Meera Sodha: Orginal indisch

Titel: Orginial indisch

Author: Meera Sodha

Verlag: Dorling Kindersley, 2015

Preis: 312 Seiten, 19,95 Euro

ISBN: 978-3831027842

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Echt indische Hausmannskost

Wenn schon Yotam Ottolenghi – quasi der israelisch-britische Godfather of Kochbuch – das Buch als „bezaubernd, persönlich und voller Liebe und Knoblauch“ anpreist, muss man einfach einen Blick in dieses allein schon optisch wundervoll aufgemachte gebundene indische Kochbuch hineinwerfen. Verfasst ist es von Meera Sodh – die Enkelin indischer Einwanderer lebt in London und betreibt ihr eigenes Foodblog (meerasodha.com), im Juli diesen Jahres ist gerade ihr zweites Buch (Fresh India) erschienen.

Die Ausrichtung der Rezepte orientiert sich an der klassischen indischen Küche, was sich auch in der Inhaltsangabe niederschlägt. Neben einer ausführlichen Einleitung und Einführung findet man hier unter anderem die Einteilung nach Vorspeisen, Snacks, Beilagen, Desserts, Drinks und die Sortierung der Speisen nach Fleisch, Fisch, Eiern, Hülsenfrüchten, Chutneys und Pickles.

Sehr hübsch ist das zusätzliche Kapitel zum Selbermachen von Panir (Käse), Ghee (geklärter Butter) und der Weiterverwendung von Essensresten – aus übriggebliebenem Reis lässt sich zum Beispiel laut Meera köstliches Fladenbrot zaubern. Gut ist auch das kleine Troubleshooting, das sich neben einer ausführlichen Vorstellung der Zutaten am Ende des Buches befindet. Ebenfalls eine wirklich nette Idee ist zudem das alternative Inhaltsverzeichnis, geordnet nach Rezepten für Anfänger, Partygerichten, Kochdauer und sogar nach Gesichtspunkten wie fettarm, einfriergeeeignet, vegan, laktoseoder glutenfrei.

Samosas, diverse Currys (mit Fisch, Fleisch oder Gemüse) oder Gerichte wie Teigbällchen mit Erbsen-Zimt-Füllung, bengalische Fischstäbchen, Sardinen mit Koriander und Kreuzkümmelfüllung, gedämpfter Butterreis mit Dill, Lamm-Burger, gebackener Blumenkohl mit Kreuzkümmel, Kurkuma und Zitrone oder gar Chai-Schokopudding machen zusammen mit den großformatigen Fotos wirklich Appetit und Lust sofort zwecks Nachkochaktionen die Vorratskammer zur stürmen.

Eine Kleinigkeit, die schlicht etwas irritiert, sind die Überschriften über den Gerichten. Immerhin steht hier die Bezeichnung in Originalsprache mit dabei – aber mal eben nicht, mal ist die Übersetzung groß abgedruckt, dann wieder die Originalbezeichnung.

Fazit: Ja, Yotam hat durchaus recht: Hier hält man ein wunderbar geschriebenes indisches Kochbuch in den Händen. Ohne steif oder zu kompliziert zu werden, nimmt einen Meera mit in ihre Küche. Sie schreibt angenehm leicht, mit Witz und Charme, hier fühlt man sich direkt wohl und das Buch ist so aufgebaut, dass es auch Menschen auf eine lukullische Reise in die entferntesten Zonen ihrer Küche mitnimmt, die noch keinen größeren Kontakt zur indischen Kochwelt hatten. Sehr empfehlenswert und für Anfänger/innen und Indienfans gleichermaßen geeignet.