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Licht ohne Schatten

Licht ohne Schatten

Titel: Licht ohne Schatten

Author: Sabine Mehne

Verlag: Patmos

Preis: 19,99

ISBN: 978-3843601627

Link: Bestellen bei Lehmanns Fachbuchhandlung

Verarbeitung

Was rückt Verhältnismäßigkeiten, Ziele und Ansprüche an das Leben mehr zurecht als die Überquerung der ultimativen Grenze des Todes und die Wiederkehr? Zu wem wird man, wenn man lernt, den Tod als Freund zu sehen? Sabine Mehne sagt klar: Der Tod ist etwas Gutes. Durchaus ein Tabubruch in einer Gesellschaft, die den Tod, die eigene Vergänglichkeit und die Beschäftigung damit (aus Aberglauben und Angst?) verdrängt. Mitte der 90er Jahre durchlebt sie eine lebensbedrohliche Krebserkrankung, die sich über Monate hinweg der Diagnose entzieht. Schließlich bekommt die Krankheit einen Namen: hochmalignes Non-Hodgkin-Lymphom. Es folgen sechs Monate mit fünf Chemotherapiezyklen, Knochenmarktransplantation und Hochdosis-Chemotherapie.

Obwohl dann als „geheilt“ entlassen, fühlt sie sich unvollständig, verändert, weiß sich selbst nicht einzuordnen, mit ihrem Wesen uneins, trägt eine unbestimmte Wut mir sich. Erst Jahre später wird ihr klar, woran sie eigentlich „krankt“, dass ihre Nahtoderfahrung, der Weg ins Licht und die erzwungene Wiederkehr ins Leben der Grund hierfür ist. Es folgen Zeiten der Orientierungslosigkeit, des Zweifelns, der Angst – auch Angst davor, die Familie weiter damit zu belasten. Schmerzhaft offen gibt sie preis, was ihre Seele umtreibt, wie sie trotz aller Liebe zu Mann und Kindern innerlich am liebsten entfliehen würde und von Schuldgefühlen und Traurigkeit zerrissen wird. In kleinen Schritten geht es voran, auf dem Weg zu sich selbst und zum Begreifen von Erkenntnissen, die ihr das Sterben gebracht hat. So ist ihr Buch in vier Kapitel eingeteilt und gibt die über 15 Jahre wieder, die sie benötigte, um ihr Nahtoderlebnis zu verarbeiten, zu heilen und in ihr Leben zu integrieren:
„Die Zeit der Verwirrung“, „Die Zeit der Erkenntnis“, „Die Zeit der Vertiefung“ und „Die Zeit des inneren Friedens“.

Das Nachwort stammt übrigens von dem niederländischen Kardiologen und Wissenschaftler Pim van Lommel, der intensiv über Nahtoderlebnisse forscht.

Fazit: Mit sehr bildhafter, stellenweise poetischer Sprache beschreibt sie vielschichtig ihre Erfahrungen und ihre persönliche Entwicklung. Sie schafft es, dass man Gedanken, Gefühlsausbrüche, ihre Seelenschwere und schließlich den Frieden nachempfinden kann, während man sie als LeserIn durch Stadien und Prozesse ihrer Entwicklung begleitet.

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