Das hyperaktive Kind – Fehldiagnose oder Krankheit? 21. Juni 2008 Gesundheit & Heilung Immer mehr Kinder leiden heute an Überaktivität (Hyperkinetisches Syndrom, HKS, ADH u.ä.) und ihre Familie und Umwelt leiden meist mit ihnen. Sie gliedern sich schwer in Gruppen ein, fallen immer aus dem Rahmen, passen nicht auf, reagieren emotional über, können nicht still sitzen und vieles mehr. Nach der Einschulung kommen meist noch Lernschwächen dazu, die den Kindern und Eltern zusätzlichen Leistungsdruck bringen. Eltern, Erzieher und Lehrer sind häufig völlig verzweifelt und wissen sich keinen Rat mehr. So werden viele Kinder und Jugendliche mit Medikamenten (Psychopharmaka z.B. Ritalin) behandelt, die sie ruhig stellen und „pflegeleichter“ erscheinen lassen. Diese Medikamente sind leider nur eine vorübergehende Lösung und keine Heilung des eigentlichen Problems. Bei Hyperaktivität oder hyperaktiven Verhaltensauffälligkeiten haben wir es fast immer mit einem mehrschichtigen Problem zu tun, so daß es auch in den meisten Fällen verschiedene Möglichkeiten der Therapie und Behandlung gibt. Gegen die in der Schulmedizin verbreitete An- sicht, es handele sich um eine hirnorganische Stoffwechselstörung und diese sei nur mit den bewährten Psychopharmaka zu behandeln, stehen viele Fälle, wo genau diese Therapie nicht angeschlagen hat, es sich aber in der Ausdrucksweise der Symptome um Hyperaktivität gehandelt hat. Die Erfahrungen der Naturheilkunde und Ergotherapie sind, daß es viele weitere Ursachen für die Hyperaktivität gibt, und aus diesem Grund auch eine individuelle Behandlung bei jedem Einzelfall möglich und notwendig ist. So gibt es verschiedene Gruppen von Ursachen, die mit alternativen Behandlungsmethoden und Therapien sehr gut behandelt werden können. Natürlich haben wir nie den durchschlagenden Effekt eines Psychopharmakons, das innerhalb weniger Stunden ruhigstellt, aber mit alternativen Methoden wie klassischer Homöopathie, Bachblütentherapie, Cranio-Sakraler Therapie u.a. haben wir die Möglichkeit, eine dauerhafte Heilung einzuleiten und damit die Störung langfristig zu beheben. Die häufigsten Ursachen für Hyperaktivität oder Entwicklungsstörungen (Sprache, Legasthenie, Rechenschwäche u.ä.) kommen von Störungen unserer Wahrnehmung oder der Art, wie wir Wahrnehmungsreize verarbeiten. Das heißt, wenn die verschiedenen Sinnessysteme im Körper nicht in der Lage sind, die aufgenommenen Reize richtig zu verarbeiten und umzusetzen, so kann es zu vielfältigen Störungen der Integration der Sinne kom- men, die sich in Unruhe, emotionalen Auffälligkeiten, Unkonzentriertheit und Lernschwächen äußern. Die meisten Kinder machen heute viel weniger Sinneserfahrungen aufgrund unserer modernen, technologisierten Welt als vor einigen Jahren. Die Folge zeigt sich in einer Wahrnehmungsstörung des eigenen Körpers, der schnell damit überfordert ist, sich in dieser Welt integriert zu bewegen und zu spüren. Wenn die Sinnessysteme von Geburt an zu wenig Reize bekommen haben, um Erfahrungen zu speichern, die das Gehirn zur Entwicklung einer Gesamtpersönlichkeit braucht, werden irgendwann Reize falsch verarbeitet oder wahrgenommen. So ist häufig die Schmerzgrenze erniedrigt oder erhöht, warm und kalt werden anders empfunden, die eigene Körperkoordination ist schwierig oder eine angewiesene Handlung auszuführen („zieh Dir bitte die Schuhe an“) wird zu einem unüberwindbaren Hindernis. Diese Kinder werden Experten in der Kompensation ihrer Wahrnehmungsstörungen und oft ist es für Laien und Eltern nicht erkennbar, daß eine tatsächliche Störung dahintersteht. Viel Kompensation kostet aber auch viel Kraft, so daß die Kinder weniger Kraft für anderes zur Verfügung haben, z. B. Lernen, Konzentration, emotionale Ausgeglichenheit. Durch eine Therapie, bei der die Wahrnehmung und Verarbeitung der Sinnesreize im Mittelpunkt steht, können diese Kinder lernen, gesammelter, konzentrierter und bewußter ihrer Umwelt und ihrem Alltag zu begegnen. Meine Beobachtung ist, daß eine homöopathische oder naturheilkundliche Be- handlung eine solche Störung sehr gut heilend unterstützen kann, wenn auch noch andere Therapien (Ergotherapie, Psychomotorik, Psychotherapie, insofern sie sinnvoll angezeigt sind) parallel gemacht werden. Der insgesamte Erfolg ist eine sehr viel tiefgreifendere, schnellere und andauerndere Heilung, als wenn „nur“ mit Ergotherapie oder Psychomotorik behandelt wird. Meist schafft die richtige homöopathische Behandlung eine Basis, auf der die Therapie der Sinneswahrnehmung viel besser ansetzen kann und Erfolg bringt. Andere Ursachen wie Allergien, toxische Stoffe im Körper, Folgen einer schwierigen Geburt und erster Lebensphase oder psychische Ursachen spielen eine ebenso große Rolle. Meist wirken in einem Fall mehrere Faktoren zusammen, so daß hier besonders deutlich wird, daß nur eine ganzheitliche Behandlung ein erfolgreiches Resultat bringt. Hinterlasse einen öffentlichen Kommentar Antwort abbrechenDeine Email Adresse wird nicht veröffentlicht.KommentarName* E-Mail* Meinen Namen, meine E-Mail-Adresse und meine Website in diesem Browser für die nächste Kommentierung speichern. Überschrift E-Mail-Benachrichtigung bei weiteren Kommentaren.Auch möglich: Abo ohne Kommentar. Durch Deinen Klick auf "SENDEN" bestätigst Du Dein Einverständnis mit unseren aktuellen Kommentarregeln.