Homöopathische Antworten am Puls der Zeit

von Werner Baumeister

 

Die homöopathische Arznei Syphilinum (= Luesinum) ist für diese Welt von enormer Bedeutung und die Auseinandersetzung mit ihren Themen für jeden Einzelnen von uns dringend notwendig. Hergestellt aus dem Abstrich eines Syphilisgeschwürs, kann diese homöopathische Information tiefste und bestens getarnte Selbstzerstörungsprogramme orten und entschärfen. „Die ehemals von unseren Vorfahren erworbene Syphilis ist nicht mit dem damaligen Träger `gestorben´, sondern entfaltet sich von Generation zu Generation wie Ansteckungszunder“, schrieb schon der Homöopathie-„ Erfinder“ Hahnemann vor über 200 Jahren. Die Signatur der Zerstörung war damals noch überschaubar. Sieht man sich die – durchaus schrecklichen – Bilder Syphiliserkrankter an, so ist das nichts verglichen mit unserer mentalen (Selbst-)Zerstörungskraft heute, zu der sich das syphilitische Prinzip verfeinert und vertieft hat. Es spiegelt sich sowohl in den Möglichkeiten der heutigen Massenvernichtungstechnologie wie auch in der Kraft degenerativer Autoimmunerkrankungen wie Rheuma und Krebs, an deren Behandlung die heutige Wissenschaft mit Hochdruck arbeitet, ohne wirklich ursächlich zu einer Heilung beitragen zu können.

Die gegenwärtigen Schlachtfelder der Syphilis erstrecken sich von Aleppo bis zu den Intensivstationen unserer Großkliniken. Wir müssen die aktuellen syphilitischen Signaturen nur erkennen. Schaut man sich beispielsweise heute die Handlungen von so manchem frei und demokratisch gewählten Volksvertreter an, so drängt sich der Schluss auf, dass sich Syphilinum seinen Henker selbst aussucht (wählt) – eine zwar erst einmal verdeckte, aber in ihren Auswirkungen klar ersichtliche Form langsamer Selbstzerstörung.

Aufgedeckt: Selbstzerstörung und Selbsthass

Die folgende Reflexion eines Klienten aus meiner homöopathischen Praxis zeigt präzise den Bewusstwerdungsprozess nach Einnahme von Luesinum:

„Rund zehn Tage nach der Einnahme der Syphilis-Nosode C 100.000 erzählte mir eine Freundin, dass sie wieder mal einen Unfall mit ihrem Auto gehabt hat – selbstverschuldet. Verzweifelt meinte sie, dass sie irgendwie verflucht sei. Ich konnte diese Verzweiflung nachfühlen, da sie ihr Geld wirklich hart mit Putzen verdient und nun auch noch die Kosten für den Unfall tragen muss. Dazu hat sie seit Jahren zunehmend Schmerzen im ganzen Körper, so dass sie sich manchmal kaum noch bewegen kann. In mir tauchte der Gedanke auf: Mein Gott, was tut sie sich da ständig an? Denn schließlich ist das Außen ja der Spiegel des Innen. Auf einmal sackte diese Erkenntnis eine Schicht tiefer und ich verstand das Wesen der Syphilis-Nosode: Auf einer äußeren Ebene ist es Selbstzerstörung, aber vor dieser Ebene liegt noch eine gedankliche – und die heißt Selbsthass, unbewusster Selbsthass, der sich nach außen projiziert.

Es gibt keinen Gott, der uns hasst und der uns Böses will, denn Gott ist Liebe und unterstützt uns bei allem, was wir wollen (das habe ich vor rund 17 Jahren in einer – ich möchte es Gotteserfahrung nennen – erlebt). Wir begegnen nur uns selbst, unseren Mustern. Und dann konnte ich die gleichen Muster bei mir sehen – und letztlich bei allen Menschen. In einem Prozess über zwei Tage wurde mir der Entstehungsweg klar: Wir alle waren mal – vielleicht nur ganz am Anfang all unserer Inkarnationen – in diesem Raum vollumfassender Liebe. Und sind dann da rausgefallen. Weil das zum Spiel auf dieser Erde gehört. Unfassbarer Schmerz, zerfetzende Angst, abgrundtiefe Verzweiflung, totale Verwirrung (Vielleicht fühlt sich so ein Kind, das ausgesetzt wurde oder im Brutkasten liegt). Dann der Gedanke, vielleicht nur als energetisches Muster, ich weiß es nicht: Warum?
Und jetzt kommt der Knackpunkt: Wir können den Grund nicht bei der Quelle, bei Gott suchen, weil Gott die Basis unseres Lebens ist, ohne die wir nicht existieren können (das wiederholt sich später mit der Projektionsfläche „Eltern“, wenn wir von ihnen nicht so geliebt werden, dass wir uns wohl, sicher und geborgen fühlen). Dass Gott schuld ist, ist undenkbar. Also sucht das Bewusstsein weiter und findet: uns selbst. Es muss an uns liegen, an uns ist etwas falsch. Denn Gott ist ja Liebe, der würde uns nie so etwas antun. Je nach individuellem Muster der Seele wird dann dieses Falschsein auf etwas projiziert: Ich bin hässlich, dumm, zu klein, zu groß usw.

Wie gesagt: Das müssen keine konkreten Gedanken sein, sondern es kreieren sich einfach bestimmte energetische Muster des Widerstandes gegen diesen Verlust der Liebe – Energien, die sich irgendwann im Leben als Ereignisse und psychische Muster manifestieren. Und noch etwas: Diese Manifestationen sind immer die sanfteste Möglichkeit des Lebens, diese karmischen Muster des Selbsthasses abzuarbeiten (weil sich alles auf dem Hintergrund der göttlichen Liebe abspielt), auch wenn das manchmal nicht zu glauben ist.
Ich selbst habe seit über sieben Jahren Neurodermitis und bin manchmal fast die Wände hochgegangen. Ich konnte sehen, dass das die sanfteste Form für mich ist, diesen Urschmerz und Selbsthass, der als Jucken durch meine Haut nach außen geleitet wird, dadurch Stück für Stück zu erlösen, dass ich mich durch Kratzen – teilweise bis meine Augen blutunterlaufen und zugeschwollen sind und an Armen und Beinen Blut fließt – selbst verletze. Und ich bin wirklich mit diesem Selbsthass nicht allein. Er steckt ja in jedem Menschen. Wir müssen uns nur all unsere Probleme und Hindernisse und vor allem den Zustand unseres Planeten anschauen: Wir sägen sehenden Auges an dem Ast, auf dem wir sitzen.
Das ist Syphilinum, Selbstzerstörung in Reinform. Der Selbsthass schlägt irgendwann in Wut und Hass auf „das böse Leben“ um, also auf alles und jeden, von dem wir uns angegriffen oder missachtet fühlen (oder von dem wir einfach nicht das bekommen, was wir wollen oder verdient zu haben glauben – und wenn es nur Aufmerksamkeit und Beachtung ist). Der Grund: Es gibt auch einen Teil in uns, der sich gegen den nach außen projizierten Selbsthass in jeder Form von unangenehmen Situationen wehrt, die uns mehr oder weniger massiv entgegenkommen. Daraus entstehen Probleme, Gegner, Feindbilder („wer nicht für mich ist, ist gegen mich“), Ärger und letztlich Krieg – zwischen Familienmitgliedern, Parteien, Ländern und Vertretern verschiedener Meinungen allgemein. Nur: Ist jemals aus einem Krieg, aus Gewalt etwas Gutes entstanden? Nie. Und trotzdem zetteln wir einen Krieg nach dem anderen an. Man kann es Dummheit oder die Unterdrückung der eigenen Intelligenz nennen, aber im Grunde ist es Selbstzerstörung – entstanden aus unbewusstem Selbsthass.

Es gibt nur eine Möglichkeit, das zu beenden. Zuerst einmal muss uns die Ebene dieses Selbsthasses bewusst werden, dann müssen wir ihn in uns Stück für Stück erlösen und all die Schmerzen fühlen, die damit einhergehen. Die Syphilisnosode kann uns dabei ganz konkret helfen. Ja, jede unserer Zellen sollte damit getränkt werden. Dass sich dieser Selbstzerstörungs-Prozess – so sieht es jedenfalls aus – zum Positiven verändern kann, zeigen meine letzten Träume. Während ich die letzten Jahre in meinen Träumen immer etwas verloren habe und verzweifelt wieder suche und zudem in den Träumen immer allein war oder keinen Kontakt zu anderen bekam, träumte ich jetzt schon zweimal, dass ich mich in einer Gruppe befand und von allen positive Aufmerksamkeit erhielt. Es war wunderbar und ich wachte das erste Mal seit vielleicht 15 Jahren mit einem positiven Gefühl auf.“

Syphilinum: Das Gift muss raus

Ich selbst erlebe unter Luesinum (Syphilis-Nosode) mehrfach Situationen, in denen andere massiv meine Aufmerksamkeit einfordern und dabei eine von mir deutlich gesetzte Grenze komplett ignorieren, was zunächst einen mörderischen Hass in mir aufsteigen lässt. Ein guter Freund teilt mir per Mail mit, dass ihn mein mehrwöchiger Rückzug wütend macht und er sich einen klärenden Dialog wünscht. Ich bitte ihn, nicht persönlich zu nehmen, was nicht persönlich gemeint ist, und dass mir generell im Moment alles zuviel ist. Ich sage ihm aber auch ganz ehrlich, dass mir seine Bedürftigkeit manchmal auf den Sack geht, da ich merke, dass da im Grunde nicht ich gemeint bin, und schlage ihm vor, daran vielleicht mal zu arbeiten. In seiner Antwort ist dann von meinem beschissenen Sozialverhalten die Rede, was ich bereits etwas undiplomatischer beantworte. Weitere Mails von ihm kann mein Server dann merkwürdigerweise nicht mehr hochladen, was uns beide erstmal auf uns selbst zurückwirft. Das ist vielleicht auch sinnvoll, denn typisch für das Syphilitische ist es, nicht aufzuhören zu streiten, bis alles zerstört und vernichtet ist – im Zwischenmenschlichen genauso wie zwischen Nationen.

In der folgenden Nacht träume ich, dass wir beide in einer Wüstenlandschaft sind, plötzlich beide dringend aufs Klo müssen und zusammen einen notdürftigen Bretterverschlag betreten. Da draußen Gefahr lauert und man in der Toiletten-Hockhaltung nicht wirklich wehrhaft ist, lasse ich ihn vor. Da versucht ein archaisch grobschlächtiger kahlköpfiger Riese ebenfalls hereinzukommen. Ich hindere ihn daran und halte die Tür von innen zu, um meinen am Boden hockenden Freund zu beschützen. Dann verlassen wir beide schnell den Verschlag, vorbei an dem Riesen, den ich furchtlos anschaue und der mich überraschend anlächelt. Ich wache dennoch irgendwie frustriert auf, weil auch ich ja im Traum dringend aufs Klo musste, aber aufgrund meiner Beschützerrolle nicht dazu gekommen war, meinem eigenen existentiellen Bedürfnis nachzukommen.

Zwei Tage später verstehe ich den Traum: Als ich sechs Jahre alt war, starb mein von Geburt an herzkranker Bruder. Der gesamte familiäre Fokus war notgedrungen jahrelang auf ihn gerichtet, und so musste ich meine existentiellen Bedürfnisse und damit mich komplett zurücknehmen. Damals hat mich mein Umfeld dazu angehalten, später dann habe ich selbst dieses Verhalten verinnerlicht, wofür ich mich bis heute, ohne es bisher zu wissen, hasse. Jetzt mit Syphilinum kommt dieser unglaubliche Hass hoch, und zwar jedes Mal dann, wenn jemand meine existentiellen Bedürfnisse ignoriert. Gleichzeitig erkenne ich meine Projektion, denn ich bekomme nur gespiegelt, wie ich lange mit mir selbst umgegangen bin. Der Traum zeigt den Bezug zum Dickdarm und wenn der Stuhl nicht rauskommen kann. Der Dickdarm ist astromedzinisch dem Planeten Pluto zugeordnet, also unseren „bösen“ verborgenen Schatten-Gefühlen. Und wenn man eine Arznei wahrhaft plutonisch nennen darf, dann Syphilinum. Seine Botschaft lautet: Die Scheiße muss raus!!! Sonst vergiften wir uns selbst. Oder um es mit dem Entwickler der Traumaarbeit Somatic Experiencing, Peter Levine, zu sagen:

„Wenn du das hervorbringst, was in dir ist, dann wird das, was in dir ist, deine Rettung sein. Wenn du das, was in dir ist, nicht hervorbringst, dann wird das, was in dir ist, dich vernichten!“

 

Schlagworte (mit Links zu weiteren Artikeln von Werner Baumeister):
HomöopathieSyphilisZerstörungSelbstzerstörungHassSelbsthassSchmerzUrschmerzPlutoKrieg

 

Werner Baumeister

ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin.

Einzeltermine nach Vereinbarung, Behandlungstermine zum Thema des Artikels jederzeit möglich.

Information zu aktuellen Workshops immer auf der Seite „Homöopathie am Puls der Zeit

(mit Themenregister aller Artikel) sowie unter Tel.: 0172 – 391 25 85 .

Oder Newsletter mit aktuellen Terminen abonnieren unter E-mail w.baumeister{at}gmx.net .

Die homöopathischen Arzneibilder von Werner Baumeister verstehen sich immer auch

als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

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Werner Baumeister ist Arzt und bietet individuelle homöopathische Begleitung an.

30 Jahre Erfahrung in eigener Praxis in Berlin. Einzeltermine nach Vereinbarung

Die im SEIN regelmäßig veröffentlichte Fortsetzungsserie „Homöopathie am Puls der Zeit“ versteht sich auch immer als homöopathischer Spiegel aktuellen Zeitgeschehens.

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