Es gibt Methoden, die dabei helfen, das eigene Unternehmen verstehen zu lernen und es als Ausdruck des eigenen Persönlichkeitssystems zu verstehen

von Helena Deutsch

Als erstes stellt sich die Frage, was macht ein Unternehmen aus? Das Verb „unternehmen“ bedeutet eine Aktivität, eine Handlung ausführen, etwas in die Tat umsetzen. Es geht dabei um zielgerichtete Aktionen. Ein Unternehmen besteht unter anderem aus der Summe der Aktivitäten = das was alles unternommen wird. Klassisch betrachtet ist ein Unternehmen eine wirtschaftlich selbstständige Organisationseinheit, die einem Zweck dient oder ein Ziel verfolgt.

Aus der Wortfolge selbständig und Einheit ergibt sich die Frage, welchen Sinn hat das Unternehmen, also was möchte von dem Unternehmen in die Welt gebracht werden? Was ist der Kern oder das Wesen des Unternehmens? Was ist der USP (Unique Selling Point), sprich: was macht die Einzigartigkeit des Unternehmens aus? Wie oft pro Woche denken Sie darüber nach und ist das etwas, das Sie bewusst beeinflussen?

Der Sinn eines Unternehmens

Was geschieht, wenn mit der Zeit der Sinn verloren geht oder dieser aus dem Blickfeld gerät? Was ist, wenn der Wesenskern, die Idee, das Innere, die Einzigartigkeit durch etwas ersetzt werden, was das Ursprüngliche nicht mehr widerspiegelt? Dann geschieht etwas, das dem Zustand eines Menschen ähnelt, der seine Ausstrahlung verliert: Die Kunden wenden sich ab, der Krankheitsstand der Mitarbeiter nimmt zu. Die Lieferanten werden unzuverlässig. Die Auftragslage sinkt. Umsätze und Gewinne gehen zurück.

Um ein erfolgreiches Unternehmen führen zu können, ist es wichtig, sich immer wieder auf die Ursprünglichkeit, den Sinn des Unternehmens zu fokussieren. Es ist nahezu unabdingbar zu verstehen bzw. zu analysieren, warum gewisse Anomalien auftreten. So können sich Strategien entwickeln lassen, wie diese Anomalien behoben werden können. Würde man die anomalen Veränderungen bereits früh bemerken, liessen sich rechtzeitig Korrekturen vornehmen.

Das Unternehmen verstehen

Für die Analyse gibt es eine Reihe unterschiedlicher klassischer und ganzheitlicher Methoden. Hier soll sowhl auf klassische als auch auf ganzheitliche Methoden eingegangen werden. Denn ein Unternehmen ist ein „Ganzes“ = die Summe aller Bestandteile, Aktivitäten und Interaktionen. Ein Modell- oder Schubladendenken führt immer nur zu Teillösungen. Die Zauberformel ist eine ausgewogene Mischung aus klassischen und ganzheitlichen Methoden, sowie Intuition, Inspiration und Empathie. Die Mischung machts also.

Eine klassische Methode, die die die Bedeutung von Produkten, Kunden, Lieferanten oder anderen Analyseobjekten für das Unternehmen klassifiziert und analysiert, ist die ABC-Analyse. So können z. B. Kunden der Klasse A (sehr wichtig) höhere Rabatte, eine intensivere Betreuung oder bessere Lieferbedingungen erhalten. Weil hier höhere Umsätze erzielt werden können. Die Klassifizierung kann anhand von Kennzahlen, Daten und Fakten realisiert werden.

Zusätzlich ist die ABC-Analyse jedoch durch sogenannte Biofeedbackverfahren erweiterbar. Biofeedback ist ein wissenschaftlich fundiertes Verfahren, welches z. B. das Auslesen von bestimmten Parametern, Kennzahlen oder Skalen mit Hilfe des sogenannten Muskeltests oder anderen Methoden ermöglicht. Diese Methoden sind für jeden erlernbar.

Wie kann das Biofeedback dabei helfen, das eigene Unternehmen besser zu verstehen?

Hier ein einfaches Beispiel, welches mit ein wenig Übung leicht erlernbar ist. Bleiben wir bei der ABC-Analyse für Kunden. Klassische Kriterien für A-Kunden sind z.B.: hervorragende Auftragsanbahnung, Zahlungstreue und großes Umsatzvolumen. Außer den typisch klassischen Kriterien macht es jedoch Sinn weitere Kriterien zu betrachten. Macht es Ihnen oder Ihren Mitarbeitern Freude in Kontakt mit diesem Kunden zu treten oder Betreuen Sie den Kunden eher ungern?

Fühlen Sie oder Ihre Mitarbeiter sich nach einem Telefonat oder Kontakt mit einem Kunden so als wären Sie einen Marathon gelaufen? Hat vielleicht sogar ein Mitarbeiter aufgrund eines Kundenkontaktes gekündigt? Ist der Kunde energiegebend oder energienehmend?

Nehmen Sie ein DINA 4 Blatt und zeichnen Sie entlang der langen Seite eine Skala, beginnend links mit einem Startwert von 0% und auf der rechten Seite mit einem Endwert von 100%. Nehmen Sie 5 willkürliche A-Kunden und überprüfen Sie anhand der Skala, zu wieviel Prozent Ihr Unternehmen Ihre Auffassung teilt.

Gehen Sie mit dem Finger entlang der Linie, beginnend beim Nullpunkt in Richtung der 100%. Sie werden sehen, dass der Finger an einer bestimmten Stelle auf der Linie stehen bleibt.

Mit Hilfe dieser Methode lassen sich nicht nur Kundengruppen analysieren, Sie können die Methode genauso gut auf Produkte, Lieferanten, Produktion, Mitarbeiter etc. oder andere Systeme wie Familien-, Schulsysteme oder Partnerschaften anwenden.

Dies ist nur eine von mehrern Methoden, um sich ein klares Bild von Ihrem Unternehmen zu verschaffen. Sie sehen, es ist also ganz einfach mit Ihrem Unternehmen zu kommunizieren. Sie erhalten klare und eindeutige Antworten und Sie müssen dafür nur einen einzigen Finger rühren.

Viel Spaß beim Ausprobieren!
Helena Deutsch

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