Übernehmen Sie Selbstverantwortung für das eigene Leben.

Von Beate Bagola

Der Eine oder die andere von Ihnen hat sich diese Frage vielleicht schon einmal gestellt, ist möglicherweise zu einer für sich befriedigenden Antwort gekommen oder hat frustriert das Handtuch geworfen, weil die Antwort so vielschichtig ist und eine enorme Bandbreite beinhaltet, dass der Verstand schier überfordert damit scheint.

In unserer Gesellschaft wird dieses Wort gern und oft verwendet, häufig von Menschen in beruflichen Positionen, die vermeintlich viel Verantwortung beinhalten. Geschäftsführer, Unternehmer, Politiker, Menschen aus dem Finanzsektor oder dem Gesundheitswesen und auch innerhalb der Familien. Sie übernehmen, ob bewusst oder unbewusst, Verantwortung für andere Menschen.

Doch ich frage Sie: Ist es überhaupt möglich, Verantwortung für andere, erwachsene Menschen zu übernehmen? Ich beantworte mir diese Frage so und schöpfe dabei aus meinem eigenen Erleben und meinen eigenen Erkenntnissen: Was so leicht über die Lippen zu kommen scheint – „Ich trage Verantwortung für andere Menschen“- ist zum einen unmöglich, weil schlicht nicht leistbar und andererseits unmenschlich und entwürdigend. Unmenschlich für den, der eine Bürde und Last in Form von Verantwortung für andere auf sich nimmt und für den, dem Verantwortung abgenommen wird. Wohlmeinend vielleicht, doch mit fatalen Folgen für alle Beteiligten.

Verantwortung für andere zu übernehmen ist letztendlich nicht möglich

Denn eine Last und Bürde auf Dauer getragen hinterlässt Spuren an Körper und Seele. Die wachsenden Zahlen von Burn-Out-Erkrankten, vermehrte Fälle von Herzinfarkten bei Menschen in Berufen mit Leistungsdruck, viele erschöpfte und von Dauerstress geplagte Familienväter und -mütter sprechen eine deutliche Sprache. Ein Beispiel mag es noch einmal verdeutlichen, was ich meine: Ein gewissenhafter Arzt untersucht einen Patienten und stellt eine Diagnose. Das Studium hat den Arzt gelehrt, dass bestimmte Diagnosen mit bestimmten Medikamenten zu behandeln sind. Er verordnet dem Patienten also ein nach seinem Wissen wirksames Medikament und händigt dem Patienten ein Rezept aus. Ob der Patient dieses Rezept einlöst, das Medikament in der vom Arzt verschriebenen Dosierung und Häufigkeit einnimmt, entzieht sich dem Einfluss des Arztes. Die Verantwortung liegt ganz allein beim Patienten. Der Arzt kann also niemals Verantwortung für den Patienten übernehmen. (Zur Erinnerung: es geht um das Thema Verantwortung, nicht um eine Wertung der Arzt-Patienten-Beziehung bzw. der Tätigkeit eines Arztes)

Selbstverantwortung: Jeder kann nur für sich selbst Verantwortung übernehmen

Jeder Mensch kann und darf nur für sich allein Verantwortung übernehmen. Es geht schließlich um sein eigenes Leben und er ist dazu berufen, frei und selbstbestimmt zu wählen, welchen Weg er gehen möchte. Jemand anderem die Verantwortung abzunehmen, sei es aus Hilfsbereitschaft oder Menschenliebe oder anderen Motiven, würde letztendlich bedeuten, demjenigen zu unterstellen, er wäre nicht dazu in der Lage, eigenverantwortlich und selbstbestimmt zu handeln. Das wiederum verletzt die Würde und den Selbstrespekt und den freien Willen auf Selbstbestimmung, mit der Folge, dass Menschen an sich zu zweifeln beginnen, sich immer weniger zutrauen und sie nach und nach die Fähigkeit verlieren, für sich selbst und ihre Werte einzustehen. Sie werden zu willigen Ja-Sagern und überlassen die Entscheidungskompetenz den Menschen, die es vermeintlich gut meinen und behaupten zu wissen, was das Beste für einen zu sein scheint. Doch was das Beste für einen Menschen ist, kann nur derjenige selbst herausfinden und dann danach handeln und leben. Irrtümer mögen eingeschlossen sein, doch diese helfen dabei, die Spreu vom Weizen zu trennen und eine neue, gesündere Wahl zu treffen.

Es gibt viele Möglichkeiten, zur Selbstverantwortung zu gelangen. Es beginnt manchmal auch damit sich zu fragen: Wer bin ich? Wer bin ich wirklich und wahrhaftig tief in meinem Wesen? Was sind meine wahren Bedürfnisse und Träume? Damit meine ich nicht die großen oder kleinen materiellen Träume nach einem neuen Auto, den Karibik-Urlaub oder den riesigen Plasma-Fernseher. Sondern die Träume die in Ihnen aufsteigen, wenn Sie ganz mit sich sind, wenn Sie Ihrem Geist Flügel geben und Ihrer Phantasie freien Lauf lassen. Wenn Sie sich an Ihre Kinderzeit erinnern und welche Träume Sie damals hatten. Sehr oft sind die Kinderträume eine Erinnerung an die wahren, tiefen Sehnsüchte, die gelebt und ausgedrückt sein wollen. Träumen Sie wieder mal und laden Sie sich selbst dazu ein.

Selbstverantwortung bedeutet auch immer Selbstentdeckung und beinhaltet ein Erforschen dessen, was die wahre Natur des jeweiligen Menschen ist. Und die ist ganz individuell und einzigartig. Es gibt keinen zweiten Menschen mit denselben innewohnenden Fähigkeiten, Begabungen und Talenten, also angeborenen, sprich mitgebrachten Gaben an die Welt. Diese sind im Laufe des Heranwachsens oft zugeschüttet worden von dem, was Eltern, Verwandte, Freunde, Lehrer, Ausbilder, das soziale Umfeld, die Gesellschaft, Politik, Kultur usw. sagten. Doch war das immer sinnvoll, förderlich, hilfreich für das Entdecken des wahren eigenen Ichs?

Meist sind es Ereignisse wie schwere und überstandene Krankheiten, Ehescheidungen oder Arbeitsplatzverlust, die dazu führen, das bisherige Leben zu betrachten und sich Fragen zu stellen. Hier beginnt die wichtige Chance, Selbstverantwortung zu übernehmen. Doch tun Sie es lieber jetzt und gleich und warten Sie nicht auf eine Krise. Übernehmen Sie die Verantwortung für sich und ihr Leben. Denn es ist Ihres und etwas sehr Kostbares und Wertvolles. Es möchte gelebt werden in seiner ganzen Vielfalt. Freiheitlich und selbstbestimmt. In Freude und Leichtigkeit. Es geht um Sie und Sie dürfen es sich erlauben.

Seien Sie gut zu sich selbst und seien Sie ihr bester Freund.

 

Über den Autor

Avatar of Beate Bagola

lebt und wirkt freiberuflich als spirituell-psychologische Beraterin in Peitz, gelegen am nordöstlichen Tor zum einzigartigen Naturwunder Spreewald. Die Hinwendung zur Spiritualität liess sie erkennen, wie wunderbar und einzigartig ein jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze und alle Teile der Schöpfung sind. Ihre Empfindsamkeit und die Gabe der Medialität entwickelten sich seitdem rasant und
eine völlig neue, erfüllende Lebensfreude und Lebensqualität wurde für sie spürbar. Sie hat eine innige Verbindung zu den höher energetischen Wesen (Engel, Feen, Naturwesen…) und lässt diese sowohl in ihrem persönlichen Leben als auch im Kontakt/Gespräch mit Menschen einfliessen. Ihr inniger Herzenswunsch für die bereits begonnene neue Ära der Menschheitsentwicklung: „Möge jeder Mensch seine Göttlichkeit und schöpferisches Potential entdecken und leben.“