von Susanne Marie Volkmer

So oder so ähnlich könnte die Geschichte einer Frau lauten, die sich auf den Weg gemacht hat- möge sie so immer häufiger werden. In einer Welt, die oft vom Lärm des Alltags und den Anforderungen einer leistungsorientierten Gesellschaft dominiert wird, vergessen wir leicht, was es bedeutet, wahrhaftig weiblich zu sein. Doch was ist das Weibliche wirklich? Es ist viel mehr als nur eine biologische Kategorie oder eine soziale Rolle. Es ist eine tiefgreifende Qualität, die in jedem von uns wohnt und die es wert ist, neu entdeckt und gefeiert zu werden. Diese Qualität beinhaltet die Fähigkeit, zu empfinden, Gemeinschaft zu schaffen, und zeigt sich in der unverfälschten Präsenz unseres Körpers.

Die Vielschichtigkeit des Weiblichen

Empfinden und Ausdrücken

Das Weibliche manifestiert sich nicht nur in unserem Körper, sondern auch in unserer Fähigkeit, tief zu empfinden und unsere Gefühle auszudrücken. Diese Reise begann für mich an einem Wendepunkt meines Lebens, als ich lernte, meine eigenen Gefühle nicht nur zu erkennen, sondern sie auch zu umarmen und laut auszusprechen. Diese Veränderung war nicht einfach. Es bedeutete, mich meinen Ängsten zu stellen und zu lernen, meine innere Stimme nicht als Schwäche, sondern als Stärke zu sehen. Im Laufe der Zeit habe ich erkannt, wie essentiell es ist, sich emotional ausdrücken zu können und dadurch authentische zwischenmenschliche Beziehungen zu fördern.

Gemeinschaft und Unterstützung

Das Weibliche ist auch die Kunst der Gemeinschaft. In Zeiten der Not und der Freude habe ich immer wieder erlebt, wie heilend und transformierend die Unterstützung durch andere Frauen sein kann. Durch gemeinsames Lachen, Weinen und Teilen sind wir stärker verbunden und können so viel mehr erreichen, als wenn jede für sich alleine kämpft. Die Schaffung von unterstützenden Netzwerken und der Aufbau von Gemeinschaften, in denen Frauen sich gegenseitig bestärken, sind fundamentale Aspekte meiner eigenen Entwicklung und des kollektiven Wachstums.

Körperlichkeit und Genuss

Unsere Körper als Frauen sind Quellen von Freude und Kraft. Ich habe gelernt, jeden Atemzug, jede Bewegung zu schätzen und zu genießen. Durch Tanz, Yoga und die einfache Freude an der Bewegung habe ich eine Form der Selbstliebe und Wertschätzung entwickelt, die mein Leben bereichert hat. Dieses bewusste Erleben des eigenen Körpers öffnet eine Tür zu einem tieferen Verständnis der eigenen Weiblichkeit und bietet eine Grundlage, um Lebensfreude und -lust aktiv zu gestalten.

 

Die Dualität von Stärke und Verletzlichkeit

Sanftmut und Wildheit

Das Weibliche kann sowohl sanft als auch wild sein. Es hat viele Jahre gedauert, bis ich diese beiden Seiten in mir akzeptieren konnte. Die Sanftheit in meiner Fürsorge für andere und die Wildheit in meinem kreativen Ausdruck. Beide sind Ausdrücke meiner Weiblichkeit und beide sind gleich wertvoll. Das Erkennen und Zulassen dieser Dualität hat mir geholfen, meine Identität als Frau vollständiger zu fühlen und zu leben.

Verletzlichkeit als Tor zur Stärke

In meiner tiefsten Verletzlichkeit fand ich oft meine größte Stärke. Es ist ein Paradox, das schwer zu begreifen ist, aber in Momenten, in denen ich mich am verletzlichsten fühlte, habe ich auch die tiefe Verbindung zu meinem inneren Selbst entdeckt. Diese Momente haben mir gezeigt, wie wichtig es ist, zu mir selbst so zu sein, wie ich zu einer geliebten Freundin wäre – mit Mitgefühl, Verständnis und Unterstützung.

 

Weiblichkeit in der modernen Welt

Die Ablehnung der Weiblichkeit

In der Arbeitswelt und oft auch im privaten Bereich habe ich erlebt, wie weibliche Qualitäten herabgewürdigt oder als weniger wertvoll angesehen werden. Diese Erkenntnis war schmerzhaft, aber sie hat mich auch motiviert, für die Anerkennung der Stärke und Notwendigkeit weiblicher Eigenschaften zu kämpfen, nicht nur für mich, sondern für alle Frauen. Die Herausforderung besteht darin, die weiblichen Qualitäten nicht nur zu verteidigen, sondern sie als gleichwertige und notwendige Bestandteile einer harmonischen Gesellschaft zu etablieren.

Der Weg zurück zu sich selbst

Die größte Herausforderung und das größte Geschenk auf meinem Weg war, die Verbindung zu meiner eigenen Weiblichkeit wiederzuentdecken. Es war ein Prozess, der Mut erforderte, um alte Wunden zu heilen und mich von den Erwartungen zu befreien, die andere an mich gestellt hatten. Ich habe gelernt, dass es nicht darum geht, perfekt zu sein, sondern authentisch und wahrhaftig mit mir selbst und anderen. Dieser Prozess hat mir geholfen, mein eigenes Potenzial als Frau voll auszuschöpfen und mich selbst in all meinen Facetten zu akzeptieren.

 

Die verlorene Essenz

Jede Frau trägt die Essenz der Weiblichkeit in sich, unabhängig von ihrem Alter oder ihrem Aussehen. Es ist eine Quelle der Kraft, der Kreativität und der Transformation. Durch die Annahme unserer weiblichen Natur können wir ein Leben führen, das nicht nur erfüllter und freudvoller ist, sondern das auch tiefere Bedeutung und Verbindung zu anderen und zur Welt um uns herum bietet. Lasst uns gemeinsam diese Reise fortsetzen, unterstützt durch die Weisheit, die in jedem von uns lebt. Indem wir unsere Weiblichkeit in all ihren Formen erkennen und feiern, öffnen wir die Türen zu einem reicheren, erfüllteren Leben.

 

Nächstes Retreat in Kooperation mit Eva Sturm:
Homecoming für Frauen
Termin: 19.-22.9.2024 Breitenteicher Mühle (Uckermark)

 

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