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In der Stille hörst du dich selbst

In der Stille hörst du dich selbst

Titel: In der Stille hörst du dich selbst

Author: Miek Pot

Verlag: Bastei Lübbe

Preis: 16,99

ISBN: 978-3785724361

Link: Bestellen bei Lehmanns Fachbuchhandlung

12 Jahre im Schweigekloster

Viele empfinden Schweigen und Stille als Belastung. In unserem heutigen, oft lauten, viel zu schnellen und materiell orientierten Leben fällt es daher schwer, sich vorzustellen, dass Menschen freiwillig diese weltabgewandte Stille suchen. Um nach einer recht partyreichen Zeit während ihres Studiums eine bessere Lernatmosphäre zu haben, begibt sich Miek Pot zum ersten Mal in ein Kloster und trifft dort überrascht auf Stille, Struktur im Tagesablauf, inneren Frieden und das Gefühl von Allverbundenheit.

Nach fehlgeschlagenen Versuchen mit verschiedenen Orden tritt sie schließlich einem Eremitenorden bei, wird Mitglied in einem Kartäuserinnenkloster in Belgien und geht später nach Frankreich.

Trotz spannend-tiefsinnigem Titel und schön gewähltem Cover bleibt das Buch etwas hinter den Erwartungen zurück. Das mag zum einen daran liegen, dass der Funke zu Miek Pot und ihren innerlichen Problemen, die zu ihrem Eintritt in den Schweigeorden der Karthäuser führten, schon auf den ersten Seiten einfach nicht so recht überspringen will.

Die Suche nach etwas Spirituellem, um diese tiefe, unbestimmte Sehnsucht in einem zu füllen, ist für viele sehr nachvollziehbar. Der Rahmen à la elternfinanzierte und verwöhnte Bummel-Studentin, die scheinbar gelangweilt einer Zukunft als Ehefrau, Mutter und Golfclubmitglied entgehen will, könnte zum Verständnis anreizen, schafft durch den unangenehm ich-zentrierten Erzählstil aber eher Antipathie. Dass ein Großteil des Buches sich dann gar nicht mit dem Klosterleben – wie von Titel und Klappentext impliziert -, sondern mit der post-klösterlichen Karriere als Kontemplations-Coach beschäftigt und gewürzt ist mit seltsamen Wortfragmenten und Übungsanleitungen, trägt sein Übriges bei.

Fazit: Ihre Geschichte bleibt merkwürdig distanziert, rückblickend schreibt sie über den Orden “ […] mein Gott, was für ein lahmer Verein.“ Als Leser ist man an dieser Stelle zart versucht, Selbiges über das Buch zu verkünden.

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