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Eine bessere Welt ist möglich. Ein Marshallplan für Arbeit, Entwicklung und Freiheit

Eine bessere Welt ist möglich. Ein Marshallplan für Arbeit, Entwicklung und Freiheit

Titel: Eine bessere Welt ist möglich. Ein Marshallplan für Arbeit, Entwicklung und Freiheit

Author: Franz Alt, Rosi Gollmann, Rupert Neudeck

Verlag: Goldmann

Preis: 8,95

ISBN: 3-570-50069-1

Link: Bestellen bei Lehmanns Fachbuchhandlung

Politik und Spiritualität – passt das denn überhaupt zusammen? Wie können wir Frieden und Hilfe in die Welt bringen, wenn wir noch im Krieg mit uns selbst stehen und gerade lernen, uns selbst erst einmal zu helfen? Das aktuelle Buch des Fernsehjournalisten Franz Alt, der Initiatorin vieler Hilfsprojekte in Indien, Rosi Gollmann, und des Cap Anamur-Gründers Rupert Neudeck zeigt, dass Frieden und Wohlstand in dieser Welt nur zu realisieren sind, wenn wir die konkrete Ebene nicht vergessen, wenn die Einheit aller Menschen und Dinge kein abgehobenes Gerede ist, sondern immer mehr gelebte Realität. Menschen wie Rupert Neudeck, der 1979 für die Rettung der Boots-Flüchtlinge im Chinesischen Meer sogar eine Hypothek auf sein eigenes Haus aufnahm, machen Mut, sich für das Du zu engagieren und den Elfenbeinturm oder das eigene behagliche Nest zu verlassen.

Im ersten Teil des Buches fasst Franz Alt die gegenwärtige Situation der Entwicklungshilfe zusammen und erläutert an vielen bildhaften Beispielen die Abstrusität einer Gegenwart, in der jeden Tag noch immer Millionen Menschen hungern und viele sogar verhungern. Einer Welt, in der die vier reichsten Amerikaner über mehr Geld verfügen als die eine Milliarde der Ärmsten. Einer Welt, die rücksichtslos die Bodenschätze der Entwicklungsländer ausplündert und für sich verbraucht. In der die so genannte Dritte Welt gegenüber der ersten so hoch verschuldet ist, dass sie neunmal mehr Zinsen und Tilgung zahlt, als sie als Entwicklungshilfe erhält. Eine solche Marktwirtschaft ohne soziale – und auch ökologische – Balance degeneriert zu einem System gesellschaftlicher Verantwortungslosigkeit.

Im zweiten und dritten Teil des Buches erläutern Rosi Gollmann und Rupert Neudeck am Beispiel ihrer eigenen Jahrzehnte langen Erfahrungen, wie Entwicklungshilfe optimal ansetzt. Das Buch zeigt anhand verschiedener Strategien, wie eine Art Marshallplan für die Dritte Welt aussehen könnte, bei dem das eingesetzte Geld nicht in irgendwelchen dubiosen Organisationen oder den Wasserköpfen bürokratischer Strukturen hängen bleibt, sondern – effektiv den jeweiligen Gegebenheiten angepasst – den Menschen wirklich hilft. Eine Hilfe, bei der die Globalisierung auch die Ärmsten der Armen mit einbezieht und die Schere zwischen Arm und Reich nicht noch weiter auseinanderklafft. Den Autoren ist ein Buch gelungen, das viele gut aufbereitete Informationen enthält, über weite Strecken auch spannend zu lesen ist und ob der Unfassbarkeit vieler Fakten wirklich aufrüttelt.

Ismene Schmidt

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