Ein Kind zu bekommen, bedeutet Liebe.

Jedes Kind wird mit einem Zauberstab in der Hand geboren. Wenn der Zauberstab Deines Kindes Dich berührt, fällt der Sternenstaub der Liebe über Dich herab. Und Du verwandelst Dich in ein einziges, riesiges Gefühl der Liebe. Es ist eine einzigartige Liebe und doch teilst Du dieses Gefühl mit unzähligen Menschen auf der Welt.

Ein Kind zu bekommen bedeutet Stress.

Eigentlich hattest Du Dir die erste Zeit mit Deinem Kind ganz anders vorgestellt. Du hattest gedacht, alles geht fast von allein. Wenn Dir Deine Freunde gratulieren, meinten sie wohl nicht die schlaflosen Nächte, das Chaos im Haushalt, die Verantwortung, die Du auf Dich nimmst, Deine finanziellen Sorgen oder Deine verwirrten Gefühle.

Ein Kind zu bekommen bedeutet Verantwortung, bedeutet, dass Du diejenige bist, der einem anderen die Welt erklärt und vorlebt. Deine Erfahrungen sind dabei Deine wichtigsten Helfer. Bist Du gut gelaunt, fröhlich und ausgeglichen, geht es Deinem Kind gut. Dein Kind weiß, dass Du diejenige bist, die ihm zeigen kann, wie das Leben hier funktioniert. Und je fröhlicher Du bist, desto bereitwilliger wird Dein Kind Dich als Lehrerin annehmen. Je sicherer Du Dich im Leben fühlst, desto besser kannst Du Dein Kind erziehen und es auf seinem Weg begleiten.

Ein Kind zu bekommen, bedeutet, aus der Gewinn bringenden Gesellschaft ausgeschlossen zu werden.

Vorher warst Du wichtig für die anderen, hast eigenes Geld verdient und jetzt wo Du Mutter bist – PENG! – wirst Du hinauskatapultiert aus Deinem alten Leben. Dein Freundeskreis verändert sich, der Tagesablauf folgt einer Struktur, die Dir Dein Kind vorgibt. Der Alltag richtet sich nach den Bedürfnissen Deines Kindes. Du schläfst, wenn Dein Kind schläft, Du gehst einkaufen, wenn Dein Kind für einen Ausflug fit ist, Du besuchst die Krabbelgruppe, weil es Deinem Sohn gut tut, Du verzichtest auf den Kinofilm, weil Du ihn in ein paar Monaten auch auf Video anschauen kannst, Du gehst erst mit Deinem Partner aus, wenn Dein Kind einen Babysitter akzeptiert, Du erledigst den Haushalt, wenn Dein Kind sein Mittagsschläfchen hält, Du arbeitest, wenn Dir Dein Partner die Kleine abnimmt, Du verzichtest auf Deine Geburtstagspartypläne, weil es zu laut ist. Und das, obwohl Dein Kind kein Neugeborenes mehr ist?

Moment Mal – das Kind gibt wirklich alles vor? Bist nicht eigentlich Du die Lehrerin? Wolltest Du nicht darauf achten, dass Du glücklich bist, damit Du Deinem Kind das Beste geben kannst? Bist Du zufrieden mit Deiner Situation? Oder denkst Du, es geht nicht anders? Glaubst Du, es schadet Deinem Kind, wenn Du sagst, was am Besten ist? Immerhin kannst Du ja schon auf ein paar Lebensjahre Erfahrung zurückgreifen, ist es da nicht logisch, dass Du die Regeln bestimmst? Dass es sich lohnt, nachts zu schlafen, weil Ihr dann den Tag viel besser genießen könnt? Dass es in Ordnung ist, wenn eine andere liebevolle Person auf Dein Kind aufpasst, damit Deine Bedürfnisse nach sozialen Kontakten, nach Zeit zu zweit mit Deinem Partner befriedigt werden? Dass es notwendig ist, Geld für Euch zu verdienen, damit Du Dir und Deinem Kind ein schönes Leben sichern kannst? Ist es nicht besser, wenn Du einen vernünftigen Rhythmus vorgibst?

Je mehr Sicherheit Du Deinem Kind durch Dein Verhalten bietest, desto entspannter ist es. Lass Dein Kind an Deinem Leben teil haben. Zeig ihm, dass es keine Angst haben muss, weil Du für es sorgst. Lass das Kind spüren, wie wichtig seine Unterstützung für Dich ist. Lass es mitmachen, beteilige es an Deinem Dasein, Deinem Leben.

Ein Kind zu bekommen, verändert alles. Es stellt alles auf den Kopf, es fordert Dich heraus, es bringt Dich an Deine Grenzen, es bereichert Dich in jeder Sekunde, es zeigt Dir, warum Du da bist. Genieße das. Entscheide Dich für den Genuss. Und das heißt, dass Du selbstbewusst bist und Dir Gedanken machst. Es heißt nicht, dass Du Deinem Kind nichts zumutest. Wenn Du Deinem Kind keinen Stress, keine Trennungsängste, keine schwierigen Aufgaben zumutest, machst Du es abhängig von Dir. Gib Deinem Kind Verantwortung, unterstütze es, selbstständig zu werden, unabhängig von Dir. Das ist Deine Aufgabe. Beteilige Dein Kind, fördere es und stärke ihm den Rücken, wenn es Kummer hat. Zeig dem Kind Deine Welt, lass es teilhaben und verlange nicht, dass Dein Kind alles so macht wie Du, wenn es reif genug ist, Entscheidungen selber zu treffen.

Ein Kind zu bekommen, bedeutet zu erziehen.

Kinder zu erziehen ist eine Aufgabe, die Du besser oder schlechter erledigen kannst. Es liegt ganz bei Dir. Du kannst es Dir heute leicht und dadurch morgen schwer machen. In der Kindererziehung ist es einfach so:

Was Du heute nicht erledigst, ist morgen ein größeres Problem und in ein paar Monaten vielleicht unlösbar.

Erste Schritte in das Abenteuer Familie

Erziehung von Kindern und Pflege der Partnerschaft kannst Du auch in Kursen lernen. Eine Chance für die Zukunft besteht darin, dass Eltern sich von Anfang an Mühe geben, ihren Kindern Werte und Normen zu vermitteln und sich und ihre Beziehung im Auge zu behalten. Dein Kind will alles von Dir wissen, was Du weißt und Dir wichtig ist. Dein Kind ist auf der Suche nach Lebenserfahrungen. Jedes Kind sucht nach Wissen über Normen und Regeln. Erziehung baut auf Euer gegenseitiges Vertrauen.

Hab Vertrauen in die Fähigkeiten Deines Kindes. Dein Kind hat Vertrauen in Deine Fähigkeiten. Dein Kind sieht in Dir diejenige, die Bescheid weiß. Du bist die Heldin! Du bist der Held! Ihr Eltern seid Helden!

 


 

Abb.: ©Shako M. Burkhardt

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