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SeelenGevögelt. Manifest für das Leben

SeelenGevögelt. Manifest für das Leben

Titel: SeelenGevögelt. Manifest für das Leben

Author: Veit Lindau

Verlag: Life Trust Verlag

Preis: 14

ISBN: 978-3943478006

Link: Bestellen bei Lehmanns Fachbuchhandlung

Gegen Kleingeist und Mittelmaß

Sympathisch sieht es ja aus, das „kleine Schwarze“, wie es so liebevoll beworben wird. Der Titel verspricht auch eher moderne Lyrik. Neugierig schlägt man es auf und wird direkt wortstark in Seelentiefen hinfortgerissen, aufgefordert, nicht mehr nur klein und ängstlich zu denken, sondern endlich anzufangen zu leben, die lähmenden Ängste zu überwinden, aus begrenzenden Gedanken auszubrechen und über sich selbst und das Mittelmaß hinaus zu wachsen.

Veit Lindau betreibt hier ein Spiel zwischen tiefer lyrischer Zartheit und bewusster Provokation. Mit der selbstgefälligen Aura und dem missionarisch-brennenden, aber immer ehrlich rüberkommenden Impetus eines Motivationsgurus pöbelt und streichelt Veit Lindau sich mit tänzerischer Sicherheit durch das Buch. Stellenweise hat man das Gefühl, dass er gleich hinter einer Seite hervorspringt und „Tschakka! Du schaffst es!“ brüllt.

Er provoziert, er manipuliert, er gibt Dinge von sich preis, er will seine Leser direkt ansprechen und aufwecken, und er gefällt sich in dieser Rolle manchmal so wahnsinnig gut, während er sich stellenweise in befreiend-derber Sprache suhlt, dass man das schwarze Büchlein mit seinen Gedankenfragmenten leicht entnervt beiseite legen möchte. Wenn.. ja wenn er nicht unangenehm oft sehr empathisch mit seinen Worten ins Schwarze treffen, Wünsche, Begehrlichkeiten, tief verborgene Sehnsüchte und die eigenen Ängste vor dem Klebenbleiben im lebensverschwendenden Mittelmaß ansprechen würde.

Fazit: Die Inhalte, die Veit Lindau – der auch Seminare gibt – hier zu vermitteln versucht, sind auch schon weitläufig bekannt, in den regen Diskussionen um das Buch wird hierzu oft Eckhart Tolle zitiert. Wer zu dieser eher seelenvollen Art aber keinen Zugang hat, findet sich vielleicht wirklich eher hier wieder. Viele Wege führen zur Erleuchtung und einer für manche Menschen eben auch hier lang. Der Titel passt schon durchaus: Seelengevögelt. Ein bisschen dreckig und hart, auch wenn der Autor mit Delfinen weint.

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