Im beliebten Theaterstück „Eins als Zwei“ ist gerade Pause, da die Bühne für den nächsten Akt umgebaut werden muss. Alle wurden aufgefordert, sich in den Pausenraum zu begeben, wo für das leibliche Wohl gesorgt wird…

Man steht mit sich allein oder seiner Begleitung im kleinen Kreis mit einem frischen „Corona Extra“ in der Hand und der mRNA-Wirkung eines Corona-Impfstoffes in Kopf und Körper herum und wartet darauf, dass es endlich wieder weitergeht. So oder so ähnlich sieht es zurzeit auch in der Realität aus. Viele Menschen hocken durch Corona-Angst isoliert, durch widersprüchliche Impf-Infos verunsichert und durch die Bedrohung eines wirtschaftlichen Lockdown-Desasters verstört zu Hause, wissen nicht mehr, wie es weitergehen und wem und was sie glauben sollen. Die Angst nimmt immer mehr Raum und Zeit ein. Auf der Weltenbühne, die wir Realität nennen, läuft die interaktive Tragikomödie mit dem Untertitel „Ich denke, also spinn´ ich“ mit „ICH“ als Hauptfigur.

Wir erleben gerade einen umfangreichen Umbau der Bühne und niemand weiß, wie das Theaterstück Leben weitergeht. Nirgendwo ist die Wahrheit über den Fortgang des Stückes zu finden. Kommt der nächste noch schlimmere Leidens-Akt oder doch ein großes Finale mit Happy-End?

Angst ist ein Synonym für „Ich“

Die Ungewissheit lässt Angst aufkommen und sie zunehmend spürbarer werden. Mit einem kleinen gedanklichen Shift könnte man jedoch das große Geschenk in der Situation erkennen. Man sagt nicht umsonst: „Wo die Angst ist, da ist der Weg.“ Folge der Angst in dir, lass‘ sie da sein, erfahre sie und renn‘ nicht vor ihr weg. Bei genauerer Betrachtung könnte dann nämlich auffallen, dass ein „Ich“ gar keine Angst hat, sondern per se Angst ist. Angst ist ein Synonym für „Ich“, da dieser Ich-Gedanke, der im Kleinkindalter in den Synapsen Platz genommen hat, die illusorische Trennung und damit die Angst erzeugt. Mehr noch: Er erzeugt die getrennte Existenz von Mensch und Schöpfung. Durch diese erdachte Trennung fühlt sich der Mensch nicht vollkommen. Er ist unsicher, zweifelnd und fehlerhaft und die Sehnsucht nach wahrhaftiger Erfüllung, dem Ende aller Zweifel und dem Gefühl, nicht in Ordnung zu sein, ist der Antrieb für die (spirituelle) Selbst-Suche. Auch wenn diese getrennte Suche nur illusionärer Natur ist, scheint sie doch sehr real mit all ihren Auf and Abs, Sorgen und Schmerzen, all ihrem Freud und Leid. Sie ist ja auch real als Phänomen und fassbares Erleben, aber eben nicht echt, weil es das Ich nicht wirklich gibt. In der Erkenntnis, dass das Ich nicht mehr als eine Illusion ist, liegt nicht nur das Ende der Suche, sondern auch die ultimative Heilung von allem. Die Realität wird nicht länger als wahr angesehen, auch wenn die „Wahr-Nehmung“ illusorisch weiterläuft. Das gesamte Schauspiel wird als leer und substanzlos durchschaut und es ist weder jemals irgendwas geschehen, noch kann mir irgendwas passieren. Da es dieses „mir“ niemals gegeben hat, implodiert der gesamte – als erinnertes Wissen getarnte – Glauben und die Erfahrung wird nondual, das heißt, sie fällt nicht mehr auf den Boden eines Ichs, sondern löst sich rückstandslos auf in den endlosen Weiten des Seins.

Auch mit Corona: Alles zu unserem Besten

Aber auch für alle, die noch in der Welt nach Wahrheit und Erfüllung suchen, für Freiheit und Frieden kämpfen und auf das ihnen geschehene Unrecht pochen, gibt es eine Zwei-Phasen-Entwarnung: 1.) Was auch immer auf der Bühne passiert, es läuft nach Plan und ist nur zu deinem Besten. Paradoxerweise ist das Beste, was dir passieren kann, nicht ein harmonisches, glückliches und gesundes langes Leben, sondern die Selbsterkenntnis. Die Erkenntnis, dass du dich in dem Theaterstück zwar spielplanbedingt, aber doch fälschlicherweise mit dem Körper und der Lebensgeschichte identifiziert hast, in Wahrheit aber das Sein selbst bist, welches nur einen Traum träumt und demzufolge niemals von den Geschehnissen im Traum berührt oder verändert werden kann. 2.) Das Happy-End ist sicher! Sogar sicherer als das Amen in den Flagship-Stores des zeitlosen Glaubenslabels „Gott“. Es ist absolut sicher, dass du als der „Ich-Gedanke“ irgendwann sterben wirst … mit oder ohne Corona, mit oder ohne Impfung, mit oder ohne gesunde Lebensweise, mit oder ohne Klimawandel etc. Entscheidend für die Qualität und den Genuss der Theater-Vorführung ist nur, ob erst in Verbindung mit dem körperlichen Ende oder schon vorher…

Über den Autor

Avatar of Mario Hirt

bekam nach jahrelanger erfolgloser spiritueller Suche das größte Geschenk – das komplette Erwachen aus der Ich-Illusion. Er starb und überlebte ohne einen Überlebenden. Seitdem gibt er regelmäßig Satsang, spricht in Einzelsettings und veranstaltet mehrmals jährlich Retreat-Wochen. Auf seinem Youtube-Channel gibt es immer wieder neue kostenlose Wachmacher-Videos und bei Facebook und Instagram ist er mit nahezu täglich neuen Posts vertreten. Was kann Mario dir geben? Nichts… wozu auch – du hast bereits von allem viel zu viel. Zu viel „falsches“ Wissen über dich und die Welt und in dir zu viele ungefühlte Emotionen. Diese Kombination lässt dich unentwegt leiden. Von daher kann er dir nur alles nehmen – bis absolut nichts mehr übrig bleibt. Durch seinen Lebenslauf ist er ein Weltenwanderer, der sowohl in der Psychotherapie, im Schamanismus, in den energetischen Heilmethoden als auch im Advaita- Vedanta zu Hause ist und so das Existenzdenken von jeglichem Ich ad absurdum führen kann.

Kontakt
Tel.: 0173-232 95 00

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