Wie man an seine Arbeit herangeht, hat einen wichtigen Einfluss auf das Ergebnis. Fließen Liebe und Achtsamkeit mit hinein, so strahlt auch das fertige Produkt dies aus. Man wird es vielleicht einem anderen scheinbar gleichen vorziehen, ohne dies objektiv begründen zu können – einfach weil man sich damit wohler fühlt, es schöner findet. Mancher wird auch ganz bewusst die Energien wahrnehmen, die in die Herstellung mit eingeflossen sind. So geht es den Kunden von Monika Bückner, die als Handweberin Unikate ganz individuell nach Wunsch anfertigt oder Einzelstücke auch online und in ihrer Weberei in Potsdam anbietet. Abheeti Zeitz wollte gern mehr über sie und ihre Arbeit wissen:

A. Z.: Wie haben Sie als ehemalige Krankenschwester den Weg zur Handweberei gefunden?
M. B.: Schon als Krankenschwester und Montesorri-Erzieherin habe ich herzangebunden gearbeitet. Die Arbeit mit kleinen und großen Menschen hat mir viel Freude gemacht. Doch als ich aus gesundheitlichen Gründen meine Berufe nicht mehr ausüben konnte, beschloss ich mit 44 Jahren ein Praktikum in einer benachbarten Weberei zu machen. Zu dieser Zeit las ich in einer Bremer Zeitung einen Artikel über die letzte Muschelseidenweberin der Welt, die nachts bei Vollmond ins Meer geht und begleitet von den überlieferten Gesängen ihrer Großmutter Muschelseidenfäden „erntet“.
In derselben Nacht hatte ich eine Vision: Wie einst Maya, Inka und Azteken wollte ich das Handweben mit meinem spirituellen Wissen und meinen Erfahrungen verbinden. Also vertiefte ich meine Recherchen, absolvierte eine Ausbildung für traditionelle Handweberei und ging für Forschung und Inspiration auf Reisen.

Hatten Sie schon vorher Bezug zu schamanischen Ritualen?
Mit 30 fing ich an, mich für Energien, ihre Form und ihre Wege zu interessieren. Ich las verschiedene Bücher und zelebrierte eigene Rituale. Wichtig sind das eigene Tun und die damit verbundenen Erlebnisse. Seit meinem 40. Lebensjahr arbeite ich besonders intensiv mit den Lichtwesen, Erzengeln und aufgestiegenen Meistern und Meisterinnen. Mit anderen Frauen feiere ich traditionell die Jahreszeitenfeste und wir spüren gemeinsam die Kraft von Mutter Erde und die kosmische Anbindung.

Was macht das Besondere an Ihrer Arbeit aus?
Ich verbinde traditionelle Handwerksarbeit mit der alten Kunst, ausgewählte Energien in Stoffe einzuweben. Damit bekommen meine Stoffe eine bestimmte Ausrichtung und Thematik. Feinste Webarbeit trifft hier auf das Wissen um die Kräfte der Heilung, des Lichts und der Natur. Ich habe bis jetzt fast immer energetisch gewebt, weil das von meinen Kundinnen und Kunden gewünscht wird.
Dabei bekomme ich Unterstützung aus der geistigen Welt. Ich singe Mantras oder Affirmationen, lege aus den Hölzern eines bestimmten Baums Runen oder benutze Heilsteine. Vor dem Arbeiten kläre ich mich sowie die Energien des Webstuhls und des Raumes, und ich lege einen Schutzmantel im Raum, so dass nur lichtvolle Energien einfließen können. Sehr wichtig sind mir auch die Danksagung und das Segnen des Materials.

Wie wirkt sich dies auf Ihre Stoffe auf?
Es werden so richtige „Zauberstoffe“: lebendige Stoffe mit Ausstrahlung und Charakter, die Körper, Seele und Erleben stärken, nähren und schützen. Die Kunden spüren die wunderbaren, hilfsvollen Energien und die Besonderheit, die in meine Stoffe eingewebt wurden. Durch mein Tun in Liebe, Achtsamkeit und der Verbundenheit mit dem Universum entstehen Seelentücher, Schutztücher für Neugeborene, kraftvolle Umhänge, Stoffe mit Ahnenkraft, Hochzeitsdecken der Liebe, lichtvolle Wandbehänge und zauberhafte Teppiche.

Spüren Sie selbst auch bei anderen Dingen, ob diese mit Liebe und besonderer Aufmerksamkeit gefertigt wurden?
Ja, ich bin bei diesen Dingen sehr einfühlsam. Ich arbeite deshalb z.B. bevorzugt mit natürlichen Fasern, wie Torfwolle und Ramie, die sorgsam verarbeitet werden. Dazu unternehme ich auch Reisen in die jeweiligen Herkunftsländer und erkundige mich vor Ort über die Kreisläufe vom An- und Abbau des Materials bis hin zur Verarbeitung.

Hat diese Arbeit Ihr Leben besonders beeinflusst?
Nun, die Selbstständigkeit ist eine große neue Herausforderung. Ebenso die Energien, mit denen ich täglich umgehe. Doch wenn ich angebunden bin, dann lässt der Kopf los und alles ist im Fluss. Da mein spiritueller Weg schon vorher angefangen hat, ist diese Arbeit jetzt eher eine fließende Weiterentwicklung meiner Fähigkeiten. Dies wiederum stärkt den Frauenkreis, zu dem ich gehöre und dort jetzt Rituale zelebriere.

Kann man Ihr besonderes Herangehen auch in andere Tätigkeiten einbringen?
Die besondere Achtsamkeit und Langsamkeit beim Weben nehme ich selbst auch in meinen Alltag mit. Und dies kann ebenso jeder andere in seinem Leben umsetzen. Es wäre schön, wenn in die Welt mehr Langsamkeit und Achtsamkeit kämen, statt Schnelligkeit und Ellenbogen im Miteinander. Dann würden immer mehr Dinge einfach „passieren“, statt dass wir uns angestrengt um sie bemühen müssen. Wenn wir aufmerksamer sind, wird die Welt von selbst liebevoller und dann haben wir alle etwas davon.

Quelle: einfach ja

Kontakt:
Monika Bückner
Handweberei Zauberstoffe
Geschwister-Scholl-Str. 67
14471 Potsdam
Tel. 0331-9678020
www.zauberstoffe.com