Mark Diaconos, Lia Leendertz: Urban Gardening 24. Juli 2016 Titel: Urban Gardening Author: Mark Diaconos, Lia Leendertz Verlag: Knesebeck, 2016 Preis: 160 Seiten, 19,95 Euro ISBN: 978-3868738537 Link: Bestellen bei Lehmanns Fachbuchhandlung Es grünt so grün! Als nutzpflanzenbegeisterter Mensch, der seine Hände gerne in der Erde hat, kann man bei all den positiven Aufzählungen im Vorwort nur wissend nicken: Denn auch als Stadtmensch mit Sehnsucht nach großem Garten und mit kaum Anbaumöglichkeiten kann man die direkte Umgebung vielfältig nutzen und urbar machen. Oft sind so kleine konzentrierte und ungewöhnliche Anbauflächen, mit direkt vor dem Essen pflückbaren Früchten, Kräutern oder Salaten, sogar praktischer als ein recht weitflächiger Kleingarten, der einem schnell über den Kopf wachsen kann. Es ist kein Gartenbaubuch mit Pflanztipps – obwohl die sich in späteren Kapiteln begrenzt auch finden –, sondern ein Ideengeber. Reale Gärten und deren Gärtner/ innen werden hier vorgestellt und sollen inspirieren. Lia Leendertz präsentiert vielfältige Ideen und lädt dazu ein, die eigene Welt mit anderen Augen zu sehen, das Ganze reichhaltig bebildert durch den Fotografen Mark Diaconos. Hier lernt man Microgärten kennen und auch, wie Hausdächer sinnvoll – und ganz nebenbei auch wunderschön – genutzt werden können. Ein Garten muss eben nicht immer nur auf dem Boden stattfinden, sondern kann auch aus einer Sammlung von Gefäßen oder hängenden Körben bestehen. Die Autorin nimmt ihre Leser/innen mit zu Schrebergärten über den Dächern von London und Hongkong, ab und an unterbrochen von Praxistipps – zum Beispiel zum Hochbinden von Bohnen, zum Verjüngen von Minze oder zum Anbau von Erdbeeren in einer Hängeampel. Ob nun Gemeinschaftsgärten, ein Schlüssellochgarten in Lesotho, Containergärten mit Hydrokultur in Kombination mit Fischzucht, schwimmende Gärten, kleine Sprossengärten in Gläsern auf der Fensterbank, die heimische Pilzzucht oder eine Bibliothek, deren Mitarbeiter/innen den Vorplatz mit Nutzpflanzen begrünen und die Bürger/innen mit Schildern auffordern, sich bei Reife selbst zu bedienen – man bekommt vor Augen geführt, was alles auf begrenztem Raum möglich ist. Fazit: Ein wirklich schöner Ideengeber für Kreative, die gerne ihr eigenes Grünzeug – vom Kraut bis hin zum Gemüse – anbauen möchten, aber keinen Zugang zu größeren Flächen haben.