Auf unserer Reise durch die vergangenen Artikel haben wir die sieben Chakra-Persönlichkeitstypen so umrissen, dass jeder sich selbst darin wiederfinden kann. Man kann die Chakrenkarte aber auch nutzen, um „kollektive Persönlichkeiten“ zu beschreiben, zum Beispiel Nationen und Religionen, aber auch jede andere Gruppe oder Organisation.

Zum Abschluss der Reihe nehme ich nun die gewagte (und eher spielerische) Herausforderung an, bestimmte Nationen und Religionen durch diese Chakrenkarte zu beschreiben. Dabei wird jede kollektive Persönlichkeit über ein zentrales und über ein sekundäres Chakra charakterisiert. Ganz so wie bei den Individuen macht auch hier das zentrale Chakra das Zentrum des Wesens aus, während das sekundäre Chakra eine weitere starke Neigung beschreibt. Zusammen ergeben sie eine komplexe Persönlichkeit.

Die folgenden Charakterisierungen sind ist natürlich Pauschalisierungen – lies sie bitte mit einem Augenzwinkern.

 

Die Chakra-Persönlichkeitvon Italien – leidenschaftliche Ästheten mit Herz

Italiens zentrales Chakra ist das zweite, also das Sakral- oder Sexualchakra, während das sekundäre Chakra das vierte, also das Herzchakra ist. Als Nation sind die Italiener warme, sinnliche Menschen, die sich direkt, undistanziert und mit Körpersprache ausdrücken. Sie sind freundlich, gastfreundlich, großzügig und humorvoll. Man kann durch das zweite Chakra die Liebe zur Ästhetik sehen, den Reichtum an Kunst und Kultur dieser Nation, der sich bis heute durch die Geschichte hindurch gezeigt hat. Italien besitzt einige der wichtigsten Kulturzentren und Artefakte der Welt, gestaltet und gefertigt von großen italienischen Künstlern, wie Michelangelo, Raphael und Leonardo da Vinci. Ihre Liebe zur Ästhetik drückt sich auch durch ihre Begeisterung für Mode aus – viele betrachten Mailand als Hauptstadt der Mode und Italiener wie Gucci, Dolce und Gabbana und Armani (der die Anzüge des italienischen Ministerpräsidenten öffentlich kritisiert) sind einige der größten Modedesigner der Welt. Ihre Vorliebe für Genuss manifestiert sich ebenso in Essen, Musik und Schönheit – sie mögen es, gut auszusehen. Nicht zu vergessen die italienische Sprache, die an Musik oder Poesie erinnert.

In Italien bekommt man das Gefühl eines „charmanten Chaos“, das sich aufgeregt in alle Richtungen ausbreitet, wie eine permanente und brodelnde Bewegung. Man hat den Eindruck, als wären sie überall gleichzeitig, trotzdem spürt man Harmonie. Es ist kein Zufall, dass auch der italienische Liebhaber weithin bekannt ist – als einer, der Frauen durch seinen Charme und seine Leidenschaft verblenden kann. Da ihr sekundäres Chakra das vierte ist, drücken sich diese Menschen durch Emotionen aus und sie können ohne Weiteres in der Gemeinschaft anderer Leute lachen oder auch weinen. Auf eine gewisse Art sind Beziehungen ein untrennbarer Teil des Kerns dieser Nation. Das sieht man auch in der Familienstruktur, in der die Kinder (und manchmal auch die Enkelkinder) lange bei ihren Eltern wohnen bleiben und einen sehr engen Kontakt mit ihnen aufrecht erhalten. In einer eher unausgeglichenen Ausdrucksform kann die Kombination aus Sinnlichkeit und Emotionalität einen Italiener geschwätzig, laut und auch zügellos werden lassen.

 

Die Chakra-Persönlichkeit von Deutschland – Selbstdisziplin und Hingabe an den größeren Zweck

Deutschlands zentrales Chakra scheint das dritte, also das Solarplexus-Chakra zu sein mit dem ersten, dem Wurzelchakra, als sekundäres. Deshalb achtet diese Nation Erhabenheit und Selbstbeherrschung, die sich in der Leidenschaft für eine perfekte Ordnung manifestiert. Die Deutschen sind mit einer beeindruckenden Selbstdisziplin ausgestattet, was sich in einem hohen Arbeitsstandard und einer pedantischen Herangehensweise zeigt. Diese Selbstdisziplin spiegelt sich auch in Form von Mäßigung und Zurückhaltung wider. Da die Kraft durch das erste Chakra fließt, gibt es eine deutliche Hingabe an einen größeren Zweck – an die Nation als Ganzes. Diese Kraft zeigt sich als eine Nation, die sich als Ganzes bewegt und nicht so sehr in den einzelnen Individuen. Es ist ein hochgradig ambitioniertes, kollektives Bewusstsein. Dies kann man leicht an den Erfolgen im Sport (Fußballweltmeister und immer wieder Gewinner der Goldmedaille bei den Olympischen Spielen) und in der Wirtschaft (stärkstes Land Europas, viertstärkstes der Welt und Nummer eins im Export).

Interessanterweise erfüllen sie diese starken Ambitionen sowohl mit der geduldigen Beharrlichkeit des ersten Chakras, wie auch mit der Selbstdisziplin des dritten Chakras. Andererseits sind dies keine emotionalen Chakren, wodurch die Deutschen von emotionaleren Nationen als eher kühl und distanziert betrachtet werden und sie ihre Leidenschaft für ihr „Territorium“ und ihren „Raum“ aufsparen. So können viele junge Deutsche weit entfernt von ihren Familien leben und sich nicht öfter als zwei oder drei mal im Jahr treffen.

 

Die Chakra-Persönlichkeit von Israel – Gehorsam und die Suche nach Wissen und Weisheit

Israel (und das Judentum) haben das Wurzelchakra als als zentrales Chakra und das Stirnchakra, also das sechste, ist ihr sekundäres Chakra. Die jüdische Religion basiert auf zahllosen detaillierten Regeln, „Mitzvahs“ (Geboten) und straffen Rahmenbedingungen, die absoluten Gehorsam verlangen (wie das Bibelwort „Wir werden tun und gehorchen“). Das biblische Ereignis, welches die Gründung der jüdischen Nation symbolisiert, ist der Tag an dem die Zehn Gebote empfangen wurden, welche wohl zu den ultimativen „Dos and Don’ts“ gehören. Dies ist einer der Gründe, warum jeder, der zum Judentum konvertieren möchte, durch einen langwierigen Prozess des Lernens und Verinnerlichens der Gesetze und Regeln gehen muss – wahrscheinlich mehr als in jeder anderen Religion. Eines der wichtigsten Prinzipien in der Kabbalah (den Lehren des jüdischen Okkultismus und Mystizismus) ist die Notwendigkeit der Schaffung eines „Gefäßes“, welches das göttliche Licht halten kann – ein klassisches Prinzip des ersten Chakras, welches solide Rahmenbedingungen in der Welt verwirklichen will.

Dadurch, dass das sekundäre Chakra das Stirnchakra ist, ist das Judentum dafür bekannt, dass es stets nach Weisheit sucht. Die Schüler in den Yeshivas (orthodoxe Schulen) studieren die „Torah“ durch intensive, intellektuelle Erforschung und Interpretation eines jeden einzelnen Satzes dieser Schriften. Wissenschaft und Technologie, insbesondere die Hightech-Industrie sind der Gipfel von Industrie und Export in Israel. Israel ist auf Platz zwei in der Welt, was den Bildungsstand betrifft, mit einem außergewöhnlich hohen Prozentsatz an Akademikern. Während der Prozentsatz der jüdischen Bevölkerung in der Welt 0,18% beträgt, sind 30,4% aller Nobelpreisträger seit Beginn des 21. Jahrhunderts Juden. In einer eher unausgeglichenen Ausdrucksform des ersten Chakras kämpfen israelische Juden, die seit Entstehung ihres Staates vom „gelobten Land“ träumten, beständig für ein eigenes „zu Hause“. Ein Ungleichgewicht des sechsten Chakras lässt sie manchmal arrogant und über die Maßen bestimmend wirken, und überzeugt davon sein, dass sie klüger sind als alle anderen.

 

Die Chakra-Persönlichkeit von Indien – Materielle Enthaltsamkeit und ekstatische Hingabe an das Göttliche

Indiens zentrales Chakra ist das siebte, das Kronenchakra, mit dem vierten, dem Herzchakra, als sekundärem Chakra. Viele, die sich selbst als spirituelle Suchende bezeichnen würden, möchten aus genau diesem Grund wenigstens einmal in Indien sein. Da für das siebte Chakra die materielle Welt nicht so wichtig ist (manchmal auch als Illusion wahrgenommen wird), ist die Schwingung Indiens luftig und ungebunden. Deshalb ist Entsagung dort so wichtig. Indiens Kastensystem wurde durch den starken Glauben an einen göttlichen Determinismus im Laufe der Zeit aufrecht erhalten. Wenn ein Mann in Indien in einer unteren Kaste, so wie die der Unberührbaren geboren wird, akzeptiert er oftmals sein Schicksal, ohne es in Frage zu stellen. Das ist vielleicht ein Grund, warum ein Drittel der ärmsten Menschen der Welt aus Indien stammen und 75,6% der indischen Bevölkerung von weniger als zwei Dollar am Tag leben.

Im gleichen Atemzug ist Indien reich an spirituellen Lehrern, Tempeln und Ashrams, in denen Millionen von Gläubigen leidenschaftlich ihrer spirituellen Praxis folgen und versuchen, mit ihrer inneren Göttlichkeit eins zu werden, die für sie in vielerlei Hinsicht die eigentliche, unendlich reichere Welt ist. Das sekundäre vierte Chakra schafft viele spirituelle Richtungen ekstatischer Hingabe („bhakti“) und überall sieht man Schüler, die ihrem Lehrer, ihrer Gottheit oder ihrem Guru dienen und ihrem Willen folgen. Basierend auf diesen beiden Chakren ist die indische Denkart einfacher und weit weniger von psychologischen Vorgängen beansprucht, als die westliche Denkart. Denn letztendlich geht es dem indischen Geist immer um das Ende des „Mind“.

 

Die Chakra-Persönlichkeit der USA – „Stimme der freien Welt“ gepaart mit Fortschrittsglaube und Ehrgeiz

Das zentrale Chakra der USA ist das fünfte, also das Halschakra und das sekundäre Chakra ist das dritte, das Solarplexuschakra. Wie es zum fünften Chakra-Typen passt, gilt die USA als Führer und Stimme der „freien Welt“. Sprache, Filme, Musik, Technologie und Politik haben einen Einfluss, der weit über die Landesgrenzen hinausgeht. Bis zu einem gewissen Grad formt er die Art und Weise, wie wir heute in der westlichen Kultur denken. Wahrscheinlich ist es kein Zufall, dass das Haus der UN in New York residiert. Die USA ist der „Sheriff“, der sich in jede Auseinandersetzung und in jedes bedeutsame Ereignis außerhalb der eigenen Grenzen einmischt, um den Kurs der Geschichte zu beeinflussen. Es ist ein hoch dynamisches Land, welches einige der fortschrittlichsten Ideen der Welt hervorbringt und vorantreibt. Die Kombination aus dem Ehrgeiz des dritten Chakras und dem Marketingaspekt des fünften Chakras treibt dieses Land dazu an, die Welt zu „erobern“ und zu verkaufen, verkaufen, verkaufen.

Die USA gilt als reichstes, stärkstes und einflussreichstes Land der Welt. Da sein Hauptchakra das fünfte ist, hat es am Fortschritt der Menschheit Interesse. So haben die Amerikaner als erstes einen Mann auf den Mond und ein Raumschiff auf den Mars gebracht. In einer eher unausgeglichen Ausdrucksform dieser Chakras bringt diese spezifische Kombination Manipulation hervor, um Macht um jeden Preis zu bekommen. Der US-Amerikaner wird dann zu einem Überflieger, der niemals Ruhe gibt und vom Wettbewerb besessen ist.

 

Die Chakra-Persönlichkeit des Christentums – Leidenschaftliche, emotionale Hingabe an Gott

Betrachten wir nun eine der größten Religionen der Welt, die über ein Drittel der Weltbevölkerung ausmacht. Wir können sehen, dass das zentrale Chakra des Christentums das vierte Chakra, das Herzchakra ist, das sekundäre ist das siebte, das Kronen-Chakra. Die Geschichte der Geburt des Christentums ist die Geschichte eines Opfers für das Wohl aller anderen: die Befreiung der Menschheit durch die Kreuzigung eines Einzelnen. Aber diese Religion ist auch intensiv auf den Aufstieg des siebten Chakras fokussiert. Den Blick auf die Zugehörigkeit zu einer anderen Welt zu richten, einer Welt von Licht und himmlischer Schönheit. Durch das Herz erkennt man Gott und verschmilzt mit ihm. Der Pfad des Aufstiegs führt durch den Glauben, dass die Liebe zwischen Menschen zur Erlösung in der Nachwelt, dem himmlischen Königreich, führt. Also ist das Christentum sowohl luftig (aufstiegsorientiert) als auch feurig (die Leidenschaft des Herzens).

Vollkommener Glaube und Hingabe liegen im Herzen des Christentums. Es geht weniger um Regeln, als um intensive Emotionalität: In dieser Hingabe soll man dem Feind die andere Wange hinhalten, aus der Liebe für Gott heraus und aus dem Wissen, dass die wahre Heimat woanders liegt. In Kirchen hört man den Gesang himmlischer Chöre und erleichtert sein Herz durch Beichten, nimmt an verzückenden Zeremonien des Gebets und der Hingabe teil und öffnet sich der Gnade. Das Verschmelzen mit dem Göttlichen ist emotional und unmittelbar, ganz so, wie es dem Herz-Chakra entspricht.

 

Alle Artikel der Serie Chakren-Persönlichkeiten:

Chakra-Persönlichkeitstypen: Wurzelchakra

Chakra-Persönlichkeitstypen: Sakral- oder Sexualchakra

Chakra-Persönlichkeitstypen: Solarplexus-Chakra

Chakra-Persönlichkeitstypen: Herzchakra

Chakra-Persönlichkeitstypen: Halschakra

Chakra-Persönlichkeitstypen: Stirnchakra/Drittes Auge

Chakra-Persönlichkeitstypen: Kronen-oder Scheitelchakra

 

Bild: Unter Verwendung der Grafiken von Mirzolot2, Atarax42, AndyKali  © CC Wikimedia Commons

 

3 Responses

  1. Sabine
    Fernweh

    Hallo
    Kannst du die Sehnsucht nach einem Land erklären, die über 20 anhält?
    Stimmen da Schwingungen überein?
    LG

    Antworten
  2. Guido V.

    Es ist in der Tat nicht so abwegig den Erdenkörper aus energetischer Sicht zu betrachten. Ähnliche Gedankengänge finden sich hier:

    http://www.gold-dna.de/updatesept.html#up281

    Gruß

    Antworten

Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar

Deine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.

*