beruhigungseffekt ist, den ein glückliches Tier hat. Man denke nur an den enormen Markt der Psychopharmaka, Herztabletten und psychotherapeutischen Heilungsmethoden – ein Markt, der heute viel größer ist als der Fleischmarkt. Die Auvergne ist eine immer mehr touristische Region, wo Natur und Kultur (eine sehr alte christliche und auch keltische Kultur) sich perfekt ergänzen. Das Projekt ist rentabel durch Vermieten des Hauses in der Saison für Ökoferien, wo die Besucher die Tiere pflegen. Außerhalb der Saison steht das Haus zu Verfügung für das „Sharing Home and Animals“. Darüber hinaus biete ich Outdoor Poweryoga und Druidic Yoga an, Elfenparcours, schamanischen Tanz, Ausstellungen, Lesungen und Performances. Wer das Projekt unterstützen will, kann auch gerne das Buch bestellen, das diese wahnsinnige Erfahrung erzählt. Eine Antwort Gabriela 31. Mai 2017 Dieser Beitrag spricht mir voll aus dem Herzen. Ich wünsche Dir und all Deinen menschlichen und tierischen Begleitern alles Gute! Antworten Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.
Gabriela 31. Mai 2017 Dieser Beitrag spricht mir voll aus dem Herzen. Ich wünsche Dir und all Deinen menschlichen und tierischen Begleitern alles Gute! Antworten