Bild: © Julita auf PixabayZusammen leben in Vielfalt? 8. August 2024 1 Kommentar von Zordan Lechky Ich sitze gerade in meinem wild, chaotisch, bunten und doch sortierten Garten und schaue mich um. Ist das Vielfalt? Ja. Es ist eine bunte Mixtur aus von mir erwählten Pflanzen und einer bunten Kräuterwiese, ökologisch wertvoll und insektenfreundlich. Es ist ein Mischung aus Kontrolle und Loslassen, Kommunikation mit dem was da ist oder sein will und hier und da ein zurechtstutzen. Ich persönlich stehe voll und ganz hinter dieser Form der Vielfalt… Und trotzdem erwische ich mich immer wieder dabei, wie eine innere Stimme sich in mir für diese Wildheit und Freiheit der Pflanzen rechtfertigt, vor imaginären Menschen, die eine gerade Rasenkante mit sauber von Wildkräutern beräumten Beeten bevorzugen. Merkwürdig in Zeiten, wo das mit diesem Klimawandel und der Artenvielfalt doch in aller Munde ist. Woher kommt dieser Zwang mich zu rechtfertigen für Buntheit? Schließlich bin ich auch bereit, gerade Rasenkanten als mögliches Lebensmodell zu akzeptieren, nur nicht in meinem Garten. Dann möchte ich den Blick auf unsere Gesellschaft lenken, soweit ich diese mitbekomme. Ich habe seit fast 20 Jahren keinen Fernseher mehr und erlebe die Menschen um mich herum eher live, aus meiner persönlichen Bubble oder im Kontext des Großen und Ganzen, wenn Ereignisse wie Corona eintreten. Was sehe ich da? Wir bewegen uns alle in unseren Bezugsgruppen, die scheinbar durch ähnliche Werte gekennzeichnet sind. Das ist wichtig für unsere Zugehörigkeit und Identifikation in dieser Gesellschaft. Unser Ego bekommt dadurch Konturen und Sicherheit. Wenn ich als spiritueller Mensch mich ausschließlich in Gruppen bewegen würde, die dem mechanistischen Weltbild angehören, würde ich wohl eine Außenseiterrolle einnehmen. Da wäre es mit unserer Vielfalt in dem meisten Fällen schon zu Ende. Ebenso wäre es umgekehrt. In diesen Gruppen ist also die Vielfalt erst einmal begrenzt. Und mit etwas mehr Draufsicht, bilden all die Bezugsgruppen wieder insgesamt eine Vielfalt, die dann bspw. in einer Dorfgemeinschaft oder regionalen Gemeinschaft zu Hause sind. Und an diesen Stellen wird es interessant, denn verschiedene Weltanschauungsgruppen teilen sich einen Raum. Und in diesem Raum geht es in unserer Demokratie wohl darum Regeln zu gestalten, die den Bedürfnissen der Menschen aus allen Gruppen gerecht werden. Während ich das schreibe, klingt das in meiner Welt nicht umsetzbar. Und es läuft dem Gedanken der Vielfalt zuwider. Wenn es eine Lösung für alle gäbe, dann gäbe es auch keine Vielfalt. Und schon wird es kompliziert. Nun weiten wir unseren Blick in Richtung Kommunal- und Landespolitik. Hier werden Regeln und Haushalte festgelegt, die unterschiedlichsten Bereichen dienen sollen – Bildung, Infrastruktur, Soziales, Gesundheit, Energiewende etc. Nach meinem Erleben haben wir hier als wählende Bürger noch den sichtbarsten Einfluss auf die Politik. Auf Bundestagsebene oder gar Europaebene ist dieser Einfluss für mich nicht wahrnehmbar und ich weiß ohnehin nicht, wem in der Wahllandschaft ich zutraue meine Interessen zu vertreten…. Denn dann wäre Frieden und eine Enthaltung aus allen Kriegen eine der obersten Prämissen, es gäbe Bürgerräte und Basisdemokratie. Das Volk würde aktiv mitentscheiden und gestalten. Kommen wir nun zu der Rolle der Medien. Ihnen wird die Rolle der Informationsverbreitung zugeschrieben. Damit wir als mündige Bürger*innen über die Geschehnisse in der Welt unvoreingenommen informiert werden. An dieser Stelle erlebe ich unsere Gesellschaft in einer großen Verwirrung. Genau hier landen wir wieder in den Bezugsgruppen, die sich jeder Mensch sucht, um Zugehörigkeit zu erfahren. Es gibt die sogenannten öffentlichen Medien, für die ich monatlich einen Betrag zahlen muss, deren Informationen ich jedoch nicht in Anspruch nehme. Dann gibt es Informationen aus so unglaublich vielen Kanälen über den Zustand dieser Welt, dass es nicht mehr sortier- oder zuordenbar ist. Nur in einem sind viele Kanäle gleich: Die Botschaften die sie verbreiten, sind darauf ausgerichtet, die Angst zu füttern. Ich habe die Wahl, welche Gefühle und Gedanken ich füttern möchte. Jede*r sucht sich heutzutage die Informationen, die der eigenen Gesinnung entsprechen und somit eben wieder die Bezugsgruppen. Und alle leben meistens friedlich nebeneinander, auch wenn es hier oder da Beschwerden über die Sicht Andersdenkender gibt. Meistens jedoch lassen wir uns in Ruhe nebeneinander existieren. Und im besten Fall lernen wir voneinander! Es sei denn, es entstehen Krisen wie bei Corona. Plötzlich verlaufen Gräben durch die eigene Bezugsgruppe und man ist mit Menschen einer Meinung, denen man sonst nie begegnet wäre. Es gibt Grabenkämpfe um die „richtige“ Meinung. Plötzlich wird sichtbar, wie fragil unser Zusammenleben und unser Frieden ist. War es dann jemals Frieden? Plötzlich wird Politik gemacht, die so tief in das Privatleben eines jeden Menschen eingreift, dass Angst die Kommunikation übernimmt, nicht zuletzt in den Medien. Hier erlebe ich eine große Verunsicherung in der Gesellschaft, was offene Diskussionen mit unterschiedlichen Standpunkten angeht. Da kann es schon mal schnell polemisch werden oder Andere werden beschuldigt und diffamiert. Das immerhin ist doch auch eine Realität in unserer Gesellschaft, die ein wenig außer Acht gelassen wird. Eine sinnvolle Streitkultur dürfen wir noch lernen! Derzeit engt die Einordnung in „richtig“ und „falsch“ das freie Denken ein. Plötzlich stehen Freiheit versus Sicherheit an oberster Stelle und werden neu überprüft. Mein Wunsch für uns als Gesellschaft wäre, dass wir aufhören, um die richtige Meinung zu streiten. Ich saß neulich neben jemandem, der mir verkündete, er würde daran glauben, dass die Welt eine Scheibe sei. Im ersten Moment war ich etwas fassungslos und wollte widersprechen, entschied mich jedoch dafür, nicht auf eine Diskussion einzusteigen und es einfach als eine mögliche Sicht bei ihm zu belassen. Denn was weiß ich schon? Ich selbst habe diese Erde noch nicht mit eigenen Augen aus dem Raumschiff wahrgenommen und werde trotzdem die Kugelform favorisieren. Ich betrachte diese Erde gern als Spielplatz für 8 Milliarden unterschiedliche Sichtweisen. Jeder ist hier in seiner eigenen Mission unterwegs und wir teilen uns diesen Platz hier. Und an der Stelle braucht es eben Spielregeln, die dieses Miteinander ermöglichen. In meiner Welt braucht es hier keine Stämme oder Staaten, denn das ist eine Basis für Krieg. Ich würde uns alle Erdenbürger nennen, mit einer wirklich kurzen Verweildauer. Und ich würde in den Schulen als Basisfächer Kommunikation, Konfliktmanagement, Selbstfürsorge und verantwortungsvollen Umgang mit Gefühlen lehren. In meiner Arbeit begleite ich Frauen, denen klar ist, dass sie in einer Dysbalance sind. Menschen, die nicht mehr bereit sind, dies an die Nachkommen/die Mitwelt weiter zu geben. Menschen, die bereit sind, über die Generationen weitergegebenen Traumata anzuerkennen und zu heilen. Auch dies ist ein Beitrag zur Vielfalt. Denn wenn ich meine Themen anschaue und integriere, vervollständigt sich meine Seele und es wird in mir selbst wieder bunter. Wie innen, so außen. Ich würde in der Schule Kooperation in den Vordergrund stellen und die Förderung der Begabungen und nicht den Fokus auf das, wo keine Begabung besteht. Wettbewerb hat dann nur noch eine spielerische Komponente und ist nicht mehr die Basis des Miteinanders. Klingt Idealistisch? Schon möglich. Wenn ich mich nun noch einmal in meinem Garten umschaue, dann freue ich mich über den Wildwuchs und verspreche mir selbst, mich für diese Buntheit noch mehr zu lieben. Nächste Termine: 14. – 17.11.2024 – Soul Retreat: eine Mischung aus Auszeit in der Natur und einer Begleitung durch persönliche Prozesse mit Schwitzhüttenzeremonie an einem wunderbaren Platz in Borne im Fläming. Leitung: Zordan Jana Lechky und Lydia Traşa Wawerek ab März 2025 – schamanisches Jahrestraining Leitung: Zordan Jana Lechky und Lydia Traşa Wawerek Eine Antwort Andreas Pfeffer 9. August 2024 Wissenschaft gemeinschaftsbildend? Ich finde, dass das Thema Gemeinsamkeit / Gemeinschaft / Volk bei uns tabuisiert wird, weil es in der Nazi-Zeit missbraucht wurde. Also ist die Frage für mich nach der Gemeinschaft primär erstmal in anderen Leuten das Positive zu suchen und zu sehen… Egal welche Bubbles . Da bin ich recht breit aufgestellt. Ich tue mich aber schwer damit andere Meinungen stehen zu lassen, wenn ich die für falsch halte. Zum Beispiel Flat-Earth oder Chemtrails oder freie Energie. Also da gehe ich dann aus dem Diskurs heraus, und erwische mich auch dabei, dass ich die andere Person abwertend betrachte. Auf Facebook gibt es manchmal einen Diskurs über Themen, die ich wichtig finde, die aber in der Regel nichts bringen. Beispiel Archäologie: Es gibt unglaublich viele Leute, die mindestens an Aliens oder Riesen glauben. Das macht sich gerne an den Pyramiden von Gizeh fest: diese sind demnach viel älter als die Archäologen behaupten. Da bringt es nichts, auf C14 Datierungen zu verweisen, und sogar die Papyrus -Aufzeichnungen eines Bautrupps der Cheops Pyramide werden negiert oder umgedeutet. Gerne dienen auch die Tempelanlagen von Baalbeck im Libanon als Beispiel für solche Erzählungen: dort wurden die größten Steinquader der Geschichte verbaut. Pro Stück ca 1000 Tonnen! Ist klar, dass das nur die Außerirdischen gewesen sein könnten. Selbst wenn ich schreibe, dass es sich um römische Längenmaße handelt und alles im Stil der herodianischen Zeit ausgeführt ist, spielt keine Rolle. Da endet dann der Diskurs. Gestern hatte ich wieder so ein Thema: Kartierung (mapping) unseres Sonnensystems durch die Babylonier. Das wird gerne herangezogen, um den Kontext mit fortgeschrittenen Technologien zu unterstreichen. In Wirklichkeit gab es diese Kartierung nicht. Was es aber gab: die Zurhilfenahme von Koordinaten Geschwindigkeit / Zeit zur Beschreibung des Weges von Jupiter. Das finde ich alleine für sich schon sehr beachtlich und man könnte es so stehen lassen. Was aber ein solches Rätsel ist, und da hört die Wissenschaft auf: warum bekam Jupiter den Namen des höchsten Gottes? Sowohl bei den Römern, als auch bei den Babyloniern (=Marduk)? Woher wussten sie, dass dies der größte Planet im Sonnensystem ist? Da öffnet sich dann für mich doch die andere Dimension, die man rational nicht greifen kann. Ich vermute, dass die Menschen heutzutage zu viel Wissenschaft nicht als „menschlich“ begreifen. Dass es da einen seelischen Gegenimpuls gibt. Jetzt komme ich wieder zur Eingangsfrage nach dem Miteinander: Als Grundlage für Demokratie wird oft der sachliche Diskurs gesehen, weshalb Fake News als demokratiegefährdend gesehen werden. Ich habe im österreichischen Radio neulich die Forderung eines Politikers gehört, der zufolge Wissenschaftszweifel als demokratiegefährdend klassifiziert werden sollte, weil es diese gemeinsame Basis zerstöre. Wenn ich das höre, bin ich auch auf der Seite der Wissenschaftsfeinde, zumal ich nicht 1:1 an das Trial und Error der Evolutionsbiologie glaube. Die Frage ist also, wenn die Wissenschaft nicht Basis für ein demokratisches Gemeinwesen sein kann, was ist dann der gemeinsame Bezugsrahmen? 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Andreas Pfeffer 9. August 2024 Wissenschaft gemeinschaftsbildend? Ich finde, dass das Thema Gemeinsamkeit / Gemeinschaft / Volk bei uns tabuisiert wird, weil es in der Nazi-Zeit missbraucht wurde. Also ist die Frage für mich nach der Gemeinschaft primär erstmal in anderen Leuten das Positive zu suchen und zu sehen… Egal welche Bubbles . Da bin ich recht breit aufgestellt. Ich tue mich aber schwer damit andere Meinungen stehen zu lassen, wenn ich die für falsch halte. Zum Beispiel Flat-Earth oder Chemtrails oder freie Energie. Also da gehe ich dann aus dem Diskurs heraus, und erwische mich auch dabei, dass ich die andere Person abwertend betrachte. Auf Facebook gibt es manchmal einen Diskurs über Themen, die ich wichtig finde, die aber in der Regel nichts bringen. Beispiel Archäologie: Es gibt unglaublich viele Leute, die mindestens an Aliens oder Riesen glauben. Das macht sich gerne an den Pyramiden von Gizeh fest: diese sind demnach viel älter als die Archäologen behaupten. Da bringt es nichts, auf C14 Datierungen zu verweisen, und sogar die Papyrus -Aufzeichnungen eines Bautrupps der Cheops Pyramide werden negiert oder umgedeutet. Gerne dienen auch die Tempelanlagen von Baalbeck im Libanon als Beispiel für solche Erzählungen: dort wurden die größten Steinquader der Geschichte verbaut. Pro Stück ca 1000 Tonnen! Ist klar, dass das nur die Außerirdischen gewesen sein könnten. Selbst wenn ich schreibe, dass es sich um römische Längenmaße handelt und alles im Stil der herodianischen Zeit ausgeführt ist, spielt keine Rolle. Da endet dann der Diskurs. Gestern hatte ich wieder so ein Thema: Kartierung (mapping) unseres Sonnensystems durch die Babylonier. Das wird gerne herangezogen, um den Kontext mit fortgeschrittenen Technologien zu unterstreichen. In Wirklichkeit gab es diese Kartierung nicht. Was es aber gab: die Zurhilfenahme von Koordinaten Geschwindigkeit / Zeit zur Beschreibung des Weges von Jupiter. Das finde ich alleine für sich schon sehr beachtlich und man könnte es so stehen lassen. Was aber ein solches Rätsel ist, und da hört die Wissenschaft auf: warum bekam Jupiter den Namen des höchsten Gottes? Sowohl bei den Römern, als auch bei den Babyloniern (=Marduk)? Woher wussten sie, dass dies der größte Planet im Sonnensystem ist? Da öffnet sich dann für mich doch die andere Dimension, die man rational nicht greifen kann. Ich vermute, dass die Menschen heutzutage zu viel Wissenschaft nicht als „menschlich“ begreifen. Dass es da einen seelischen Gegenimpuls gibt. Jetzt komme ich wieder zur Eingangsfrage nach dem Miteinander: Als Grundlage für Demokratie wird oft der sachliche Diskurs gesehen, weshalb Fake News als demokratiegefährdend gesehen werden. Ich habe im österreichischen Radio neulich die Forderung eines Politikers gehört, der zufolge Wissenschaftszweifel als demokratiegefährdend klassifiziert werden sollte, weil es diese gemeinsame Basis zerstöre. Wenn ich das höre, bin ich auch auf der Seite der Wissenschaftsfeinde, zumal ich nicht 1:1 an das Trial und Error der Evolutionsbiologie glaube. Die Frage ist also, wenn die Wissenschaft nicht Basis für ein demokratisches Gemeinwesen sein kann, was ist dann der gemeinsame Bezugsrahmen? Antworten