In den USA ist es ganz normal, sich spirituelle Dienstleistungen wie die Arbeit als Heiler, Astrologe oder spiritueller Berater gut entlohnen zu lassen, spirituelle Bücher groß zu vermarkten und bei Channeling-Events Merchandisingprodukte zu verkaufen. In Deutschland herrscht oft noch der Irrglaube vor, dass Spiritualität und Profit nicht zusammenpassen, ja sich für viele sogar ausschließen, und dass Begriffe wie Profit, Erfolg und Reichtum negativ behaftet sind.

Es ist höchste Zeit, dass wir spirituelle Arbeit als Dienstleistung begreifen, die genauso be- und entlohnt werden muss wie jede andere auch, und unsere Angst vor Erfolg und Macht ablegen. Jeder sollte für die Früchte seiner Arbeit möglichst reich belohnt werden. Wenn Sie einen Apfelbaum pflanzen, schämen Sie sich doch auch nicht, wenn die Ernte üppig ausfällt!

Profit ist nicht profan

Doch wie sollen Spiritualität und Profit zusammenpassen, wo doch Buddha etwa vorlebte, dass man durch Entsagung Erleuchtung erlangen kann? Viele Suchende glauben tatsächlich, der Schlüssel zu innerem Frieden liege in der Armut. Diesen Denkansatz halte ich für falsch. Buddha war nicht arm, er wurde als Sohn eines reichen Fürsten geboren. Er erkannte lediglich, dass ihn Reichtum und Macht allein nicht glücklich machten. Deshalb zog er sich zurück, suchte die Stille und fand letztlich zu wahrer Meisterschaft. Aber das heißt nicht, dass Entsagung prinzipiell spirituelle Entwicklung fördert. Im Gegenteil. Buddha konnte es sich „leisten“ zu entsagen. Er war in einem Bewusstsein von Fülle aufgewachsen und kannte keinen Mangel. Er war in der Lage, eine bewusste Entscheidung zu treffen, was ihn von den meisten Menschen auf dieser Erde, die mit dem nacktem Überleben beschäftigt sind, deutlich unterscheidet. Wenn Armut geistiges Wachstum förderte, würde es in Afrika nur so von Erleuchteten wimmeln. Nun, wir wissen, dass die Wahrheit anders aussieht.

Das göttliche Prinzip – Geld ist materialisierte Energie

Wir sind freiwillig zu dieser Zeit, in diese Welt, in diesen Körper inkarniert, um Materie und Form zu erleben und wenn möglich, zu meistern. Das setzt voraus, dass wir die Welt, so wie sie ist, annehmen, die Form lieben. Materie ist nichts weiter als manifestierte Gedanken, Geld nichts anderes als materialisierte, zu Form reduzierte Energie, die wir anfassen können. Energie ist das, was unseren Körper am Leben hält. Ohne Energie kein Leben! Geld und Materie als negativ zu bezeichnen, heißt, Energie, also das Leben an sich, zu verneinen.
Wahre Spiritualität, das Wissen über den Umgang mit den Elementen und Lebensgesetzen, war in früherer Zeit oft einer reichen Elite vorbehalten und wurde somit als Esoterik, als Geheimlehre bezeichnet. In den vergangenen Jahren hat Spiritualität jedoch durch die Massenmedien, eine größere Verbreitung gefunden. Sie spricht in immer mehr Menschen eine tiefe Sehnsucht an und ist somit zu einem Massenphänomen geworden. Dass spirituelle Filme wie Matrix, spirituelle Musiker wie Alanis Morissette, Fachbücher aus den USA und Kanada wie die von Eckhart Tolle Millionenumsätze machen, erscheint uns normal und in Ordnung. Aber vom Heiler um die Ecke erwarten nach wie vor viele Klienten, dass er ihnen kostenlos und aus Nächstenliebe hilft. Da gilt es noch einige Vorurteile, gerade gegenüber Geld und Profit, abzubauen. Da sind Menschen, die spirituelle Dienstleistung anbieten, klar gefordert, sich selbst, und damit ihren Wert klar zu definieren.

Angst vor dem Erfolg

Das Leben ist ein Spiel, Spiritualität der Versuch, die Spielregeln besser zu begreifen, um mehr Spaß dabei zu haben. Eine der Grundregeln ist sehr einfach: Energie kann nur wirken, wenn sie fließt. Wenn ich anderen Wissen, Heilung, Information oder ähnliches vermittle, gebe ich ihnen ebenfalls Energie, ich nähre und bereichere sie. Dafür muss ich etwas zu- rückbekommen, weil sonst ein Mangel entsteht, ein Energiedefizit, das letztlich zu Müdigkeit, Burn-Out, Krankheit und in weiterer Folge zum Tod führt. Wer für seine angebotene Leistung nicht entsprechend entlohnt wird, versagt also als Energie-Manager und handelt dem Universum, dem göttlichen Prinzip von Reich- tum und Fülle, zuwider. Ist es da nicht interessant, dass gerade im spirituellen Bereich so viele Menschen Scheu davor haben, für ihre Arbeit eine angemessene Bezahlung zu verlangen, dass sie unsicher sind, was ihr Preis und somit ihr Wert ist?
Warum sollten wir Profit nur einer skrupellosen Industrie überlassen, die sehr erfolgreich damit beschäftigt ist, uns zunehmend wertlosere Dinge mittels Wer- bung zu verkaufen und uns somit unserer Energie zu berauben? Nur weil solche Unternehmen von Profit-Gier gekennzeichnet sind, heißt das noch lange nicht, dass Profit an sich etwas Schlechtes wäre. Im Gegenteil. Vegetarische Restaurants, Bio-Supermärkte, spirituelle Buchläden und alternative Heiler finden immer mehr Verbreitung und machen, wenn sie gute Leistung bieten, zu Recht gute Umsätze. Immer öfter nehmen Unternehmen auch hier zu Lande die Hilfe von Feng-Shui- oder spirituellen Beratern in Anspruch, um ihr Arbeitsklima zu verbessern und ihren Profit zu optimieren. Wer die Gesetze des Lebens und die Grundlagen der Physik versteht, wird automatisch mit seiner Lebensenergie gut haushalten, dafür sorgen, dass Geben und Nehmen möglichst ausgewogen sind und alles im Fluss bleibt.
Jedes Lächeln, jeder positive Gedanke, jedes freundliche Wort tragen dazu bei, die Schwingung dieses Planeten zu erhöhen und das spirituelle Wachstum der Menschheit zu beschleunigen. Und davon profitieren wir alle.

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