Pablo Andrés im Elysium Potsdam

Als ich Pablo Alemany an einem Hochsommertag in seiner Wohnung aufsuche, wird mir einiges deutlicher. Erleichtert stelle ich fest, daß es hier nach „Studentenbude der gehoben Art im kreativen Chaos“ aussieht: Rote Sofas, Kiefernregale mit sehr vielen esoterischen Büchern, an den Wänden Mandalas. Alles, was er an Geschirr besitze, hätten ihm dankbare Menschen geschenkt, lächelt er. Heute ist er auch nicht ganz in Weiß gewandet, trägt zum weißen Hemd eine schwarze Hose. Er trenne strikt zwischen sich als „normalem Menschen“ und sich als „Heilungsbegleiter in einem besonderen Bewusstseinzustand“, verdeutlicht er. Deshalb die weiße „Dienstkleidung“, das Handtuch, das ihn „vor den groben Energien anderer schützt“ und das Reden über sich in der dritten Person.

Sie bezeichnen sich als „spiritueller Heilungsbegleiter“. Wie begleiten Sie die Menschen, die zu Ihnen kommen?
Meine Hilfe hört nicht nach einer Sitzung auf. ich unterstütze und fördere die Menschen, die zu mir kommen, während der folgenden Zeit durch Meditationen, Gebete und positive Gedanken. Ich biete ihnen mindestens vier Heilungssitzungen in zeitlich kurzer Folge an. Manchmal spüre ich, wenn jemand an mich denkt, und ich weiß dann, wie es ihm geht. Das macht auch die Fernheilung möglich.

Wie läuft eine Heilungs-Sitzung bei Ihnen ab?
Meine Aufmerksamkeit ist nicht auf die Krankheit gerichtet, nicht einmal auf den Körper des Heilungssuchenden, den ich weder als Kranken, als Patienten oder Klienten sehe. Deshalb brauche ich auch nichts über dessen Krankheitsbild zu wissen. Ich meditiere und öffne mich der göttlichen Liebe in totaler Hingabe. Dabei stelle ich mich wie ein Kanal ein, der als spiritueller ,,Liebesspender“ dient. Meine Aufmerksamkeit richte ich auf Gott, indem ich meine innere Vision dieses heilenden Lichtes – meistens in Form eines Lichtkreuzes – sich ausdehnen lasse. Dann fließt von oben her ein Strom aus Licht durch meine Arme und Hände bis in den Körper der Person, wo sich ebenfalls ein Lichtkreuz bildet. Es ist eine Ausdehnung von tiefem Frieden und Liebe, ein Empfinden von Stille und Geborgenheit. Ich versuche dann diese Vision zu halten, ohne eigene Gedanken zu bleiben. Dabei fühle ich mich wie ein Zuschauer, der sich außerhalb seines Körpers befindet und sich selbst beobachtet. Es ist ein Zustand ganz bewußter und feiner Wahrnehmung. Darin erlebe ich eine Ausdehnung, die mich weit jenseits der Grenzen des Körpers führt. Ich nehme wahr, was an verschiedenen Orten und auch zu verschiedenen Zeiten geschieht.

Können Sie dieses Licht genauer beschreiben?
Es hat unterschiedliche, aber immer helle Farben: goldgelb, rosarot, manchmal hellblau, ein anderes Mal violett, manchmal weiß. Interessanterweise berichten die Menschen häufig nach der Sitzung, daß sie Wärme gespürt und Farbe gesehen haben. Und manchmal genauso, wie ich es auch wahrgenommen hatte. Ich erlebe diese Wahrnehmung von Licht wie eine allumfassende, heilende Liebe. Sie wirkt wie eine Information, eins mit Gott zu sein. Ich glaube das ist, was in einem religiösen Zusammenhang „Gottes Segen“ genannt wird.

„Wirkt Spirituelle Heilung bei allen Menschen, so daß auch ein Zweifelnder Heilung erfahren kann?
In allen Fällen, in denen die Person die Erfahrung einer Heilungssitzung erlaubt, kann Gott helfen. Durch die Sitzungen geschieht Heilung immer, aber nicht immer wunschgemäß. Hilfreich ist, wenn die Person mitarbeitet, indem sie selbst etwas für ihre geistige Heilung tut, indem sie meditiert und bereit ist, sich von negativen Gedanken und Emotionen zu trennen. Beispielsweise bekommt sie von mir eine individuelle Gebetsübung.

„Sehen“ Sie etwas bei einer meditativen Heilsitzung, was Sie dem Menschen, den Sie behandeln, nicht sagen?
Es kommt vor, daß ich während einer Sitzung dramatische Bilder sehe, die mir Ahnungen über die wahre Ursache der gegenwärtigen Störungen übermitteln. Wenn ich so etwas erlebe, versuche ich die Person von solchen Bildern zu schützen. Ich nehme diesen Strom von Bilder auf mich auf und lasse ihn durch meine Füße in die Erde verströmen, wobei ich die Person von den schrecklichen Erinnerungen trenne. In der Regel spreche ich nicht darüber, was ich innerlich mitbekomme. Manchmal darf die Person karmisch bezogenen Situationen sehen, die Auslöser für die heutigen organischen Probleme sind.

In welchen Fällen bieten Sie eine Rückführung an?
Diese Erfahrung ist nicht für jeden geeignet. Eine bestimmte Reife der Seele sollte vorhanden sein. Ich integriere eine Rückführung in eine Heilungssitzung. Ich biete sie dann an, wenn ich es für richtig halte, daß die Person ihr karmisches Problem selbst sieht. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, in frühere Leben zu blicken, sondern heutige Probleme zu lösen, der damit zusammenhängen. Der Reinkarnations-Therapeut Jan Erik Sigdell, mit dem zusammen ich mein Buch geschrieben habe, spricht hier sehr richtig von „Emotionaler Befreiung“.

Einige anerkannte Heiler bieten Ausbildungen im geistigen Heilen an. Glauben Sie, daß jeder, der es möchte „Heilen“ lernen kann?
Nein, auf keinen Fall. Jeder, der behauptet, das man durch Seminare oder Workshops „Geistheiler“ werden kann, ist ein Ignorant. Eine Seele braucht dazu eine bestimmte spirituelle Reife. Die kann man nicht erzwingen, man hat sie oder hat nicht. Ich kenne kaum jemanden, der diese Voraussetzungen mitbringt. Die meisten der selbsternannten Heiler sind selbst heilungs- und liebesbedürftig. Durch eine Ausbildung kann man Arzt oder Heilpraktiker werden. Die Heilungsgnade kann einem aber niemand erteilen, auch nicht nach einer mehrjährigen Ausbildung.

Anne Niemeyer, Journalistin

Näheres zu Pablo und Beispiele zu Spontanheilungen siehe unter:

Spontanheilung

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