Viertes Kaptitel aus „Das New-Age-Manifest“ von Shay Tubaly.

Wie die psychologische Revolution zu einer übermäßigen Identifikation mit Emotionen und zu endloser Selbstanalyse führte, die uns in der eigenen Innenwelt versinken lässt und die wirkliche spirituelle Transformation behindert.

 

Die psychologische Revolution und die New-Age-Bewegung

Die psychologische Revolution, die mit Freud begann, war (und ist immer noch) ein weiterer wichtiger Einfluss auf die New-Age-Kultur. Es ist leicht, die Verbindung zwischen einer nicht-religiösen, autonomen und individuellen Spiritualität und der freudianischen Bewegung zu begreifen: Die psychologische Revolution hat den Anfang individueller Psychotherapie markiert, aus der ein Anstieg der Fähigkeit zur Selbst-Analyse folgte, und ein tieferes Verständnis für die Kräfte, die in uns arbeiten; diese neue Fähigkeit ging mit einem stärkeren Sinn für die persönliche Souveränität einher.

Die Geburt einer individuellen Psychologie brachte mit sich, dass viele Kräfte, die vorher als externe Kräfte galten, nun im Inneren gesehen wurden. Was zuvor als Dämonen und Engel gegolten hatte, wurde plötzlich zu einer Welt innerer Kräfte, welche die Struktur unserer Persönlichkeit bestimmten. In dem Moment, in dem alle psychologischen Kräfte ihre traditionelle Mystifizierung verlieren, sind wir endlich in der Lage zu begreifen, dass ‘es keine Kraft außerhalb des Menschen‘ gibt, dies kann daher ein Anfang für Eigenverantwortung und vollkommene Souveränität sein. Das Erschaffen und Auflösen psychologischen Leidens liegt so immer in unseren eigenen Händen, und hängt von unserer eigenen Ignoranz oder unserem eigenem Verstehen ab.

Die wissenschaftliche Anerkennung der Existenz des Unterbewussten, die Freud ermöglicht hat, war wahrscheinlich der gewaltigste Sprung von allen. Die Vorstellung einer vielschichtigen Psyche, die aus dem Dunklen heraus unseren sichtbaren Verhaltensmustern und sogar Weltsichten Form gibt, und der Begriff der Verdrängung, der auf natürliche Weise daraus folgt, hat uns einen vollständigeren Einblick in die Strukturen unserer eigenen Psyche gegeben, sowie die Fähigkeit, Meister unserer eigenen inneren Welt zu werden.

Im Idealfall hätte dieser große Beitrag der New-Age-Bewegung einige sehr wichtige Schlüssel zuteil werden lassen. Und zwar in allererster Linie ein unabhängiges und befreiendes Verständnis unserer innersten Strukturen, welche die grundlegende Idee stützt, dass wir uns durch unser eigenes Bewusstsein befreien können. Und daraus folgend die wachsende Fähigkeit, unsere spirituelle Transformation und gleichzeitig die komplexen Herausforderung der westlichen Welt zu meistern.

Wie Selbstbezogenheit unsere Neurosen nährt

Aber diese Tendenz zur Selbstanalyse ist von der New-Age-Bewegung akut missbraucht worden. Diese Bewegung leidet mehr als andere Ströme der menschlichen Kultur unter einer gewaltigen psychologischen Schwäche, die sie anfälliger dafür macht, Selbstanalyse zur einer Besessenheit werden zu lassen. Lasst uns also einen Moment lang in Freuds Fußstapfen wandeln und die unbewussten versteckten Motive untersuchen, die dazu führen, dass die New-Age -Bewegung zu psychologischen Praktiken der Selbstbeobachtung und Selbstdiagnose tendiert.

Im Fundament so vieler Überzeugungen und Verhaltensweisen unserer New-Age-Kultur liegt ein allgemeines Gefühl der Unzulänglichkeit, und dazu die Unfähigkeit, zurecht zu kommen; eine tiefsitzende Furcht, die das Gefühl, nicht in diese Welt zu gehören, schürt. In gewisser Weise zieht die New Age-Bewegung sehr viele an, die unbewusst nach Möglichkeiten suchen, die westlichen Herausforderungen zu vermeiden und ihnen zu entfliehen – Menschen, die mit dem Druck einfach nicht umgehen können. Die New-Age-Weltsicht, mit ihren beruhigen Botschaften und Praktiken, bietet diesen Menschen nicht nur Trost und eine Zufluchtsmöglichkeit, sondern auch einen schützenden psychologischen Mechanismus der Herablassung, ein Herabblicken auf alle anderen, und ein illusorisches Gefühl der Macht. Auf diese Weise werden die Machtlosen in ihren eigenen Augen zu Mächtigen, ganz wie in Nietzsches ‚Sklavenmoral‘.

In eher esoterischen Begriffen, auf die in dieser Serie noch tiefer eingegangen werden wird, gibt die Zerbrechlickeit und Verletzlichkeit der drei unteren Chakren dieser Bewegung einer falschen Spiritualität Aufschwung: eine verdrehte Form einer eskapistischen Massenbewegeung, die ständig mit ‚Konzepten‘ und ‚inneren Erlebnissen‘ ihre eigene Neurose nährt. Nur dann, wenn wir es schaffen, unsere kollektiven unteren drei Chakren zu stärken, können wir ein wirklich potentes Selbst schaffen – stabil, unabhängig und kraftvoll – auf dessen Basis sich allmählich eine authentische Spiritualität entwickeln könnte; eine Spiritualität, die vor nichts und niemanden weglaufen muss.

Flucht in den Bunker der Emotionen und Selbstbetrachtung

Was passiert also, wenn wir eine eskapistische Tendenz und eine gewachsene Fähigkeit zur Selbstanalyse kombinieren? Ganz richtig: Wir erhalten eine tiefe Selbst-Verschanzung; man beobachtet unermüdlich sich selbst, statt tatsächlich in der Welt aktiv zu werden. Und so hat eine Eigenschaft, die dazu bestimmt war, uns wacher sein zu lassen, verantwortlicher und engagierter, uns stattdessen geholfen, dem Leben auf raffiniertere Weise zu entkommen.

Die psychologische Sichtweise hat die Sache für die New-Age-Bewegung nur verschlimmert: ironischerweise stärkt sie uns mit weiteren Entschuldigungen für unsere eigene Ohnmacht den Rücken, statt dass sie uns bei der wichtigen Aufgabe helfen würde, auf unseren eigenen Füßen stehen zu können. Während wir ständig in uns wühlen, um weitere verborgene Traumata, unbewussten Motive und psychologischen Muster aufzuspüren, werden wir unmerklich immer noch narzisstischer, und noch dazu überempfindlich.

Uns selbst endlos zu analysieren, befreit uns offensichtlich nicht – tatsächlich führt dies dazu, dass wir uns in uns selbst vertiefen, ohne jemals völlig in die Welt entlassen werden zu können. Es verstärkt auch unsere Emotionalität, da wir unseren Gefühlen gewaltige Aufmerksamkeit schenken – fast, als wären sie das eigentliche spirituelle Zentrum unseres Wesens und ein Hinweis auf unser wahres Selbst.

Die seltsame Mischung aus femininen östlichen Vorstellungen wie dem ‚Hier und Jetzt‘ oder ‚mit dem Strom fließen‘, und das introvertierte in-sich-selbst-Suhlen hat unseren Blick völlig auf den subjektiven Bereich gerichtet, und so sind wir sowohl kindlich als auch verletzlich geworden. Keine feste Haltung kann sich aus derart kastrierenden Bedingung heraus entwickeln; stattdessen beobachtet der Einzelne die Welt aus dem Bunker der Emotionen und Selbstbetrachtung heraus. Wir sinken immer tiefer in uns selbst hinein, da uns der eigentliche Antrieb fehlt, der das Wissen über das Unbewusste für einen Befreiungsschlag nutzen kann.

Trauma als Entschuldigung für Alles

Eine narzisstische Selbstbeobachtung bedeutet nicht, dass wir uns selbst zu sehr lieben, sondern dass wir übermäßig dem emotionalen Inhalt unserer inneren Welt frönen. Jedes kleine Trauma wird mit Absicht intensiviert; jedes Wort, das unsere Mutter uns einmal gesagt hat und jedes unwichtige Ereignis des Verlassenwerdens und der Enttäuschung – wir sind bis in unseren Kern hinein erschüttert, als hätte jemand uns fälschlich versprochen, dass das Leben ein sanfter Ort sein würde, als wären wir selbst so zerbrechlich, dass wir immer äußerst zartfühlend behandelt werden müssten, weil wir sonst in tausend Stücke zerschlagen werden könnten.

Und die Frage ist, was zuerst kam: sind wir wirklich auf derart dramatische Weise von diesen Traumata geformt worden, oder hat die Vorstellung an sich, dass wir traumatisiert wurden, uns die Rechtfertigung für unseren Zustand gegeben und unseren Mangel an Selbstverantwortlichkeit gestärkt – unsere versteckte Entscheidung, für immer ein verletztes Kind zu bleiben? Es ist eine Tatsache, dass wir zu oft traumatische Schilderungen akzeptieren, die uns von anderen Menschen dargelegt werden, die uns sagen, dass wir diese Traumata unbewusst mit uns tragen – und zwar nicht nur aus diesem, sondern auch aus anderen Leben.

Angst vor dem Leben

Wir scheinen endlos viel Heilung und Selbstannahme zu brauchen, und unser verwundetes Selbst auf sehr viele verschiedene Weisen akzeptieren zu müssen. In der New Age Kultur formen wir unsere Umwelt in eben dieser Weise: Von jedem wird ständig erwartet, zu lächeln, andere zu umarmen und ununterbrochene Freundlichkeit an den Tag zu legen. Natürlich ist dies in unserer entfremdeten Welt keine so schlechte Idee, aber wenn wir auf diese entspannenden Umgebungen und heilende Atmosphäre angewiesen sind, werden wir extrem sensibel und verletzlich. Was auch immer jemand zu uns sagt, wird mithilfe unserer inneren Linse intensiviert und kann zu langen Phasen des in-sich-selbst-Grabens und des Grübelns führen.

Dieser Prozess der Beobachtung – die emotionale Dynamik, die emotionale Untersuchung und das Selbststudium – scheint manchmal wichtiger als das tatsächliche Resultat oder eine Handlung. Dies, gemeinsam mit der Vorstellung des ‚Hier und Jetzt‘ annulliert jedes Gefühl der Richtung und der Forwärtsbewegung. Mehr noch, das Leben selbst wird in gewisser Weise zu einem ständigen Schock, eine subtile Form von Trauma.

Verbirgt sich in diesem unstillbaren Bedürfnis nach Heilung und Selbstakzeptanz nicht ein tieferes Gefühl der Unzulänglichkeit und Hilflosigkeit, die mit sich eine Weigerung bringt, reifer zu werden, Verantwortung zu übernehmen und in ein Leben zu treten, dass uns so viel Angst macht? Ohne jede Frage beinhaltet ein spirituelles Leben eine höhere Ebene des Sanftmuts und die Fähigkeit zur Selbstbeobachtung, aber wenn diese Eigenschaften unseren tiefsten Ängsten dienen, verwandeln sie sich in Hypersensibilität, Zerbrechlichkeit und Unfähigkeit.

Konditioniert zu psychologischen Wesen

Ich habe nicht die Absicht, den Nutzen von spiritueller Therapie abzutun, oder den essentiellen Reinigungsprozess, der das Lösen von Traumata beinhalten mag. Ich will hier ganz einfach herausstreichen, dass die zentrale Rolle, die diese Vorstellungen und Praktiken in der New-Age-Bewegung einnehmen, eine ziemlich zerstörerische Wirkung haben. Wir haben die Tendenz, zu vergessen, dass Psychologie nur ein möglicher Weg ist, ein weiterer Weg, die menschliche Erfahrungswelt zu betrachten.

In den alten yogischen Traditionen haben hunderte Menschen Erleuchtung erlangt, ohne in irgendeiner Weise den psychologischen Weg zu gehen, es handelt sich also definitiv nicht um unentbehrliche spirituelle Arbeit – die Reinigung von Samskaras (tiefsitzenden Erinnerungen) kann auf verschiedene Weisen erreicht werden.

Die Behauptung, dass Psychologie für die so viel stärkeren Herausforderungen ausgesetzten Menschen im Westen eine notwendige Sache sei, ist ebenfalls ungültig, da die Kunst, dem Druck des Lebens standzuhalten, überall und unter allen Umständen eine Herausforderung ist.

Die einfache Wahrheit lautet, dass wir tiefgehend konditioniert sind, uns selbst als psychologische Wesen wahrzunehmen, und diese Wahrnehmung verstärkt den psychologischen Inhalt ständig und verankert darin eine Komplexität, die objektiv gesehen nicht notwendig existiert. Es gibt andere Sichtweisen, die ebenfalls als vollkommen gültig angesehen werden können, so wie kollektive kulturelle Konditionierung oder (nach Viktor Frankl) spirituelle Neurose und sogar erfundene Neurosen, die das Resultat der Leere und Langeweile unserer Zeit sind.

Psychologie ist nur eine Schicht

Natürlich gibt es Menschen in dieser Welt, die von Traumata geplagt werden, und andere, die tatsächlich eine psychologische Herangehensweise an ihre Krise benötigen, und dennoch muss die psychologische Weltsicht in gesundere Proportionen gesetzt werden. Die allgemeine Vorstellung, dass man, um verwandelt und befreit zu werden, seine Traumata auflösen muss, könnte eine weitere Konditionierung sein, die losgelassen werden muss. Die Psychologie ist in der Tag eine neue, wichtige Schicht innerhalb unserer wachsenden Komplexität, aber sie ist nur ein Werkzeug, nicht immer das effektivste, und sicher nicht als Weltsicht geeignet.

Wir tendieren dazu, die spirituell-transformative Sicht zu ‘verdrängen‘, die radikal auf völlige Befreiung von der psychologischen Struktur ausgerichtet ist. Wir halten uns leidenschaftlich an dem falschen Bild eines zerbrochenen und wunden Selbst fest, das für immer Heilung brauchen wird, und einen immer noch tieferen Blick in sich selbst hinein, und zu oft vernachlässigen wir die Welterschütternde spirituelle Einsicht, dass es in unserem Innersten wirklich nichts gibt, das der Heilung (oder auch nur der Akzeptanz) bedarf. Wir sehen nicht den Teufelskreis, in dem wir selbst das psychologische Selbst immer wieder aufs Neue erschaffen, es unermüdlich beobachten und studieren; wir nähren und erhalten es – indem wir, nur als Beispiel, traumatische Ursprünge suchen, oder sie sogar erfinden. Von der psychologischen Revolution infiziert, überpersonalisieren wir die innere Welt, und vergessen dabei, dass große Teile davon unpersönlich sind und ein Herumstochern darin bedeutungslos ist.

Spiritualität: Das Ende der Psyche

Spiritualität ist eine neue Schicht des Bewusstseins, welche die niedrigeren Ebenen der sinnlichen Wahrnehmung, der Emotionen und Gedanken überflügelt. Aus diesem Grund ist es verblüffend zu sehen, welch enorm wichtige Rolle Emotionen in der New-Age-Bewegung einnehmen; was ich ‘fühle‘ trägt eine erstaunliche Bedeutung. Schließlich ist Psychologie in dem wesentlich weiteren Kontext einer spirituell-transformativen Weltsicht nicht mehr als eine Frequenz, die in einem ausgedehnten Bewusstseinszustand, schlicht nicht existiert.

Aber die seltsame Kombination aus der zentralen Rolle der subjektiven und psychologischen Sicht, gemeinsam mit einem grundliegenden Gefühl der Unzulänglichkeit, hat sich schließlich in einen eskapistischen Narzissmus verwandelt, der völlig unfähig ist, eine Ende des psychologischen Flusses in Betracht zu ziehen. Und so hat das Konzept des wahren Selbst sich in eine psychologische Vorliebe für die subjektive und persönliche Sicht verwandelt, und in ein allgemeines Widerstreben gegenüber allen Äußerlichkeiten.

Die Angst vor dem Leben konfrontieren

Wenn wir jemals von diesem Würgegriff der psychologischen Weltsicht frei sein wollen, und zwar kollektiv, müssen wir als allererstes unserer tiefsten Furcht ins Gesicht sehen, die uns an dem hypersensiblen Selbst festhalten lässt. Statt vor dem Leben davonzulaufen, müssen wir unsere drei unteren Chakren mit der klaren Absicht stärken, letzten Endes herauszutreten, in dieser Welt gesehen zu werden und in ihr als voll engagierte, aktive Mitgestalter teilzunehmen. Wir müssen die Verletzlichkeit zerstören – nicht den Sanftmut! – und jene Kraft und Stärke kultivieren, die sich in der Atmosphäre psychologischer Zerbrechlichkeit schlicht nicht entwickeln konnte.

Wir müssen außerdem erkennen, dass die Psychologie dafür gedacht ist, unseren Befreiungsprozess zu beschleunigen, und wenn sie dies nicht tut, liegt der einzige Grund darin, dass wir in ihre Gefangenen geworden sind, weil wir gefangen werden wollten – motiviert von der versteckten Besessenheit, irgendwie vor dem Leben in dieser Welt gerettet werden zu können.

 

Übersetzung dem Englischen von Theresa Bauerlein

– – –
Im nächsten Artikel: Während wir den Tod des externen Gottes und auch den Tod der externen Autorität des Guru gefeiert haben, haben wir vergessen, dass Individualität ihren Preis hat! Lesen Sie über die wahren Auswirkungen von Selbst-Autorität und Selbst-Verantwortung.

 

Veröffentlichung Kapitel 5: 05.10.2012

 

Teil des Buches

„Das New-Age-Manifest“

von Shay Tubaly

erschienen online
bei editonSEIN

https://www.sein.de/editionsein/das-new-age-manifest.html

12 Responses

  1. Ben
    Leider alles irrsinn

    Leider ist es sehr offensichtluch, dass der Autor das Thema überhaupt nicht versteht.

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  2. Kristina

    @Hauke
    du musst dich leider damit abfinden, dass Israel auf dem afrikanischen Kontinent liegt und die dortige Bevölkerung somit als afrikanische bezeichnet werden kann.
    Das zeigt zumindest die Weltkarte und Wikipedia:
    „Israel liegt auf einer Landbrücke zwischen Asien und Afrika am östlichen Rand des Mittelmeeres. Damit zählt es geographisch zu Vorderasien, geologisch aber zu Afrika, da es auf der afrikanischen Kontinentalplatte liegt.“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Israel

    Wenn du aber darauf bestehst, dass Israel mehr zu Asien als zu Afrika gehört,
    dann könnte Israel erst recht nicht der „westlichen“ Kultur angehören sondern der „östlichen“.

    Außerdem hast du und der ungebildete nordafrikanische Autor nicht verstanden, dass Psychologie eine empirische Wissenschaft ist und nicht mit einem psychischen Zustand verwechselt werden darf.

    Es kann doch nicht so schwer sein, einfache sachliche und logische Inhalte zu begreifen. Also hör endlich auf, diese dilettantische New-Age-Propaganda zu predigen, welche nur ein peinlicher Flop ist. Diese Verdummung kann vielleicht nur bei manchen Randgruppen funktionieren, die überhaupt kein Fachwissen haben.

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  3. hauke

    Und noch etwas, Kristina: Weiterhin solltest du bei deiner Sprachkritik die Begriffe kennen, deren Benutzung du kritisierst. Sonst verstehst du nicht, was der Autor sagt und kritisierst ihn aufgrund von Unwissen: Es ist durchaus üblich, vom Menschen als ‚psychologischem Wesen‘ zu sprechen, nicht etwa nur als ‚psychischem Wesen‘.

    Es sind damit zwei unterschiedliche Dinge gemeint.

    Der Mensch als ‚psychisches‘ Wesen ist der Mensch, der eine Seele hat.

    Der Mensch als ‚psychologisches‘ Wesen wird als Begriff im Gegensatz zum ‚religiösen‘ Wesen verwendet. Es ist der Mensch, der von seine psychologischen Struktur bestimmt wird, teils bewussten, teils unterbewussten Emotionen, Gedanken, Prägungen etc.

    Der Begriff wurde schon 1918 in Paul Kornfelds Essay ‚Der beseelte und der psychologische Mensch‘ verwendet.

    Es wäre wesentlich sinnvoller, eine Diskussion zu führen, wenn sie inhaltlich wäre, statt Begriffsdefinitionen falsch zu kritisieren.

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  4. hauke

    Kristina: Israel liegt nicht in Nordafrika, sondern in Asien.
    und gehört zum westlichen Kulturkreis. Deine Kritik hängt sich an nebensächlichkeiten auf, die auf Unwissen beruhen.

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  5. Gustav

    Diese Serie ist das mutigste und wichtigste im spirituellen Bereich, das ich bis jetzt gelesen habe. Die negativen Reaktionen zeigen nur, dass Herr Tubaly einen nerv getroffen hat. Ich danke dem Sein-Magazin dafür, dass es sich traut, etwas anderes als das übliche feelgood-gerede zu veröffenichen. wenn eir uns entwickeln wollen, müssen wir auch unangenehme Wahrheiten vertragen. Ich schäme mich für das hier auftretende unreife Gepöbel und hoffe nur, dass Herr Tubaly sich davon nicht abschrecken lässt. Verkündern wichtiger Wahrheiten geht es leider noch immer so in dieser Welt.

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  6. Eve

    Er ist jung,
    er ist arrogant,
    er ist Israeli.

    Eher ein Pamphlet als ein Manifest.

    Bin gespannt auf die nächsten Teile. 😉

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  7. wasted unicorn

    ich hab diesen streit hier überflogen, und hab einige anmerkungen…

    – erstens is der mann israeli, war also ganz simpel sehr wahrscheinlich beim militär

    – zweitens: fuck! ich bin arbeitslos, möchte viel verändern aber hänge mit meiner sehr selbstkritischen, sehr sensiblen haltung nur rum und im schlimmsten fall schmerzt genau das nicht mal!

    ich bin froh, dass es menschen wie ihn oder abdi assisadi gibt, die helfen spiritualität von innen heraus zu problematisieren. würde mir ein sozialarbeiter das gleiche sagen würde ich nur mäßig zuhören, aber so sind es leute mit denen ich die gleichen erfahrungen teilen kann – also nichts gegen offene sozialarbeiter, aber stell‘ dir oder stellt euch mal vor die bundessektenbeauftragten würden ähnliches schreiben, wen würde es interessieren?

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  8. Kristina

    Offenbar ist der nordafrikanische Autor auf die „westliche“ Lebensart so negativ fixiert, dass er über alle Westler lästert, Massendiagnosen über sie schreibt, und dies sogar ohne deren Sprache zu kennen. Er attestiert dem „westlichen“ Volk pauschal dubiose Befunde wie z.B. kollektive Überempfindlichkeit, Massen-Narzissmus und Angst vor dem Leben, welche seines Erachtens, Auswirkungen
    von Psychoanalysen und vor allem von zuviel Individualismus wären.
    Nun hatte diese New-Age-Ideologie der westlichen Schwäche den Kampf angesagt (Zitat: „Wir müssen die Verletzlichkeit zerstören…“) und hatte laut für den globalen angeblich „spirituellen“ Aufstand aufgerufen.
    Fraglich ist, ob es sich bei diesen hohen Tönen nur um hobby-psychologische Ambitionen des Autors handelt, oder vielleicht schon um eine destruktive Form
    von spiritueller Besessenheit bzw. spirituellen Wahn.
    In diesen Zeilen manifestiert sich nicht nur die tiefe Verachtung für die menschliche Schwäche und Verletzlichkeit, sondern auch deutlicher Dilettantismus.
    Ungeachtet all seiner Sprach- und Sachfehlern, verwechselt er stets den Begriff „psychologisch“ mit „psychisch“ z.B. (Zitate:) „psychologischen Leidens“, „psychologische Wesen“, „das psychologische Selbst“.
    Ich glaube, dass alle seine menschenfeindliche Parolen sofort entfernt und verboten wären, wenn sie nicht über die westliche Bevölkerung, sondern über die Bevölkerung veröffentlicht wären, welcher der Autor selbst angehört.

    (Zitate aus New-Age-Manifest):
    „Wir müssen die Verletzlichkeit zerstören – nicht den Sanftmut! – und jene Kraft und Stärke kultivieren, die sich in der Atmosphäre psychologischer Zerbrechlichkeit schlicht nicht entwickeln konnte.“
    „Während wir ständig in uns wühlen, um weitere verborgene Traumata, unbewussten Motive und psychologischen Muster aufzuspüren, werden wir unmerklich immer noch narzisstischer, und noch dazu überempfindlich.“
    „Aber die seltsame Kombination aus der zentralen Rolle der subjektiven und psychologischen Sicht, gemeinsam mit einem grundliegenden Gefühl der Unzulänglichkeit, hat sich schließlich in einen eskapistischen Narzissmus verwandelt, der völlig unfähig ist, eine Ende des psychologischen Flusses in Betracht zu ziehen.“
    „Das Erschaffen und Auflösen psychologischen Leidens liegt so immer in unseren eigenen Händen, und hängt von unserer eigenen Ignoranz oder unserem eigenem Verstehen ab.“
    „Diese Bewegung leidet mehr als andere Ströme der menschlichen Kultur unter einer gewaltigen psychologischen Schwäche“
    „Die einfache Wahrheit lautet, dass wir tiefgehend konditioniert sind, uns selbst als psychologische Wesen wahrzunehmen, und diese Wahrnehmung verstärkt den psychologischen Inhalt ständig und verankert darin eine Komplexität, die objektiv gesehen nicht notwendig existiert.“
    „Die Psychologie ist in der Tag eine neue, wichtige Schicht innerhalb unserer wachsenden Komplexität, aber sie ist nur ein Werkzeug, nicht immer das effektivste, und sicher nicht als Weltsicht geeignet.Wir tendieren dazu, die spirituell-transformative Sicht zu ‘verdrängen‘, die radikal auf völlige Befreiung von der psychologischen Struktur ausgerichtet ist.“
    „Wir sehen nicht den Teufelskreis, in dem wir selbst das psychologische Selbst immer wieder aufs Neue erschaffen“.

    Antworten
  9. Oliver

    @Jürgen Clausen
    Wenn sich Sie richtig verstehe, bejahen Sie, vereinfacht gesagt, genau das, was der Autor problemtisch findet. Was Sie schreiben, kann unter Umständen zu einem Rückzug aus dieser Welt missbraucht werden. Anstatt ganz zu leben, sehen wir dann alles als ein substanzloses Spiel, in dem wir uns außerdem für nichts einsetzen müssen, schließlich ist das alles nur ein Spiel.

    Wenn ich Tubaly richtig vertehe, stört ihn genau das: Er will, wenn ich recht sehe, eine Spiritualität, die mit beiden Beinen auf dem Boden steht und ganz in dieser Welt zuhause ist, die die eigentliche Wirklichkeit nicht als NICHTS, sondern als FÜLLE verstehen will, und die bereit ist, in der Welt handelnd zu wirken. In so einer Perspektive kann exzessive Selbstbeschäftigung tatsächlich aus der Wirklichkeit herausführen. (Ich glaube allerdings, dass wir als Kultur betrachtet, uns eher zu wenig nach innen wenden als zuviel.)

    Ich habe den Eindruck, dass Tubaly letztlich den westlich-monotheistischen Weg der Spiritualität im Sinn haben könnte, ein Weg, den ich als Christ teile: Die Welt, das Leben, sind dann nicht nur ein Spiel, sondern Gottes Schöpfung, oder spiritueller gesagt, der Leib in dem er/sie wirksam wird und sich offenbart.

    Antworten
  10. Hauke

    @Jürgen Clausen

    Ich glaube, dass der Begriff „New-Age-Bewegung“ für Verwirrung sorgt – was der Autor meint, ist, dass wir eigentlich alle, wenn wir eine alternative Spiritualität praktizieren, zur „New-Age-Bewegung“ gehören. Ich verbinde mit New Age auch ursprünglich etwas anderes, aber der Autor meint, dass New Age nicht als das angefangen hat, was es heute ist. New Age bezeichnet eine Bewegung, die im Laufe des letzten Jahrhunderts daraus entstanden ist, dass Menschen Spiritualität jenseits von Religionen entdeckt, und ihre individuelle Beziehung zu Gott erkannt haben – auch dank der psychologischen Revolution. New Age hat dann aber das, was damit hätte erreicht werden können, nicht umgesetzt, sondern sich in, wie Sie schreiben „Telepathie, Außerkörpererfahrungen und sonstigen „transpersonalen Angelegenheiten“ zurückgezogen. Tubaly will, scheint mir, an diesem Manifest an die EIGENTLICHE Aufgabe der New-Age-Bewegung erinnern, und das umsetzen, was sie Spiritualität nennen. Individuelle Spiritualität IST damit New Age – aber der Begriff muss mit neuer Bedeutung, neuen Handlungen gefüllt werden.

    Antworten
  11. Jürgen Clausen

    Ob nun „Psychologie“ oder nicht, der Verfasser hat selbst genau das Problem, dass er beschreibt. Dass er es auf andere projiziert, nun gut, das ist normal. Dass ihm hier soviel Raum geboten wird, sollte in Frage stehen.
    Ich sehe mich nicht als Teil einer „New Age Bewegung“. Diese vermeintliche Bewegung ist ja nur das, was gedruckt wird und was man von außen sieht. Wenn also jemand etwas darüber schreibt, kann er nur über seine eigenen Befindlichkeiten schreiben und über das, was er auf Messen, bei Verlagen, in Läden oder auf Internetseiten wahrnimmt. Alles immer schön durch die Brille seiner eigenen Wahrnehmungen. Er kann nicht sehen und fühlen, was in den Köpfen oder besser Seelen vor sich geht, was die konkreten Motive sind.
    Die Sprache des Autors deutet darauf hin, dass er sich viel mit Psychologie befasst hat. Psychologie aber ist das genaue Gegenteil dessen, was ich unter Spiritualität verstehe. Bei den Psychologen ist der Mensch ein Körper, der ein Bewusstsein produziert, eine Seele zu besitzen oder primär gar zu sein wird nicht wirklich konstatiert.
    Spiritualität bedeutet etwas völlig anderes: es bedeutet, diese unsere Welt als etwas Geistiges zu sehen, das „spielt“, einen Körper zu haben und in einer körperlichen Welt zu leben. Und das entspricht genau dem, was Mysterienschulen aus aller Welt immer gelehrt haben, vom Hermes bis zum Hinduismus.
    Die Psychologie spiegelt die mechanistische Welt – und Lebensauffassung wider, und sie hat mit „New Age“ rein gar nichts zu tun. Bei New Age findet man eher deren Außenseiter , die sich mit Telepathie, Außerkörpererfahrungen und sonstigen „transpersonalen Angelegenheiten“ befasst haben wie Bates und andere.
    Die Propaganda der „Mechaniker“, also der Mediziner, der Psychologen und Physiker haben bewirkt, dass sich die meisten, die sich für „spirituell“ halten, niemals dazu durchringen konnten, unsere Welt als eine geistige Konstruktion anzusehen. Der Grund ist die Angst, sich zu verlieren, den Boden unter den Füssen zu verlieren. Es erfordert viel Mut, sich einzugestehen, ein Teil einer Art „Verschwörung“ zu sein, die nichts anderes tut, als zu halluzinieren, es gäbe eine physische Welt und in der hat man gefälligst seine Spielchen zu treiben.

    Wir dürfen nicht vergessen, dass wir vor noch nicht allzu langer Zeit viel spiritueller waren als heute die meisten sind. Aber zum Beginn des „Dunklen Zeitalters“ hat der „Zeitgeist“ der Aufklärung dafür gesorgt, dass wir unsere Spiritualität verlieren und an die Materie glauben, an feste Gesetze anstatt der Regel der Resonanz.

    Es mangelt also nicht an fester Persönlichkeit, die selbstbewusst ihren Weg geht, sondern es mangelt an einem passenden Weltbild. Ohne ein richtiges Weltbild kann niemand eine richtige Entscheidung treffen. Zum Glück ist das aber auch nicht so wichtig, da dieses Spiel, was wir „Leben auf dem Planeten Erde“ nennen, nur eine Episode ist, die eine Seeleneinheit freiwillig durchlebt, um ungewisse Erfahrungen machen zu dürfen. Wir erfahren „hier“ Angst, richtige Angst, Todesangst, Angst vor dem Verlassen werden, Angst zu verhungern, Angst vor dem Verrücktwerden. Und wir erfahren hier Liebe, so intensiv, dass wir auch das nicht glauben ertragen zu können.
    Wenn der Autor postuliert, dauernde neue Rückführungen, Therapien und Rituale seinen unnötig, um hier glücklich werden zu können, gebe ich ihm recht: sie dienen m.E. dazu, zu erkennen, in was für einer Welt wir wirklich leben. Das ist die Sucht, die dahinter steht.

    Wenn er die Ich-Bezogenheit beklagt, nun, Ich-bezogenheit ist nötig, um sich selbst von anderen abzugrenzen. Wir müssen bedenken, wir sind telepathische Wesen, und da ist Abgrenzung sehr vonnöten.
    Wenn der Autor beklagt, dass wir empfindlicher werden, so hat er recht: das gehört zur Erleuchtung dazu. Wobei man natürlich sagen kann, es befassen sich ohnehin nur solche Charaktere mit spirituellen Dingen, die sensibel und emotional sind. Andere finden gar keinen Grund, sich mit Selbstentwicklung oder Selbstheilung zu befassen.

    Antworten
  12. Oliver

    Hmh. Das deckt sich gar nicht mit meinen Erfahrungen, die natürlich subjektiv sind. Aber in meine Coachings kommen immer noch viele Menschen, die nur wenig fühlen und darunter leiden. Die Folge des mangelnden Zugans zum Gefühl ist oft, dass sie nicht wissen, was sie wollen. Nach meiner Wahrnehmung leben wir immer noch in einer Kultur, die Gefühle gering schätzt, nicht in einer Kultur, die sich in Gefühlen suhlt.

    Und dann begegne ich immer wieder Therapeuten, Lehrern, Gurus usw., die sich um ihre psychologischen Verstrickungen so wenig gekümmer haben, dass diese ihre Arbeit bestimmt. Was z.B. Befreiung für andere sein könnte, wird dann zum nicht durchschauten Ego-Tripp. Auch hier deckt sich meine Erfahrung nicht mit dem, was der Autor beschreibt.

    @Redaktion: Weil der Code nicht lesbar ist, schicke ich den Text noch einmal

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