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In der Stille vieler kleiner Stunden. Fünf Kartäuser-Novizen auf der Suche nach Gott

In der Stille vieler kleiner Stunden. Fünf Kartäuser-Novizen auf der Suche nach Gott

Titel: In der Stille vieler kleiner Stunden. Fünf Kartäuser-Novizen auf der Suche nach Gott

Author: Nancy Klein Maguire

Verlag: Goldmann

Preis: 19,95

ISBN: 978-3-442-33776-7

Link: Bestellen bei Lehmanns Fachbuchhandlung

Tiefe Einblicke

 

Die Autorin Nancy Klein Maguire lebt und arbeitet in Washington D.C. in den USA. Durch die Geschichte ihres eigenen Mannes – eines Deutschen, der selbst Novize des Kartäuserordens war – kam sie in Berührung mit diesem besonderen Orden. Der Kartäuserorden wurden im 11. Jahrhundert von Bruno von Köln als einsiedlerische Gruppe ins Leben gerufen, die sich – in Einsamkeit und Stillschweigen – nur der reinen Suche nach Gott widmet. Sie gelten als strengster Orden, den die katholische Kirche je hervorgebracht hat. Unangetastet von Revolutionen, Kriegen, Säkularisation, der Neubildung von Nationen oder Religionsstreitigkeiten überdauerte diese Form des Klosterlebens gänzlich unberührt die Jahrhunderte. Fast ein Jahrtausend lang galten die von Bruno von Köln errichteten Glaubens- und Lebensregularien des Kartäuserordens – radikal in ihrer Abkehr von der Welt und gezeichnet von der völligen, fanatisch anmutenden Hingabe an Gott – völlig unverändert: von 1084 n Chr. bis zu den Reformen des Zweiten Vatikanischen Konzils 1965. Dieser Orden wurde, im Gegensatz zu den bekannteren und teils weltoffeneren Orden, wie zum Beispiel Benediktiner oder Zisterzienser, bis zur Mitte des letztens Jahrhunderts niemals reformiert. Dieses Alleinstellungsmerkmal bietet eine unvergleichbare Kontinuität, die einen Einblick in das 11. Jh. und dessen Sitten und Gebräuche gewährt. Nancy Klein Maguire betreibt hier eine Zeitreise, nutzt die strengen Regularien und über 40 Jahre alte Erinnerungen der alten Novizen und Mönche als Tor in ein früheres Jahrhundert. Getrieben von wissenschaftlicher Neugier, aber auch im Bestreben, das Wissen und die Erfahrungen der Ordensmitglieder auch für die Zukunft zu bewahren. Und mit ihren Nachforschungen öffnet sich auch für den Leser eine unbekannte Welt. Dem fast 400 Seiten starken und mit über 30 Fotografien ausgestattetem Buch liegen über fünf Jahre der Nachforschung zu Grunde. Die Autorin erhielt sogar seltenen Zugang zu dem Kartäuserkloster in Parkminster, England. Bei mehreren Besuchen führte sie lange Gespräche mit dem Abt und stöberte während ihrer Recherche über 30 ehemalige Mitglieder des einsiedlerischen Eremiten-Ordens auf, mit denen sie eine enge und tiefgehende Korrespondenz führte. Im Vorwort des Buches erläutert sie sympathisch und ansprechend ihre Vorgehensweise zur Rekonstruktion des Rückblicks: Aus Briefen, Gesprächen, privaten Tagebüchern, ausgegrabenen Erinnerungen, den handschriftlichen Annalen des Klosters und den geringen vorhandenen Publikationen über diesen außergewöhnlichen Orden setzte sie Steinchen für Streinchen das  Mosaik des Lebens der Ordensbrüder vor  der Reformation von 1965 zusammen. Das Buch zeichnet die Lebenswege von fünf unterschiedlichen Kartäusernovizen in den 60er Jahren des 20. Jh. nach. Ihre Charakterzüge, ihre Ansichten, Erfahrungen, Stolpersteine intellektuellen Hindernisse, harten Tagesabläufe, emotionalen Hürden und inneren Beweggründe, warum sie diesen unglaublich harten und strengen Weg gewählt haben.

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